Schußangst

Schußangst

stört zu treffen

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Angst nach Fehlern

Hallo Herr Möller,

habe per Zufall Ihre Seiten gefunden und hoffe, daß Sie mir vielleicht mit einer Empfehlung oder einem Buchtip weiterhelfen können.

Ich bin Jungjägerin, 44 Jahre alt, erlegte bisher 5 Stücke erlegt, dabei lagen vier im Feuer und das fünfte schoß ich übel an, denn verursacht durch nachträglich festgestellte Fehlern in der Visierung, hielt ich zu tief an, schoß in den Bauch. Voll Entsetzen mußte ich also mitansehen, die Stücke sind NICHT immer gleich tot - dies geht leider wohl jedem Jäger einmal so. Auch wenn ich das Stück nach 20 Minuten mit dem Messer abfangen und so das Leiden für das Geschöpf begrenzen konnte, wirkt dieses Erlebnis lange nach.

Das nächste Erlebnis schoß ich bei einer Drückjagd, bei der ich mit meiner neuen Waffe (Blaser R93 Kal. .30-06 mit Leuchtpunktdrückjagdvisierung) auf 40 Meter ein verhoffendes Reh daneben (Nachsuche durch Schweißhundführer war negativ).

Ich stelle nun eine Angst bei mir fest, die mich nachdenklich stimmt - selbst auf dem Schießstand bin ich mittlerweile fürchterlich fahrig und aufgeregt (die Schüsse kommen jedoch immer gut ab).

Inzwischen rüstete ich die Waffe mit einem guten Glas mit Absehen Vier und Leuchtpunkt aus, merke jedoch, ,,schußscheu" geworden zu sein.

Ich habe Angst irgend etwas zu übersehen (Kugelfang, verkehrtes Ansprechen, bzw. sogar Bedenken mittlerweile ob es richtig ist, Tiere zu töten), bin nun soweit zu überlegen, ob ich die Jagd bleiben lassen soll. Ich bin auf sehr vielen Nachsuchen dabei und sehe dann das Ergebnis von schlechten Schüssen und dem damit verursachten Leiden für das Wild, auch das spielt wohl eine Rolle.

Haben Sie schon von meinem Problem anderweitig gehört? Kennen Sie Bücher die sich mit der Problematik beschäftigen? Haben Sie Tips für mich, wie ich das überwinden kann?

Es wäre schön, von Ihnen wieder zu hören.

Freundliche Grüsse, Theresia Mahr, Dienstag, 21. Januar 2003

Liebe Waidgenossin Theresia,

Hans Albers sang (zu Liebesschmerz)

Beim ersten Mal, da tut's noch weh,
da glaubt man noch,
daß man es nie verwinden kann,
doch dann, so peu a peu
gewöhnt man sich daran!

Erlebnis

Mit der Liedanleihe will ich andeuten, die ersten Erlebnisse einer Gattung, seien Sie nun Liebe, Sport oder Jagd, sind immer die stärksten. Ich erinnere z. B. meinen ersten Marathonlauf oder meine ersten Jagderlebnisse und -fehler viel besser, als alle folgenden.

Wie sowas war, lesen Sie in Erster Bock und Jungjäger

Verständnis

Der wache menschliche Geist jedes geistig regen und empfindsamen Menschen (also solche stellen Sie sich mit Ihre Frage hier da) sucht unablässig nach Mustern Erlebtes zu erklären, um das Erlebte ,,zu verdauen und zu den Akten zu leben", also nach dem Erlebten wieder zu Frieden zu finden. Den scheinen Sie nun verloren zu haben und grübeln. Sachliche Aussagen zur Schußwirkungen (Wie stirbt ein Wesen?) finden Sie in Wundwirkung

Verbindung

Als Hilfe bietet sich immer an, mit anderen Mensche über die Sache zu reden, um sich zu vergewissern, ob man sich noch im gesellschaftlich anerkannten Bereich befinden, also auszuloten, ob Sie Mitgefühl und Verständnis auslösen, oder Ablehnung und Abscheu, oder was auch sonst immer Ihnen geboten werden mag.

Werte

Letztlich sollen Sie mit sich selbst zufrieden sein. Dazu gehört, bei neuen Dingen einerseits sich über Ihre Handeln bewußt zu werden. Das geht besonders gut indem Sie, ohne sich Gedanken zu machen, eine Nacht gut über die Sache schlafen, aber dann im Laufe des nächsten Tages binnen 24 Stunden sich hinsetzen und das Erlebnis aufschreiben, sprich ohne die Anspannung während Tat selbige noch einmal nacherleben. Sie können das dann auch in passenden Foren, z.B. bei Wild und Hund unter ,Jagderlebnisse" mitteilen und so Bemerkungen oder Rat andere Jäger hervorrufen.

Letztlich muß Ihr Handeln von Ihren eigene Werten gedeckt sein, um innerlich vertretbar zu sein. Sonst machen Sie sich unglücklich.

Dazu steht unter

Rostbraten

Wildpret schmeckt hervorragend, ist dabei mager und würzig. Wildpret ist gesundes Fleisch. Wild ist einfach zuzubereiten. Wild ist etwas Besonderes, um Gäste zu bewirten. Wild lebt frei im Wald besser, als gefangenes Zuchtvieh im Stall. Wild stirbt, ohne seinen Tod vorher zu ahnen, schnell durch des Jägers saubere Kugel besser, als geschundenes Hausvieh, ahnungsvoll nach langem Transport, im Schlachthof.

Der waidgerechte Weg vom Wild bis zu gutem Essen ist der eigentliche Sinn aller jagdlichen Mühen. Deshalb steht hier auch mein Lieblingsrezept für Rostbraten, oder für geduldige Genießer ein kunstvoller Wildschmorbraten. Dagegen läßt sich Wild ohne viel Mühe vom Holzkohlenrost in Minuten garen. Aus allen Stücken koche ich gut für mehrere Mahlzeiten Gulasch.

Die einfache und natürliche Weise, heimisches Wild auf den Tisch zu bringen, ist, küchenfertiges Wildpret, so wie ich liefere, auf etwas geräuchertem, fetten Schweinespeck in der Bratröhre auf dem Blech bei etwa 200°C 1 Stunde für kleine (Blatt), oder 1½ Stunden für größere Stücke, in der Röhre auf dem offenen Blech zu braten. Dabei ist alle ¼ Stunde etwas Wasser auf´s Blech zu gießen, damit der austretende Saft nicht auf dem Blechboden verbrennt. Zum Schluß lege den Braten vom Blech auf die Servierplatte. Schiebe ihn wieder in den ausgestellten Ofen. Auf kleiner Flamme kratze vom Blech den Bratensud und die -kruste mit saurer Sahne oder Schmand mit dem Holzlöffel ab. Gib ein paar Preißelbeeren zu. Verlängere die Stippe mit Wasser oder herben Rotwein. Rühre einen Teelöffel Stärkemehl (Kartoffel- oder Maisstärke „Maizena“) mit kaltem Wasser in einer halben Tasse an. Damit dicke den Bratensud an. Solch Stippe schmeckt so gut, daß Deine Gäste den Löffel ablecken werden! Reiche zu dem Wildbraten Gemüse und ausreichend Kartoffeln (für die Stippe) und Preißelbeeren. Hmmmh! So zauberhaft gut schmeckt der Wildbraten. Dabei ist dessen Zubereitung denkbar einfach. So einfach läßt sich nur von sich aus schmackhaftes Fleisch zubereiten: nämlich Wild!

Alles Wild hängt bei mir eine Woche bei 7,5°C ab, um zu reifen, wird so zart und mürbe. Erst dann wird das reife Fleisch tiefgefroren. Ganze Tier sind erheblich günstiger zu erstehen, weil mir so die langwierige, mühselige Zerwirkarbeit entfällt.

Selbstverständlich knipsen Sie den Tieren mit dem Abzug nicht das Bewußtsein aus, sondern verletzen Sie tödlich, so daß die früher oder später an ihren Verletzungen sterben. Selbstverständlich schmerzt ein Treffer je nach Treffer mehr oder weniger.

Mit einem gekonnten Kopf- oder Trägerschuß geht das schnell, geschieht sofort, bei einem Kammerschuß dauert das länger, je nach Wildart so 15 – 30 Sekunden. Allerdings werden derartige Treffer bei Fluchtbereitschaft oft gar nicht als schmerzhaft empfunden. Ich will mir hier nicht widersprechen, muß es aber, weil, zumindest von Menschen bekannt ist, daß bei großer Spannung Schmerz oft gar nicht empfunden wird. Ein nicht so tödlicher Schuß in das Fersenbein hingegen schmerzt außerordentlich, kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung berichten - aber das muß eben nicht immer so sein.

Wenn wir in Deutschland flächendeckend gesunde artenreiche Wildbestände wollen, müssen wir jährlichen Überschuß erlegen, vorzugsweise mit einem sauberen Schuß.

Andernfalls fräßen die Tiere unsere Ernten weg, vermehrten sich bis über die Verträglichkeitsgrenze, erzeugten innerartliche Verdrängungskämpfe und stürben im Alter abgenutzter Zähne wegen durch Verhungern.

Insofern haben es die bejagten Wildarten besser als alle anderen: Sie leben gesund und sterben schnell. Was will man (Tier) mehr. Besser geht es nicht.

Um also innerlich in Frieden jagen zu können, sollten Sie das Ihre tun,

um die Schußwirkungen zu verstehen (Hinweis Wundwirkung),

auf dem Schießstand genügend üben, um mit ihrem Werkzeug vertraut sein,

für sich klären, ob die Vorteile der Jagd für das Wild hinreichen, um deren Leiden im Tode verantworten zu können.

Ohne also sich durch bloße Abstumpfung an das zugefügte Leid zu gewöhnen, können Sie durch geistige und körperliche Mühe sehr wohl Fertigkeiten und Fähigkeiten erwerben um mit gutem Gewissen waidgerecht (sachgerecht im Sinne der Tiere) Tier zu töten.

Ob das nun Ihre eigen Sache ist und bleiben wird, kann und will ich nicht beurteilen wollen. Schließlich erkenne ich Sie nicht.

Sich darüber Gedanken zu machen und Hilfe zu suchen ehrt Sie. Bei jeder Arbeit geschehen Fehlern. Man soll daraus lernen und künftig besser handeln. Ihr Mitgefühl und Selbstzweifel veranlassen mich, Sie aufzufordern weiter zu jagen. Solche Menschen braucht die Jagd.

jaeger.gifWaidfrau Heil
Lutz Möller Dienstag, 21. Januar 2003 14:14

Angst nach Schießen

Hallo Herr Möller,

ich mache zurzeit meine Jungjägerausbildung. Ich zuckte schon immer, wenn es knallte, zusammen, bin allerdings auch seit fast sieben Jahren Sportschützin. Als im Rahmen der Ausbildung der erste Schießtermin kam, drückte man mir eine Flinte in die Hand, gab mir 3,5er Waidmannsheil und sagte, ich solle schießen. Das tat ich auch. Kurz danach bekam ich Schmerzen im Kiefer und am nächsten Tag mußte ich notoperiert werden; an einer alten Entzündung im Kiefer, die sich augenscheinlich durch eine vom Schuß verursachte Nervenreizung bemerkbar machte.

Das erste Flintenschießen war für mich so schrecklich, daß ich mich kaum traute mit der Büchse zu schießen. In dem Moment indem ich abdrücken soll, muß, schließe ich fast krampfhaft die Augen - ich sehe aber noch das Mündungsfeuer und meine Treffer liegen bei der Büchse immer zwischen 49 und 50. Beim Flintenschießen legte man mir dann beim letzten Mal 4er Waidmannsheil hin. Ich lud die Waffe, legte an und konnte nicht schießen. Es war mir einfach nicht möglich. Danach habe ich allerdings noch Büchse geschossen.

Beim nächsten Mal versuchte ich es dann mit 2,4er Trap - auch da konnte ich nicht abdrücken.

Ich stellte fest, daß ich mich Ängste entwickle, wenn ich meine Wange an das Gewehr lege. Der Moment des Abdrückens wird von mir schon als fast panischer Moment empfunden mit äußerster Gefahr verbunden. Alles Reden meiner Bekannten, Ausbilder und Mitauszubildenden hilft da nichts, ich kann mir einfach nicht einreden, daß mir nichts passiert.

Ich habe immer gern geschossen, was mache ich jetzt? Heute ist allerdings auch erst der vierte Schießtermin. Trotzdem möchte ich meine Angst schnell überwinden. Ich bin ratlos. Vielleicht haben sie einen Tipp für mich?

Meine Anfrage bitte ich zu anonymisieren. Ich mußte schon eine Menge Spott ertragen, bis hin zu der Aussage, ich sei eine Hysterikerin.

Mit freundlichen Grüßen „Schneewittchen“, Dienstag, 13. Dezember 2005 10:22

Guten Tag Frau Schnewittchen,

Flinte zu schießen lernen Sie einfachsten, schnellsten und besten bei

Gregor Schmidt-Colberg . Leimbergerstraße 17 | 91052 Erlangen | info@flintenschuetze.de | Funk 0151.184 091 35 | Draht 09131.505 24 | Fax 09131.560 28 http://www.flintenschuetze.de/

Auch mit Ihm können Sie Ihre Schwierigkeiten bereden.

Ihre Störung ist nicht so selten oder gar seltsam, wie Sie vielleicht glauben, oder man Ihnen weismachen will. Auch beschränkt sie sich nicht auf Flinten, Büchsen oder bestimmte Kaliber oder Jagdpatronen. Gemeinhin nennt man die Erscheinung „Mucken“.

vom Zielfernrohr zerschlagene Nase

Sehen Sie sich mal diese zerschlagen Nase. Verursacher war eine Mauser 98 in 300 Win. Mag mit Zeiß 6x62 auf Suhler Einhakmontage mit Maßschaft, ähnlich dem folgend abgebildeten Gewehr desselben verstorbenen Eigentümers.

Mauser 98 in 7x64 Zeiß 6x62 auf Suhler Einhakmontage mit Maßschaft

Der Eigentümer war Linksschütze, der das Gewehr für sich links maßschäften ließ. Außerdem ist der Schaft recht kurz, jedenfalls für den Schützen, dessen Nase den unangemessenen, falschen Schaft auszubaden hatte. Noch mit der zerstörten Nase konnte der Schütze jagen und schießen, als sei nichts gewesen. Diese kleine Geschichte fügte ich ein, um zu zeigen, daß der Wille, wenn es sein muß, Berge versetzen kann.

Ihre Schwierigkeiten liegen anscheinend aber nicht beim Willen, denn Sie wollen ja schießen, sondern in Ihrer Angst, die anders als die Furcht, dem Willen und der Überlegung nicht unmittelbar zugänglich ist. Oder doch? Sie schreiben zunächst von 3,5er Waidmannsheil, dann von einer Nervenentzündung und anschließend von einer 2,4er Trap-Schrotladung, mit der Sie auch nicht abdrücken konnten, so, als sei einfacher mit einer kleineren Körnung als mit einer größeren Schrotkörnung zurechtzukommen. Das würde in diesem Falle sogar zutreffen, aber nicht wegen der Körnung, sonder weil Rottweils Waidmannsheil mit 31 oder 36 g Schrotladung gefüllt ist, während Sportladungen für Trap und Skeet meist nur 24 - 28 g verschießen, also weniger Rückstoß erzeugen.

Angst äußert sich aus dem Unbewußten heraus, kann also nur im Unbewußten bekämpft werden, also mittelbar. Die Kieferentzündung aufgrund der Nervenreizung ist ein deutliches Zeichen, wie stark die Empfindung war. Nervliche Überlastung können sehr wohl zu Überlastungen, die ganze Gliedmaßen lähmen, führen. Modernste Erscheinung dieser Art ist der „Mausarm“, ein Unbeweglichkeit mit Gelenkschmerzen, vom ewigen und jedenfalls übermäßigen Klicken mit nur einem Finger auf der Computermaus, über den der übermäßige Nervenreiz in Folge den jeweiligen Arm lahm legen kann. Schonung löst das schlimme Übel wieder in Wohlgefallen auf. Bei weniger schlimmem Fällen, hilft schon die Maustasten auf einen deren Betätigungsfinger umzuschalten. Weniger neu ist die chinesische Wassertropfenfolter, bei der der zu Folternde dauerhaft einen Tropfen nach dem anderern auf den festgeschnallten Kopf getropft bekommt. Nach einiger Zeit werden sich die Tropfen vermutlich wie Hammerschläge anfühlen und die Angst vor dem nächsten Tropfen das Opfer wohl in den Wahnsinn treiben.

Das dazu. Doch wie kann ich Sie nun erlösen? Nur auf einem ähnlichen Umweg, der ihnen die Angst gegeben hat, kann die Angst wieder genommen werden. In Ihrer unbewußten Erfahrung in tieferen Hirnschichten ist das unangenehme Erlebnis gespeichert und meldet sich beim passenden Auslöser, dem den Abzug krümmenden Finger, und versucht aus der Tiefe heraus die unangenehme Lage zu vermeiden. In Folge mucken Sie, statt abzuziehen, oder können erst gar nicht abziehen, wie Sie schrieben.

Wie Leute mucken kann man sehr schön prüfen, indem man ihnen eine Flinte oder Büchse, die nicht geladen ist, gibt, aber den Schützen glauben läßt, die Waffe sei schußfertig. Weil sich das Gewehr nicht bewegt, sieht man nach dem Abziehen allein die Schützenbewegung. Wenn Ihr Lehrer das mal mit einigen Leuten vorführte, verstünden Sie, was sich meine.

Ich selbst habe mal bei einer mit unbekannten und leichten 12/76 Bockflinte von Dirk Thielke beim ersten Schuß, ob des unerwartet heftigen Rückstoßes, so erschrocken, daß ich den nächsten Schuß nicht herausbrachte, sondern die Flinte vorn bald einen halben Meter nach unten ruckte, das alle Umstehenden hell auflachten.

Trocken knallen

Zunächst sollen Sie ihr Vertrauen, schießen zu können, wiedergewinnen, oder, falls noch Reste vorhanden sind, sich auf diese besinnen. Das geht ohne zu schießen, weil Sie das jetzt nicht bringen, zunächst nur über den Kopf, über die Einsicht mit kleinen Hilfen. Da Sie offensichtlich den Knall fürchten, empfehle ich verbesserten Gehörschutz vorzusehen, z. B. doppelten, nämlich Ohrstöpsel (Am beste aus Wachs, Ohropax) + einen dichten Muschelschutz über die Ohren, weil der Knochen um das Ohr herum mithört. Gehen Sie mit diesem doppelten Schalldämpfer auf den Schießstand und hören sich aus der Nähe das Geballere der Anderen mit einfachem und doppelten Gehörschutz an. Dan werden Sie am eigenen Leibe erfahren und im Bewußtsein merken, wie angenehm der doppelte Schutz ist. Damit diese Erfahrung auch erinnert wird, versetzen sie sich in den folgenden Tage geistig noch mal auf den Schießstand und versuchen da Erlebte noch mal nachzuerleben. Stellen Sie sich den Ablauf und die Empfindungen mit einfachem und doppeltem Schutz wieder vor. Ziel ist, die Erfahrung zu lernen und die Erinnerung daran zu festigen, damit sie beim nächsten Ernstfall dann von selbst vorhanden ist. Kurz gesagt, ich will, daß Sie sich selbst wie einen Pawlow'schen Hund konditionieren. Das geht ohne Weiteres. Man muß es nur richtig anstellen.

Angenehm abziehen

Die zweite Übung benötig einen Helfer. Sie nehmen Ihre Flinte in den Anschlag, ziehen den Schaft gut ein (Wenn Sie das nicht tun, wir die Flinte Sie immer wieder prügeln bis Sie blau sind) und richten die Waffe auf ein unbestimmtes Ziel. Ihr Helfer hält einen Arm unter den Vorderschaft, ohne Sie oder das Gewehr zu berühren. Ihr Helfer mißt, wie lange Sie so mit angeschlagener Flinte stehen können, bis Ihnen die Arme schlapp werden, und sie die Waffe runterlassen müssen. Verschnaufen Sie. Stellen Sie die Waffe ab. Lockern Sie sich.

Dann wiederholen Sie beide die Aufstellung und Ihr Helfer befiehlt nach einer längeren Zeit „Schieß'!“. Wenn Sie dann abziehen und der Schlagbolzen klickt, unterstützt der Helfer die Waffe und nimmt sie nach oben fort. Der Pawlow'sche Hund in Ihnen wird nach einiger Wiederholung das Abzeihen mit der Erleichterung verknüpfen, daß die Last von Ihren Armen genommen wird. Auch hier gilt wieder. Bauen Sie mit wiederholter Vorstellung und Empfindung das Erlebnis, besser die Verknüpfung in Ihr Unbewußtes ein. Tatsächliche und geistige Übungen sollen sich abwechseln, wobei das für die Unterbewußseinprogrammierung Entscheidende die geistigen Übungen sind! Da Muster zu erkennen und zu lernen gilt! Dabei gilt je langsamer und je genauer Sie das Geschehen nachempfinden und sich vorstellen, desto besser und feste sitz es anschließend.

Trocken Abziehen

Als nächstes muß ich Ihnen beibringen, besser, müssen Sie selbst wieder lernen, den Abzug mit Knall zu ziehen. Mit dem oben bescheiden aufgebauten Vertrauen wird das immer noch viel Überwindung kosten, aber im Leben gibt's nichts geschenkt, außer den Tod, aber der kostet das Leben! Sie werden sich also überwinden müssen. Damit die Hürde aber nicht unüberwindlich groß ist, sollten Sie wiederum mit List und Schliche die Angstpatrone zunächst entschärfen. Sie können ohne weiteres die Schrotpatronen vorn am Falz öffnen und etwas Schrot herausnehmen. Wenn Sie wollen, können sie die ganze Ladung samt Becher und Pulver auskippen. So verringern Sie den Rückstoß der Schrotpatronen auf kindertaugliche Werte, je nachdem, wieviel Sie herausnehmen. Da allein das Zündhütchen, wenn sonst in der Hülse nichts mehr ist, noch ein bißchen knallt, oder sollte ich besser sagen leicht pufft, kann ihnen nicht geschehen. Suchen Sie sich jemanden, der Ihnen die Flinte mal mit entschärften, mal ganz ohne Patrone reicht, um überhaupt sich wieder an das Abziehen zu gewöhnen und sich dabei zu erleben, als sich selbst zu fühlen, wie Sie abzeihen und was dann geschieht. Also ob Sie ihre Haltung bewahren oder rückartig und heftig Mucken. Auch hier gilt wieder. Erinnern Sie in den folgenden Tagen das Erlernte, insbesondere die erfolgreichen Versuche, und festigen So das Erlebte. Dabei sollte Das Trockenabziehen erst nach dem Trockenknallen erfolgen und nicht gleichzeitig. Ziel ist jeden einzelnen Schritt für sich allein erst gewollt ins Bewußtsein zu bringen und dann durch Erinnerung, Vorstellung, Nacherleben und Wiederholung im Unbewußten zu verankern.

Anschlagen und einziehen

Vermutlich werden Sie Wochen mit Pausen brauchen, um die drei Vorbereitungen erfolgreich durchzuführen. Das macht nichts. Das ist so. Es dauert eben. Wenn sie erst wieder schießen können werden, wird Gregor Schmidt-Colberg Ihnen das Treffen an einem einzeigen Wochenende beibringen. Das Langzeitgedächtnis ist chemisch, aber das Kurzzeitgedächtnis eher elektrisch. Der Übergang muß angebahnt werden und die „Ist-nutzlos-muß-ich-nicht-merken-Filter“ mit hinreichender Wichtigkeit beeindrucken und überwinden. Das dauert und erfordert wiederholte Anstrengung. Dabei ist der Speicherplatz für das Abzeihen nicht leer sondern schon besetzt, nämlich mit Ihrer Angst. Die wehrt sich naturgemäß von ihrem Platz verjagt zu werden. Das können Sie aber, auch bei tiefsitzender Angst, wenn Sie mit obigen Kniffen angenehme Gefühle rund um das Schießen bewußt herbeiführen und diese mit geistiger Disziplin und fleißiger Wiederholung an den Platz der Angst setzen. Sie gewinnen Kraft durch Freude!

Dermaßen vorbereitet vertrauen Sie sich einem guten Lehrer an, der zunächst mal prüft, ob die von Ihnen benutze Flinte überhaupt für Sie passend geschäftet ist. Wenn das nicht einigermaßen der Fall ist, werden Sie kaum je gut treffen können, aber das tut ja nicht am eigen Leibe weh! Nur der Spott schmerzt ggf.. Viel wichtiger ist, daß Ihnen jemand zeigt, wie die Flinte aus der Ruhestellung angeschlagen werden soll. Das schließt unbedingt richtiges Einziehen in die Schulter ein. Nur eine Waffe, die fest an der Schulter an der richtigen Stelle auf weichen, puffernden Muskeln anliegt, stört im Schuß nicht. Ich habe stärkste Männer gesehen, die sich aus eigner Unwissenheit, gepaart mit der Nutzlosigkeit und Nichtskönnerei ihre Lehrer, aufgrund falscher Technik die Oberarme großflächig mit dem falschen Schaft tiefblau schlugen. Das war Dummheit in Reinkultur! Sportschützen und Jäger können an einem Tag grundsätzlich ohne Leid hunderte Mal mit Ihrer Flinte schießen und dabei Spaß und Freude empfinden. Sie müssen es nur richtig anstellen. Auch hier gilt, sich die Anschläge langsam und genau zeigen zu lassen um die Bewegung, die Spannung, die Muskeln, die Flinte zu fühlen, zu spüren. Das geht bewußt zunächst nur langsam. Wenn man es denn endlich kann, fliegt die Waffe unbewußt im Augenblick an die Backe und triff. Ich rate dazu sehr sich mit Gregor Schmidt-Colberg in Verbindung zu setzen. Der Mann kann das. Der lehrt Ihnen die Technik in Kürze, statt Sie wiederholt zu andauenden Munitionsvernichtungsveranstaltungen zu nötigen, weil er sonst nichts kann oder sogar noch an der Munition verdient. Es mag Andere geben, die das ebenfalls können. Der Einen kennt, nenne ihn mir.

Echt schießen

Wenn Sie das bisherige Programm erfolgreich gemeistert haben, setzte das dabei erworbene Selbstvertrauen sie in die Lage, die Angst zu überwinden und wieder ein echten scharfen Schuß abzugeben. Um die Schwelle zu mindern, empfehle ich zunächst mit ganz oder teilweise entleerten Schrotpatronen zu beginnen, zwischen den Schüssen Pausen zu Beruhigung und Besinnung einzulegen und ggf. eher abzubrechen, statt sich selbst zu vergewaltigen. Sofern mit Placebos geschossen wird, sollte ein Helfer nach dem Abziehen die Waffe hochnehmen, um das Angenehme am Abziehen lebendig zu gestalten. Sie werden sich anfänglich vermutlich wie das Karnickel vor der Schlange fürchten. Furcht ist eine nützliche Einrichtung in unserem Gemüt, sie hilft uns gefährlichen Blödsinn zu vermeiden und hält uns am Leben. Klug gebraucht sind Flinten völlig harmlos. Wenn Sie nach meiner Anleitung wieder soweit fortgeschritten sind, daß Sie tatsächlich sich wieder an den Abzug einer scharf geladenen Flinte heranwagen, können Sie die Flinte klug gebrauchen. Dan ist sie auch für Sie wieder harmlos.

Mit Hilfe gezielter und trickreich herbeigeführter Erfahrungen und folgender geistiger Übung haben Sie sich hinreichend vorbereitet, den Kampf mit der Bestie Angst aufzunehmen und sicher zu gewinnen. Der innere Schweinehund, der ihnen immer wieder süß einflüßterte „Nein, heute noch nicht! Geh lieber nach Haus. Gönn Dir was schönes“ oder böser „Das schaff ich sowieso nicht. Bei mir ist alles zu spät! Ich bin ein Versager! Ich trau mich nicht!“ als immerwährende Versuchung nachzugeben muß überwunden werden. Jeder kennt ihn. Jeder hat ihn. Jeder muß ihn immer wieder auf's neue überwinden, der Marathonläufer auf 42,5 km bei jedem einzelnen Schritt. Sich aus so einer Angst selbst wieder zu befreien, ist so Dauerlauf aus vielen einzelnen Schritten. Jeder Schritt erforderte zunächst Überwindung, dann Anstrengung und schließlich Fleiß in der Wiederholung. Aber am Ende steht der Erfolg und ein dermaßen Befriedigung, daß die Leute, die Sie dann grinsen sehen, sagen werden „Schneewittchen kann heute ja die Banane quer fressen!“ Sehen Sie ihre Angst vor der Abzug nicht als stigmatisierenden Makel, sondern nur als „Ist-eben-dumm-gelaufen-Geschichte“, die jedem bei unglücklichen Umständen widerfahren kann, aber nutzen Sie ihre Schußangst in ihrer Überwindung als Chance eine besondere Selbsterfahrung zu gewinnen, die Sie schlußendlich froher und reifer dastehen läßt, als einen Begabten, der einfach die Flinte in die Hand nimmt und triff. Solche Naturtalente gibt es. Sollen die sich freuen. Ich bin keins.

Niederlagen ein- und wegstecken zu können, ohne daran zu zerbrechen, sondern mit Überwindung und Anstrengung die Widrigkeiten zu überwinden und schließlich das gesteckte Ziel zu erreichen kennzeichnet Sieger. Die Befriedigung, die Sie aus solch einem Sieg schöpfen ist großartig, sie bringt das Heil.

Viel Glück, Schneewittchen! Lutz Möller

Hallo Herr Möller,

ich bin froh, daß Sie mir so schnell und ausführlich geantwortet haben. Gestern habe ich auch wieder geschossen. Erst Büchse fünf Schuß aufgelegt, alle Fleck allerdings Tiefschuß (nur 49) dann stehend angestrichen auch Tiefschuß, 45.

Danach kam das Flintenschießen. Der erste Hase lief durch. Dann habe ich einmal nur so, in den Sand, geschossen, der dritte verfehlte und den vierten habe ich getroffen. Danach habe ich Pause und dann später noch sieben Schüsse abgefeuert. Allerdings alle Tiefschuß. Heute habe ich im ganzen Körper Muskelkater. Meine Angst war so unglaublich, daß ich während des gesamten Schießens am ganzen Körper zittert. Meine Hände waren eiskalt. Das ich hiermit noch solche Leistungen an der Büchse erbringe, ist für mich erstaunlich und ich führe das nur auf meine jahrelangen Erfahrungen im Sportschießen zurück (Atemtechnik). Das Treffen ist für mich beim Flintenschießen erst einmal zweitrangig. Froh bin ich, daß ich überhaupt geschossen habe.

Ich habe gestern genau feststellen können, daß ich die Urgewalt des Schusses als eine Art Feind betrachte, ich habe Angst davor. Am liebsten würde ich weglaufen. Ihre Ratschläge werden mir mit Sicherheit weiterhelfen und ich werde auch den genannten Ansprechpartner kontaktieren. Ich hatte schon einmal daran gedacht Subsonic Patronen zu bestellen. Leider werden die nicht in der für den Kipphasen erforderlichen Stärke produziert. Gibt es hier noch irgendwelchen Möglichkeiten? Rückstoßbremsen kommen für mich nicht in Frage, weil sie die Lautstärke des Knalls noch verstärken (Bremsenknall).

Meine dienstliche Telefonnummer ist übrigens: „1234“ , privat „5678“. Sie müssen mich aber nicht anrufen, das wären unnötige Kosten, per Email geht ja wunderbar.

Mit einem halb erleichterten (weil ja schon wieder geschossen) und dankbaren Waidmannsheil

grüßt Sie Schneewittchen :-) Mittwoch, 14. Dezember 2005 11:24

Moin Schneewitchen,

alle Achtung, der Angst trotzen schossen Sie Flinte. Das muß man unter diesen Umständen erst mal tun. Das nenne ich mutig. Ein gutes Zeichen, das Hoffnung gibt. Meinen herzlichen Glückwunsch sende ich Ihnen dazu.

Wie archaisch solche Ängste sind, sehen Sie an der immer gleichen Auswirkung, nämlich sich zu bücken, zu krümmen, sich zu ducken, sich zu beugen, aber nie sich aufzurichten. Man könnte die christliche Lehre „Alles Gute kommt von oben!“ umkehren und bemerken, alle tödlichen oder sonstwie unangenehmen Schläge und Angriffe kamen von oben. Außerdem ist der Rücken mit den Rippen weniger empfindlich als der ungeschützte Bauch. Sie werden vermutlich nie einen Kampf mit Keule oder Axt, wie Jahrhunderttausende üblich, zu bestehen gehabt haben, aber die Erinnerung daran schlummert in Ihrem Erbeteil, daß ja noch viel ältere und tierische Anlagen birgt, die gelegentlich hervorbrechen.

Das Gute beim Menschen, im Gegensatz z. B. zum Huhn ist, daß wir ein fast völlig frei benutzbares Großhirn haben (~ 3.000 Sprachen spricht die Welt). Damit sind wir mit gewissen Kniffen in der Lage sogar unsere nicht unmittelbare zugänglichen älteren Hirnschichten (Zwischenhirn = Huhnstufe, Stammhirn = Wurmstufe) zu beeinflussen. Das ist der Trick! Mein Rezept ist übrigens nicht neu, sondern stammt von einem russischen Juden namens Feldenkrais, Physiker wie ich, der anläßlich einer schlimmen Sportverletzung seltsame Beobachtungen an sich machte und mit geistigen Mittel und tätigen Übungen ein Lehrgerüst aufbaute, Feinmotorik zu schulen. Es gibt einige Bücher von ihm und vielerorts werden Kurse mit seinem Namen abgehalten. Das Publikum ist oft etwas esoterisch, daß man zunächst an eine Gurufangemeinde glauben mag. Aber das muß nicht stören. Die Grundlage ist einwandfrei und sauber. Auch viele Kampfkünstler, die auf Feinmotorik angewiesen sind, besonders die Aikido treibenden, kennen diese Technik.

Der Weg geht von einer bewußt eingeleiteten, d.h. kopfgesteuerten Handlung über den Leib mit unseren angeborenen Sinnen zu spüren, über die bewußte geistige Wiederhervorholung eben dieses Spürens in die unbewußte Erinnerung, die sich dann später, wenn geübt und gefestigt, mit Schlüsselreizen, vollkommen unbewußt abrufen und blitzschnell ohne jede Überlegung ausführen läßt. Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen der langsamen, bewußten gegen die schnelle unbewußte Ausführung sind gewaltig und beträgt mehrere Größenordnungen. Erfolgreich Flinte zu schießen, sprich zu treffen, setzt solch angelernte und unbewußt erinnerte Technik voraus. Also halten Sie mich gern auf dem Laufenden und schreiben vor mir vor allem von innen heraus wie Sie ihre weiter Ausbildung spüren und fühlen.

In besonderen Lagen, z. B. lebensbedrohlichen, kann das Gehirn sogar seine Leistung kurzfristig noch deutlich steigern, so daß wir die Welt wie in Zeitlupe erleben, weil wir plötzlich schneller denken. Ob sich das lernen läßt, weiß ich allerdings nicht. Unser Hirn mit dem darin geborgenen Verstand, der erst unsere Sinnlichkeit in vernünftiges Handeln münden läßt ist ein großes Wunder, das mehr kann als leider eine Mehrzahl Menschen je erkennen wird. Ihm auf die Schliche zu kommen ist ein aufregendes Abenteuer mit großen Empfindungen. Man muß und kann nicht alles selbst herausfinden. Vieles steht in Büchern oder wird in Lehrgängen angeboten. Damit Sie das Angebotene aber für sich selbst nutzen können, müssen Sie sich die Verhältnisse und Zusammenhänge vorstellen können. Nur wenn das Bild einer Bewegung in unserem Kopf besteht, werden wir anschließend in der Lage sein, eben diese Bewegung auch auszuführen. Unser Hirn speichert Gegenstände auch als Zusammenhang die Dinge zu begreifen (Siehe da, wortwörtliche Sprache). Sie sind von Mutter Natur also bestens für's Flintenschießen vorbereitet, nicht weil Gott die Flinte schuf, sondern weil Sie ein Ding ist, daß man anfassen und bewegen kann. Derlei kann man lernen, Sie auch.

Zu schreiben ruft die beschriebene Erlebnisse wieder ins Gedächtnis und trägt so zur Festigung bei. Da Sie sich wie Alle natürlich immer fürchten ggf. Blödsinn zu verzapfen, wenn Sie sich äußern, prüfen Sie unbewußt ihre Äußerungen für Publikum besser als stille Gedanken für sich. Sie denken sauberer, wenn Sie etwas mitteilen wollen. Kurz gesagt, lernt man am Besten, wenn man lehrt. In dem Sinne ermutige ich Sie hier für die Angstseite zu schreiben, da Sie es nicht nur für mich und meine Leser sondern besonders für sich selbst tun.

Nur zu! Auf ein künftiges Waidmannsheil Schneewittchen!

Lutz Möller

Hallo Herr Möller,

ich meine, mutig bin ich. Das macht mich stolz. Das muß ich allerdings auch als alleinerziehende, vollzeit berufstätige Mutter von drei Kindern sein. Ich habe einen Ausbilder, der sich intensiv um mich gekümmert hat und mich auch erst einmal wieder ohne Stecher hat Büchse schießen lassen, das fand ich viel angenehmer. Er sorgt eigentlich auch dafür - aber auch der Rest des Kurses - daß ich nicht ohne zu schießen wieder nach Hause fahre. Das macht auch Mut.

Ihre Seiten beobachte ich schon einige Zeit und habe mir dort auch schon eine Menge Infos in Bezug auf Ballistik geholt. Ihre Angstseite kann ich im Moment leider nicht aufrufen, da die Firewall Ihre Seite jetzt blockiert, das kann ich nur von zu Hause.

Das Sie mir den Namen „Schneewittchen“ gaben, rührt mich. Er klingt so zart, so verletzlich - genauso fühle ich mich beim Flintenschießen. Danke für Ihre Zeit und Ihre Mühen, ich werde Ihre Tips beherzigen. Leider liegt Erlangen so weit weg von E., so daß ich auf das örtliche Schießangebot zurückgreifen muß. Ich werde es schon irgendwie schaffen und auch diese bedrohliche, mich lähmende Angst zu besiegen. In diesem Sinne grüße ich dann auch lieber mal mit dem Sportschützengruß „Gut Schuß“, denn darauf kommt es letztendlich an.

Schneewittchen, Mittwoch, 14. Dezember 2005 13:38

Ich kann

Hallo Herr Möller,

ich möchte Ihnen weiter von meiner Schußangst berichten und auch anderen Mut machen. Im Verlauf der letzten Wochen war ich drei Mal zum Schießtraining. Einmal in Verbindung mit dem Lehrgang und zweimal privat. Die ersten beiden Male waren ein Desaster. Wieder habe ich nicht geschossen. Beim zweiten Mal traute ich mich zuerst noch nicht einmal, eine ungeladene Waffe abzudrücken. Danach schoß ich mit Tränen und viel Überwindung sieben Schüsse. Danach machte sich unglaubliche Depression bei mir breit. Ich überlegte mir, ob ich die Ausbildung wirklich machen möchte und wenn ja - mußte ich folglich auch schießen.

Abends übte ich nach Ihrem gedanklichen Schema ( Trocken knallen | Angenehm abziehen | Anschlagen und einziehen | Echt schießen ) zu Hause. Am nächsten Tag ging ich mit viel Überwindung und zwei Bekannten auf den Schießstand. Was dort mit mir passierte, kann ich nicht sagen. Ich schoß einfach, sechzig Schuß in zwanzig Minuten. Verschiedene Kaliber mit einer zu großen Flinte. Ich hatte zum ersten Mal Spaß daran und ging überglücklich nach Hause. Zwar habe ich unglaublichen Muskelkater und auch ein paar blaue Flecken, aber es macht mir nichts mehr aus. Die Panik ist verschwunden. Die Angst, oder besser gesagt Unsicherheit, ist vielleicht noch da, aber ich freue mich auf Samstag. Dann gehe ich nämlich wieder. Diesmal alleine.

Ich möchte mich herzlich bei Ihnen bedanken und hoffe, ich darf Ihnen von meinen Erfolgen, bzw. hoffentlich keinen Mißerfolgen weiter berichten.

Herzlichst, Schneewittchen, Mittwoch, 11. Januar 2006 17:13

Hurah, Sieg, Schußangst überwunden:

Jägerprüfung bestanden!

Hallo Herr Möller,

ich habe es geschafft. Die Jägerprüfung ist bestanden. Meine Schußangst scheint wirklich besiegt. In der Prüfung schoß ich 48 Ringe und brauchte sechs Schüsse für fünf Kipphasen.

Ich möchte Ihnen herzlichst für Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis danken. Wenn Sie mir nicht Mut gemacht hätten, weiß ich nicht, ob ich es geschafft hätte. Zu groß ist die Nichtakzeptanz des Themas „Schußangst“ unter den Jägern.

Mit vielen lieben Grüßen und Weidmannsheil, Schneewittchen, Dienstag, 2. Mai 2006 12:12

Hey, herzlichen Glückwunsch Schneewittchen!

Sie haben eine schöne Zukunft vor sich. Ihnen werden sich Beobachtungen und Erlebnisse erschließen, von den der gemeine Stadtbewohner nicht mal träumen kann. Gerade mit Ihre Schußangstvorgeschichte erachte ich Ihren Erfolg besonderes, da Sie offenkundig tief sitzende Widerstände überwinden mußten. Der Kampf gegen den inneren Schweinehund haben Sie also angenommen und gewonnen. Da ist, neben der bestanden Prüfung, vielleicht das schöneste. Davon werden Sie auch sonst im Leben, wenn die Lage mal wieder schwierig wird,  zehren können. Nett, daß Sie in der Freude und Sonne des Erfolges noch an mich denken! Mein Beitrag war nur klein. Sie haben sich überwunden, nicht ich!

Als mir der Rückstoß meiner 8x68S zu stark erschien, untersuchte und entwickelte ich Rückstoßbremsen, die inzwischen ausgereift jedermann erwerben kann. Ich suchte ein sachliche Lösung. Ihre Fortschritt fand nur Kopf statt. So unterschiedlich können Wege mit dem gleichen Ziel, nämlich entspannt und treffsicher zu schießen sein!

Waidmannsheil auf allen Wegen, Lutz Möller

Erste Beute

Hallo Herr Möller,

nun muß ich doch von meinem ersten Jagderfolg berichten. Nach dem Kampf gegen die Schußangst fragte ich mich, wie ich denn wohl im Ernstfall reagieren würde. Vor zwei Wochen war es dann soweit. Ich saß auf Dam- und Rehwild an. In ~ 170 Metern Entfernung standen vier Stücke Rehwild auf einem Acker. Ich suchte mir das Rickenkitz aus, wartete bis alles stimmte und, als es dann sicherte, schoß ich (im Übrigen mit .30-06). Es fiel sofort und lag im Feuer. Die drei anderen konnten den Schuß nicht zuordnen und blieben noch länger bei dem Kitz. Als wäre alles von mir abgefallen. Die ganze Angst, die Anspannung vor jedem Schuß. Ich war so sehr erleichtert, daß alles geklappt hatte. Ich brach das Stück vor Ort auf und siehe da - 14 Kilo. Also, der Weihnachtsbraten ist gesichert. Beim Pokalschießen schoß ich in der Kugeldisziplin übrigens 99 von 100 Ringen. Wenn das so weiter geht, gehört die Schußangst bald der Vergangenheit an. Sie ist immer noch da aber, beherrschbar. Es hat sich gelohnt dagegen zu kämpfen. Noch eine Frage im Nachgang, könnten Sie mir Informationen über Ihr Lutz Möller Geschoß zukommen lasse, oder kann ich diese nur im Internet beziehen?

Mit ganz viel Weidmannsheil, Schneewittchen, Montag, 20. November 2006 15:25

Na prima Schneewittchen,

dann haben Sie es ja geschafft. Herzlichen Glückwunsch!. Danke für Ihre Nachricht. Möge Ihr Beispiel anderen Verzagten als Vorbild, deren Schußangst zu überwinden,  dienen. Wir wir nun bei wissen und jedermann nachlesen kann, lohnt sich die Anstrengung. Wir müssen im Leben oft unseren inneren Schweinehund, der uns faul und träge will, überwinden, aber Faulheit und Trägheit sind Weg ins Abseits und ins Unglück. Auf Ihre Anstrengung dürfen Sie stolz sein. Freuen tun Sie sich ja schon ohnehin. Ich freue mich mit Ihnen!

Waidmanns Heil, Lutz Möller

Gegenmeinung

Herr Möller,

wie können Sie als „alter Hase“ einer Jungjägerin Kopfschüsse, oder Trägerschüsse empfehlen? Wenn die da auch versagt, dann schießt die nur noch Mücken! Mir hat mal ein alter Förster gesagt, Leute, die auf den Träger schießen, sind keine Jäger! Wie oft schießen diese daneben oder treffen nicht richtig und das Wild flüchtet hochkrank? Ich persönlich finde derlei Schüsse, bei Sauen „hinter die Teller“, bei Reh- u. Rotwild auf den Träger ebenso absolut verpönenswert und nicht waidgerecht! Vor allem die Gefahren fataler Fehlschüsse mit qualvollen Nachfolgen für das Wild sind unakzeptabel!

Ich habe bisher immer auf Blatt oder kurz dahinter in die Lunge geschossen, mit der .30-06 in den entsprechenden Ausführungen für die Wildarten und mußte nie nachsuchen! Nun, ich bin sicherer Schütze, 25 Jahre Armee. Ballistik und Schießen wurde in dieser Zeit umfassend behandelt! Ich schilderte bereits in einer Mail, wer heute alles jagen darf, ohne das mindeste Rüstzeug in den jagdlichen Fachgebieten zu besitzen, Hauptsache das Geld stimmt!

Herr Möller, eine Jungjägerin sollte vor allem eines wissen:

Durch richtiges Anschießen (nicht auf 100 m Fleck, sondern GEE beachtend) Vertrauen zur Waffe zu gewinnen und zu treffen, damit man weiß, der Fehler liegt auf jeden Fall bei mir, ansonsten sollte sie noch mal zur Jagdschule!

Desweiteren ist das Wild erst richtig anzusprechen und dann zu strecken!

Das sollten Jungjäger wissen und beachten aber nicht Kopfschüsse, Trägerschüsse und so einen Schmarrn!

MfG R. Dusek, Donnerstag, 26. April 2007 07:02

Tag Herr Dusek,

danke für Ihre Zuschrift. Bei uns ist jetzt, ein Woche vor der Bockjagd ab Mai, der Raps bereits gürtelhoch gewachsen und blüht. Wie wollen Sie denn bei einem Bock im Raps ein zu treffendes Ziel wählen?

Waidmannsheil, Lutz Möller

. . . die Gurke im Teich

Hallo Herr Möller,

nachdem ich nun Stunden auf Ihrem phantastischen Netzplatz verbrachte, erlaube ich mir auch mal, eine Frage zu stellen:

Ich bin trotz meines nicht mehr jugendlichen Alters ein frischgebackener Jungjäger und habe nun eine Einladung zu einer ersten Bockjagd im Mai. Auf Anraten eines guten Freundes kaufte ich mir eine gebrauchte Sauer 200 in 9,3x62 gekauft und diese mit Lapua Naturalis auf dem Stand einige Male, auch mit ganz ordentlichen Ergebnissen, geschossen. Aber was mich ernsthaft stört und mir vor jedem Schuß auch echt Angst macht, ist der Rückschlag, der mir trotz festen Einzuges schon einige blaue Schultern einbrache.

LM: Sie sind nicht der Einzige, der sich vor dem Schuß fürchtet. Vermutlich taugte Ihre Schießausbildung nichts. Gehen Sie mal zu Gregor Schmidt-Colberg. Der bringt Ihnen schon bei, ohne Blutergüsse vom Platz zu gehen.

Ich glaube daß es keine wirklich guten Schüsse gibt, die mit Angst abgegeben werden...

LM: Sie könnten nicht wahrer sprechen. Der brauchbare Treffer wird im Kopf angebahnt. Der Schütze bestimmt den Treffer.  Der Leib führt nur aus; allerdings muß er auch die Fehler erleiden. Das wiederum merkst sich der Kopf und dann „ist die Gurke im Teich“!

Während der Jägerausbildung schossen 6,5x55 geschossen. Damit war der Rückschlag überhaupt keine Frage.

LM: Leichteres Geschoß → weniger Rückstoß!

Nun die Frage: Reicht die 6,5x55 Patrone für die allgemeinen jagdlichen Anforderungen aus?

LM: Ja!

Aauch wenn mal eine Sau in Anblick kommt?

LM: Ja!

Ist die Lapua Naturalis Patrone in 6,5x55 eine gute Wahl?

LM: Nein!

Andern Falles wüßte ich gern, wo und zu welchem Preis ich fertig geladene Patronen mit dem von Ihnen erwähnte Lutz Möller Geschoß zu beziehen sind.

LM: Hier

Vielen Dank für Ihre Mühe, mit jagdlichen Grüßen, Andreas Uleman, Sonntag, 6. April 2008 22:38

Schmerzen

Grüß Gott Herr Möller und WMH!

Ich hatte gestern die Möglichkeit mit einem K98 zu schießen. Ich hatte wirklich Schmerzen! Es war regelrecht gekickt! Das Kaliber war 7,92 x 57 mm. Das Gewehr hatte etwa 4,2 kg. Der Lauf hat ~ 60 cm Länge. Der Grund der gestrigen Übung: Ich möchte mir eine Langwaffe kaufen mit der ich auch viel am Schießplatz üben kann. Es wäre meine erste Langwaffe. Ich besitze nur zwei Kurzwaffen. Leider gibt es keine Möglichkeit Waffen oder Patronen zu prüfen.

Ihr Geschoß erlaubt mir für das entsprechende Wild „das kleinstmögliche mit der gestrecktesten Flugbahn zu wählen“. Mein Kaliber wäre 7 mm. Da ich insgesamt rückstoßempfindlich bin (Ich wiege 66 kg), bitte ich Sie mir rückstoßarme 7 mm Munition zu nennen. Ideal wäre sicher die 7x64, aber für mich sicher (oder vermutlich) auch zu heftig.

LM: Dann wohl eher 7x57 Mauser !

Ich lasse mir notfalls eine Waffe bauen. Vielleicht ist für mich eine Kipplauf die beste Möglichkeit ("R" ist ja generell harmloser). Die Waffe sollte mind. 3,5 kg wiegen aber höchstens 4 kg. Da ich erst nächstes Jahr bei Bestehen meinen Jagdschein habe, kann ich mir noch Zeit lassen. Ich möchte alles mögliche jagen, in der Hauptsache aber Elche - die größten, die zu finden sind. Dafür will ich den Schein ja. Da ist für solche Tiere die 6,5er ja zu klein, oder?

LM: Nein!

Ich schoß auch mit einer 308 aus einem SSG 69 (Steyr). Das war etwas besser, aber auch nicht ideal.

Dank und WMH Mark, B., Freitag, 11. April 2008 12:02

PS: Eine Rückstoßbremse möchte ich vorerst noch ausschließen.

Lieber Herr B.

statt groß nach Technik zu suchen, sollten Sie erst mal Großkaliberbüchsen zu schießen lernen. Da liegt bei Ihnen der Hase im Pfeffer. Suchen Sie ich einen guten Lehrer, geben Sie sich etwas Zeit und nach einiger Mühe klappt das dann auch - ohne Schußangst vorher und Schmerzen danach.

Waidmanns Heil, Lutz Möller

Schmerzen II

Guten Abend Herr Möller,

ich las gerade in ihren Heimat den Beitrag Schmerzen. Dazu hätte ich ein paar kurze Anmerkungen, die dem verängstigten Schützen vielleicht etwas helfen könnten. Möglicherweise hatte der Karabiner noch eine die original Schaftkappe aus Metall. Die fühlt sich natürlich deutlich unangenehmer an als eine weiche Gummischaftkappe. Zudem macht die Schäftung auch immer einiges aus. Ein gerader Schaftrücken leitet den Rückstoß ganz anders als ein Schaft mit Schweinsrücken oder Montecarlo-Backe. Dies wird u. a. bei Großwildbüchsen berücksichtigt. Der Unterschied ist nicht zu verachten. Darauf sollte er beim Kauf einer Langwaffe achten. Die weitern Einflüsse, die den empfundenen Rückstoß mindern, sind auf ihrer Seite bereits zu genüge erläutert: Leichteres Geschoß, längerer Lauf und schwerere Waffe!

Aber wie Sie schon schrieben, beginnt der Schuß im Kopf. Man muß zunächst mit dem Rückstoß umzugehen lernen und darf keinesfalls Angst davor entwickeln.

Mit freundlichen Grüßen, M. D., Freitag, 11. April 2008 21:01

Schmerzen III

Ja Hello,

Genau! Ich erwähnte die Stahlkappe nicht, denn es war kalt, ich trug eine dicke Jacke. Auch habe ich nie richtig zu schießen „gelernt“.

LM: Gehen Sie zu Gregor Schmidt-Colberg Der Flintenschütze, der bringt ihnen das bei!

Ob der Schaft gerade war oder nicht weiß ich nicht mehr, kann meinen Kumpel aber fragen. Wäre dieser denn besser als die anderen Arten?

LM: Das meine ich nicht. Ich kann kein wesentlichen Unterschiede erkennen.

Und ganz zum Schluß: Welches 6,5er Lutz Möller Geschoß wäre denn rückstoßarm genug und (Riesen-) Elch tauglich?

LM: Es gibt nur ein 6,5 mm Möller JG! Damit können Sie jeden Elch fangen.

Thank you so much Mark, Samstag, 12. April 2008 18:33

Wohl lieber eine andere Liehaberei

Hallo Lutz,

ich glaube Mark (/ Schmerzen 1 - III) sollte sich ein anderes Vergnügen suchen! Wenn ich auf dem einem Auge blind bin und auf dem anderen nichts sehe, kann ich kein Flugzeug fliegen.

Gruß Klaus, Samstag, 12. April 2008 22:44

LM: Nebenbei bemerkt, was tut der zivilisierte Masochist? Er stell einen englischen Koch an!

Schmerzen IV

Hello again

Herr Möller, nur damit ich's schriftlich habe: Mit 6,5 mm auf Riesenelche?

LM: Nein. so habe ich das nicht gesagt. Mit 6,5 mm Lutz Möller Geschoß! Sein Sie nicht so schlampig mein Aussage unzulässig zu verkürzen!

Amerikanische Elche erreichen bis zu 800 kg. Wohlgemerkt, ich habe noch nie gejagt. Ich habe erst begonnen mit der Ausb.

LM: Ja, ich weiß. das tundi schon lange. Sie erzählen nicht Neues.

Ich lese gern über Elche. Beispiel gefällig von Deutschlands großem Sohn Karl May?

LM: Ich glaube der hat auch nie einen geschossen

Glauben Sie, ich sein mit der 6,5x57 LM Munition oder der 6,5x65 LMr Munition besser bedient sei? Erstes hat sicherlich weniger Rückschlag, aber kann ich damit auch so schwere Elche jagen (Waidmännisch)?

LM: Mensch denken Sie doch bloß mal nach: Auf das Geschoß kommt es an - nicht die Patrone. Die kürzere ist für kürzere Entfernungen und die längere für weitere Schüsse besser geeignet.

Ich werde das in Alaska und in Kanada tun. Wenn sie mir einen Tip geben, kann ich mich um Probewaffenschiessen kümmern.

Ich freue mich übrigens. Sie beantworten wirklich alles.

LM: Wenn Sie noch mal das Gleich fragen, dann gar nicht mehr! Merken Sie sich das!

So long, Mark, Sonntag, 13. April 2008 01:17

PS: Ihr Rat mit Gregor Schmidt-Colberg Der Flintenschütze ist fein, aber ich finde in dieser homepage nur Flintentraining- ich möchte gern mit Kugelbüchse jagen. Gilt das auch?

LM: Wenden Sie sich an Ihn, wie ich Ihnen bereits geraten gesagt habe, oder glauben Sie ich gebe leichfertigen Rat oder will Sie veräppeln! Wenn Sie meinem Rat nicht folgen, brauchen Sie mir nicht mehr zu schreiben!

Schmerzen V

Guten Morgen Herr Möller,

ich habe mir jetzt alle „Schmerzen“ noch mal durchgelesen. Schmerzen verursacht hier nur Herr Mark. Es tut schon sehr weh, seine Beiträge zu lesen.

Es ist vergebene Liebesmühe solchen Herren irgend ein ballistisches bzw. waffentechnisches Wissen vermitteln zu wollen. Herr Mark sollte sich ein Blasrohr besorgen und mal ein bißchen Üben. Wenn er dann mit dem Blasrohr genug Übung hat, kann er ja auf das Luftgewehr umsteigen. In der Zwischenzeit würde ich Herrn Mark empfehlen, sich über das Vorkommen von Riesenelchen zu informieren. Ich bewundere Ihre Geduld.

Mit freundlichen Grüßen, H. Beier, Sonntag, 13. April 2008 11:35

Ach wissen Sie Herr Beier,

obwohl wir am Tage des Herrn nicht arbeiten, sondern uns besinnen und gesellig sein sollen, lassen sich Abweichungen manchmal nicht vermeiden. Mein Leben besteht zu einem wesentlichen Teil aus denken, bzw. dem Umsetzen von Einfällen in ausführbare Pläne.  Einfälle lassen sich nicht herbeizwingen, nur begünstigen und zu denken ermüdet. Also verbinde ich mich immer mal wieder mal mit dem Rest der Welt, sprich meine Post, ab und schreibe ich ein Antwort, so wie jetzt Ihnen. Auf diese Weise zwischen Aufgaben und Tätigkeiten zu wechseln erfrischt ebenso wie sich and Klavier zu setzen, ein Runde durch den Wald zu drehen oder zu jagen, zu kochen usw. usf. - mit dem Unterschied, sich oft für kleine Pausen besser zu eignen. So halte ich mich frisch und überdauere lange anstrengende Tätigkeiten.

Ich wünsch Ihnen noch ein schönen Sonntag und alles Gute!

Waidmannsheil, Lutz Möller.

Angst vor der dicken Patrone

Tag Herr Möller,

ich bräuchte Ihren Rat! Als Jungjäger mit ein wenig Erfahrung möchte ich mir nun eine andere Waffe als meine bisherige Voere .308 W. zulegen. Man hat mir eine fast neue Steyr Mannlicher angeboten, aber im für die 300 Win. Mag Patrone. Nun warnen mich einige Jäger vor der Patrone, da sie anscheinend einen großen Rückstoß verursachen soll?

LM: Insbesondere aus zu kurzen Läufen. Unter 65, cm sollte der dafür nicht lang sein! Lies Lauflänge!

Ich brauche eine Universalwaffe, die sowohl für Reh, Rotwild und Gams wie Sauen geht!

LM: Das ist vor allem eine Frage des Geschosses, denn nur das trifft das Wild. Für Ihre Zwecke wählen Sie mein Geschoß.

Was würden Sie mir empfehlen? Soll ich diese Waffe vom BM erwerben oder das der Patrone wegen lieber sein lassen.

LM: Wenn der Lauf hinreichend lang ist und sie ihnen liegt, nehmen Sie die gern.

Würde eine 7,6 mm Rückstoßbremse hier helfen und wieviel kostet die? Wer baut mir eine solche an.

LM: Sie sind nicht allen. Siehe Schußangst. Die Bremse hilft auf jeden Fall. Übung hilft ebenso und sollte Ihre erstes Ziel sein. Wenn Sie sich unbedingt gewöhnen die Waffe beim Schuß immer fest in die Schulter zu ziehen, werden sie damit zurecht kommen. Schießen Sie zunächst stehend freihändig. Wie immer bei allen Übungen üben Sie besser bewußter und weniger als aufgeregt, heftig und massiert. Schießen Sie lieber weniger, aber öfter, als viel und selten. Das Gelernte und Empfundene will gelernt, erinnert, behalten werden. Das erreichen Sie durch bewußtes Tun, bewußtes Empfinden, bewußtes Erinnern und vor allem durch häufige und langanhaltende Widerholung. Rachmaninow war 70 Jahre und hatte fast ein ganzes erfolgreiches Pianistenleben hinter sich, als er endlich mit seinen Ringfingern zufrieden war. Bei Geigern (wie meinem Großvater Dr.R. ist es ähnlich). Beim Schießen ist das ebenso. Es geht immer noch besser. Sie müssen vor allem hartnäckig dran bleiben. Dann werden Sie auch fortschreiten und später mal Dinge tun könne, von denen Sie heut noch nicht mal zu träumen wagen. Nur Mut! Mit Fleiß ist  Können schon zu erringen.

Vielen Dank für Ihren Rat. Heinz S,. Gesendet: Donnerstag, 11. Juni 2009 11:52

Angst vor der Blaser R93

Hallo Lutz,

wir haben schon mehrfach miteinander gemailt und telefoniert.

Ich verschieße mit der R93 in 308 und 48,5 cm Orig.-Lauf gerade Deine Lutz Möller Geschosse und bin begeistert. Wir luden eine 110-prozentigen Preßladung R 903 oder R 901 (also auf jeden Fall Dein empfohlenes Pulver). Die Waffe schießt damit auf dem Schießstand Loch-in-Loch. Die Rehe fielen und lagen alle im Schuß. Eines ging noch fünf Meter. Ich bin begeistert. Jetzt habe ich im Internet eine Geschiche aus Namibia mit einer R93 in 416 und einer in die falsche Richtung gehenden Ladung Lutz Möller Geschoß gelesen (beim zweiten Schuß).

LM: Bei mir? Oder wo?

Ich habe Angst und einmal auch richtig gemuckt.

Du schreibst von der Gefährlichkeit der R93.

LM: Solange nicht schief geht, ist ja alles Sahne, aber wenn die R93, warum auch immer, versagt, ist Dein Jochbein hinter dem Verschluß der schwächer Teil in der Schußlinie.

V. Liebich rät von der starken Ladung ab und Blaser empfiehlt ohnehin keine wiedergeladenen Patronen.

LM: So.

Blaser (Herr Wuchazer behauptet ohnehin daß das Geschoß nicht aus Kupfer sondern Tombak besteht).

LM: Welches Geschoß.

Ich habe jetzt noch 10 fertige Patronen und 26 (alte) Geschosse. Was tun?

LM: Ich halte meine Wange nie hinter einen Blaser R93 Verschluß. Was andere Jäger tun, müssen die selbst wissen. Aber mit einer Waffe, vor der Du dich fürchtest und bei der Du muckst, wirst Du nie sauber treffen. Du braucht Gerät, dem Du vertraust!

Gruß, B.R., Montag, 22. Juni 2009 20:47

Hallo Lutz,

mit dem Beitrag Angst vor der R93 bin ich nicht einverstanden.

LM: Der stammt doch von Dir!

Ich habe dich gefragt, warum Dein Wiederlader selbst von Deiner Empfehlung abrückt. Ein „So“ als Antwort ist weniger wie nichts. Also bitte doch Butter zu den Fischen.

LM: Liebich ist nicht „mein“ Wiederlader. Ich spreche nicht für ihn. Nur er kann für sich selbst sprechen.

So ist das ganze nur kostenlose Werbung in Bezug auf Präzision und Fluchtverhalten. Was aber, wenn dies alles durch hohe Gefahr für den Schützen erkauft wird. Dann doch lieber, danke nein.

LM: Was ich zu der Waffe zu sagen habe steht in R93!

Außerdem bitte ich bei dieser Mail und der oben zitierten meinen Namen und Ort nicht zu verwenden.

LM: Erledigt.

Gruß, B. R. Mittwoch, 1. Juli 2009 14:42

Von Schußangst bis schußfest

Nach meiner Jägerprüfung von 20 Jahren begann ich mit einer Mauser 66 S im Kaliber 7x 64 zu schießen. Leider wurde mir eine Waffe verkauft, deren Zielfernrohrmontage (Suhler-Einhak) kaputt war. Dies stellte die DEVA, letztendlich und teuer bezahlt, nach langen Versuchen fest. Bei der Übergabe der Waffe durch den Verkäufer schoß die Waffe bei drei Schüssen gut. Bei dem ersten erlegten Stück stimmte die Treffpunktlage dann nicht mehr und das Stück bedurfte eines Fangschusses. Beim „ersten Mal“ ein unglücklicher Auftakt. Hinzu kam, daß ich durch das fehlende Vertrauen in die Waffe, der eigenen Unsicherheit als Jungjäger und der Kaliberwahl, sich plötzlich das „Mucken“ einstellte. Das war so gravierend, daß mein Jagdpächter riet, es mit einem kleineren Kaliber zu versuchen. Ich erstand eine Krico-Repetierbüchse in 243 Winchester, die ich auch noch sehr preiswert kaufte.

Nach dem vertraut werden mit der Waffe (einschließlich optimierter Schaftanpassung) erholte ich mich zusehends von dem Mucken. Da ich im Revier nur auf Rehwild und Raubwild waidwerkte, genügte die 243 vollkommen. Die Sicherheit im Umgang, vor allem in der Abzugstechnik, mit der Waffe holte ich mir auf dem Schießstand. Die danach getätigten Abschüsse verliefen zu Zufriedenheit so daß ich mir eine Repetierbüchse (Steyr Mannlicher Stutzen) in 308 zulegte. Hier paßt nun alles und ich bin mit dem Gewehr mehr als zufrieden. Eine führige Waffe, auch mit dem Zeiss 2,5 – 10 x 50 Variopoint noch gut zu handeln, eine sehr moderater Rückstoß und ein sehr gutes Lutz Möller Geschoß: mehr brauche ich derzeit nicht.

Meines Erachtens nach ist sinnvoll, mit der Waffe im Schießkino zu üben. Beim schnellen Anschlag spürt man rasch, ob dieser paßt oder nicht. Nur Schießstand bei aufgelegtem Gewehr ist zu wenig, gerade bei Drückjagden bedarf es der Beweglichkeit des Schützen und einer „gut sitzenden Waffe.“

LM: . . . und vor allem den richtigen Vorhaltewinkel!

Ganz wichtig erscheint mir die Tatsache, immer die gleiche Abzugsmethode zu verwenden. Meine Steyr hat einen Flintenabzug mit Rückstecher. Anfänglich versuchte ich, auf dem Stand mit dem Stecher zu schießen. Die Ergebnisse waren schlechter als mit dem Flintenabzug. Mittlerweile schieße ich nur noch mit dem Flintenabzug. Dieser hat auf einem kurzen Weg eine winzige Kriechstrecke. Danach erfolgt, spürbar, die Schußauslösung. Bei dem Stecher fehlt mir also jegliche Orientierung.

Bei mir hat es ziemlich lange gebraucht, bis ich wieder schußfest wurde. Die Geduld, das Üben und die sorgfältige Auswahl von Waffe und Kaliber, aber auch eine immer gleiche Abzugstechnik, haben sich gelohnt.

Deshalb rate ich zur Entschleunigung beim Waffengebrauch. So wie Sie es, Herr Möller, ja auch vorschlagen.

G. Bahmer , Samstag, 9. Oktober 2010 13:29

Rechtsschuß

Sehr geehrter Herr Möller,

mit großer Anteilnahme las ich Ihre Berichte zu Mucken und zur Schußangst.

Bei meinen Schüssen am Schießstand (insbesondere mit größeren Kalibern) stelle ich fest, daß ich im Vergleich zu anderen Schützen mehr oder weniger leicht rechts schieße - in der Höhe paßt der Schuß, aber wie gesagt rechts. Das auch mit einer gewissen Wiederholung.

Ist das eine besondere Form des Muckens oder kann dies durch meine Brille (bzw. Kontaktlinsen) hervorgerufen werden. Subjektiv empfinde ich durchaus so etwas wie Schußangst, sodaß ich mir durchaus ein Mucken nach rechts vorstellen könnten. Das tritt auch bei den unterschiedlichen Varianten des Schießens (liegend etc) auf. Je härter der Abzug, so eine Beobachtugn, desto mehr rechts liegt der Treffer.

Eigen sich zur Behebung ihrer Meinung nach die selben Übungen wie beim gewöhnlichen Mucken?

Beste Grüße aus Österreich, Johannes Zollner, Montag, 8. November 2010 16:36

Tag Herr Zollner,

ich möchte gern wissen ob sie oder Ihre Waffen besonders groß oder klein sind.  So ein sich dauernd wiederholender Fehler könnte möglicherweise von einer falschen Anpassung zwischen Schaft, Arm und Abzug begünstigt werden.

Im Übrigen deutet ein wachsender Fehler bei größeren Abzugkräften auf Abzugsfehler - Reißen - hin. Letzteres könnten Sie mit den Übungen wohl heilen, ersteres eher nicht.

Der Abzug liegt zu Ihree Hand an der richtigen Stelle, wenn die Fingerkuppe rechtwinkelig auf dem Abzug liegt. Den Abzug in die Fingerbeuge zu nehmen, wäre falsch. Das vorderste Fingerglied soll im rechten Winkel zum Abzug liegen, um im Abziehen ohne Seitenkräfte zu ziehen. Eine diesbezüglichen Fehlanpassung könnte Ihren Rechtsschuß begründen.

Gut Schuß, Lutz Möller

Angst vor den Ladedaten

für 8x57IS mit 8 mmS Lutz Möller Geschoß

Hallo Herr Möller,

wir hatten ja nun schon ein paar Mal Verbindung. Einen Jagdbericht mit der 8x57IS und dem CDP-Geschoß sandte ich Ihnen auch schon einmal. Vorab: Wegen der Frage zu den Win7-Netzwerken können Sie mir gern Ihrer Frage per Mail senden. - Eventuell kann ich helfen.

LM: Danke!

Nun schieße ich seit langer Zeit das CDP-Geschoß in 8x57IS und 6,5x57R (ich mag UND bevorzuge deutsche Patronen, einzige Ausnahme ist ein WL in .222" Rem.)

LM: Das geht mir eben so!

Mit dem CDP bin ich zufrieden, auch wenn ich ab und an mal recht lange Fluchten habe.

LM: Bei welchen Gelegenheiten, Lagen, Treffern. Lassen sich die Umständ eingrenzen oder ist das eher zufällig?

Geschossen wird aus einer R93 mit 57,5cm Lauflänge. Meine R93 behalte ich, ich habe Vertrauen zu der Waffe und komme gut damit zurecht :-))

LM: Gemessen wird von der Mündung bis zum Stoßboden.Wie sieht das so gemessen bei Ihnen dann aus ?

Ab und an schieße ich aus einem zivilen 98er (Santa Barbara Deluxe), der mir als Linksschütze nicht besonders liegt. Seit gut einem Jahr will ich auf Ihr Lutz Möller Geschoß umsteigen und habe auch schon 100 Stück von Ihren echten und das Norma 200 Pulver für die „empfohlende Ladung“. Ich selbst bin kein Wiederlader und greife auf einen guten Bekannten zurück, der hier kundig ist. Dennoch habe ich die Ladedaten einmal in Quickload eingegeben (siehe Screenshot anbei). DIE LADUNG WIRD AUSDRÜCKLICH NICHT EMPFOHLEN! Einige Kameraden (Jäger, Schützen), alle Wiederlader, warnten mich sogar vor Ihren Ladedaten. Nun bin ich selbst auch sehr verunsichert

LM: Schußangst ist schlecht für den Seelenfrieden und brauchbare Treffer!

Nun hadere ich mit dem Gedanken, ihr Lutz Möller Geschoß noch einsetzen zu wollen. Nehmen Sie mir die Zweifel! Ihren Netzplatz besuche ich fast jeden Tag. Ich bedanke mich vorab. Falls Sie mein Schreiben veröffentlichen, dann bitte nur mit Initialen (SM).

Waidmannsheil, SM, Freitag, 14. Januar 2011 15:57

Moin Herr M.,

lies Gasdruck und Patronenhülsen (vielleicht auch noch Pulverlebhaftigkeiten). Wenn Sie eine 77,5 mm Lange 8x57IS Patrone mit 4,1 ml Pulverraum mit 3,4 g N200 ganz voll füllen erwarten Sie 530 MPa Druck. Zugelassen ist die alte Patrone mit 390 MPa. Bei weichen Hülsen wird Ihnen dann das Zündhütchen rausfliegen. Gute Hülsen halten das beim ersten Schuß aus einem kalten Gewehr aus. Sie merken das nicht einmal. Gefährlich wäre das auch nicht. Warum?

Messing gibt eher nach als Gewehrlaufstahl. Die Zugfestigkeiten von Messing liegt unter 600 N/mm², aber die vom verwendeten Stahl über 900 N/mm², oft deutlich darüber. Außerdem ist die Hülse vor dem Boden etwa 0,75 mm dick, der Boden dicker. Die Patronenlagerwandungen sind deutlich dicker, meistens mehrere Millimeter, fünf oder so. Zusammengefaßt bedeutet das, die Hülse ist das schwächere Glied der Kette, wird folglich unter Druck zuerst versagen, das wiederum am Boden um die Zündglocke. Solange die Zündhütchen beim Schuß aus der Hülse in einen anständigen Gewehr nicht herausfliegen, bzw. sich die Zündglocke weitet, ist alles im grünen Bereich.

Die 8x57IS ist sehr niedrig spezifiziert und bietet für den Wiederlader also deutlich Raum nach oben. Brömel hält sich in seinem Quickload mit seinen Warnungen an die veröffentlichen Normen, bzw. etwas darunter. Um leichtfertigem Unsinn vorzubeugen, ist das gar nicht verkehrt. Wenn in Ihrer Simulation der 390 MPa Normdruck um nur winzige 2,5 MPa überschritten wird, ist sich darum zu kümmern lächerlich☻. Gegenüber der Rechnung weichen die Hülsenräume und vor allem die Pulver meist so stark ab, daß die tastsächlichen Unterschiede viel größer ausfallen. Auslitern! Schon deshalb wird ja mit 25% Überdruck beschossen!

Vor der Ladung müssen Sie also keine Angst haben. Bei der R93 sehe ich das allerdings anders. Wenn die, warum auch immer, mal versagen sollte, kriegen Sie den Rotz ins Gesicht. Ihre Santa Barbara verhält sich in dem selben Falle viel gesichtsfreundlicher.

Waidmannsheil, Lutz Möller

Hallo Herr Möller,

das ging ja wieder mal fix. Ich bin aktuell recht stark erkältet und zu sprechen fällt mir schwer. Wenn Sie Ihr Netzproblem in eine E-Mail packen würden, wäre mir das sehr recht. Morgen können wir gern einmal ein Telefonat versuchen. Anbei meine Antworten zu den Ihren:

Mit dem CDP bin ich zufrieden, auch wenn ich ab und an mal recht lange Fluchten habe.

LM: Bei welchen Gelegenheiten, Lagen, Treffern. Lassen sich die Umständ eingrenzen oder ist das eher zufällig?

SM: Bei besten Kammertreffern, Entfernung ist relativ egal. Ob nah ob fern oft weite Fluchten. Siehe hier: Ich meine, das CDP ist für ein dünnes, weiches Reh einfach zu hart. Bei reinen Blattschüssen (also durch die Vorderachse) fallen sie im Knall, aber das Wildbret leidet (mind. das ausschusseitige Blatt ist kaputt).

Geschossen wird aus einer R93 mit 57,5 cm Lauflänge. Meine R93 behalte ich, ich habe Vertrauen zu der Waffe und komme gut damit zurecht :-))

LM: Gemessen wird von der Mündung bis zum Stoßboden.Wie sieht das so gemessen bei Ihnen dann aus ?

Gemessen von der Mündung bis zum Stoßboden sind es ziemlich genau 560 mm. Der gesamte Lauf ist 575 mm lang, die fehlenden 15 mm sind das Lager für den Ringbundverschluss. Da fehlt was, stimmt!

LM: Schußangst ist schlecht für den Seelenfrieden und gute Treffer!

Das weiß ich und kann dies als guter Schütze bestätigen. Ich habe, unter Druck zu schießen -und zu treffen,  gelernt. Ohne Vertrauen in meine Waffe kann das nicht sein.

LM: Gute Hülsen halten das beim ersten Schuß aus einem kalten Gewehr aus, Sie merken das nicht einmal. Gefährlich ist das auch nicht.

Ich dachte an die Thuner Hülsen meiner bereits abgeschossenen CDP-Patronen. Alternativ habe ich DAG (Cineshot) und ein paar Norma Hülsen.

LM: Vor der Ladung müssen Sie also keine Angst haben. Bei der R93 sehe ich das allerdings anders. Wenn die, warum auch immer, mal versagen sollte, kriegen Sie den Rotz ins Gesicht. Ihre Santa Barbara verhält sich in dem selben Falle viel gesichtsfreundlicher.

Da mögen Sie in der Tat Recht haben. Ich vertraue der Waffe und Sie liegt mir als Linksschütze. Die Santa Barbara ist leider für Rechtsschützen. Ich werde die Ladung einmal gemeinsam mit meinem Kameraden laden und als erstes in der Santa Barbara ausprobieren. Da kann ich mir die Hülsen nach dem Schuß ansehen und werde die Ladung dann auch einmal in der R93 schießen.

LM: R93? Au weia!

Mit Waidmannsheil, SM

Schwerer Lauf aus Angst

Hallo Herr Möller,

vielen Dank für Ihre schnelle Antworten ! Dann werde ich eine 308 ordern. Bezüglich des schwereren Laufes bin ich noch verwirrt. Meine Gedanken: Schwerer Lauf heißt → gemindeter Rückstoß → weniger Schußangst → weniger mucken, angenehmer, gerade bei Ansitzjagd (bei mir 98%), dafür nicht so führig bei bewegten Schüssen.

Tja, jetzt fällt der Stein, jetzt hat´s wahrscheinlich beim Schreiben soeben gefunkt: Der seine Waffe gewohnt ist und schießen kann (siehe Ihre Seite) muckt ohnehin nicht, Zielgenauigkeit ist damit jagdlich ebenbürtig und eine schwerere Waffe eigentlich nur für die Psychologie des Schützens gut.

LM: Genau. Angst wird imKopf bekämpft, nicht an der Waffe.

Ihre LM Munition soll ohnehin weniger Rückstoß als handelsübliche Tombak verursachen.

LM: Ja, der leichterenGeschosse wegen → schneller → weiter = besser.

Ich hoffe es einigermaßen getroffen zu haben. Falls ja wird´s eine Highland, wobei ich soeben noch eine Merkel KR1 irgendwo gebraucht zu kaufen gesehen hab.

LM: Über das Geld ärgern Sie sich einmal. Wenn Sie aber falsche Kopmromisse kaufen, ärgern Sie sich folglich immer. 

Danke !

D. Stoll, Montag, 24. Juni 2013 16:40

Versuch macht klug

Zu Schwerer Lauf aus Angst? von D. Stoll

Lieber Herr Stoll,

Sie machen es ganz richtig, wenn Sie sich vor dem Kauf einer Büchse umfassend Rat wirklich guter Fachleute wie LM einholen. Bevor Sie aber tatsächlich eine Waffe bestellen, prüfen Sie diese vor dem Kauf gründlich, schießen Sie ausgiebig. Nicht nur der Schaft muß Ihnen liegen, auch die Masse muß gut verteilt sein, vor allem beim Flüchtigschießen. Meine Erfahrung aus reichlicher Jagd (36 JJScheine): ein langer und schwerer Büchsenlauf (bei mir 65 cm lang und 19,5 mm Mündungsdurchmesser) macht die Waffe Weise leicht kopflastig, was das Mitschwingen beim flüchtigen Schuß unwahrscheinlich erleichtert - das Gewehr schwingt sozusagen von allein aufgrund der Massenträgheit, und bei schnellen Schüssen auf verhoffendes Wild werden Sie sich wundern, wie ruhig Sie die Waffe selbst auf größere Weiten halten und ohne zu verreißen einen freihändigen Treffer nach dem anderen auch ohne anzustreichen oder auffzulegen sauber in's Ziel bringen.

LM: Auch deshalb empfehle ich lange, aber gerade dann nicht schwere, sondern leichte, dünne Läufe! Die Länge bringt vor allem das gewünschte „beruhigende“ Trägkeitsmoment.

Mein Rat lautet: Versuch macht klug! Ein teurer Fehlkauf ist schnell getätigt - und verkaufen können Sie selbst teure Luxuswaffen beim derzeitigen Waffenmarkt nur mit großen Verlusten. Wenn Herr Möller dünne Büchsenläufe bevorzugt, dann ist dies seiner Erfahrung geschuldet, daß er auch in Schnappschuß- oder sonstigen aufregenden Lagen mit einer leichten Büchse sehr gut treffen kann, auch auf weite Entfernungen. Meine Erfahrung ist: je dünner und vor allem je kürzer der Lauf ist, um so mehr muß ich mich konzentrieren, vor allem beim flüchtigen Schuß sauber zu treffen.

Beim Kaliber liegen Sie meiner Meinung nach richtig: Mit LM-Munition sind Magnumkaliber nicht notwendig; wenn Sie jagdlich nicht weiter als 250 - 300 m schießen wollen, reichen alle normalen Standardkaliber wie 8x57 | 7x57 | .308 usw. vollauf.

LM: Ganz richtig!

Achten Sie noch auf eine möglichst niedrige ZF-Montage und einen wirklich guten Abzug (z.B. Recknagel-Feinabzug) - das lohnt sich.

Eine glückliche Hand beim Sammeln eigener Erfahrungen und viel Weidmanns Heil mit der sorgfältig zusammengestellten neuen Büchse wünscht ihnen

D. Radtke, Dienstag, 25. Juni 2013 21:47

Leicht ist lustig

zu Versuch macht klug!

Guten Tag Herr Möller,

zum Schreiben von Herrn Radke möchte ich anmerken, ich selbst führe einen langen, dünnen Lauf und bin glücklich damit, einen schweren braucht es für mich nicht. Jedoch habe ich einen FS7! Der sorgt für eine Beruhigung des Laufes vorn ebenso wie ein schwerer Lauf! UND es knallt und stößt zudem deutlich weniger. Übrigens verbessert sich noch dazu die Präzision. Eigentlich ein MUST HAVE.

Gruß, CB Freitag, 28. Juni 2013