Zielen: tags, nachts, offen oder mit Zielfernrohr

Zielen

Pfad / Heimat / Zielen /

Iriskimme ZielfernrohrZielscheibeWinkeleinblick Mildot und KlicksGenauigkeitLaufschwingungenWaffen ZielanlagenSchaft

jagdlich ParallaxeBockwaffenDrückjagdPerlkorn mit IriskimmeLeuchtkornZweibeinAnsitzdreibeinnachtsSehstörungWinkeleinblick Mildot100 m FleckschußJagdfieberStreulichtblendeAugenWinkelschußKimme und Korn unterm ZF durch ● BergaufAuflage

für Sportschützen nach Ulrich Eichstädt

Schwarze Kimme und Korn sind vor einem weißen Hintergrund besser, als schwarze Kimme und Korn auf schwarzem Fleck zu erkennen, dürfte einleuchten (Schwarze Neger kämpfen im dunklen Tunnel unerkannt).

Hieltest du mittig Fleck an, erkenntest du nur schwierig, wann du die Mitte (= für Fleckschuß die breiteste Stelle ) erreichtest. Ob du über die Mitte drübergefahren bist, kannst du bei schwarz auf Schwarz kaum sehen. Der Sportschütze zielt mit weißem Abstand zum Schwarzen hin. Denn: Ohne Abstand bildete das auf der Kimme aufsitzende Schwarz eine nicht genau kenntliche Tangente. Folglich hieltest du bei aufsitzendem Schwarzen leicht zu hoch an, triffst zu hoch.

Um Dir ein Bild zu machen, wie Sportschützen über Kimme und Korn offen zielen, vom Stell Dir ein kleines i mit Punkt vor: Das Korn ist das ,,i", der Spiegel darüber ist der ,,Punkt".

Das bedeutet gleichzeitig, Präzisionsschützen benötigen 4,0 bis 4,5 mm breite Korne, denn: Du kannst entweder das Korn oder die Scheibe scharf sehen; nie beide gleichzeitig. Wenn du auf das Korn achtest, siehst du unweigerlich den Spiegel etwas unscharf; er scheint zu verschwimmen. Diese Unschärfe scheint das Korn zu verbreitern. Deshalb wünsche für die bestimmte Wettkampfentfernung nicht das Korn genau wie das Schwarze breit, sondern das Korn wie den SCHEINBAREN Spiegel breit. Den unscharfen Spiegel sieht man am besten mit etwa 90 % Kornbreite. Bei Luftpistole und Freier Pistole entspricht das 4,0 bis 4,5 mm Kornbreite, je nach Kornabstand vom Auge, also Arm und Waffenlänge

Weiterer gilt zu berücksichtigen: Du hälst die Pistole nicht auf den Zielpunkt, sondern drehst Schleifen im HalteRAUM. Du kreist in einem für dich üblichen Abstand um und durch das Ziel. Der da zu nah die Kimme unter den Spiegel hält, läuft Gefahr, unbewußt abzuziehen; zu verreißen.

Stell Dir vor du kreistest etwa spiegel-, oder meinetwegen bei ruhigeren Schützen bierdeckegroß unterhalb des Schwarzen herum. Der Abstand beruhigt. Ohne im Kreisen vom anliegenden Schwarzen unbewußt durchzuziehen verleitet zu werden, kannst du ruhig und sauber abziehen.

Bockscheibe

Gamsscheibe

jagdlich zu zielen

Um ihr Ziel überhaupt sehen zu können, müssen Jäger zuerst ihre Beute überlisten. Dann müssen sie ihr Ziel erkennen, um zu entscheiden, ob das Stück zu schießen oder zu schonen ist. Bei alledem ändern sich Licht, Ziel, Schußweite und Flugbahn. Auch bei Nacht wird gejagt (Sauen, Raubzeug). Während der Sportschütze also bekannte beste Bedingungen nutzt, muß der Jäger unbekannte widrige Umstände meistern.

Der Sportschütze stellt sich mit seinem Gerät auf eine bestimmten Wettkampf ein; richtet sich danach aus, übt entsprechend. Deshalb wird er in diesen Wettkämpfen Leistungen bringen, von denen Jäger nur träumen können.

Da die sportlichen Kniffe feste Entfernungen voraussetzen, muß der Jäger für änderliche Schußweiten auf derlei Kniffe verzichten. Jäger schießen also nicht "Spiegel frei aufsitzend", sondern "Fleck".

Sehen wir mal von den Schrotwettkämpfen ab, steht bei Sportschützen vor dem Wettkampf das Ziel fest, ist bekannt und während des Wettkampfes bleibt es stehen; bleibt ruhig. Des Jägers Beute ist vorher nicht bekannt, schließlich schießen wir keine vorher ausgesuchten und angebunden Hirsche, während der Jagd hingegen bewegt sich die Beute oder läuft sogar. Kugeln fliegen gewisse Dauer um ihr Ziel zu erreichen. Deshalb müssen Jäger ggf. vorhalten, um die fliegende Kugel ins bewegende Ziel zu bringen. Bei weiten Schüssen und kleinen Zielen (Reh, Fuchs) wandert das Ziel schnell aus dem besten Trefferbereich heraus. Daher und aus anderen Gründen sind bei weiten Schüssen schnelle Kugeln vorzuziehen.

Bei schnell beweglichen Zielen (z. B. auf einer Drückjagd) ist zunehmend wichtiger das Ziel schnell zu fassen. die Schnelligkeit entscheidet gerade bei kurzen Entfernungen vor der Zielgenauigkeit über einen guten Treffer. Deshalb sind Kimme und Korn in der Eile besser als Zielfernrohre geeignet schnell ins Ziel zu halten, obwohl man auf mittlere Entfernung und drüber hinaus mit dem vergrößernden Zielfernrohr besser anhalten kann. Kimme und Korn sollen das Ziel sowenig wie möglich decken. Also scheiden sportlich breite flache Kimmen mit breitem Korn für jagdliche Zwecke aus.

Ich empfehle auf einer Waffe, die wie ein Flinte so geschäftet ist, daß sie schnell angebackt die Zieleinrichtung genau vor das Auge bringt, Iriskimme mit Perlkorn, allerdings nur bei Entfernungen bis 50 m. Darüber trifft man mit einem Zielfernrohr immer besser. Wie bei Flinten gilt auch hier:

Der Lauf schießt.
aber
Der Schafft trifft!

... und üben muß man!

100 m Bahn mit Seilzuganlage

Vorsicht Falle bei Bockwaffen!

Mal keine weiten Schüsse

Guten Tag, Herr Möller,

erstmal Danke für die letzten schnellen Antworten. Die Geschichte mit dem bei einer BBFL ~ 7 cm unter der Visierlinie liegenden Kugellauf geht mir nicht aus dem Kopf (wir mailten uns in diesem Zusammenhang über Loimaa 06). Logischerweise bedeutet das eine Verschiebung des ersten Fleckschusses nach hinten. Wir machen uns immer Gedanken über den perfekten Schuß auf lange Schußweiten, aber in der Praxis wird gerade auf kurze Entfernungen gern unterschossen. Bergab oder vom Hochsitz runter noch mehr, weil einige falsch zielen.

Ich habe letztes Wochenende auf dem Ansitz einen ordentlichen Keiler (83 kg) erlegt, den ich auch tiefer erwischt hatte, als ich annahm. Das erste Wild mit Lutz Möller Geschoß. Bin mit der Wirkung sehr zufrieden. Weniger mit dem Sitz meines Schusses: Auf 33 m abgeschritten etwa 7 - 8 cm Tiefschuß. Das würde bedeuten, daß das Lutz Möller Geschoß noch gar nicht gestiegen wäre. Habe die Blaser BBF95 7x65R, von Ihnen empfohlene Ladung von Herrn Liebich geladen, auf 100 m mit 2,5 cm Hochschuß eingeschossen. Da ich keine Ballistikprogramme auf meinem PC nutzen kann, bleibt nur noch zu vermuten, wo der erste Fleckschuß liegt. Schätze um die 80 Meter?

Waidmannsheil, Goert von Grambusch, Montag, 11. Dezember 2006 17:51

Bei Kipplaufwaffen liegt der benutzte Kugellauf oft erheblich tiefer als das Zielfernrohr. Der Fleck, an dem sich Visierlinie und Geschoß treffen liegt weit voraus.

Wurde die Waffe auf 100 m Fleck zu schießen eingeschossen, fliegt das Geschoß auf dem Weg dahin unterhalb der Visierlinie. Bei Kipplaufwaffen mit Höhem Zielfernrohr kann der Abstand zwischen Visierlinie und Geschoßbahn 7 oder 8 cm betragen. Wenn mit solch einer Waffe also auf 25 m an der Kirrung eine Sau beschossen würde, wäre die Kugel erst ein ¼ des Abstandes gestiegen, im Beispiele des 8 cm Abstandes also erst 2 cm. Der Treffer würde auf 25 m also 6 cm tief liegen. Bei einer kleinen Sau und einem Trägerschuß könnte das also bedeuten, daß die Wirbelsäule unterschossen, aber stattdessen Schlund und Luftröhre zerschossen würden. Das arme Tier würde verletzte abgehen und elendiglich verdursten.

Abhilfe: Ich schieße meine Waffen statt auf 100 m Fleck meist auf 100 m 4 cm Hochschuß ein, so:

Damit kreuzt das Geschoß bei einem 4 cm Höhen ZF zum eingestellten 4 cm Hochschuß auf 100 m die Visierlinie etwa auf halber Strecke, also bei 50 m. Meine Kirrungen lege ich ebenfalls in 50 m Abstand an und schon kann ich ohne Fehler sicher Fleck schießen. Wenn der ZF-Abstand größer als 4 cm ist, z. B. 8 cm, dann würden sich andere Verhältnisse ergeben. Wird die Waffe weiter auf 4 cm Hochschuß auf 100 m eingeschossen, würde der Fleck also eher bei 66 m liegen, eine Entfernung die noch zu bewältigen ist. Ist das zu weit, muß der Hochschuß erhöht werden.

Der Vorteil eines 4 cm Hochschusses auf 100 m ist damit über einen größeren Bereich innerhalb des Zieles zu liegen und den fernen Fleck je nach Geschoß, Patrone und Waffe zwischen 150 und 250 m weit draußen liegt, ebenfalls nutzen zu können. Nachzurechnen ist das alles mit dem Außenballistikrechner

Lutz Möller

Bedenken, Zaudern, Unwissen . . .

Sehr geehrter Möller!

vor einiger Zeit antworteten Sie mir dankenswerterweise rasch auf meine Jungjägerfragen betreffend Waffen- und Kaliberwahl.

Ohne jetzt über Rillenpatronen in Kipplaufwaffen diskutieren zu wollen, habe ich mich letztendlich für eine Blaser BBF95 mit 60 cm Lauflänge in .243" Win und 20-76 Schrotkaliber entschieden, als Optik kommt ein Kahles Helia CB 2,5 - 10 x 50 mit 4 NP Absehen zum Einsatz. Die .243" Win Patrone aufgrund des Wunsches, auch einmal einen Gams strecken zu können (daher nicht 5,6 x 50R), ansonsten kommt hauptsächlich Rehwild in typisch oberösterreichischen Mischkulturen zur Strecke.

Die BBF ist 4 cm hoch / 100 m eingeschossen.

Als Munition verwende ich Winchester 6,2 g Ballistic Silvertip mit vernickelten Hülsen. (Winchester gibt auf 200 yds einen Tiefschuß von 2,8 inches an, wenn die Waffe auf 100 yds Fleck eingeschossen ist)

LM: Winchester Werksangabe 945 m/s v0 0,393 BC

Bislang konnte ich als Jungjäger schon erfolgreich waidwerken, u. a. schoß ich 3 Jährlinge und zwei gute Geweihböcke. Kurze Fluchten gab es zweimal (10 m & 20 m), eigenartigerweise bei den schwachen Jährlingen, alle anderen Stücke lagen im Feuer. Ein Hegeabschuß bei einem 9 kg Jährling ergab einen faustgroßen Ausschuß. Alle anderen Stücke hatten maximal 3 cm große Austrittswunden. Die Schußweiten agen bei 50, 80, 100 & 2 x 150 m. Der Schuß saß jeweils dort, da ich ihn gern haben wollte (Ich hielt, auf eine gestreckte Flugbahn vertrauend, immer drauf, ), nämlich 2 - 3 cm hinters Blatt.

Nun allerdings geht es um den zu tätigenden HerbstrehAbschuß, der sich bekanntermaßen als schwierig herausstellt. Da rede ich noch gar nicht vom richtigen Ansprechen der Stücke. Schlechte Witterung, rasche Dämmerung, später Sonnenaufgang. Sie kennen das ja. Ein Feld, das gestern noch stand, wird am nächsten Tag abgeerntet. Die vermeintlich sicher stehenden Rehe stellen sich um. So ergeben sich in letzter Zeit Schußweiten, die mich zaudern ließen und mir langsam seelische Schwierigkeiten bereiten. Gestern beobachtete ich zwei schwache Kitze, die nicht näher als 200 m kamen. Als das schwächere der Beiden sich in 220 m breit stellte, wollte ich schießen. Alles hätte gestimmt, die Auflage, der Ellenbogen, Vorderschaft auf Sandsack, Vergrößerung auf 10-fach gestellt, aber ich traute mich nicht! Nebel und ganz leichter Wind, die Nähe zur Reviergrenze (30 m weiter), und jetzt kommt's: „hat nicht Lutz Möller auf seiner Seite stehen, daß das mit dem 4 cm Hochschuß nur für Repetiergewehre mit einem Achsabstand von etwa 4 cm von Laufseelenachse zu Optikmittelachse gilt?! Und „daß Papier geduldig ist, die Praxis aber anders aussieht?“ Ach was, die Blaser schießt doch präzise! Schon, aber was ist, wenn ich das Kitz - auf 220 m am Widerrist angetragen - weich schieße und es über die Grenze abginge? Das wär' ja ein gefundenes Fressen für die alten Hasen! Also entspannt und abgebaumt, das Licht war schon 5 Minuten zuvor schwach. Ich denke daß ich nicht umhinkomme, die Waffe mal auf solche Schußweiten zu üben. Vielleicht gewinne ich dann Gewißheit.

Was meinen Sie zu diesen Bedenken?

Weidmannsheil aus Oberösterreich, Uwe Christian, 30. September 2005

Lieber Uwe,

daß Sie als Jungjäger zaudern, kleine Tier auf große Entfernungen, bei denen Sie nicht sicher zu treffen sind, zu schießen, ehrt Sie. Im Augenblick vor dem Schuß an die Seite Zielen und die dort ausgesprochen Warnung bei Bockwaffen zu denken, zeigt Ihr gutes Gedächtnis und Ihre Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen. Winchester Ballistic Silvertip zu schießen zeigt möglicherweise Ihren Geiz, obwohl Ihre Ausführung zur Schußtafel auch andere, freundlicher Schüsse zuläßt. Jedenfalls erklärt das weiche Platzgeschoß den faustgroßen Ausschuß auf das Kitz. Hohlspitzbleigeschosse platzen eben oberflächennah. Kitze sind klein. Also zerreißt's die drüben. Vor dem Abkommen zu grübeln und zu zaudern, versaut jeglichen Seelenfrieden, den ein Jäger für einen schwierigen Schuß aber braucht. Sich mit der Bitte um Hilfe an mich zu wenden, zeigt Ihre ernsthafte Absicht die Sache geistig zu durchdringen. Ihre Einsicht, die Waffe auf solche Entfernungen üben zu müssen, trifft zu und ist Vorraussetzung für hinreichende Schießfertigkeit und Seelenfrieden, den Sie für Kunstschüsse brauchen. Übung in der Tat und im Geiste wird Sie weiterbringen. Kurz, ich meine, Sie sind auf dem richtigen Weg!

Aber nun komme ich mal zu der Ausgangslage: Bockwaffe mit Zielfernrohr zurück. Die optisch Achse ist bei solcher Waffe eher 7,5 statt 4 cm über der optischen Achse. Ich vergleiche nun Flugbahnen: Winchester Werksangabe 945 m/s; v0 0,393 BC; 7,5 cm Bauhöhe → GEE 220 m; ± 5 cm 15 - 253 m, bei 5 cm Hochschuß in 137,5 m Entfernung. Das sieht auf dem Papier doch ganz prima aus, allerdings beträgt die Tiefenwirkung nur so etwa 6 cm. Dann ist Schluß! Wenn die Gams also nicht breit auf die Kammer getroffen wird, dringt das BT nicht ins Herz, sondern bleibt vorher zerplatzt stecken, so etwa

.

5,6 und 6 mm Bleischrott

6 mm Bleischrott

6 mm Lutz Möller Geschoß 1.015 v0 0,405 BC; 7,5 cm Bauhöhe → GEE 243 m; ± 5 cm 15 - 278 m, bei 5 cm Hochschuß in 154 m Entfernung. Tiefenwirkung 78 - 68 cm, also das etwa 10-fache vom BT.

Neben der deutlich gestreckteren Flugbahn ist die Hochwildtauglichkeit des 6 mm Lutz Möller Geschosses der wesentliche Unterschied zu dem nur für kleines Zeug geeigneten BT. Auf 300 m fällt das Lutz Möller Geschoß aus der Bockwaffe weniger als 10 cm, aber das BT mehr als 15 cm. Da wird zu treffen schwierig! Die Aerodynamik kann man sehen:

Ein Jäger braucht vor dem Schuß Seelenfrieden, sonst trifft er nicht gut, schlimmstenfalls halb daneben, als weich oder sonst schrecklich. Wenn er kein ausgebildeter Artillerist, dem die Ballistik des gekrümmten Schusses in Fleisch und Blut übergangen ist, ist, möchte er eine Waffe, die er im Rahmen der jagdlich sinnvollen Möglichkeiten Fleck halten und binnen ± 5 cm (Herzgröße) ins Ziel trifft. Dann kann er sicher sein, mit dem von Ihnen verständlicher Weise gewünschten „Draufhalten“ auch die erforderliche Wundwirkung zu erzeugen. Alles andere, die Artilleristen unter den Jägern, die jeden Kunstschuß antragen könne, mögen mir verzeihen, ist Kappes!

Also lassen Sie sich nicht von den vernickelten Hülsen blenden, sondern laden ein vernünftiges Geschoß, wenn Sei mehr als Kitze strecken wollen!

Waidmannsheil nach Oberösterreich, Lutz Möller 1 Oktober 2005


Sehr geehrter Herr Möller,

Zuerst mal vielen Dank für die umgehende und penible Beantwortung meiner Email. Auch ich war nicht untätig und habe vergangenen Freitag auf 200m einige Kontrollschüsse mit dem .243 BT getätigt. Umgebungsbedingungen: Starkes Gegenlicht (direkte Sonne) und böiger Gegenwind exakt in Schußrichtung. Ergebnis: alle Schüsse 4 bis 5 cm rechts und zwischen 6 und 15 cm zu tief, geschossen auf ihre Zielscheibe. Es war wohl gut, nicht auf das Kitz geschossen zu haben.

Ach ja: Bei meiner BBF 95 beträgt der Abstand von Laufseelenachse zur optischen Zielfernrohrachse 6,5 cm!

Meine Wahl für das .243" Ballistic Tip hatte nichts mit Geiz zu tun, sondern war eine Überlegung, ein präzises Seriengeschoß für Reh- und ggf. für Gamswild einzukaufen. Winchester selbst gibt an, daß alle Ballistic Tip Geschoße außer dem Kaliber .222" nun mit dickeren Kupferwandstärken versehen wurden, um die Tiefenwirkung zu verbessern. Speziell geeignet für die Bergjagd heißt es da sogar im Winchesterwerbetext! Das hätte mir eigentlich erklärt, warum ich auch bei dem aufgebrochen 23 kg wiegenden Rehbock einen tadellosen Ausschuß erzielte. Daß Gamswild schußhärter ist, kann man ja überall lesen, aber hätte ich dann bei den von ihnen angeführten lediglich 6 cm Tiefenwirkung bei dem starken Bock einen Ausschuß erzielt?

Weidmannsheil, Uwe Christian, Montag, 3. Oktober 2005

Lieber Herr Christian,

wie stand denn der 23 kg Bock? Wo trafen Sie ihn? Durchschossen Sie das Herz? Wo war der Ausschuß?

Rehe stellen nun wirklich keine Anforderungen an Tiefenwirkung. Die Kammerwand ist weniger als 1 cm dick. Lunge zählt nicht. Das Herz ist etwa 5 cm dick. Das bedeutet, ein reiner Lungentreffer setz kaum einem Geschoß hinreichend Zielwiderstand entgegen einen Ausschuß zu verhindern, weil nur etwa 2 cm Fleisch durchdringen werden. Die Rippen sind nur wenige Millimeter dick. Bei einem Herztreffer muß mit etwa 7 cm Fleisch das schon nicht mehr so sein und ein Blattschuß können Sie nicht sicher mit einem Geschoß, das nur 6 cm sicher eindringt, antragen weil 2 Blätter je 5 cm und ein Herz zu 5 cm 15 cm Fleisch ausmachen, wenn keine Knochen getroffen werden.

Im Übrigen kann Winchester zwar viel erzählen, aber die Tombakwerkstoffeigenschaften wenig ändern und die Druckrohrgleichung schon gar nicht. Kurz gesagt, ein etwas dickerer (als was?) Mantel verhindert nicht, daß die Ballistik Tip Hohlspitzgeschosse platzen und platten.

Gemsen sind deutlich größer als Rehe. Nicht alle Tiere stehen breit. Gelegentlich muß ein Spitzwinkelschuß angetragen werden. Also taugt ein Geschoß mit mangelnder Tiefenwirkung nicht zur Jagd. Lesen Sie mal bitte „warum es Lutz Möller Geschosse gibt“, dann wissen Sie Bescheid.

Waidmannsheil, Lutz Möller 3.Oktober 2005,

Preisvergleich: fertige Lutz Möller Geschoß - Munition bzw. Lutz Möller Geschoßeschosse alleine

Sehr geehrter Herr Möller!

Nichts desto trotz überlege ich nun ernsthaft, vom .243 Ballistic Tipp auf ihre Kupfermunition zu wechseln. Wie sieht denn der Preisvergleich zwischen fertiger Munition und den Projektilen alleine aus? Ich gehe von 100 Stk. aus, bitte geben sie mir einen Vergleich. Leider weiß ich noch keinen verläßlichen Wiederlader in meiner Umgebung, aber das werde ich schon noch
herausbekommen…

Mit freundlichem Gruß, Uwe Christian, Montag, 3. Oktober 2005

Tag Herr Christian,

ich nennen Ihnen einen österreichischen Lieferanten und Preise per Email.

Waidmansheil, Lutz Möller

Mauser 98 mit Zeiß 6x42 auf Suhler Einhakmontage auf der 100 m Bahn
Solch einfache Zielfernrohre ohne Parallaxenausgleich zeigen Objekt und Absehen nur bei einer Entfernung scharf

Parallaxenausgleich

Sehr geehrter Herr Möller!

Ich stieß durch Zufall auf Ihre Seite gestoßen und möchte Ihnen zur selbigen gratulieren, bin Jäger und beginnender Sportschütze und las bei Ihnen viele Schön Dinge (bin noch nicht ganz durch). Ich hätte eine Frage, die sie mir sicher beantworten können: Wozu dient der Parallaxenausgleich bei Zielfernrohren ?

MfG, Stefan Schnepf

Lieber Stefan,

Das Zielfernrohr bildet sowohl den betrachteten Gegenstand als auch das Absehen ab. Genau in einer Ebnen liegen beide bei gewissen Entfernungen. Jagdgläser meist bei 100 m, gewisse Schmidt & Bender-PM-Sportgläser bei 300 m. Blickt der Schütze nun bei einer anderen Entfernung nicht mittig in das Okular, ergibt sich ein Zielfehler. Das zu vermeiden erfordert entweder nur mittig ins Okular zu blicken, oder ein sog. ,,Parallaxenausgleich", der die Gegenstandsentfernung anzupassen erlaubt.

Lutz Möller

Drückjagdschießen

Sehr geehrter Herr Möller,

zunächst ein herzliches Dankeschön für Ihre tolle Seite. Ich verschlinge sie immer wieder und wieder. Ich bin ein spätberufener Jungjäger ohne jagdliche Vergangenheit bzw. jagdliche Verwandschaft. Gleichzeitig bin ich - zunächst gegen meinen Willen - zu einem Deutschen Jagdterrier genötigt worden. Zwischenzeitlich bin ich begeisterter Terrierführer und stolzer Besitzer zweier derer Jagdgehilfen. Vor wenigen Wochen bin ich als Treiber - mit Hund - zu einem Sauriegler eingeladen worden.

Das - und nichts anderes - wird zukünftig meine Jagdleidenschaft.

Bis dato führte ich eine Steyr-Mannlicher .30-06 Sprg. mit RWS KS 9,7g. Da dies jedoch meine schönste ( verzeihen Sie mir diesen Ausdruck ) Waffe ist, möchte ich mir für zukünftige Riegler die typische, optimal geeignete, Waffe kaufen. Da beim Treiben ein Glas eher hinderlich ist, denke ich eher an eine zielfernrohrfreie Waffe.

Bitte geben Sie mir ehestmöglich Ihre persönliche Empfehlung bezüglich Waffe, Munition und Visierung. Ich bin Ihnen für Ihre Bemühungen sehr, sehr dankbar und verbleibe mit einem kräftigen Waidmannsheil aus der Oststeiermark in Österreich

Ihr Friedrich W. Schmollgruber, Mittwoch, 31. Dezember 2003 11:47

Lieber Herr Schmollgruber,

die Leidenschaft hat Sie also gepackt. Nun will das Kind im Manne ein neues, geeignetes Spielzeug. Recht so! zur Waffe kann ich Ihnen wenig raten, weil für flüchtiges Schießen der Schaft und die Visierung die wichtigsten Merkmale sind. Der Schaft muß zu Ihnen passen, so daß Sie mit geschlossen Augen auf ein Ziele anschlagen und mit offenen Augen dann auf dem Ziel sind. Ob ein Schaft ab Werk zu Ihnen paßt, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen können. Das müssen Sie selbst rausfinden. Auch die Übung vor dem Spiegel, bei der genau auf sich zielen, hilft das herauszufinden.

Für den flüchtigen Schuß empfehle ich unbedingt Iriskimme mit Perlkorn, insbesondere das Lumifix Perlkorn von Recknagel. Jeder Büchsenmacher kann die Teile bezeihen und anbauen. Ein passender Kornsockel und verschiedene einstellbare Diopter mit unterschiedlichen Anschlüssen zu Fest- oder Wechselmontage, falls zu anderer Benutzung doch ein Glas mal drauf soll, bietet Recknagel ebenfalls. Der Große Vorteil der Truglo Lumifix-Fiberoptik ist, daß deren Farbe in der Natur nicht vorkommt und somit das Korn vor jedem Hintergrund gut und vor allen Dingen schnell und sicher zu erkennen ist. Da es leuchtet, eignet es sich besonders als Visierung vor der meist dunklen Winterdecke unseren Wildes sowohl vor dunklem Hintergrund als auch vor Schnee. Die Korne lassen sich sich in den ATV-Kornsätteln selbst auswechseln, aber Recknagel liefert auch Festmontagekornsockel.

Bei Bewegungsjagden benötigen Sie unbedingt schnelle Geschosse, um auf bewegte Tiere nicht so viel vorhalten zu müssen, also um besser zu treffen. Erinnern Sie mal, wie viel Schüsse Sie auf einer Drückjagd hörten und wie viel Wild nachher verblasen wurde und wieviel Nachsuchen erforderlich waren, weil das beschossene Stück vom Schützen nicht binnen üblicher Todfluchtstrecken lag. Schon wissen Sie wie oft schlecht, oder vorbei geschossen wurde. Beispiele und Rechnungen zum Vorhaltewinkel bei verschiedenem Wild- und Geschoßgeschwindigkeiten stehen in Drückjagdpatrone. Des weiteren benötigen Sie ein Geschoß, mit dem Sie auf jedes bejagbare Tier aus jedem Winkel anhalten und dann sicher durchdringen können, ganz gleich ob Knochen, Wildpret oder Gescheide im Weg sind. Dabei muß das Geschoß auch durch Gebüsch oder Holz gerade durchdringen.

Jörg Schollasch schrieb:

8x68S 4,82 g. Norma 204 vor dem 10,6 g Lutz Möller Geschoß auf 50 m:

20 cm Kiefer: Geschoß tritt mit ~ 8 cm großem Ausschuß (Holz weggerissen) aus. Hier versagte eine mit 3,83 g R 904 gestopfte .30-06 mit dem neuen TOG: Kein Ausschuß!.

Auf eine über 40 cm dicke Kiefer auf 50 m: 8x68S mit obiger Ladung schießt immer noch aus, wenn auch wohl mit abgerissener Krempe, weil der Ausschuß nur noch kalibergroß ist. Beide Schußkanäle verliefen jedoch geradlinig!

In Loimaa '03 stehen Berichte über Tierdurchdringungen der 6,5 und 7,6 mm Geschosse von bald einem Meter (in Worten: Das Lutz Möller Geschoß dringt in den meisten Kalibern fast einen ganzen Meter tief ein, egal was kommt.)

Als Patronen empfehle ich die zuvorderst die 7x64 Brenneke, oder, falls Sie dem oft geäußerten Wunsch nach ,,dicken Pillen", also über 8 mm, auf Drückjagden meinen folgen zu wollen, auch 8x64S Brenneke, oder ,,Otto Bocks Gulaschkanone", die 9,2x62, jedoch nur mit Lutz Möller Geschoß, weil nur damit alle Anforderungen kompromißlos zu erfüllen gelingt. Das Lutz Möller Geschoß ist in jedem Kaliber leicht und reibungsarm, damit vor großer Ladung (deutlich größer als bei allen andern Geschoßarten) schnell. Somit bieten Lutz Möller Geschoß beste Voraussetzungen, mit leicht zu zielendem, geringem Vorhaltewinkel gut zu treffen. Auf dem Weg im Busch flieget es durch Holz es gerade durch. Sie müssen sich also nicht mehr vor Gebüsch oder Stangenholz fürchten, sondern jagen so, als ob auf kurze Drückjagdentfernungen solch leichte Hindernisse gar nicht da wären. Das Wissen um pfeilgeraden Flug in Hindernissen befreit ungemein von Zweifeln, gibt Selbstvertrauen und damit die Gemütsruhe einen sauberen Schuß abzugeben. Zuletzt und als wichtigstes Eigenschaft dringen Lutz Möller Geschoß tief ein. Die Fleisch- und Knochenleistung ist bei allen Patronen, in die das Lutz Möller Geschoß geladen wird, als Mindestwert für Fleisch oder Knochen angegeben. Falls Sie Daten für ein noch nicht aufgeführte Patrone möchten, lassen Sie mich das Wissen. Ich helfe dann gern aus. Nur das Lutz Möller Geschoß bietet diesen als Wert zugesicherten Eigenschaften, sonst keiner! Theorie und Praxis stimmen gut überein. Das Geschoß ist verstanden und berechenbar. Seine Leistungen sind vorhersagbar.

Mit anderen Geschosse geladen, bringen weder die 8x64S Brenneke noch, besonders mit schweren Brummern wie dem 18,5g Lapua Mega, die 9,2x62 genügend Mündungsgeschwindigkeit. So verdauen Bleigeschosse Hindernisse nicht, sondern platzen ggf. schon vor dem Ziel, dringen letztlich nicht tief genug ein, lassen ggf. den für eine sichere Nachsuche erforderlichen Ausschuß vermissen.

Die 7x64 Brenneke mit Lutz Möller Geschoß wäre die beste Wahl. Größere Kaliber sind nur erforderlich, wenn Sie dem vermutlichen zu erwartenden Geschmack der einladenden Revierinhabern entsprechen möchten. Das LM 8 mm und 9,3 mm Lutz Möller Geschoß erlaubt auch damit Höhe v0 und bietet die weiteren erforderlichen Vorteile auch darin. Mehr muß nicht sein. Auf Rückstoßbremsen kann beider Drückjagd verzichtet werden, selbst wenn sie die 8x68S wählen, weil Sie ohne Glas mit offener Zieleinrichtung im stehenden Anschlag erheblich mehr Rückstoß ohne unangenehmen Nebenwirkungen verdauen, als im sitzenden Anschlag mit vorgebeugter Schulter.

Die Waffen von Heym, Sauer, Mauser und Steyr würde ich mir zuerst ansehen. Svante Jonsson war vom Heym SR30 Geradezugrepetierer sehr begeistert. Vielleicht wäre der ja was für Sie? Benelli baut eine schön anzusehende technisch pfiffige Selbstladebüchse, die ,,http://www.guns-world.net/inter/mag/m6-i/articles/argo.php - Argo ", deren Schaft Sie verstellen können. Ob es die schon in 7x64 Brenneke gibt, weiß ich allerdings nicht. Von der Schafteinstellung her sollten Sie sich die unbedingt mal vorführen lassen.

Gruß, Lutz Möller

Lutz,

die erste Drückjagd für mich in diesem Herbst und Klein-Eva's überhaupt erste. Die jetzt sechs Monate alte Drahthaar-Hündin zeigt gute Anlagen im Feld, nur kommen wir sehr selten in den Wald. Wir haben keinen.

Das eine Treiben von drei Stunden am Vormittag ist eng abgestellt, es sind nur wenige Treiber und einige kurzläufige Hunde unterwegs. Alles sehr ruhig. Mein Nachbar oberhalb steht mehr als er sitzt, auf dem Grat eines Hügelrückens nur rund 50 Meter enfernt. Bei jedem Schuß und jedem Hundelaut patrouliert er um seinen Stand. Als ob er in dem lichten Bestand etwas nicht sehen könnte.

An einen Baum gelehnt döse ich vor mich hin, die Nacht war kurz gewesen. Eva hat sich, nachdem die ersten Schüsse in der Ferne verhallt sind, zusammengerollt und schläft auf ihrer Decke neben mir. Ich habe sie an einem Bodenanker festgemacht. Noch traue ich ihrem Abgelegt-sein wenig.

Nach endlosen zwei Stunden ohne Hundegeläut und ohne eine Bewegung im Treiben knackt es von hinten. Von außerhalb wechselt ein einzelnes Stück Schwarzwild über eine Brachwiese ins Treiben und taucht in Höhe meines Nachbarn an einem Hohlweg am Waldrand auf. Reichlich groß finde ich, sieht aber auch noch irgendwie braun aus. Wie geht das? Von Keilerwaffen ist nichts zu sehen, eher kleine weiße Stummelzähne.

Als die Sau den Hang zum Weg hinunterzieht geht der Nachbar in Anschlag, den er in den vergangenen Stunden schon so oft geübt hat. Als sie unten ist und ich sie nicht sehen kann fällt sein Schuß. Ohne Verzögerung kommt die dicke Wutz um die Biegung und dreht unterhalb von mir bei, kommt genau auf Eva und mich zu.

Ohne Reaktion zieht die Sau wirklich direkt neben dem angeleinten Hund und mir vorbei hangaufwärts. Bis ich ein Ziel im Zielfernrohr finde ist die schon 20 Meter weiter und will gerade im Jungwuchs des Waldes verschwinden. Ich sehe nur schwarz und glaube im vorderen Teil des Wildkörpers zu sein als ich abziehe.

Wo erst noch knacken und rascheln zu hören war ist jetzt Stille. Nichts rührt sich. Das Laub der jungen Bäume erlaubt auch keinen Blick hinter der Sau her. Der Nachbar hat zwei Mal, ich ein Mal geschossen und trotzdem ist keine Sau zu sehen. Ein, leider nicht spurlauter, Terrier kommt auf der Fährte vorbei, folgt ihr und kehrt bald darauf um. Also kann die Sau nicht mehr weit sein.

Nach dem Besuch im Schießkino wollte ich eigentlich über Kimme und Korn schießen, lies mich aber von Mitjägern überzeugen, daß mit 8-fach Zielfernrohr das besser sei. 'Wenn de drauf bist, dann liegt die Sau'. Hätte ich das mal nur gelassen. Wie soll ich eine Wutz in die Optik kriegen, die an mir vorbeiläuft?

Eva hat inzwischen den Bodenanker ausgerissen, trotz dem Lederwürger um ihren Hals, und gebärdet sich wie nach dem Griff ins Starkstromkabel. Kein Wunder! Rings um ist doch alles voll Schweiß. Nach 2 Minuten kann ich gar nicht mehr sagen, ob ich jetzt eigentlich geschossen habe oder doch nicht. Finde auch keine Hülse am Boden und zähle die Patronen im Magazin. Eine fehlt . . .

Wie kriege ich jetzt einen 6-monatigen Drahthaar ruhig, über den gerade ein 100 kg Wutzi gestolpert ist und der jetzt in der Gieskannen-Wundfährte liegt? Und es dauert noch eine dreiviertel Stunde bis zum Abblasen . . .

Eigene Nachsuchen soll man nicht machen, also warten wir auf den Ansteller, der auch bald kommt. Die meterbreite Schweißfährte ist von Weißem und Lungenbröckchen übersäht. Der erste Schütze läuft um die kleine Dickung herum und findet die Sau im Hang während Eva ihre erste Schalenwildnachsuche geht. Dafür hätte ich gar keinen Hund gebraucht. Aber sie war so aufgeregt, daß ich ihr dieses eine Mal den Erfolg geben wollte.

Nach vielleicht 100 Metern liegt die Bache mausetot da. Von außen sah sie gar nicht sooo schwer aus, wie sie sich dann beim Bergen angefühlt hat. Sie hat keine Quaste, die Zitzen sind normal groß/klein und von Unterwolle umgeben und alle sind sich einig, daß sie nicht führte. Da das meine erste Sau in dieser Kategorie ist, kann ich dazu nix sagen, finde aber auch anhand der Zähne, daß das nix Altes gewesen sein kann.

Der erste Schuß, .30-06 Norma (wohl TMR) ging durch die Kammer. Meiner (8x57 IS TMR) war von schräg hinten mitten drauf, leicht tief, und ging noch in die Kammer (kein Ausschuß) und des Nachbarns Zweiter hat eine Keule zerlegt. Trotzdem verschwand die Sau ohne zu zeichnen.

Wenn ich nicht 80-100 Meter weit sehen und schießen kann, ab sofort nur noch Kimme und Korn. Davon bin ich jetzt überzeugt. Mein Abfangmesser war natürlich schön im Rucksack verstaut. Ich bin ja Schütze und habe ein Gewehr. Wozu brauche ich da noch meine Treiberbewaffnung?

So kann's gehen.

Nur gut, daß ich trotz des Erlebten gut genug getroffen habe, niemand verletzt wurde und die Sau unweit lag, auch wenn's nicht 'meine' war. Wilde Schweine zu jagen ist doch was anderes als Füchse und Krähen.

Waidmannsheil dem Erleger! Axel Seidemann

Leuchtkorn

Hallo Herr Möller,

Hier ist eine mit dem 3,5 mm grünen Fiberglaskorn mit 12 Schuß, kniend freihändig, 20 m Entfernung beschossene Pistolenscheibe.

Gedanken im Hirn wie ,,Hau ich die noch rauf, oder lasse ich´s bleiben? Ach Quark, rauf damit!", ließen zwei Treffer Bumms! daneben, ins Weiße irren.

Die 10-Schuß-Gruppe im Schwarzen mißt umschlossen 4 cm.

Das Schwarze der Pistolenscheibe durchmißt 6cm. Mit etwas mehr Übung kann man natürlich engere Trefferbilder zaubern. Auf dem 15m Zimmerstutzenstand in der Gilde bekam ich 5 Schuß auf ~ 1.5-2cm im inneren 9er Kreis. Genaues Maß nahm ich nicht. Der Anschlag war stehend freihändig.

Freundliche Grüße, Fabian, Freitag, den 27. Februar 2004

Perlkorn mit Iriskimme

Moin Axel,

wie willst du mit einem ZF, daß Dir nur 6 m oder so auf 100 m zeigt, ein Schweinchen in Wurfweite, das eben wegen dieser Nähe mit großer Winkelgeschwindigkeit kommt, bei dem kleinen Sichtausschnitt finden? Kimme und Korn, beide schmal und hoch freistehend, sind dazu viel besser geeignet. Schließlich mußt du erst die Umgebung erkennen, um darin das Schwein zu finden. Noch besser als Kimme und Korn sind eine Iriskimme oder Ringkimme, siehe links oder unten, mit Perlkorn, ebenfalls hoch gebaut.

Recknagel IriskimmeSelbstverständlich muß der Schaft so gestaltet sein, daß die schnell angebackte Waffe die Ringkimme genau in Augenhöhe bietet. Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft! Die Ringkimme selbst verschwindet beim Durchblick und wirkt durch Randbeugung als leichte Zerstreuungslinse. Damit kannst du dich voll auf Perlkorn und Ziel besinnen. Das ist einfacher, als über eine Flachkimme und Balkenkorn zu zielen. Ein Perlkorn paßt gut zu der runden Ringkimme. Helligkeitsunterschiede verfälschen den Zieleindruck nicht. Daher kannst du, sofern hintere und vordere Zieleinrichtung auf ausreichend schmalen und Höhem Sockel thronen, das Schwein bei jedem Licht (allerdings tags, nicht nachts), gleich ob von oben oder seitlich oder anders immer mitten drauf halten. Ich meine Mitten auf den Haltepunkt, nicht mitten aufs Schwein. Links ist eine in Höhe und Seite verstellbare Recknagelringkimme gezeigt, die Dein Büchsenmacher an beliebige Montagen anpassen kann, also auf jede Waffe paßt. Damit kannst du also abwechselnd offen oder mit Glas schießen, falls die Waffe nicht nur zur Drückjagd, sondern auch zum Ansitz benutz wird.

Gruß, Lutz

> Kimme-Korn oder besser Iriskimme von Recknagel und Perlkorn. Kennst du das.?

Lutz,

darüber las ich bei dir. Was das besondere verglichen mit anderen Ausführungen ausmacht, ist mir aber dabei nicht aufgegangen. Derzeit verdeckt der EAW Schwenkmontagesockel die Klappkimme in der Normalstellung. Die erscheint dahinter erst in 200 Meter Stellung. Bei nahen Schüssen paßt das trotzdem. Außerdem schlägt sich dieser Prügel mit Kimme und Korn genau wie meine Flinte an. Das erleichtert schnell zu zielen bedeutend. Im Schießkino erreichte ich von 30 Schuß 80 % sicher tödliche Treffer. Die anderen Sauen wären zu finden gewesen. Mit ZF sah das ganz anders aus. Allerdings ist im Kino nicht klar, woher die Sau kommt. Sie steht halt einfach da, ohne vorher zu knacken und man hat nur einen sehr begrenzten Schußwinkel und kaum Zeit.

Axel. S.

Lutz,

Danke für Deine informative Webseite. Hab viele nützliche Infos gefunden als ich eine alte 7x64 mit 7x56 Kahles angeboten bekommen habe.

Die Kimme wurde entfernt und jetzt frage ich mich, ob ich für gelegentliche Dückjagden ein Klappvisier machen lassen soll oder lieber warten und ein Drückjagdglas kaufen soll? Wenn Kimme + Korn, welche Form ist dann geeignet? Ein Freund riet mir Kimme + Korn mit 20 cm Hochschuß auf 50 m einzuschießen (Haltepunkt unter das Stück), da das Visier den Wildkörper abdeckt und im Eifer des Gefechtes Fehlschüsse nicht ausbleiben. Ferner hat er geraten zu einem Dreiecksvisier. Auf der Spitze sitzt das Korn. Was hältst Du davon?

Kuddel Dutt

Kuddel,

,,im Eifer des Gefechtes" sollst du nicht an verquere Viereinrichtungen denken müssen, sondern mitschwingen, vorhalten und abdrücken. Ein Visier, daß den Wildkörper abdeckt, ist für Drückjagden nicht geeignet. Kimme (auch Iris- oder Ringkimme) und Korn sind in solchem Falle entweder zu tief, oder mindestens das Korn auf dem Kornsockel zu tief. Das Korn muß auf dem Wildkörper frei sichtbar sein. Sonst findest du Dein Ziel auf die Schnelle nicht. Also müssen Kimme und Korn hinreichend hoch über dem Verschluß und Lauf thronen. Nimm mal an Kimme und Korn sind 40 cm auseinander und du hast 2 mm Freiraum unter Deinem Korn bis zum Kornsattel und zielst auf 40 m, also 100 mal so weit, wie Deine Visierlänge lang ist, dann sind unter dem Korn ebenfalls 100 mal der Freiraum frei, also 100 x 2 mm = 20 cm. Auf 20 m allerdings nur noch 10 cm. Also sollte das Korn mindestens 4 -5 mm Freiraum haben. Recknagel bietet in seinem Katalog, den du Dir schicken lassen solltest, genügend Auswahl und allen Höhen an, daß du Dir eine gute Drückjagdmontage bauen kannst.

Gruß Lutz

Hallo Herr Möller,

ich habe im Internet eine sehr beeindruckende Seite von Ihnen gelesen, in der Sie die universellen Qualitäten der 8,5x64 loben. Wo kann ich solch ein Gewehr speziell für die nächste Bewegungsjagdsaison erwerben? Ist in diesem Kaliber auch ein Halbautomat, Lever-Action wie die BLR-Browning, Geradezugrepetierer denkbar?

Vielen Dank für Ihre Mühe und Grüße aus Tübingen

Michael Nordemeyer, Thursday, February 07, 2002 3:52

Sehr geehrter Herr Nordmeyer,

in Jagdwerkzeug schreibt Christer Holmgren nachvollziehbar, wie unmäßig rückstoßende Waffe den Schützen von guten Treffern abhalten. Außer, daß man dem durch angemessene Patronen und Rückstoßbremsen abhelfen kann, ist dem nichts mehr hinzuzufügen.

Meine 8x68S Krico 700 L mit Zeiß 3-12x56/4-Leucht schießt sich mit Rückstoßbremse bei 5g Pulver und 12,7g Geschoß angenehmer als meine 6,5x65 mit S&B 3-12x50/4 mit 3,8g Pulver und 7g Geschoß ohne Bremse. Das sollte Ihnen einen Vergleich geben. Die 8,5x64 mit Bremse ist ähnlich, nur ist derzeit keine fertig.

Worte können Erlebnis nicht ersetzten. Daher biete ich Ihnen an die große Krico mit Bremse und zwei Schachteln Patronen zu schicken, so daß Sie sich selbst mal einen Eindruck machen. Die Fracht müßten Sie tragen und die Munition bezahlen (für zwei Schachteln je 20 Schuß zusammen 100? ).

Die Waffe hat einen Kombiabzug aus Deutschen Stecher und Druckpunktabzug. Uneingestochen ist der vordere Abzug Druckpunktabzug für Bewegungsjagden.

Mit dem hinteren Stecher eingestochen ist der vordere Abzug sehr feiner Feinabzug für den ruhigen präzisen aufgelegten Schuß. Auf 300 m bleiben Sie damit innerhalb eines Bierdeckels, könnten also ein Reh schießen. Als Drückjagdübung würde ich vorschlagen;

  1. Vorbereitung

    Vorab spanne die Waffe ohne Patrone und ziehe einige Male den Druckpunktabzug.
    Dann spanne, steche und ziehe wieder einige Male ab.

    das selbe wiederhole stehend freihändig auf einen leeren Scheibenträger, um ein Gefühl für Balance und Abzug zu gewinnen. Bleibe bei dem Abzug, der Dir liegt. Da du Bewegungsjagden willst, kommt dafür nur der Druckpunktabzug in Frage. Der Stecher bleibt für den Ansitz. Grundsätzlich gibt es für die Waffe auch noch Flintenabzug oder Rückstecher.

    Entleere Patronenlager und Magazin. Spanne die Waffe. Sichere. Steh mit der Waffe vor den Spiegel, entsichere, schließe die Augen, nimm die Waffe hoch, backe an und ziele auf Dein Spiegelbild. Zieh ab (bitte ohne Patrone im Lager). Halte ein. Öffne Deine Augen. Bemerke, das tatsächlich anvisierte Ziel.

    Spanne. Sichere. Stehe mit der Waffe vor dem Spiegel. Stelle Dir nacheinander die Bewegungen zu entsichern, anzubacken, zu zielen und abzuziehen vor. Öffne die Augen. Verschnaufe. Schließe die Augen. Dann führe ganz langsam die vorgestellten Bewegungen durch. Erfühle dabei Deine Bewegungen. Im Ziel halte eine. Öffne die Augen. Bemerke das tatsächliche Ziel.

    Wiederhole das einige Male an verschieden Tagen. achte dabei jeweils auf verschiedene Muskeln und Gefühle, also Fußstellung, Beinstellung, linker Arm, linke Hand, rechter Arm, rechte hand, Abzugfinger. Dazwischen stelle Dir die gewollten und gefühlten Bewegungen täglich mindestens einmal vor.

    Der Sinn dieser Übungen ist den Bewegungsablauf bewußt anzubahnen und bewußt zu erleben zu erfühlen und im Ziele auf Maß zu prüfen. Damit werden spätere flüssige Bewegungen abgebahnt. Solange alle Vorgänge bewußt gesteuert und erlebt werden. laufen die nur langsam ab, weil erhebliche Gehirnleistung erforderlich ist.

    Durch wiederholte geistige und körperliche Übung im Wechsel merkt sich das Gehirn die Muster, bis die eines Tages auf einen einzigen Anstoß hin blitzschnell unbewußt ablaufen. Dann schießt der dermaßen geübte Schütze so schnell wie eine Cobra im Dschungel zuschlägt sicher jedes Tier in seiner näheren Umgebung. Ein Beispiel derart steht in 5,6x50 Magnum auf Rehwild Flink wie die Natter. Leider kenne ich Drückjagden bei denen jedes Jahr dreimal so viel Schüsse knallen, wie am Ende Strecke liegt. Schlumperei! Übung macht den Meister! - nicht Faulheit ...

    Also sich den Bewegungsablauf immer wieder vorzustellen und an andern Tagen im Wechsel immer wieder tatsächlich durchzuführen, ist die Übung. Dabei soll auf Gefühl und Genauigkeit geachtet werden. Geschwindigkeit ist nicht gefragt. Mit der Zeit werden die Bewegungsabläufe sicherer und damit auch von selbst schneller. Alter ist für das Programm kein Hindernis. Alle Koordinationssportarten können bis ins Höhe Alter gelernt und ständig weiterentwickelt und verbessert werden. Komplizierte asiatische Kampfkünste (Budo) zu lernen erfordert Jahrzehntelange Übung. Die Besten sind alle alt.

    Die meisten Jäger können nicht ansatzweise so schießen. Das wird in der Ausbildung meist versäumt zu lehren. Nur die Olympiaschützen für Trap und Skeet erfuhren solch Training. Dazu gibt es in Suhl Schießlehrer, die auch Privatunterricht für Einzelne oder kleine Gruppen geben. solch Lehrgang
    lohnt sich.

  2. Schießtag.

    5 Schuß

    Beginne stehend freihändig auf ein ruhendes Ziel ohne weitere Marke, also einen leeren Scheibenträger. Halte die Waffe entspannt in Wartestellung mit beiden Händen unten. Lade und halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Warte. Stelle Dir den Bewegungsablauf noch einmal vor.

    4 Schuß

    Stehend freihändig auf ein ruhendes Ziel ohne weitere Marke, also einen leeren Scheibenträger. Halte die Waffe entspannt in Wartestellung mit beiden Händen unten. Lade und halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Repetiere, halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Warte. Stelle Dir den Bewegungsablauf noch einmal vor.

    15 Min Pause

    6 Schuß

    Stehend freihändig auf ein ruhendes Ziel ohne weitere Marke, also einen leeren Scheibenträger. Halte die Waffe entspannt in mit beiden Händen unten. Lade und halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Repetiere, halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Warte. Stelle Dir den Bewegungsablauf noch einmal vor.

    Fahre nach Haus. Mindestens 1 Tag Pause, besser 3. In den schießfreien Tagen übe geistig vor dem Spiegel.

  3. Schießtag.

    5 Schuß

    Beginne stehend freihändig auf ein ruhendes Ziel ohne weitere Marke, also einen leeren Scheibenträger. Halte die Waffe entspannt in Wartestellung mit beiden Händen unten. Lade und und halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Warte. Stelle Dir den Bewegungsablauf noch einmal vor. das selbe fünfmal.

    4 Schuß

    Stehend freihändig auf ein ruhendes Ziel Pistolenscheibe mit 20 cm Schwarz. Halte die Waffe entspannt in Wartestellung mit beiden Händen unten. Lade und und halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Repetiere, halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Warte. Stelle Dir den Bewegungsablauf noch einmal vor.

    15 Min Pause

    6 Schuß

    Stehend freihändig auf ein ruhendes Ziel Pistolenscheibe mit 20 cm Schwarz. Halte die Waffe entspannt in Wartestellung mit beiden Händen unten. Lade und und halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Repetiere, halte einfach auf die leere Scheibe und schieß, beobachte wie der Schuß bricht. Nimm die Waffe wieder runter. Warte. Stelle Dir den Bewegungsablauf noch einmal vor.

    Fahre nach Haus.

  4. Pause

    Mindestens 1 Tag Pause, besser 3. In den schießfreien Tagen übe geistig vor dem Spiegel.

  5. 3. und 4. Schießtag Repetiere auf Überläuferscheibe

    Dazwischen geistige Übungen

  6. 5. und 6. Schießtag Repetiere auf stehenden Bock.

    Dazwischen geistige Übungen.

  7. 7. und 8. Schießtag Repetiere auf sitzenden Fuchs.

  8. Längere Pause.

  9. Dann laufender Keiler.

Da der Patroneverbrauch stark ansteigt erwägen Sie vorher entweder einen Wiederladerkurs zu absolvieren, (200?) sich eine Ausrüstung zu kaufen (1.000?), und selbst z laden, oder sich zu der Drückjagdwaffe eine Schwesterwaffe, die das selbe Zielfernrohr aufnimmt, denselben Abzug hat usw. also ein wahre Schwesterwaffe, in 6,5x55SE zu beschaffen, die aber den Schuß zu 25 cent gefüttert wird. Das ist auf Dauer einfacher und billiger.

Wenn Sie also Lust verspüren mal die rückstoßarme 8x68S für Tag 1 und 2 zu schießen, sagen Sie Bescheid. Dann wissen Sie, wie sich eine gut gebremste deutsche Magnum anfühlt. Sie schicken mir dann eine Kopie Ihrer Waffenerwerbsberechtigung und einen Scheck für die Munition und ab geht die Post.

Wegen einer Waffe spreche ich derzeit mit Herrn Lorberg .Wenn Sie gleich 500 Schuß wollen, müßte ich mal bei Horneber Rücksprache halten, ob der was günstig für mich tun kann. Sie wollen aus einer Wiederladespezialität, bei der Eigenarbeitszeit nicht berechnet wird, ein Kaufprodukt machen. Handarbeit ist teuer. Die erste Hülsenformung ist die eigentlich aufwendig arbeit. Die Wiederladerei ist dagegen nur ein Klacks.

So eine Patrone mit Kupfergeschoß herzustellen kostet das erste Mal teure 10?. Folgeladungen kosten dagegen eher ein drittel oder viertel davon, je nach Geschoß.

Ein Mauser 98 System ist gut geeignet. Heym SR20G auch. Für Bewegungsjagden wirklich einen besonders schweren Lauf zu wünschen, steht Ihnen frei. Ich gebe zu bedenken daß in Stunden die Arme ganz schön lang werden.

Meine letzten Forschungen, die Sie in Rückstoßbremse und Mündungswolke sehen können, ergaben Ansätze zu weiteren erheblichen Verbesserungen an der Bremse, die dann allerdings nicht mehr gefräst werden können, sondern erodiert werden müssen. Mit einem mäßig schweren Birnenjagdlauf mit knapp 18 mm Mündungsweite bei 65 cm Länge und Neuer Bremse wird sich die neue Waffe nicht unangenehmer als ihre vorhandene 6,5x67 schießen, verspreche ich Ihnen. Iriskimmen

Als Drückjagdzieleinrichtung ist in Verbindung mit einem passenden Schaft eine Lochkimme, oder Iriskimme mit Perlkorn auf Höhem Sockel, der freie Sicht in alle Richtungen um das Ziel herum erlaubt eine geeignete Möglichkeit allerschnellste Schüsse Sicher bis ins Ziel zu bringen. man schießt mit ZF zwar genauer, aber auch deutlich langsamer.

Sonst nehmen Sie für ein ZF eine flache EAW Aufkippmontage mit einem Drückjagdglas oder Aimpoint für die große und die kleine Schwester.

Ansonsten hätte ich zu der 8x68S noch ein Schwesterchen in 5,6x50Magnum mit einigen hundert Schuß Munition liegen.

Sie bekommen was Sie möchten.

Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller

Zweibein

Zweibein

Die Schießschere ist das Afrikazweibein (Bild: Parey Kalender)

Sitz man nicht auf einem Hochsitz, kann man nur soweit, wie man stehend freihändig schießen kann. Im sitzen zu schießen ist oft des Höhen Bewuchses nicht möglich, weil man nichts sieht. Wenn doch, um so besser. Abhilfe bietet eine Schießschere. Man baut sie leicht aus zwei Besenstielen mit einer M8-Schraub mit zwei Unterlegscheiben, Mutter und Kontermutter (also nicht pfuschig mit Flügelschraube wie oben in der Zeichnung). Das Holz darf man nicht als Halt für die Schraube ansehen. Insofern müssen sich die breiten Muttern selbst auf der Schraube festklemmen. Die Schießschere bietet einige Vorteile

guter seitlicher Halt

höhenverstellbar

aus Holz geräuscharm

billig

blinkt nicht im Sonnen- oder Mondlicht

Wenn die Sauen oder Hirsche inzwischen alle Hochstände kennen und jeweils vorher Witterung nehmen, bevor sie austreten, oder bei Feindbesatz so wie hier, eben auch nicht, bietet so ein Zweibein die Möglichkeit sich irgendwo in den Waldrain zu stellen und von dort zu schießen. Muß das Wild angelaufen werden, kann das einigermaßen klapperfreie Gestell auch mitgenommen werden. Dabei empfiehlt sich die Stiefel auszuziehen und auf Socken zu laufen, weil man dann besser fühlt und weniger Krach erschallt. Auch Hüttenschuhe sind für solche Gänge gut geeignet.

Ansitzdreibein

Nun ist stundenlang herumzustehen nicht jedermanns Sache. Ich benutze in solchen Fällen auch in einigermaßen offenem Gelände eine dunkelgraue Plastikkiste auf der ich etwa 20 cm oder 40 cm hoch sitzen kann, je nach Bewuchshöhe. Auch in solchem Fall wäre ein kürzeres Scherenzweibein geeignet. Nach einigen Versuchen ärgerte mich jedoch das immer wieder umfallende Gerät. Also sollte in Dreibein, das immer fest steht her. Nun habe ich bereits für mein Spektiv ein einigermaßen stabiles Fotostativ, das sich zudem noch in beliebige Höhe stellen läßt. Zwar glänz das gute Stück, aber die Hülle meines Ansitzsackes, den ich in der kalten Jahreszeit sowieso brauche und mitnehmen, verhängt die verräterische Oberfläche und deckt mich gleichzeitig noch ab. Stundenlang frei zu sitzen ist schon wieder nicht jedermanns Sache. Also suche ich mir einen Baum, vor den ich mein Kiste stelle, davor wird meine Lafette aufgebaut, verhängt und sich sitze entspannt angelehnt unauffällig vor dem Baum. Der wesentliche Vorteil ist, der Baum, an den ich mich anlehne, stützt die seitliche Körperbewegung ab. So kann man fast überall ohne Hochsitz wie eingeklemmt sauber auf weite Entfernungen schießen. nachteilig ist die eher waagerechte Flugbahn des Geschosses ohne unmittelbaren Kugelfang. Man sollte also schon 500 m freie Bahn haben, damit sich das Geschoß, so es denn mal nicht treffen sollte, was ja vorkommen kann, mit Sicherheit in den Grund bohrt. Das gilt für rasante Geschosse um so mehr.

Dreibein

Guten Tag Herr Möller

erstmal gute Besserung und vielen Dank für Ihre Antworten. Ich fand auch Antworten zu all meinen Fragen auf Ihrer einmaligen und umfangreichen Seite gefunden, ich werde mir jetzt den Forestlauf bestellen, und hoffe, Sauer wird mir auch Ihre 9,3 mm hdp Bremse, die ich schon länger bei Ihnen kaufte anbauen. Ich fand nur noch niemanden, der sich dieser Arbeit angenommen hätte.

LM: Hier finden Sie Anbauer!

Wie ich auf Ihrer Seite las, hat Sauer schon ihre Bremsen montiert, ich hoffe sie tun es auch für mich.

Der Wissensgehalt und Erfahrungsaustausch auf Ihrer Seite ist einfach riesig. Ich schickte Ihnen mal ein Foto meines letzten Jagdurlaubes aus Litauen mit. Den Jäger, der mich führte, begeisterte wie ich schoß und das Lutz Möller Geschoß wirkte. Keiner der 12 Böcke ist weiter als 30 m ab. Die meisten fielen im Feuer und blieben am Anschuß liegen. Die Ausschüsse waren nicht größer als die Einschüsse. Auch bei den zwei Schüssen über 200 m übers Dreibein und Heurundballen habe ich mich ohne Haltepunktkorrektur sicher gefühlt. Auf das Lutz Möller Geschoß in der .308 Win ist bis 200 m und vielleicht etwas weiter halt Verlaß.

Als Zielfernrohrempfehlung würde ich das Night Force 5,5-22x56 NXS mit Abs NP-1 empfehlen, das ich auf zwei Waffen montiert habe, und das 2,5 - 10 x24 das ich auf meiner Sauer 202 als Tag und Drückjagdzielglas einsetze mit Abs. FC-2. Wenn ich das Night Force nicht hätte, würde ich mich vielleicht für das große Schmidt und Bender entscheiden das auch auf Ihrer Seite empfohlen wird.

LM: Wurde! Das ist überholt!

Gernmaile ich ihnen auch mal Schußbilder oder andere Schön und Jagdbilder zu, die vielleicht Ihre Seite erweitern können.

LM: Ja gern!

Mit Freundlichen Grüßen, Christoph Karch, Montag, 9. Februar 2009 16:53

Nachts zu zielen

Hallo Herr Möller,

ich spiele mit dem Gedanken mir ein Zielfernrohr für den Nachtansitz auf Sauen zu kaufen. Mir ist das Zeiss Diatal Z 8x56 MC durch seinen Listenpreis von 680 € aufgefallen. Was halten Sie von diesem Glas? Muß man durch die fixe Vergrößerung zu viele Abstriche machen? Ich besitzt nur variable Gläser, verstelle die Vergrößerung aber nur recht selten! Da ich kein Freund von ,,Leutabsehen" bin, würde ich gern wissen, welches Absehen Sie für den Nachtansitz empfehlen.

Vielen Dank für Ihre Hilfe, Christoph Neissner

Nachts schießt man mit einem Zielfernrohr mit großer Austrittpupille. Leuchtabsehen stören nur. Das Ziel auszumachen ist die eigentliche Schwierigkeit. Wenn du Dein Ziel in der Glasmitte erkennst, bist du schon fein raus. Michael Schwarz von Pecar, einem kleinen Zielfernrohrhersteller in in Berlin, der gute Sachen baut, öffnete mir die Augen, warum ich oft im ZF die Sau nicht mehr finde, obwohl ich sie vorher im Doppelglas sah. Streulicht! heißt die die Ursache. Beim Doppelglas ist das Auge dicht am Okular, schirmt es also gegen fremdes Licht ab. Zielfernrohre sind aus gutem Grund (Rückstoß) 8 - 9 cm vom Kopf weg. Das Auge selbst ist nicht vergütet, spiegelt also erheblich in Okular rein. Je nach Mond kann der ggf. auch ins Okular scheinen. Das fremde Licht stört. Das Auge stelle seine Pupille auf die allgemeine Helligkeit ein, nicht nur auf's Okular. Also muß das Okular zum Auge mit einer weichen Gummiblende abgeschirmt werden. Vorteil

Der Mond kann nicht geradewegs ins Okular scheinen und dort durch Reflexe kontrastmindernden störenden Lichtnebel erzeugen.

Der Mond kann nicht aufs Auge scheinen und so die Iris sich zusammenziehen lassen, daß sich das ZF-Bild verdunkelt

Im Ergebnis sieht der Schütze ein helleres kontrastreiches schärferes Bild

Die Gummimuffe am Okular ist allerdings erst die halbe Lösung. Das ZF hat auch noch ein vorderes Ende. Mir lief letztens ein Hirsch auf 350 m, den ich schon vier Stunden im Doppelglas hatte, fort, als sich mal mit der Waffe im ZF ,,Maß nahm". Warum? Weil ich das Doppelglas in der Kanzel im Mondschatten hochnehmen konnte, die Waffe aber aus der engen Kanzel in den Mondschein ragte, also das Objektiv im hellen Oktobermond blinkte. Hirsch rät gut. Schwupps, trollte sich das kluge Tier außerhalb Schußweite, in den Wald, verholte dann hinter der Kante bis zu meiner Kanzel, nahm Wind, schnaufte kurz und zeigt mir so, wer hier der Depp war! Der Hirsch nicht! Nun lernen Hirsch zwar, Jäger auch. Also muß eine Sonnenblende her, damit die Objektivlinse nicht blinkt. Daß ich zwar ein Mondblende meine, ändert den üblichen Sprachgebrauch nicht. Menschliche Augen können bei sehr wenig Licht noch erstaunlich viel erkennen. Die Grenze bildet beim jagdlichen Zielen meist nicht die fehlende Helligkeit, sondern der durch zuviel Streulicht verursachte fehlende Kontrast. Schließlich wollen wir das Objekt unserer Begierde scharf vom wenig anrührenden Ackerboden trenne können. Trennschärfe (Kontrast) ist gefragt! Wenn Sau und Erbsen im allgemeinen Lichtnebel versinken, bleibt der Finger gerade, die Kühlkammer leer. Das oberste Gebot für nächtliche Beobachtungen ist also Streulicht zu vermeiden. Die Astronomen machen uns Jägern vor, wie man das Ziel erreicht. Meterlange Streulichtblenden schatten störende Himmelslichtquellen ab, um dem Auge ungestört zu ermöglichen, feinste Einzelheiten im Dunkeln wahrzunehmen. Von den klugen Leuten sollen wir lernen. Also braucht der Nachtjäger vor dem Objektiv seines ZF eine Sonnen-, Mond-, Streulichtblende. Die fertigt man aus irgend einem Plastikrohr, das vom Durchmesser einiger Maßen paßt. Wichtig ist die Innenseite tiefschwarz matt zu färben. ,,Decofix" bietet entsprechende Samtbezüge. Aluminiumrohre gleicher Innenbeschaffenheit sehen schicker aus. Versuchsweise tut es auch ein Papprohr. Wenn der ZF-Hersteller vorn im ZF ein Gewinde für derlei Zwecke vorsah, läßt sich die Streulichtblende um so leichter anbringen. Fragt dort nach. Die Blende sollte etwa viermal, wie da Objektiv durchmißt, lang sein. Länger schadet nicht.

Wieso eigentlich Jagdwaffen mit ZF ohne Streulichtblenden an Objektiv und Okular geliefert werden, ist mir inzwischen völlig unverständlich! Sie ohne Nachrüstung in schwierigen Lichtverhältnissen zu benutzen, ist dumm! Bei S&B kostet ein Nachrüstsatz für alte ZF, die noch nicht mit Gewinde dafür eingerichtet, sind aus Gewindering und 70 mm Blende für das 50 mm ZF 39 DM.

Man kann natürlich auch eine peltiergekühlte stromfressende Infrarotzielhilfe nutzen:

Christoph,

das Zeiß Dital 8x56 MC zu 680 €uro kenne ich selbst nicht. Grundsätzlich liefern die bekannten deutschen, österreichischen oder schweizer Hersteller Zeiß, Schmidt & Bender, Svarovski, Kahles oder Leica gut bis hervorragende Optiken und ihr Glas wird dabei vermutlich kein Ausnahme darstellen. Zu den Leuchtabsehen bin ich heute etwas freundlicher als früher gesonnen, weil Schmidt & Bender seine Absehen, insbesondere das L3 so abänderte, daß Balken, Leuchtpunkt und Fäden seit Ende 2002 feiner wurden. Somit bei Tag damit bessere Übersicht gewähren, aber nachts mit dem feinen Leuchtpunkt dennoch ohne große Störung zu zielen erlauben. Folgendes ist von Schmidt und Bender übernommen:

Leuchtabsehen Nr. L3

Für Jäger, die Absehen 4 schätzen, ist der feine Punkt die richtige Wahl für den Nachtansitz. In den Zielfernrohren 3-12 x 42/50 deckt der Punkt 2,5 cm und in den Zielfernrohren 2,5-10 x 56 deckt er 3 cm auf 100 m. Das Absehen Nr. L3 ist für die Schmidt & Bender Zielfernrohre 1,5 - 6 x42, 2,5 - 10 x 56, 3 - 12 x 42 und 3-12 x 50 erhältlich.

Modell L3
Maße [cm/100m] A B C D E
1,5 - 6 x 42 5 13 69 138 1,3
2,5 - 10 x 56 3 8 42 83 0,8
3 - 12 x 42 / 50 2,5 7 35 70 0,7

Ein 8x56 Glas bietet mit 56/8=7 dieselbe Austrittspupille, wie ein 6x42 mit 42/6=7, ist also nicht heller, noch bietet es mehr Übersicht. Aus dem Grund empfehle ich als festes Glas für den Nachtansitz, ganz gleich ob mit oder ohne Leuchtabsehen, das Kahles 7x56 mit Absehen 4 oder 8, auf gar keinen Fall 1, weil dessen scheinbare Spitze mit der Helligkeit in der Höhe wandert und zu Fehlschüssen führt. Das 7x56 ist heller als die anderen und bietet mehr Sehfeld. Das 7er Glas ist seinen Preis wert. Lutz Möller

Mehr zu den feinen, neuen Leuchtabsehen von Schmidt &Bender.

Parallaxe

Beim Blick durch ein Zielfernrohr hin- und herbewegt Auge ist die Parallaxe die scheinbare Absehensverschiebung in der Bildebene. Siehst du immer mittig in die Austrittspupille durch das Zielfernrohr, vermeidest du Parallaxefehler und damit mögliche Fehlschüsse. Parallaxefrei kann ein Zielfernrohr immer nur auf eine bestimmte Entfernung sein. Ohne weitere Angaben sind die meisten Jagdzielfernrohre auf die übliche Entfernung von 100 Metern f e s t parallaxefrei eingestellt. Schmidt & Bender PM auf 300 m

Schützen und Jägern wird empfohlen, auf Zielfernrohre mit Parallaxverstellung zu achten. Diese sind meist etwas teurer in der Anschaffung, was sich jedoch durch ein gutes Trefferergebnis bezahlt macht.

Zentriertes Absehen

Weicht der Haltepunkt vom Treffpunkt ab, gleiche die Abweichung selbst aus, indem du das Absehen verstellt. Bei fast allen Zielfernrohren stelle an den ,,Türmchen" am Mittelrohr mit der sogenannten Klickverstellung. Wie viele mm ein ,,Klick" auf 100 m ausmacht, steht in der entsprechenden Bedienungsanleitung, technischen Daten. Bei einem Zielfernrohr mit zentriertem Absehen bleibt das Absehen optisch in der Bildmitte, auch wenn es tatsächlich nach Höhe und Seite verstellt wurde.

Auge, Jagd und Sehstörung - Zielfernrohr?

Sehr geehrter Herr Möller,

Ihr Wissen um die Vielfalt der Zieloptik ist gewaltig, was empfehlen Sie dem Jäger mit Zentralskotom (Im Zentrum des Sehens dunkler Fleck) bei Makuladegeneration an beiden Augen und einer Restsehschärfe von 10 bis 15% für ein Zielfernrohr zum Ansitz. Meiner Meinung nach wird jeder Leuchtpunkt auf max. 100 m überdeckt, ein Leuchtkreuz allerdings an den Rändern noch wahrgenommen bei entsprechender Dicke. Die Vergrösserung sollte ebnfalls maximal 12- oder sogar 24-fach sein, um eine sichere Schußabgabe zu ermöglichen. Ich habe relativ viele Patienten mit diesem Problem und möchte den Jagdkameraden gern einen Tipp geben.

Waidmannsheil, Hermann Gümbel, 3. August 2003

Tag Herr Gümbel,

damit ich keinen Fehler mach, würde ich gern vorher Mal mit Ihnen telefonieren. Entweder rufen Sie mich unter xyz an oder geben mir Ihre Rufnummer durch.

Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller

Mildot und Klicks

Verbreiteter Irrtum: Mil Dot bedeutet NICHT nicht militärischer Punkt, sondern tausendstel Punkt. Damit ist ein tausendstel Bogenmaß milliradian gemeint.

P-3 Mil-dot Absehen

In den späten 70er Jahren wurde das P-3 Mil-dot Absehen von den U.S. Marine Corps für die Marinescharfschützen als Hilfe zum Entfernungsschätzen entwickelt. Seitdem wurde es zum Militärstandard für das Entfernungsschätzen aller Abteilungen des amerikanischen Militärs.

Der Name mil-dot entstand aus den Begriffen milliradian und dem englischen Wort für Punkt (dot). Unter Anwendung der Mil-Formel kann bei bekannter Größe eines Objektes die Entfernung aus einer Tabelle abgelesen werden, die dem Zielfernrohr beigefügt ist. Das Objekt (Hilfsziel) wird mit der Strichplatte im Zielfernrohr erfaßt und die Deckung zwischen den Punkten festgestellt. Mit Hilfe dieses Wertes kann die Schußweite zum Ziel der Tabelle entnommen werden.

1 mrad auf 100 m = 10 cm, auf 200 m 20 cm auf 300 m 30 cm usw. usf. .

In Winkelminuten umzurechnen

Der nebenstehend vergrößerter Ausschnitt des Mil-Dot-Absehens zeigt die Maße der Punkte und der Abstände. Die Mil-Dots auf dem senkrechten Faden können für das hoherhalten zum Zwecke des Geschoßfallausgleiches, die auf dem waagerechten Faden als Vorhaltemaß für bewegliche Ziele benutzt werden. Für eine Umrechnung der Mil-Werte in Winkelminuten (MOA) wird der Faktor 3,438 verwendet. Zum Beispiel: 5 Mils = 5 x 3,438 = 17,19 MOA.

Quelle: http://www.schmidt-bender.de/frames/scharf.php

Lies Millirad

Mildot „Bockabsehen“

Mildot „Bockabsehen“

Hallo Lutz,

ich wollte Dir ja noch ein Bild meiner Heckler und Koch SLB 2000 light senden; anbei montiert mit Aimpoint. Zudem noch ein gelungener Schnappschuß (diesmal nicht mit dem Lutz Möller Geschoß!-) mit meiner Digitalkamera durch mein Nightforce NXS 5,5-22x56 mit Mildotabsehen. Weitere Bilder und Berichte sowie Links zu Deiner Seite habe ich unter http://www.langmaack.com/jagd.php hinterlegt.

Viele Grüße und ein schönes WE, Thies Langmaack, Freitag, 22. Juli 2005 15:07

@Stabilo

der Vollwinkel eines Kreise beträgt die Ludolf'sche Zahl (bezeichnet mit dem griechischen p oder p= 3,1415...) mal dem Durchmesser. Ein 1 m durchmessender Kreis weist also etwa 3,14 m Umfang auf. Befindest du dich im Kreismittelpunkt eines Kreises mit 1 m Halbmesser, Radius genannt, dann durchmißt der Kreis 2 m, umfängt 6,28 m.

Winkel im Bogenmaß „rad“ setzen Umfang und Radius (Halbmesser) in Verhältnis. Der Vollwinkel jedes Kreises betragt also rad = 2 * pi * Radius.

Ein millirad (mrad) ist ein tausendstel rad, also bei einem 1 m Radius Kreis 1/1000 Kreisbogen (nicht 2 pi mal), also 1 mm Kreisbogen. Bei dem kleinen Winkel setze ich der Einfachheit halber die Sehne dem Bogen gleich. Auf hundert m Abstand bezogen sind 1 mrad 100 m/1000 = 0,1 m oder 10 cm.

Das Mildot-Absehen (dot = engl. Fleck, oder Punkt) ist folgendermaßen aufgebaut.

Für feste Absehen in der Objektivebene gilt, die Punkte sind 1 mrad auseinander, also auf 100 m 0,1 m oder 10 cm.

Die Punkte sind ¼ mrad groß, decken also auf 100 m 2,5 cm ab.

Der Abstand zwischen den Fleckchen beträgt 3/4 mrad, also 7,5 cm.

Nach dem Strahlensatz kannst du also bei bekannten Objekten in jeder Entfernung damit die Entfernung schätzen.

Paßt ein angezogener Mann mit sein Schultern, die in etwa knapp eine halben Meter breit sind, von vorn gerade zwischen zwei Punkte mit 3/4 mrad ist er 50/7,5=6,66*100 m weit weg, also 666m .

Füllt er nur ⅔ des Abstandes aus, ist er 1/2/3 = 1,5-mal so weit weg, nämlich 666*1,5 = 999 m.
Füllt er den halben Abstand aus, dann ist er 1/1/2 = 2-mal so weit weg, nämlich 666*2 = 1.332 m.

Hausaufgabe: Lage: Ein bewaffneter PKW zu 2 m breite füllt 4 mrad aus und schießt auf dich! Du möchtest Dein Visier in der Höhe richtig einstellen.

Frage: Wie weit ist er weg? Wieviel Klicks je 1 cm/100 m mußt du Höhung einstellen, wenn Deine Waffe auf 100 m eingeschossen ist.

Nun weißt du warum Laserentfernungsmesser so beliebt sind☻.

Gruß LutzM

Die deutschen Zielfernrohre werden meist mit 1 cm / Klick auf 100 m verstellt, also 0,1 mrad.

@stabilo,

bringst du möglicherweise MoA (Minute of Arc) und mrad (millirad) durcheinander?

Gegeben: Kreis mit 1.000 m Radius

= Kreis mit 2.000 m Durchmesser

= Kreis mit 2.000 * pi Umfang = 2000 * 3,14 = 6.280 m Umfang

Jeder Kreis wird in 360 Grad [°] eingeteilt

Bei diesem Kreis entspricht 1° Umfang 6.280 m / 360° = 17,45 m

1 Bogenminute [` Zeichen Hochkomma)] (engl Minute of Arc (MoA) = 1°/60

Wenn 1° 0 17,45 m, dann ist 1’ gleich 17,45 / 60 = 0,2908 m oder 29 cm

Gruß Lutz,

schönen guten Tag Herr Möller,

wie funktioniert das noch einmal mit den Mildot Punkten, da ich sichere Schüsse von 200 – 300 m anbringen möchte? Also mittlerer Punkt wäre z.B. auf 100 m mit 4 cm Hochschuß eingeschossen, dann wäre der drunter liegende Punkt für welche Entfernung? Usw. Da war doch was mit 1 Mildot sind 3,48 MOA und von Punkt zu Punkt des Absehen sind ein MOA = 29 cm Höhendifferenz? Wie muß man die Mildot-Punkte in Verbindung der Lutz Möller Ladung sehen? Oder zählen nur alleine die ballistischen Daten der Patrone? Ist bei leichtem Seitenwind eine Abweichung der Treffpunktlage zu erwarten und wie kann ich diese ermitteln bzw. berücksichtigen?

Danke und Grüsse aus der Eifel, Knut Lano, Sonntag, 11. Juni 2006 15:29

Milliradian sind Winkel. I mrad entspricht auf 100 m 0,1 m Bogen ~ 0,1 m Abweichung = 10 cm, auf 200 m 20 cm auf 300 m 30 cm usw. Ihre 8x68S schießen Sie bei 4,5 cm optische Achse über Laufseele auf 234 m Fleck und bleiben bis 271 m binnen ± 5 cm im Ziel. Bis dahin schießen Sie einfach Fleck! Bei 300 m fällt das 8 mm Lutz Möller Geschoß aus der 8x68S dann 10,2 cm runter. Das entspräche auf 300 m 1/3 mrad, oder 1/3 Abstand zwischen zwei MilDots.

Hausaufgabe 1: Ein Bock ist z. B. 80 cm lang. Auf dem waagerechten Faden erscheint hinter 5 Mil-Dots vom ersten bis zum letzten. Welchen Winkel deckt er ab? Antwort 5 milliradian. Wie weit steht der Bock weg? Nun, In 100 m würde der 80 cm lang Bock 8 milliradian, also 8 Räume zwischen den ersten bis letzten Punkt gezähltabdecken, insgesamt 9 Mil-Dots. Wenn er nur noch zwischen 5 Mil-Dots steht, also 4 Zwischenräume überdeckt, beträgt der Winkle nur noch 4 milliradian, oder die Hälfte der vorigen Messung. Er steht nach dem Strahlensatz also doppelt so weit wie beim Mal weg.

Hausaufgabe 2: Ein feindlicher Posten ist geschätzt 1,8 m mit Helm groß. Im Absehen verdeckt ein Punkt die Stiefel und 7 Punkte weiter oben einer die Helmkante. Wie weit ist er fort. Antwort. 7 Punkte haben 6 Zwischenräume also 6 mrad. in 100 m wäre der 1,8 m Mann aus 18 mrad Winkle zu beobachten. Er erscheint aber nur 6/18 = 1/3 so groß. Also ist er 3 mal so weit fort, nämlich 300 m. usw. usf.

Hausaufgabe 3: Ein Oryx sei 2,2 m lang. In der Kalahari erscheint er auf der nächsten Düne zwischen 5 Mil-Dots. Wie weit ist er weg. Der Winkel beträgt von da 4 mrad, auf 100 m 22 mrad. Er ist also 22/4 * 100 m entfernt = 5,5*100 m entfernt. wie muß ich anhalten. Antwort. Gar nicht. Pirsche dich näher ran.

Hausaufgabe 3: In gemessenen 475 m steht ein Fahrzeug. Auf dem waagerechten Faden deckt 11 Mil-dots ab. Der Winkel beträgt 10 mrad, die auf 100 m 1 m entsprechen. Das Fahrzeug ist aber 4,75 mal s weit weg. Also ist es 4,75 m lang.

100 m Fleckschuß

Herr Möller,

es gibt viele Jagdscheininhaber, aber nur wenige Jäger! Immer wieder wird über die Reichweite von Büchsenpatronen diskutiert! Ein guter Jäger kennt z.B. die Ballistik seiner verwendeten Patronen, diese ist unabdingbare Voraussetzung für das Anbringen weidgerechter Schüsse! In jeder Büchsenpatronenschachtel aufgedruckt steht unter anderem die Abkürzung GEE (Günstigste Einschießentfernung), in jedem Katalog sind diese Angaben bei der Munition ebenfalls zu finden! Am Beispiel einer .30-06 von Sellier & Bellot bedeutet dies, GEE 175 m! Für die Praxis wichtig: Ein Geschoß schneidet durch seine Außenballistik bedingt, die Visierlinie 2mal! Ich habe also auf 175 m Fleckschuß, aber auch auf ~ 35 - 40 m! Auf 50 m 1,5 cm hoch, auf 100 m 4 cm hoch, auf 150 m 2,5 hoch, auf 200 m bereits 3,1 cm tief! Diese Treffpunktlagen sind tolerierbar und nur über diese Entfernungen sind weidgerechte Schüsse möglich!

Eine auf 100 m Fleck eingeschossene Waffe z.B. erfüllt nicht das ballistische Spektrum der verwendeten Patronen, wenn das Ziel mal weiter weg ist! Der die Ballistik nicht beherrscht und aufgrund von Schätzungen auch weiter „hinlangt“, z.B. 250 m, oder gar 300 m, handelt unverantwortlich, unweidmännisch, denn er wagt qualvolle Laufschüsse, von anderen Fehlschüssen mal abgesehen!

Deshalb auch hier nochmals angesprochen, sind das Kennen der ballistischen Parameter seiner Büchsenpatronen, die Ballistik selbst und das ständige Weiterbilden in der Schießtechnik, des Jägers Handwerk, um einen wichtigen Grundsatz Deutscher Weidgerechtigkeit zu erfüllen, der da lautet: „Erspare dem Wild unnötige Qualen!“ Dann erübrigen sich auch Fragen, ob man noch auf 250 - 300 m schießen kann! Sicher, aber nur wenn die Patrone das hergibt! Aber nicht aufgrund von Schätzungen, die schon mehr dem indirekten Richten bei der Artillerie entsprechen!

MfG Ralf Dusek, Dienstag, 20. Mai 2003 18:56

Hallo Herr Möller,

als Dauergast auf ihrer hervorragenden Seite habe ich so ziemlich alles aufgesaugt, was u. a. zum Thema Optik und Zielen erwähnt wurde.

Frage 1: Führe eine BBF Merkel 7x65R; 12/70 und verwende das 10,5g RWS KS, vorwiegend zur Jagd im HVL; Rehwild und Sauen. Optik ist ein Zeiss Jena 6x42 Abs. 1 (Problem mit Abkommen in der Dunkelheit, wie auf ihrer Seite beschrieben !) auf SEM. (BauJahr ´76). Wäre nach ihrer Meinung ein Umrüsten der Optik auf Absehen 4 in Verbindung mit einer Gummiblende am Okular und Streulichtblende am Objektiv eine geeignete Wiederbelebungsmaßnahme,

Ja.

oder besser neu.

Frage 2: Gibt´s eine Adresse, wer ggf. die alten Zeiss-Optiken (Linsen, Ansehen) überarbeiten kann ? (Meister Krause in RN macht nur Ferngläser !)

http://www.optik-froelich.de/

Frage 3: Da ich nur diese Waffe führe, was empfehlen sie als Zieleinrichtung zur Drückjagd ? (eventl. doch eine neue, variable Optik ?)

Auf kurze Entfernungen Iriskimme mit Perlkorn.
Auf große Entfernungen wie gehabt Absehen 4 oder 8

Hier ist auf der 8,5x64 eine querblasende Rückstoßbremse mit eingelassenem Recknagel ATV-Kornsattel mit Leuchtperlkorn und Recknagel Kometvisier mit Rundkimme gezeigt. Die Rundkimme ergänzt das Perlkorn für mittige Zielerfassung. Das Kometvisier läßt genügend Platz um das Wild zu erkennen. Beide Teile sind 18 mm über dem Lauf, so daß der ZF-Montagesockel nicht im Weg ist, und das Wild schnell erfaßt wird.

In spannender Erwartung, Stefan Meyer, Dienstag, 22. Juli 2003 11:38
PS: haben Sie ggf. über den Patentschutz ihrer Rückstoßbremse nachgedacht, kann bei Bedarf helfen. Ich glaube die läßt ich nicht patentieren!

Mit freundlichen Grüßen, L. Möller,

10,3 mm Kornsockelbremse für Recknagelkorne 11000 u. v. a

10,3 mm Kornsockelrückstoßbremsenanbaumaß

Kornsockelbremse mit Recknagelperlkorn 11000-2070, 2 mm Ø Silberperle, 7 mm hoch, Kornmitte 22,5 mm über Laufseele
Diese Perlkorne gibt es von4,5 bis 10 mm Höhe

Perlkorne von vorn

Auswechselbare Perlkorn mit Längsprisma

Recknagel Perlkorne mit Längsprisma. Für den genauen Schuß empfehle ich 2 mm Silberperlkorn 11000. Die Korne können gewechselt werden. Für Drückjagden ist das 2,5 mm rosé Leuchtperlkorn 11024 unübertroffen gut sichtbar auf dunklen Tieren vor dunklem Hintergrund

Streulichtblende

Hallo Herr Möller!

Sie diskutieren hier die Funktion und die Notwendigkeit von Streulichtblenden. Ich habe mir auch sowas für mein Zeiss-Glas gebastelt. Allerdings nur etwa doppelt so lange, wie der Objektiv-Durchmesser - diese Länge hatte ich gerade zur Hand. Und zwar vor allem, damit mir der Mond nicht direkt auf das Objektiv scheint.

Sie empfehlen ein Rohr, viermal so lange ist wie der Objektivdurchmesser. Mittlerweile habe ich auch ein solches Rohr, aber noch nicht als Streulichtblende umgebaut.

Bei mir hat sich nun eine Frage ergeben: Das ZF bzw. das Objektiv soll ja möglichst groß sein, damit möglichst viel Licht einfällt. Mit einer solchen Streulichtblende nehme ich aber wieder sehr viel Licht weg. Ich blende damit ja nicht nur Streulicht aus, sondern allgemein das vorhandene Licht. D.h. durch die Streulichtblende erreicht weniger Licht das Objektiv und das Bild müßte dunkler werden. Können Sie mir in dieser Frage weiterhelfen?

Mit freundlichen Grüßen, Benedikt Klein

Tag Herr Klein,

Sie wollen nur das Licht von dem Objekt ihre Begierde, kein anderes. Also schatten Sie seitliches Licht ab. Dann fällt zwar weniger Licht in des Objektive, aber eben nur ad störende. So erhöhen Sie den Kontrast, der über die Erkennbarkeit entscheidet, und verhindern gleichzeitig, daß Sie der Hirsch am auf der Linse gestreuten Licht wahrnimmt. So ist mir mal ein Erntehirsch weggegangen! Klar, oder noch Frage?

Mit freundlichen Grüßen,L. Möller

Hallo Herr Möller!

Die Veränderung von Helligkeit und Kontrast durch die Streulichtblende ist genau der Punkt, der mich interessiert und bisher unklar war. Wenn ich richtig verstehe, wird das Bild durch die Streulichtblende zwar dunkler, aber dafür kontrastreicher.

LM: Ja, weil der Streuanteil, der als milchiger Schimmer wahrgenommen wird, fehlt. Dadurch können dunklere Flecken, die bisher überstrahlt wurden, noch gesehen werden.

Ich saß auch kürzlich auf Sauen an. Der Mond strahlte von vorn so hell, daß ich mich kaum traute Glas oder Gewehr hochzunehmen - das Problem kennt man ja auch aus Western ;-). Selbst die Wutzen hätten das bestimmt gesehen, wenn sie denn gekommen wären. Der Jagdfreund, der ebenfalls draußen war und eine Rotte vor sich hatte, kam deshalb nicht zum Schuß, weil ihm der Mond direkt auf's Objektiv schien. Am nächsten Abend habe ich mir dann gleich eine Streulichtblende mit dem vorhandenen Rohr ( 12 cm lang) gebaut.

Nun will ich die Blende noch optimieren. Gestern habe ich mir für mein Zeiss 3-12 x 56 ein 25 cm langes AbFlußrohr besorgt. Die passende matte Folie o. ä. habe ich aber nicht bekommen. Samtbezüge von ,,Decofix" schon gar nicht. Haben Sie eine Idee, wo man sowas herbekommt? Das Gewebeband, das ich bei der kleinen Blende verwendet habe, reflektiert m. E. noch zuviel.

Mir ist es übrigens auch schleierhaft, warum solche Blenden nicht oder kaum angeboten werden. Vielleicht ist der Bedarf nicht so groß, weil vielen Jägern die Streulichtproblematik nicht bewußt ist. Ein jägerischer Ketzer (nicht ich) könnte auch auf die Idee kommen, Streulichtblenden werden bei Verwendung von Taschenlampen zum Anstrahlen oder Nachtsichtgeräten mit Zieleinrichtung einfach nicht gebraucht.

Ich habe übrigens auch viel von Ihren Ausführungen über Leuchtabsehen, Kaliber und Geschosse profitiert und mir deshalb eine 7x64 Brenneke mit dem Zeiss ohne Leuchtabsehen gekauft.

Vielen Dank und viele Grüße

Benedikt Klein

LM: Zu schwärzen eignet sich schwarze Schultafelfarbe. Für Ihre Schön 7x64 Brenneke eignen sich windschlüpfrige Lutz Möller Geschosse.

BK: Ich habe gestern übrigens meine Streulichtblende gebaut mit einer Veloursklebefolie von alkor. Relativ lichtschluckend das Zeug. Das dürfte ausreichen. Zumal man hier nichts anmalen muß. Heute Abend wird sie getestet.

Hallo Herr Möller,

mit großem Interesse habe ich ihre Kommentare zur Lichtstärke von Zielfernrohren und das Streulicht gelesen. Ich habe ein Zeiss Diavari 2,5 - 10 x 52 mit Abs. 1 und eins mit Abs. 4. Ich hatte daran gedacht dieses durch ein 56 er Zeiss VM oder S&B Zenith zu ersetzen. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, außerdem habe ich noch nie Blenden benutzt. Wo kann man Okulargummiblenden bekommen, worauf muß man achten? Kann man Objektivblenden kaufen oder muß man sich die selbst machen? Wie siehts da bei den alten Zeiss Diavari aus - könnte man da vor eins innen hineinschrauben? Oder ist es besser, die Blende(aluminium ?) außen dran zu machen? Wenn außen - wie könnte man diese befestigen? Und zu guter letzt: Wie sollte eine solche Mondblende geformt sein und wie lang sollte sie sein?

Vielen Dank für Ihre Mühe und weiterhin viel Erfolg mit Ihrer genialen Seite,

Matthias, Dienstag, 1. März 2005 23:08

Hallo Herr Möller,

ich habe mit Interesse einige Ihrer Seiten gelesen und habe eine Frage zum Thema "Lichtschutz für das zielende Auge". Gemeint ist die Gummiverlängerung, welche man auf das Okular des Zielfernrohres schieben kann. Ich habe ein 2,5 - 10 x 56er Zielfernrohr von Schmidt & Bender und habe mich dementsprechend an das Kundencenter gewandt. Das Ergebnis ist enttäuschend: man bietet dort lediglich eine Gummiverlängerung an, die symmetrisch am Auge endet, d.h. das Ende der Hülse ist nicht ergonomisch geformt, es kommt jede Menge Licht ans Auge, der gewünschte Effekt bleibt aus. Meine Frage an Sie: Kennen Sie eine Bezugsquelle, wo man einen vernünftigen Aufsatz bekommen kann? Ich würde mich über eine kurze Antwort von Ihnen freuen und sage vielen Dank im Voraus!
Mit bestem Gruß und Waidmannsheil

Philipp Duske, Dienstag, 19. Juli 2005 16:09

Lieber Herr Duske,

ich kenne das Problem auch von meinen Leitz bzw. Leica Ferngläsern und muß leider abwinken. Ich vermisse ebenfalls eine Lösung und werde diesbezüglich noch mal bei Schmidt & Bender vorsprechen.

Waidmannsheil, Lutz Möller 20. Juli 2005,

Hallo Herr Möller,

ich habe mit Interesse einige Ihrer Seiten gelesen und habe eine Frage zum Thema „Lichtschutz für das zielende Auge“. Gemeint ist die Gummiverlängerung, welche man auf das Okular des Zielfernrohres schieben kann. Ich habe ein 2,5 - 10 x 56er Zielfernrohr von Schmidt & Bender und habe mich dementsprechend an das Kundencenter gewandt. Das Ergebnis ist enttäuschend: man bietet dort lediglich eine Gummiverlängerung an, die symetrisch am Auge endet, d.h. das Ende der Hülse ist nicht ergonomisch geformt, es kommt jede Menge Licht ans Auge, der gewünschte Effekt bleibt aus. Meine Frage an Sie: Kennen Sie eine Bezugsquelle, wo man einen vernünftigen Aufsatz bekommen kann? Ich würde mich über eine kurze Antwort von Ihnen freuen und sage vielen Dank im Voraus!

Mit bestem Gruß und Waidmannsheil, Philipp Duske, Mittwoch, 3. August 2005 14:01

Tag Herr Duske,

leider kann ich Ihnen keinen Anbieter nennen.

Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller

Augen

Sehr geehrter Herr Möller,

ich habe ein bißchen ,,Schwierigkeiten" mit meinen Augen. Normalerweise bin ich Rechtschütze. Wenn auf einer Waffe ein Zielfernrohr montiert ist reicht die Muskelleistung meines linken Auges auch aus. Bei offener Visierung jedoch bekomme ich das Auge nicht schnell und stark genug geschlossen. Was kann ich dagegen bzw. dafür tun. Ich kann ja deswegen kein Linksschütze werden.

Mit freundlichem Gruß, Fabio Haufler

Herr Haufler,

ich bin kein Augenarzt. Wenn Mit Ihren Augen ,,Schwierigkeiten" haben, wäre eine Augenarzt sicher der richtige Mann um Rat zu fragen. Tun Sie das. Im Übrigen sind Augen gewöhnliche Glieder aus Muskeln und Nerven, die wie jedes andere Glied gebildet werden kann, wie Sport und Kunst immer wieder zeigen. Ich selbst häufig mit beiden geöffneten Augen; ganz oder teilweise. Wichtig ist sich auf das Zielauge zu besinnen. Das wiederum ist ein geistige Übung. Eine Übungsanleitung kann ich ihnen nicht anbieten. Wie bei allen neuen Abläufen muß zunächst die Empfindlichkeit für die Bewegung geweckt werden. Also vor dem Regeln kommt das Fühlen. Schwierige Abläufe lassen sich klein und langsam am besten üben. Für allgemeine Bewegungsabläufe und Körperempfinden bieten sich sogenannte ,,Feldenkreis"-Lehrgänge an. So nach einem russisch-jüdischen Physiker genannt, der nach einem Sportunfall einige bemerkenswerte körperlich-nervliche Dinge entdeckte und daraufhin eine Bewegungsschule gründete. auch die Kampfsportler, insbesondere die Aikido-Sportler kennen sich mit solchen Dingen aus. Ich würde also mal in diese Richtung forschen. Grundsätzlich glaube ich das jedermann derlei Dinge erlernen und beherrschen kann. Viel Glück.

Mit freundlichem Gruß, Lutz Möller 2. Juni 2004,

Winkelschuß

Hallo Herr Möller!

Ich habe noch eine Frage, die mich seit längerem beschäftigt:

  1. Im Zusammenhang mit der GEE wird ja vielfach argumentiert und empfohlen, eine Büchse auf 100 Meter mit 4 cm Hochschuß einzuschießen, so daß man den Haltepunkt bis weit über 100 m hinaus nicht ändern muß.

    Nun stimmt das m. E., wenn man auf dem Schießstand bzw. im Flachen schießt. Sobald man aber, wie es meistens in der Praxis passiert, vom Hochsitz nah und damit in einem größeren Winkel von oben schießt, ändern sich die Zusammenhänge. Wenn ich das richtig überblicke, dann sind Seelenachse und Visierline am (senkrechten) Ziel durch den Winkel weiter auseinander als im Flachen oder? D. h. ich muß höher anhalten, damit die Seelenachse und damit die Geschoßbahn höher kommen. ,,Rein in den Rücken", wie es in dem Wild und Hund Sonderheft ,,Jagdliche Schießpraxis" heißt. Dort wird auf die Thematik eingegangen, aber auch nicht besonders tief.

  2. Auch der Punkt, an dem die Geschoßbahn zum ersten Mal die Visierlinie schneidet, verschiebt sich damit nach vorn oder? Das hoheranhalten dürfte bis etwa zu diesem Punkt relevant sein oder?

LM: Zu 1, sobald Sie eine bildliche Vorstellungen ihres Wildes von innen haben, beantwortet sich Ihre Frage nach dem Haltepunkt außen auf der Decke für einen Treffpunkt innen von selbst. Insofern ist die Wildbiologie wichtiger als als die Ballistik. Schauen Sie mal in dem vorigen Verweis nach dem inneren Aufbau Ihrer bejagten Wildarten.

LM: Zu Ihrer 2. Frage ist nur zu sagen, bei den meisten Munitionen und Visierungen schneidet das Geschoß die Visierline bei etwa 50 m. so hoch sind Hochsitze nicht, als daß der Winkel sich in der Weite noch wesentlich bemerkbar machen würde.

LM: Erst wenn die Winkel so kraß, wie oben sind, müssen Sie sich um den Haltepunkt von oben sorgen. Seitlich hingegen müssen Sie fast immer den Winkel berücksichtigen. Mehr dazu beim spitzen Leberknotenschuß.

Sie bieten Lutz Möller Geschosse an Ich wäre daran durchaus interessiert, da ich Geschosse brauche. Dies wäre, wenn ich Ihre Seiten richtig interpretiere für Fuchs, Reh und Wutz geeignet? Mein Jagdherr und Jagdfreund lädt selbst und würde mir die sicher laden, zumal er selbst ein experimentierfreudiger Jäger ist. Aber bei 100 wird er mich fragen, ob ich noch ganz fix bin. Würden sie auch weniger abgeben? So 20. Dann können wir mal probieren. Er ist eine lokale Bekanntheit in Sachen Schießen, Waffen und Munition, so daß das durchaus von Vorteil sein kann.

Was machen Sie eigentlich beruflich, daß Sie sich so intensiv und wissenschaftlich mit dieser ganzen Jagd-Materie beschäftigen, wenn ich fragen darf? Wenn ich was mache, dann gehe ich das meistens auch fast wissenschaftlich an und bin so auf Ihre Seiten gestoßen.

Mit freundlichen Grüßen, Benedikt Klein

LM: 20 Stück lohnen nicht. Sie müssen ja erst noch ihre Ladung finden und Einschießen. 50 Stück sind das mindest sinnvolle.

BK: Stimmt, ich muß das mal mit meinem Jagdkollegen besprechen.

Hallo Herr Möller!

Vielen Dank für die einfache, unakademische Erklärung :-) Das ist der Punkt: Wenn man zu niedrig anhält, streift oder unterschießt man den Wildkörper. Ich werde weiter über meinen Erklärungsansatz nachdenken.

Gestern Nacht habe ich übrigens mit der neuen Streulichtblende bei nebligen Verhältnisse eine Sau geschossen. Der Mond kam wieder direkt von vorn und hätte mich ohne die Streulichtblende geblendet. Die Konturen konnte ich gut erkennen. Ich schoß mit meiner 7x64 und der Blaser Munition mit CDP-Geschoß. Die Sau lag im Feuer.

Viele Grüße, Benedikt Klein

Kimme und Korn

Sehr geehrter Herr Möller,

in dieser Woche werde ich Munition in 8x57IS erhalten. Wenn die Munition aus meiner Waffe gut schießt, möchte ich die Büchse auch über die offene Visierung ( Kimme und Korn ) mit Ihren Geschossen einschießen. Meine Büchse hat 3 Visierklappen: 50, 100 und 150 m. Meine Fragen :

  1. Wie sieht die Flugbahn aus bei Fleckschuß ( oder leichtem Hochschuß ) auf 50 m ?

  2. Wo ist der jew. Treffpunkt auf 50 m, wenn die Waffe auf 100 bzw. 150 m Fleck schießen soll?

  3. Wo ist der Treffpunkt auf 50 m, wenn die Waffe auf 200 bzw. 300 m Fleck schießen soll?

Für mich sind die Fragen wirklich nicht irrelevant, weil ich mir in Kürze noch einen Diopter aufsetzen lassen werde. Für Ihre gelegentliche Antwort wäre ich Ihnen sehr verbunden.

Lieber Herr Luther,

Ihre Fragen zur Flugbahn kann ich erst richtig beantworten, wenn ich weiß, wie hoch das Korn über der Seelenachse ist. Ich bitte Sie daher um das genaue Maß! Erst dann kann ich Ballistik rechnen.

Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller 8. Februar 2005,

Nocheins, bitte:

neulich korrespondierten wir betreffs „Augenblickswirkung” und „Pirschzeichen”, und ich hatte mir ein flachköpfiges Geschoß mit weiter Hohlspitze gewünscht. Und nun sehe ich, daß Sie auch Kupferdeformationsgeschosse ( so wie ich sie mir eigentlich dachte ) entwickelt und in Erprobung haben (LM: Siehe Loimaa '05). Das sind die Geschosse, die ich zur Drückjagd suche. Na also, sehr schön! Ich bin begeistert, ehrlich: die Spitzgeschosse für scharf gezielte, weite Schüsse und das Stumpfgeschoß für die Bewegungsjagd auf nahe Entfernung. Perfekt ! Werden Sie die auch in 8x57IS als fertige Munition anbieten ? Ab wann ?

Mit freundlichem Gruß, Michael Luther, Dienstag, 8. Februar 2005 19:55

unterm ZF durch

Hallo Lutz!

Ich weiß nicht so recht, ob Du mir helfen kannst, aber wenn nicht weiß vielleicht einer Deiner geneigten Leser Rat.

Ich habe vor einigen Jahren einen alten Drilling in der Hand gehabt. Ich habe ihn nicht gekauft, weil er in miserablem Zustand war. Im nachhinein habe ich aber vor ein paar Monaten wieder daran gedacht. Und zwar konnte ich nicht schießen, weil der Abstand zum Stück so gering war, daß ich mit der großen Vergrößerung nichts sah. Runter zu stellen blieb keine Zeit.

Da viel mir der Drilling wieder ein, denn durch dessen Montage hindurch konnte man über die offene Visierung zielen. Sie muß also irgendwie durchbrochen oder mehrteilig gewesen sein. Leider habe ich damals nicht so genau auf die Konstruktion geachtet. Jedenfalls hätte ich das Stück mit einer solchen Montage nicht ziehen lassen müssen. Auch wenn man nicht immer alles umreißen muß, was einem über den Weg läuft: Es ärgert einen doch! Versuche bei verschiedenen Jägern und Büchsenmachern näheres zu erfahren schlugen fehl. Die Reaktionen reichten von „noch nie gesehen“ über „gibt es nicht“ bis „geht nicht“. Hast Du vielleicht eine Idee, wo ich soetwas her bekommen kann oder wenigstens eine alte Zeichnung oder ein Bild oder so?

Danke! Stefan Bollmann, Dienstag, 17. Mai 2005 21:26

Stefan,

Höhe Suhler Einhakmontagen mit durchbrochenen Füßen bieten Durchblick. Einfacher wäre eine oben auf dem Zielfernrohr angebrachte (geklemmte, geklebte) Hilfszieleinrichtung für den unmittelbaren Nahbereich. Soll ich Dir so ein Ding bauen lassen?

Gruß Lutz

Hallo Lutz!

Danke für Deine schnelle Antwort. Ich denke, Dein Konstruktionsangebot bezieht sich auf die Hilfszieleinrichtung. Da bin ich mit einer SEM wahrscheinlich besser beraten. Erstens weil der Schaft eher für den flüchtigen Schuß über die offene Viesierung ausgelegt ist (und die Hilfsvisierung dann eine extrem Höhe Kopflage erfordert), zum anderen weil eben dieser Abstand von Seelenachse und Visierlinie einen enormen Tiefschuß im Nahbereich erzeugt, der dann durch Einschießen und/oder Nachdenken ausgeglichen werden muß. Zu letzterem hat man aber oft keine Zeit. Trotzdem Danke! Gibt es diese Höhen, durchbrochenen SEM-Teile auf dem Markt? (Ich weiß, was eine SEM (vor allem gute BMM-Arbeit) kostet!) Andere Montagen mit Durchblick gibt es nicht? Wenn der Blick über Kimme und Korn gewährleistet ist, kann es ja ruhig eine Festmontage sein! Prisma ist vorhanden (ZKK 600 in 7x64).

Gruß Stefan Bollmann, Mittwoch, 18. Mai 2005 19:22

Bergauf

Hallo Hr. Möller,

ich wende mich mit einer bitte an Sie. Könnten sie mir mit einer Formel zur Berechnung der ballistischen Kurve unter Einbezug der Winkel behilflich sein? Hintergrund meiner bitte sind auf meine Jagdmöglichkeit zurückzuführen wo ich erst kürzlich auf 320 m (~45°-50° Winkel) einen Gams fehlte.

Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Penetsdorfer, Dienstag, 4. Oktober 2005

Tag Herr Penetsdorfer,

Ihre Bitte ist ähnlich der Ihnen kurz mal ein Mathematikstudium in den Kopf zu pflanzen. Kurz, das geht nicht. Sagen Sie mir welche Patrone und Geschosse Sie benutzten und ich rechne Ihnen das.

Mit freundlichen Grüßen
Lutz Möller

Hallo Herr Möller,

Danke für die schnelle Antwort , aber glauben Sie mir ich habe mich auch schon einwenig mit der Problematik beschäftigt, wie Sie aber merken auch auf keine brauchbare Lösung gekommen .

Im Anhang befindet sich eine Excelliste mit allen nötigen Daten.

Grüße, Jürgen Penetsdorfer

PS. Übrigens bin ich mit Ihren 6,5 mm 7 g Lutz Möller Geschoß mit den ich dieses Jahr schon 3 Gams: 1 Bock, 1 Gais + 1 Kitz erlegen konnte hoch zufrieden.

Antwort siehe Bergpatrone#Winkelschüsse



Aus: Richard Mahrholdt, Waffenlexikon für Jäger und Schützen, F. C. Mayer Verlag, München 1937
Fand ich bemerkenswert illustriert…

Weidmannsheil, Uwe Christian, Mittwoch, 26. April 2006 09:44

Schaft

Hallo Herr Möller,

Ich besitze einen Drilling BD880 (Bild haben Sie bereits auf der HP) mit einem Zeiss Zielfernrohr, das der Büchsenmacher so tief wie möglich auf der Waffe angebracht hat, um die Visierlinienproblematik möglichst gering zu halten. Ich habe allerdings das Problem, daß ich einen sehr langen Hals habe und dadurch beim Zielen den Kopf unverhältnismäßig weit nach unten drücken muß, um durchs Zielfernrohr zu schauen. Zudem komme ich dann mit dem Schaft zu weit hoch an der Schulter und letztendlich haut mir die 30" R Blaser mit voller Wucht gegen die nur vom halben Schaft gestützte Schulter. Mir liegt die Waffe in dieser Kombination (Schaft / Zielfernrohr / langer Hals) überhaupt nicht und verursacht in dieser Kombination Folgefehler die zu schlechten Treffern und Mucken (weil der Rückstoß nicht optimal abgefangen werden kann) führen.

Zu welchen Möglichkeiten würden Sie mir raten ? (Zielfernrohr höher zu setzen, Schaft zu verändern (wenn möglich) oder die Waffe ggf. zu verkaufen ? Oder gibt's noch andere Möglichkeiten.

Gruß, Christian Krug, Donnerstag, 20. Oktober 2005

Tag Herr Krug,

Sie haben völlig recht. Eine Waffe muß wie ein getragener Handschuh sitzen. Alles andere ist Murks. Nur kann ich Ihre Maße und die der Waffe aus der Entfernung nicht beurteilen. Dazu gehen Sie mit der Waffe zu

Gregor Schmidt-Colberg . Leimbergerstraße 17 . 91052 Erlangen . info@flintenschuetze.de . 0151/18409135 http://www.flintenschuetze.de/

und lassen sich beraten. Der Mann bildet zügig und erfolgreich Flintenschützen aus und wie wie Schäfte sitzen müssen. Telefonseelsorge mag möglich sein. Eine Waffe anzupassen geht so nicht. Eigentlich sollte Ihr Büchsenmacher das können! Oder ist der nur Kartonauspacker und Rechnungschreiber? E s gibt zwei Arten einzukaufen

Die eine Art

Fragen Sie sich, ob Sie dem Verkäufer trauen, Ihnen gut zu raten, sonst verlassen Sie ihn sofort

Prüfen Sie, ob er Ihnen Ihre Aufgabe versteht und ihnen hilft, Sie zu lösen.

Wenn sein Angebot ihnen nütz, greifen Sie zu und bezahlen den geforderten Preis

Die andere Art

Sie kaufen sich den ersten billigen Mist, merken dann früher oder später, daß ihre Aufgaben nicht zufriedenstellend gelöst ist,

befolgen dann Die eine Art. Das wird in der Summe dann besonders teuer , nämlich einmal billig + einmal richtig = zusammen besonders teuer!

Also suchen Sie sich fachkundigen Rat. Ich meine Schmidt - Colberg kann das. Stellen Sie ihn auf die Probe. Umsonst rät er nicht, aber hoffentlich nicht vergebens.

Waidmannsheil, Lutz Möller 21. Oktober 2005,

Auflage

Auflage für ein Gewehr

Vorn und hinten aufgelegtes Jagdgewehr

Moin Herr Möller,

glaubt man den Sportschützen, so schießt eine Waffe, wenn sie auf einer Tischauflage, "Bench Rest" eingeschossen wurde, in der Praxis ~ 20 cm zu tief! Will sagen, einmal mit BR eingeschossen, muß man entweder dieses Ding mitschleppen, oder man hält eben 20cm höher an. Auf diesen Quatsch hab' ich eine Kiste Bier gewettet, der 1. April ist doch schon vorbei. Nun ist Ihre Aussage gefragt, da man Sie auch in Sportschützenkreisen sehr schätzt.

Grüße aus der Südeifel, Südeifeljäger, Dienstag, 16. Mai 2006 07:48

Tag Südeifeljäger,

ein Auflage verändert die Gewehrkinematik im Schuß. Näheres siehe Gewehrlauf, Genauigkeit und Ladungsleiter. Gleichmäßige Auflage sorgt für gleichmäßige Trefferlage. Allerdings sind die Abweichungen auf 100 m von einer Auflage zur nächsten bei einem gewöhnlichen Jagdgewehr nicht so groß, können aber schon mal 5 cm betrage. Die genannten 20 cm Abweichung zwischen zwei Auflagen halte ich dagegen für einen Aprilscherz. Aber messen Sie doch einfach nach. Bilder und Geschichten heiße ich willkommen!

Waidmannheil, Lutz Möller 16. Mai 2006,

Guten Tag Herr Möller

Ich will auf den publizierten Artikel eine Antwort (persönliche Erfahrung) geben und eine Frage stellen:

Ich meine, solange ich nicht durch die Wahl des Auflagepunktes das Schwingungsverhalten des Laufes ändere (Lauf hat Druck vom Schaft bzw. liegt daran an) ändert sich die Treffpunktlage nicht.

Frage: Verweilt das Geschoß so lange im Lauf, daß der Rückstoß der Waffe den Treffpunkt abhängig vom Anschlag ändert ? (Rücklauf axial zur Laufseele bzw. rotatorisch zum Waffenschwerpunkt, Twist?

Mit freundlichem Schützengruß, Christian Waldmann, Dienstag, 16. Mai 2006 20:41

Ja Herr Waldmann,

lesen Sie aufmerksam Gewehrlauf, Genauigkeit und Ladungsleiter nach. Die Geschosse verweilen üblicherweise gut eine Millisekunde im Lauf. Die Genau Verweilzeit bestimmen, Ladung, Geschoß, Wärme usw. usf. Die Laufeigenfrequenzen (die Schwindungswiederkehr) hängen davon nicht ab, wohl aber die Verteilung und Dämpfung der Eigenfrequenzen. Die niedrigste Eigenfrequenz beträgt je nach Lauflänge, - dicke und dessen Werkstoffeigenschaften gern einige Kilohertz (Bild: Heinrich Hertz Turm in Hamburg). Da die Summe aller Bewegungen das abgehende Geschoß bewegt, zeigt sich also auch die Auflage im Trefferbild.

Waidmannsheil Lutz Möller

Herr Möller,

Hier sende ich betreffend richtiger oder falscher Gewehrauflage wieder was etwas historisches. Die Bilder stammen – wie alles andere historische Material auch welches ich ihnen gemailt habe – aus Richard Mahrholdt's Waffenlexikon für Jäger und Schützen, F. C. Mayer Verlag, München, 1937.

*Griffin* U. C. Mittwoch, 17. Mai 2006 07:39

Tag Herr C.,

danke für die Bilder. Die Auflösung ist hundsmiserabel. Bitte noch einem in in besserer Auflösung. Welche Gewehrschäftung darf man zu der Zeit als üblich vermuten? Gleichwohl wird hier anschaulich verdeutlicht, wie wichtig ist, immer die gleiche Auflage zu verwenden. Ich ermuntere alle Jäger die trefferändernde Auflage zu untersuchen. Hier gibt es dazu eine Zielscheibe. Ergebnisse für die verschiedenen Waffen will ich gern veröffentlichen.

Lutz Möller

Übt und trefft!

unerwünschte Wund- und Tiefenwirkung

Tolle Seite, super, weiter so. Vielleicht bewege ich mit dem folgenden Bild einige Jäger genauer zu zielen. Ich sende ein Bild von mir aus den 90ern,

Kalashnikov AK74, Einschuß schräg vorn oben kalibergroß, Ausschuß Höhe BWK 12, faustgroß, da Geschoß splitterte.

Das Bild entstand 4 stunden nach dem Treffer. Wirkung: furchtbare Schmerzen, von Arzt mit drei bewertet und zur Nachversorgung überlassen.

Liebe Jäger, schießt das es tötet, oder aber laßt den Finger gerade.

Bitte. Ich möchte nicht erkannt werden, Mittwoch, 24. Januar 2007 12:20

kk47

Übliches AK-74 Geschoß verhält sich im Weichziel so! Siehe Military Wound patterns

Richtrechner

Warum soll man eigentlich jedesmal bei weiten Schüssen sich Gedanken um die Außenballistik machen. Das könnte ein Richtrechner doch viel besser, vor allem schneller. Wir arbeiten daran. Siehe hier.

Neigungsmesserring

zeigt Cosinus an

Hallo Lutz,

Herrn Mochs Berg-und-Tal-Aufgabe läßt sich vielleicht handlicher als eine Tafel mit einem Schußwinkelausgleicher beheben, der am ZF befestigt über eine Winkelfunktion (cosinus) die Änderung für den Haltepunkt berechnet.

Neigungsmesser mit Cosinusanzeige

Neigungsmesser mit Cosinusanzeige

Man erhält die gravimetrische Entfernung. Hat man bspw. 500 m gemessen, dann stellt man den Winkel ein und das Gerät zeigt einem den Cosinus von bspw. 80. Also multipliziert man 500 mit 0,8 (80 %) und erhält 400. Also stellt man am ZF 400 m ein und schießt. In Afghanistan wird dieses Hilfsmittel gern benutzt.

Liebe Grüße, Jan Großterlinden, Donnerstag, 10. September 2009 08:57

Das räumliche Auflösungsvermögen (Sehschärfe) eines Auges ist die Fähigkeit, zwei nah nebeneinander liegende Punkte als getrennt wahrzunehmen. Der minimale Abstand d zwischen zwei separat gesehenen Punkten hängt ab von der Entfernung E. Deshalb wird die räumliche Auflösung durch den Sehschärfenwinkel a angegeben, der seinerseits durch d und E bestimmt wird.

Die Sehschärfe hängt aber auch davon ab, wie fein das Mosaik der Photorezeptoren in der Netzhaut ist. Zum Vergleich sind hier die Sehschärfenwinkel für einige Tiere angegeben:

* Wanderfalke: 0.4'
* Mensch: 1'
* Katze: 5'
* Frosch: 7'
* Elefant: 10.3'
* Ratte 40' >

Das menschlichen Auge löst etwa eine Bogenminute auf! und Sehschärfe.pdf>

Herr Möller,>

w>äre möglich, daß Sie mir als Physiker ausrechnen können, bis wieviel Meter man (bei angenommene Geweihhöhe 3 cm und bei angenommener Geweihhöhe 1,5 cm)> Ricke von Knopfbock unterscheiden kann? Ginge das auf 200 m?>

200 Abstand seien der Kreisradius. Sie stehen in der Mitte und sehen nach draußen. Auf dem Kreis steht ein Reh. Dann beträgt der Kreisdurchmesser 400 m (2 x r). Nehmen Sie den Kreis Ø mal der Ludolfschen Kreiszahl 3,1415. Dann erhalten Sie 1.256 m Umfang. Um herauszufinden, wie groß auf diesem Umfang eine Bogenminute ist, müssen Sie wissen, daß der Kreis in 360° (Grad) und jedes Grad in 60" (Bogenminuten) geteilt wird. Also sehen Sie bei einem Grad vom ganzen Kreis nur 3,49 m Umfang (1256/360) und je Bogenminute davon 5,8 cm (3,49/60).>

Irgendwelche Knöpfe oder Spieße können Sie ohne Glas auf 200 m gar nicht erkennen. Die Lauscher des Rehes  schätze ich mal so 6 cm stark und 15 cm hoch. Bei hinreichendem Licht und sonstigen günstigen Umständen könnten Sie auf 200 m also gerade mal erkennen, ob das Reh Lauscher hat, oder aber nicht. Mehr können Sie nicht sehen.>

Umgekehrt ist zu fragen auf welche Entfernung Sie 1,5 oder 3 cm um Auge noch auflösen und somit erkennen könnten. Dazu müssen wir herausfinden, zu welchen 0,015 m Bogenmaß (Ihre genannten 1,5 cm Knöpfe) 1" (eine Bogenminute paßt). Wir nehmen 60 mal 0,015 m um den Umfang eines Grades, nämlich 0,9 m. Diese 0,9 m nehmen wir mal 360, für jedes °, und erhalten 324 m Kreisumfang. Den Umfang teilen wir wieder durch die Ludolfsche Kreiszahl 3,1415 um den zugehörigen Kreisdurchmesser, nämlich  103 m, gewinnen. Vom Mittelpunkt sind die Hälfte der Radius 51,6 m, oder die gewünscht Entfernung, bis zu der Sie mit einer Sehschärfe von 1° einen 1.5 cm Knopfer erkennen könnten.>

Für 3 cm rechnen Sie gleich. Wegen der zu 1,3 cm doppelten Größe ergibt sich die doppelte Entfernung, nämlich 103 m. >

Leute, die behaupten Dinge auf Entfernung sehen, im Sinne von erkennen, zu können, werden ja gewiß beim Augenarzt oder Optiker ihre Sehschärfe messen lassen um zumindest den physischen Beweis anzutreten. Ob sie das, was sie sehen, aber auch erkennen, erfordert weiter Kenntnisse. Nicht umsonst wird uns Jägern in der Ausbildung die dazu erforderlich Sachkunde beigebracht, die wir mittel bestanden Prüfung und folgendem Jagdschein ja auch öffentlich nachweisen. >

Also lassen Sie Sie sich kein X für ein U vormachen, oder ein Reh für eine Trappe (ohne Lauscher)!>

Waidmannsheil, Lutz Möller 22. Januar 2010>

  1. Die Waffe wird vorläufig in Deutschland mit LM 9,3x62 Munition auf 100 m grob auf Fleck eingeschossen.

  2. Die Waffe wird endgültig in DSW in 1700 m hoher bei 25°C genau auf 100 m Fleck ein geschossen.

  3. Die Farbmarkierungen des Swarovski Z6i Ballistikturmes bei einer Verstellung von 1 cm / 100 m müssen auf die obigen Werte gestellt werden um dann bei den jeweiligen Entfernungen Fleck abzuhalten und Fleck zu treffen

  4. Ich empfehle neben der GrunDeinstellung Fleck auf 100 m folgende Werte einzustellen:
    200 m +3 Klicke
    250 m +6 Klicke
    300 m +9 Klicke
    350 m +12 Klicke.

    Danach ist dann für die 9,3x62 mit meinen Geschossen Schluß. So kann man mit meiner LM 9,3x62 Munition in Namibia auf alles locker von 0 bis 350 m Fleck halten, schießen und treffen, wenn man ab 200 m vorher mit dem Laser die Entfernung gemessen hat. Nahschüsse bis 200 m werden so angetragen.

Waidmanns Heil, Lutz Möller 18. Februar 2012

Waidmannsheil, Lutz Möller

Hallo Herr Möller,

ich muß mich noch einmal mit folgender Frage an Sie wenden: Nehmen wir einmal an, ich würde eine Waffe mit montiertem Zielfernrohr „Swarovski Z6i 2,5-15x56“ für 8x57 IS Munition jagdlich führen und aus dieser Waffe ausschließlich Patronen der Lutz Möller GmbH (251 m ± 5 cm Reichweite) verschießen. Würde mir dieses Zielfernrohr mit Ballistikturm einen tatsächlichen Nutzen bringen, oder könnte ich auf den Verstellturm für die jagdliche Nutzung verzichten?

Mit freundlichen Grüßen, Bernd S., Donnerstag, 20. Oktober 2011 20:29
(Bitte nicht meinen vollen Namen zu veröffentlichen.)

Das kommt ganz drauf an, was Sie damit machen wollen. Bis 251 m halten Sie Fleck und treffen ± 5 cm. Langt Ihnen das, sparen Sie sich die Kosten für die Verstelltürme. Langt Ihnen das nicht, können Sie mit den Verstelltürmen ballistisch richten und weiter schießen.

Leica Geovid 15x56

für die Gamsjagd

„Die erfolgreichsten Leica Sportoptik Produkte der jüngeren Vergangenheit sind die LEICA GEOVID Modelle. Mit der High Definition-Serie (HD) hat Leica die Leistung dieses Fernglases weiter gesteigert. Alle Geovid HD Modelle verfügen über fluoridhaltige Linsen, die noch bessere Schärfe, Brillanz und Kontrast garantieren. Dank der AquaDuraTM Vergütung lässt sich auch hier Schmutz leicht entfernen und Wassertropfen perlen ab. Durch diese Nano-Beschichtung ist das Geovid HD für den Einsatz bei extremen Witterungsbedingungen und hoher Luftfeuchtigkeit bestens geeignet. Technisch wurde die Reichweite des Laserentfernungsmessers auf 1300m erhöht. Dabei ist wie gewohnt die Umschaltung auf den Scan-Modus durch konstanten Druck auf die Messtaste möglich. Verbesserte Augenmuscheln bieten eine optimale Augenanlage. Die Muscheln sind abnehmbar und gut zu reinigen. Alle Geovid Modelle werden in stoßabsorbierender Gummiarmierung in Schwarz angeboten.

Geovid 15 x 56 HD: 15-fache Vergrößerung zum Bestimmen selbst sehr weit entfernter Details | Gewicht: 1.300 g | auf die Bedürfnisse von Benchrest- und Long-Range-Schützen abgestimmt “

Einfach Super , gestochen scharfer Anblick und bestens geeignet auf der Gamsjagd, hab somit Zeiss und Swky ausgemustert.

MfG R. S. , Sonntag, 25. August 2013 12:02

Guter Gedanke, das muß ich auch haben.

RS: Ja das müssen Sie sich zulegen. Wichtig ist eine gute Auflage, sonst flimmerts am Ziel :-)). Ich hab auch das kleinere 10x42, auch super und weder mit Zeiss noch Swaro vergleichbar.

Ich führe Leica 10x50 und 10x40 un kenne daher die optic. Auch MeinSPktiv ist vonLeica. Entfernungsmesser führe ich von Svarovsk und Leica. Aber eben getrennte Geräte. Das ist fummelig, Zeit mal wieder mit der Zeit zu gehen, zumal die Preis für die integrierten Geräte inzwischen recht angemessen sind, wie ich meine.

RS: Leica ist im Fernrohr Bereich einfach klasse. Hingegen bei ZF müssen die noch tüchtig aufholen: unzureichende Vergrößerung und spastische Absehen. Ich schickte an Leica bereits einige emaile von sehr unzufriedenen Kunden, die diese gar nicht mehr loswerden, außer es tappt ein doofer Töricht in die Falle :-)), Sonntag, 25. August 2013 18:28

Schießen zu lernen

Hallo Herr Möller,

nun endlich habe ich die Zeit gefunden, Ihre ballistischen Angaben auf der Schachtel Ihrer .30-06 Munition zu prüfen. Dazu bin ich nach Gardelegen gefahren und habe meine Waffe, eine ganz einfache Steyr-Mannlicher Pro Hunter von 2001, zunächst auf 100 m mit einem Hochschuß von etwa 4-5 cm eingeschossen. Das Zentimetermaß mitzunehmen hatte ich mir zwar vorgenommen, aber dann doch vergessen. Mit dem dritten Schuß lag ich (nach Augenmaß) genau dort, wo ich hin wollte ~ 4-5 cm über der 10. Der vierte Schuß stanzte den dritten nur ein wenig größer, so daß ich mir sicher sein konnte, die Murmeln dort hinfliegen, da sie hin sollen. So wechselte ich auf die 300 m Bahn, denn nur mit zwei Werten kann ich mir ein Urteil über die Flugbahn erlauben. Und siehe da ... die Schüsse auf 300 m lagen nach Monitorangaben alle zwischen 12,8 und 15,8 cm tief. Ihre Angabe von 13,4 cm liegt mir ausreichend genau in diesem Wertebereich. Genauer kann ich mit meiner Waffe bzw. meinem ZF (Doctor 3-12x56 von 2001) nicht schießen, da das Absehen sich mit der Vergrößerung vergrößert und bei 12-fachem Zoom die Balken im Absehen so groß sind, daß sich eine Sau dahinter verstecken könnte.

LM: Oh, oh, gut für die ferne Sau. Man wähle ein feines Absehen, das auch auf weite Entfernungen noch kleine Ziele zu treffen erlaubt.

So ist es auch schwierig, die Mitte des schwarzen Teils des Spiegels optisch genau zu treffen.

LM: Dafür gibt es passende Zielscheiben für 100 und 300 m.

Eine Schwankung von 3 cm in der Höhe stellt mich bei der Ausrüstung aber ohnehin zufrieden. Was mich etwas verwundert ist allerdings die Streuung in der Horizontalen. Dort waren es etwa 12 cm. Hängt das mit dem Parallaxefehler zusammen.

LM: Wohl eher mit Wind! Wie war der?

Dafür besitzt das Glas nämlich keinen Ausgleich; es ist also auf 100 m parallaxefrei eingestellt. Das würde auch erklären, warum ich auf 100 m Loch in Loch schieße und keine horizontale Streuung habe. Schaue ich also nur in der Horizontalen ziemlich schief in das Glas, während sich in der Vertikalen mein Auge offensichtlich ziemlich genau auf der Seelenachse des Glases befindet ?

LM: Das kann ich nicht wissen. Jedenfalls geben Gläser, deren Objektiv sich nicht auf den Abstend einstellen lassen, sofern der Beobachter nicht genau mittig in das Glas sieht, Fehler, jene sogenannten Parallaxefehler. Lies Zielen!

Ich habe von einem Bekannten danach noch ein paar Schuß mit seiner Matchbüchse (.308) abgegeben. Darauf ist ein Schmidt & Bender 16-fach mit Parallaxeausgleich montiert. Obwohl ich diese Waffe noch nie vorher geschossen habe und sie auch nicht unbedingt an meine Körpergröße angepaßt ist, waren die ersten beiden der 3 Schüsse Neunen und der 3 eine 10. An mir kanns ja dann nicht wirklich liegen, oder? Ich habe zumindest nicht das Gefühl, daß ich zu unfähig bin, ein kompaktes Schußbild zu liefern.

LM: Ein gutes Gefühl ist beim Schießen viel wert!

Ich ziehe daher vor, von der vertikalen Abweichung auszugehen, also 3 cm Streuung. Damit bin ich auf 300 m voll und ganz zufrieden und es bestätigt nur einmal mehr die Qualität Ihrer Munition - selbst 08/15-Kanonen werden damit präzise :-P . Deshalb habe ich soeben 2 neue Schachteln bestellt.

LM: Was Sie an Ihrer Waffen mit meiner Munition können, wissen Sie erst, wenn Sie jederzeit mit Ansage aus Erfahrung Leistung bringen. Zum lebenlangen Schießenlernen lohnt gelegentlich sich Schußangst und Mucken durchzulesen und über as Gesagt nachzudenken, ggf. auch Ratschläge zu befolgen.

Für Ihre klassischen Belehrungen, bei denen man sich ab und an auch mal blöd vorkommen kann, wäre ich Ihnen dankbar.

LM: Jeden gewohnten Standpunkt zu verlassen schürt Ängste und bringt ungewisse Wagnisse. Gewißheiten aufzugeben läßt sich blöd (Wortsinn = weich) fühlen. Das macht aber nichts. Statt starrem Beharren auf unbeweglichem Altem schafft diese gestige Weichheit erst die Beweglichkeit neue Eindrücke überhaupt zuzulassen. So beginnt jeder Fortschritt mit Zweifel, der sich erst später, wenn neue Herausforderungen gemeistert wurden, in Lernen wandeln kann. Beim Bewegungslernen Schießen lautet der Lernplan:

  1. Stelle Dir eine Handlung vor

  2. Führe die Handlung langsam aus

  3. Beobachte dich dabei, spüre dich dabei

  4. Erinnere die Handlung mit dem Beobachteten, Gespürten

  5. springe zurück zu 1. und wiederhole die Schleife in Abständen mit Pausen

LM: Zu lernen dauert. Man kann es nicht zwingen. Zwischendurch muß man loslassen, Ferien machen. Hilfreich ist zusammengesetzte Handlungen, von der Besinnung, der Beobachtung und dem Gespür nach Möglichkeit in Einzelheiten zu teilen, beim Schießen die Aufmerksamkeit und das Lernziel beim stehend freihändig zu schießen z. B. einzeln auf

  1. Einziehen derWaffe in die Schulter und Bebachtung des Rückstoßes (ohne auf ein gewisses Ziel zu achten)

  2. Führen der Waffe am Vorderschaft und Beobachten der Entlastung im Schuß (ohne auf ein gewisses Ziel zu achten)

  3. Langsam Kraft auf den Abzug zu geben und sich vom Brechen des Schusses überaschen zu lassen (ohne auf ein gewisses Ziel zu achten)

  4. Beim Schießen auf ein gewisses Ziel das Ziel im Schuß und danach zu beobachten (ggf. mit hdp-Bremse, Feuerschlucker, Stocker ) wenn's zu sehr ruckt

zu richten. Alles auf einmal ist zuviel. Diese und ähnliche Übungen kann man imemr wieder und immer weiter führen. Man wird dabei einerseits immer besser und anderseits immer schneller.

Mit dem ewigen tätigen und geistigen (beides zusammen ist wichtig, eines allein lang nicht) Wiederholen des Lernplanes festigen sich die gedachten, getanen, gespürten, erlebten Muster. Von anfänglicher langsamer bewußter Vorstellung aller Einzelheiten bewegt sich die Tätigkeit zu festgefügten Muster, die auf eine Schlüsselreiz hin ablaufe, ohne sich noch etwas dabei vorzustellen - blitzschnell. Am Ende tut man ohne zu wissen wie. Das ist das Ziel. Jeder kann das Ziel erreichen. Er braucht nur Mut seine Blödheit zuzulassen, Geduld und Hartnäckigkeit, gepaart mit gutem Gefühl und Gespür, um immer und immer weiter voran zu kommen. Ein Leben lang. Man kann immer noch besser werden und wird es auch! Das hört nie auf.

Gruß, Neukunde, Mittwoch, 1. August 2012 20:23

Sehr geehrter Herr Möller,

Gestern 21:45.Uhr, Sau auf 120 m, breit, Scheißlicht, aber die Quaste deutlich im Zeiss Nachtsichtgerät gesehen, Überläufer! Dann steht er spitz, dann wieder quer. Bache? Keiler? Nee, so bleibt der Finger gerade, Sau erschrickt sich, 10 m Flucht, dreht und zieht wieder zur Kirrung, steht quer, im Silber schimmernden Gras (dank an die Stadt im Hintergrund und die weißen Wolken) deutlich die gerade Bauchlinie mit Pinsel, zu erkennen. Gut Keiler, Waffe aufgelegt, 12fache Vergrößerung, geht nicht, hoch drehen, wird besser, bis zum Anschlag, 24fach, alles gut zu sehen, das Haupt ist unten, das Fadenkreuz sucht den Haltepunkt, Vorderlauf hoch, etwas unter der Mitte stehen bleiben, langsam den Druck auf den Abzug erhöhen,

LM: Richtig!

Der Schuß bricht, Feuer, Nachsichtgerät zur Hand, die Bühne ist leer. Scheiße! Warten, Gedanken sammeln, OK alles war gut, nur? nundann: Klamotten ins Auto, zum Anschuß gehen, kein Schweiß zu sehen, kein Kugelriß, nochmal Scheiße. Hund und Hilfe holen,Anschuß untersuchen, kein Schweiß, blöde Bemerkungen anhören, Ruhe bewahren, in der vermeintlichen Fluchtrichtung pendeln, da Schweiß, ein Tropfen, da noch mehr zwei drei Tropfen, Hund ansetzen und los geht’s Richtung Wald und Dornen, Schweiß wird mehr, nur die feine Dame will nicht in den Dornenbusch, ich schon, hinter den Dornen mehr Schweiß, Hund wieder ansetzen, nun geht’s weiter, viel Schweiß, Fährte verläuft Zickzack, mir fällt der erste kleine Stein vom Herzen, Fährte 150 Grad zurück, Hund steht vor der Sau, Scheiße, langes Haupt, umgedreht, Gott sei Dank doch wie angesprochen ein Keilerchen, Felsen vom Herz gefallen, Erleichterung, das Schulterklopfen vom Schwager kaum zur Kenntnis genommen, aber dann als er meine Hand fast und ich ein freudiges Waidmannsheil vernehme, schwillt bei mir Freude pur, Hund loben, noch mehr Freude. So schön kann Jagd sein, wie langweilig wäre es gewesen, wenn das Keilerchen glatt am Anschuss gelegen hätte.

Der Schuß saß nicht schlecht, durch eine Rippe, Schlagader abgeschossen, durch eine Rippe raus, Auschuß gleich Einschuß. 3 - 6 cm höher wäre besser gewesen. Fluchtstrecke Luftlinie 80 - 90 Meter.

Jetzt bin ich angetrunken, Schwager und Schwester sind nach Hause und ich freue mich immer noch.

LM: Waidmanns Heil!

Waidmannsheil AP, Donnerstag, 10. April 2014 01:55

zu: Nachtjagd - Genau so soll's nicht gemacht werden!

Genau so soll's nicht gemacht werden!

Wenn die Pirschzeichen keine eindeutige Totsuche ankündigen, soll NICHT sofort nachgesucht werden. Bei einem nicht tötlichen Schuß wird das Stück mit der unmittelbaren Nachsuche aufgemüdet und geht ab - u.U. sehr weit und ist auch für einen Fachmann am Folgetag schlecht oder nicht mehr erreichbar. Über die Folgen für das angeflickte Stück brauche ich dem Jäger nichts weiter zu schreiben.

Die Nachsuche am Folgetag bedeutet oft Terminverschiebungen bei der Arbeit, eventuell Verlust von Wildbret und läßt den Jäger i.d.R. sehr unruhig nach Hause gehen. Aber das gehört dazu. Auch wenn's schwer fällt. Krank werden zu lassen gilt bei Tag wie bei Nacht, wenn es keine Totsuche wird. Wer für schnellen (bequemen) Erfolg sofort nach dem Schuß die unendliche Flucht eines angeschweißten Stücks auf's Spiel setzt, arbeitet nicht professionell.

Ich höre solche Geschichten immer wieder. In den erfolglosen Fällen wird dann der Jäger damit freigesprochen, daß der Hund nach ... Metern nichts mehr finden konnte. Von kundigen Nachsuchengespannen wird dann schon gar nicht berichtet. Beutetrieb und Terminkalender werden hier über das Leid der Kreatur gestellt.

Das MJG erzeugt - wie alle Teilzerleger - weniger Pirschzeichen, als es bei Deformatoren der Fall ist oder sein kann. Dafür haben Teilzerleger eine höhere Tötungswirkung und eine höhere Eindringtiefe. Alles hat seinen Preis.

Die Schulbuchmeinung, daß nur Lungenschweiß oder -gewebe am Anschuß eine sichere Totsuche versprechen, kann man beim Teilzerleger sicher etwas aufweichen. Nur muß man hier u.U. ein paar Meter suchen, um den ersten sicheren Lungenschweiß zu finden. Ich finde bei Lungentreffern oft nach 15 bis 20 Metern den ersten „Schweißhusten“ - einen 20 - 40 cm großen Fleck wässrigen Schweiß, ausgehustet, nach der massiven Zerstörung der Lunge durch den Teilzerleger.

LM: Die paar Meter muß man schon mal suchen! Bis der Schwei aus dem Äser kommt, dauer es ein kleines Weilchen!

Aber spätestens hier ist Schluß mit der Anschusskontrolle. Wenn ich nach 20 Metern keinen „Schweißhusten“ gefunden habe, wird frühestens nach drei Stunden nachgesucht.

Waidmannsheil. CF., Dienstag, 15. April 2014 12:01

Iriskimme ZielfernrohrZielscheibeMillirad