Lutz Möller .222"Seite 2

Lutz Möller 222 MJG Munition

Jagdgeschichten, Seite 3

Pfad / Heimat / 5,6 mm / 222-3

Inhalt Aufgebohrt | 222 gegen 223 | Anschütz 1771

Lutz Möller MJG 5608
Lutz Möller 5,6 mm MJG 5608

Aufgebohrt

Betreff: Kleiner ist Feiner

Hallo Herr Möller

der Treffersitz entscheidend bei so einen kleinen 5,6 mm Geschoß sehr. Ich konnte schon einiges Rehwild mit der 222 erlegen. Bis jetzt erlebte ich zwei Nachsuchen mit Hund. Das Stück war leider noch nicht verendet, ich meine wegen geringer Wirkung, Splitterwirkung konntet ixhc nicht beobachten. Ich meine, das Geschoß durchdrang den Wildkörper, ohne sich zu zerlegen. Daher vergrößerte ich einigen 5,6 mm Geschossen die Hohlspitze um eine Spur, um herauszufinden, ob die Wirkung bei nicht so guten Schüssen (die  ja mal vorkommen können) stärker wird und in der Ferne auch.

LM: Ohne brauchbare Treffer ist jeder Schuß vergebens. Die 222 schießt die Geschosse für weite Schußentfernungen zu langsam. Für weites Schießen ist die kleine 222 weder bestimmt noch geeignet.

Ich war vorher schon sehr zufrieden mit Ihrer Munition. Nun begeistert sie mich noch mehr. Hier folgen einige Bilder vom alten 5607 Geschoß. Dem Reh trug ich, wie Sie beschreiben, einen hohen Lungenschuß an. Ein kurzes Pieken beim Reh. Es merkte nicht einmal den Treffer, blieb zehn Sekunden am Anschuß stehen, fiel dann zu Boden. Auch kam reichlich Schweiß aus dem Äser. Das Wild schweißte in der Kammer aus. Die Wildpretentwertung ist gegen Null. Ich bin wirklich begeistert.

Schweiß aus Äser
Schweiß aus Äser

Schweiß aus Äser nahLoch

Lungen
Lungen

Kammer von innen
Kammer von innen

Weidmannsheil. Ich bitte meinen Namen nicht zu veröffentlichen. Donnerstag, 7. Mai 2020 22:55

222 gegen 223

Sehr geehrter Herr Möller,

gerade lese ich auf Ihrer Seite, die .222 sei dem 5608 Geschoß für weite Schüsse auf Rehe weniger sei.

LM: Die 222 ist eine kleine Niederdruckpatrone, die sehr viel kräftiger geladen werden „sollte“ (wenn die Waffen das vertragen würden). Das ist aber meist nicht der Fall. Manch Waffe für die 222 ist aus einem Kleinkalibergewehr abgeleitet. Die einzige Verriegelungist der Kammerstengel in der Hülse. Hohe Stoßbodenkräfte kann das Gewehr nicht halten.  Weil die kleine 222 meist aus Waffe mit schwachen Verschlüssen verschossen wird, kann und sollte sie eben leider nicht hochgeladen werden. Kleiner Pulverraum und geringer Druck bedeutet, das Geschhoß wird nicht so schnell, wie ich es gern hätte.

Das können die 223 oder noch besser die 22-250 eher.

Was meinen Sie mit weit?

LM: Ab 200 Meter kann man Rehe ohne Spektiv sowieso nicht mehr sicher ansprechen. Vielleicht kann man noch den Bock von der Ricke unterschieden, aber die Rick vom Schmalreh schon viel schwieriger. Wen ein einzelnes weibliches Stück Rhewild weit draußen steht, kann man (jedenfalls ich) schon gar nicht mehr. Daaher fällt wohl nicht schwer es dabei bewenden zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen, MN, Samstag, 9. Mai 2020 10:28
PS: Bei Veröffentlichung bitte nur mit Initialen

Anschütz 1771

Betreff: 222 gegen 223 von heute, Sonntag, dem 10.05.2020

Sehr geehrter Herr Möller,

ich widerspreche Ihnen nur äußerst ungern, da ich zutiefst von Ihren Produkten und Ihren zahlreichen, für Jedermann öffentlich zugänglichen Erläuterungen und Kommentaren überzeugt bin: in Ihrem v.g. Artikel bezeichnen Sie den Verschluß der Anschütz - Repetierbüchse Modell 1771 als lediglich geeignet für die Verwendung einer Niederdruckpatrone wie der .222 Remington, da lediglich der Verschlußhebel die Verriegelung in der Verschlußhülse darstelle. Diese o.g. Verriegelung traf m.W. nicht einmal für die Vorgängermodelle mit dem Anschütz - System Modell 54, zu, da dieses System schon über zwei weitere Verriegelungswarzen - gegenüber dem Kammerstängel angebracht - verfügt (siehe dazu schon meine Zuschrift zur .22 Hornet von Anschütz für den Schlachtschuß auf weidende Rinder). Mit Verlaub, das halte ich für das in Rede stehende neuartige System der Anschütz Modell 1771 nach einer kurzen Internet - Suche bei Anschütz für nicht zutreffend: Die Abbildung auf der Internetseite von Anschütz zeigt unzweifelhaft, daß die Kammer vorne in der Verschlußhülse durch 3, im Winkel von je 120° versetzte, Warzen vorgenommen wird.

Diese Art der Verriegelung führt zum Einen zu einem sehr glatten Verschlußgang mit einem nur 60° großen Öffnungswinkel, da die Warzen nicht über den Durchmesser der Kammer hervorstehen und zum Zweiten eine erheblich größere Auflage- = Verriegelungsfläche bieten, die ihn m.E. auch für Patronen hohen Druckes wie der .223 Remington geeignet machen. Diese Anordnung der um jeweils 120° versetzten Verriegelungswarzen kam mit dem Erscheinen der VOERE - Repetierbüchse Modell TITAN bereits Mitte - Ende der 1960er Jahre auf den Markt. Ich selbst hatte ab 1972 eine solche TITAN - Büchse für die damals neuen 308 Norma Magnum Patrone für die Jagd auch Rotwild,  außereuropäisches Hochwild, weite Schüsse, eingesetzt, und da war richtig Feuer drin: ich erinnere, daß ich aus dem 650 mm langen Lauf meiner Büchse mit handgeladenen 11,66 g schweren Nosler Partition - Geschossen vor 4,04 g NORMA MRP um die 945 m/s Mündungsgeschwindigkeit bei ausnehmender Präzision erzielte: das war nur hauchdünn unter einer Pulver- und Lauf fressenden .300 Weatherby (glaubte man denn den Anpreisungen von Weatherby) , und mit dieser Büchse und dieser Vollgasladung habe ich Jahre lang sehr erfolgreich und ohne Nachsuchen gejagt!

Nichts für Ungut,

mit freundlichen Grüßen, Ihr dankbarer Kunde Wolfgang Louen, Sonntag, 10. Mai 2020 16:42

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