Der Leben will, muß essen, anderes Leben töten und essen, Fleisch essen!

Der leben will, muß essen!

Wildpret ist gutes Essen

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Lies auch Wildpret

Gutes Wildpret

hej Lutz,

letztes Jahr schrieben wir miteinander. Ich bin Claus aus Dänemark. Ich arbeite jetzt in Scotland als Hilfsförster. Wir schießen 300-400 Stk. Rotwild und Sika und zu letzt ein bißchen Rehwild. Ich habe mein Deinstgewehr ( Blaser R93 ) .243 Win mit Federal 6,5g TMS. Das ist ganz gut für alles, denn wir können auf den guten Schuß warten, da wir jeden Tag im Revier sind. Wir schießen meist Kopf- und Hals, weil die Hotel- und Restaurantbesitzer gern solch Wild, daß nur im Kopf getroffen und das andere Fleisch nicht beschädigt wurde, kaufen. Die anderen werden für einen festen Preis an den Wildhändler verkauft.

Beste Grüße, Claus Nielsen Med venlig hilsen Betina & Claus Nielsen

Der Treffersitz bestimmt die Wundwirkung mehr als alles andere. Nur Kopf- und Trägerschuß vermeiden Blutgerinnsel außerhalb des eigentlichen Trefferbereiches. Daher ist über die Patrone und Geschosse, die jene verursachten, zu reden müßig. Die größten Blutergüsse, die ich je an einer Rehkeule sah, stammten von einem Terrier, der das laufkranke Stück vorher niederzog, aber nicht tötete. Solange das Herz pumpt und die Nerven leiten, können großflächige Blutgerinnsel entstehen. Nicht die Zielwirkung bewirkt die, sondern vielfach verstrickte Lebens- bzw. Sterbeerscheinungen. Die genau vorherzusagen übersteigt meine Fähigkeiten bei weitem. Ich kenne sonst allerdings auch niemanden, der das könnte. Den ,,Brand" auf gewisse Geschosse oder Patronen zurückzuführen, greift jedenfalls zu kurz.

Hallo Lutz,

Leider hat die Suche nach einem Wechsellauf R93 in 5,6x50 Mag. noch keinen Erfolg gebracht. Aber mit der 8x68S läßt es sich auch sehr gut jagen! (s. Bilder) Die 4 Jungfüchse habe ich binnen einer dreiviertel Stunde auf einer gemähten Wiese geschossen. Hier wäre ein leiseres Kaliber – wegen der Nähe zu den Häusern – besser gewesen.

Am 1. August wurde in dem Revier, in dem ich wohne und früher gejagt habe, ein Schlag mit 11 ha Raps gedroschen. Nach 3,5 Stunden in praller Sonne mit Bremsen ohne Ende stand plötzlich ein Jungfuchs 5 m vor mir. Büchse hoch – sauber unter durch! Solch ein Schuß „schult” ungemein und vorbei ist immer der zweitbeste Schuß.

Dann waren nur noch 10 m breit Raps über, und der Mähdrescher kam auf mich zu. Ich saß am Kopfende an einer Ecke. Auf ~ 80 Schritt kamen 2 gescheckte Überläufer flüchtig im rechten Winkel aus dem Raps. Hoch vom Hocker, angebackt und Rumms – der erste rolliert wie ein Hase. Repetiert und wieder fliegen lassen – der 2. rolliert auch! (~ 100 Schritt Entfernung und die Stoppel einen halben Meter hoch). Dann habe ich mich wieder gesetzt, um mich von dem „Schrecken“ zu erholen und nachzuladen. Daraus wurde aber nichts. Auf ~ 30 Schritt kamen noch 2 Sauen aus dem Raps und blieben aber stehen. Büchse hoch – gewartet, bis die Sauen frei standen – und noch ne Dublette geschossen! 4 Sauen innerhalb einer Minute! (Gewichte von 43 bis 74 kg – alles Überläufer!)

Die ersten beiden Sauen habe ich im Rücken erwischt. Dadurch lagen beide sofort. Die Ausschüsse waren wieder erfreulich klein! (s. Fotos) Beim Zerwirken war das Ergebnis auch hervorragend und für die Mitjäger nicht zu glauben, keine Hämatome im Rücken und kaum Wildpretverlust!

Mit Waidmannsdank und Gruß, Burkhard B., Dienstag, 17. August 2004 10:43

Waidmannsheil, Burkhard!

4 Sauen innerhalb einer Minute sind ja ein tolle Nummer. Die 4 Füchse auch, selbst wenn Deine „Nahkampfleistung” noch gesteigert werden könnte ☺! Da sage mir noch mal einer, die 8x68S sei schwierig zu führen, oder zu groß. Du bewiesest dem Zweifler an der deutschen Magnum mit Sau und Fuchs, oder mittel und klein, daß die gute deutsche 1939er Patrone sehr wohl das Zeug zur weltweiten Einheitspatrone hat. Die Stücke lagen und das Wildpret ist gut erhalten. Jägerherz, was willst du mehr? Rasanz für Afrika? Die bringen Lutz Möller Geschosse mit ihrer guten Aerodynamik aus der Patrone allemal!

Danke für Deine Geschichte und die Beweisphotos!

Lutz Möller

Die Polemik Essen wendet sich an fleischlose Gesellen, die meinen die ,,Besseren Menschen“ zu sein. Sie sind es nicht. Ich bin es nicht. Hier wird Jagd, nicht Ideologie, geschildert.

Wildpret schmeckt hervorragend, ist dabei mager und würzig. Wildpret ist gesundes Fleisch. Wild ist einfach zuzubereiten. Wild ist um Gäste zu bewirten etwas Besonderes. Wild lebt frei im Wald besser, als gefangenes Zuchtvieh im Stall. Wild stirbt, ohne seinen Tod vorher zu ahnen, schnell durch des kundigen Jägers saubere Kugel besser, als geschundenes Hausvieh, ahnungsvoll nach langem Transport, im Schlachthof. Iß mehr Känguru!

Der waidgerechte Weg vom ,,Wild" bis zu gutem ,,Essen" ist der eigentliche Sinn aller jagdlichen Mühen. Deshalb steht hier auch mein Lieblingsrezept für Wildrostbraten, oder für geduldige Genießer ein kunstvoller Wildschmorbraten. Dagegen läßt sich Wild ohne viel Mühe vom Holzkohlenrost in Minuten garen. Aus allen Stücken koche ich gut für mehrere Mahlzeiten Gulasch. Im Winter mag ich Lumpen und Flöhe. Die Glückliche erleget, füllte und aß am Muttertag den Auerhahn. Schweden essen Elch mit Pfifferlingen. Gut schmeckt auch Wildschinken

Früh übt sich...

Wildsau am Spieß

Biosau am Spieß

Hallo Hr. Moeller,

besten Dank für Ihre Stellungnahme zur versehentliche 5,6 mm Lutz Möller Geschoß Sau. Das Bild born free ist ja genial. Ich habe es mir gleich ausgedruckt. Passend dazu ein Bild einer Wildsau am Spieß, die ich mal erlegt und die dann zu einem 60.Geburtstag eines Jagdfreundes dann verspeist wurde. Alle Gäste waren von der Biosau begeistert.

Gruß G. Dengler , Dienstag, 9. Februar 2010 15:16

Moin Lutz,

hier ein Foto des 18-monatigen Sohnes von Freunden - so eine leckere Rehkeule ist eben bei allen Altersklassen beliebt...

Ich wünsche Dir erlebnisreiche Jagdtage und fette Beute in Finnland!

Bis bald, herzlichen Gruß, Hartmut, Mittwoch, 15. Oktober 2008 09:03

Zu töten ist eine Unart, sagen die Gegner. Der Fleisch ißt, tötet selbst oder läßt töten.

Ja. Dann wollen wir doch mal sehen:

<zynismus an>

Wollten sich alle Veggis dieser Welt von dem bißchen Gemüse, daß kunstdünger-, pestizd- und herbizidfreie Mehrfelder-Wirtschaft erzeugte, ernähren, wäre die Überbevölkerung endgültig erledigt.

<zynismus aus>

ergo :

Wenn du folgerichtig handeltes, würdest Du nackt, oder nur in von vegetarischen Arbeitern hergestellen Polyester-Anzügen und Kunststoffturnschuhen herumlaufen; dich von selbst angebautem Gemüse, daß Du im Rahmen des Recyclings mit Deinen eigenen Fäkalien düngst, ernähren; obdachlos ohne 'Woll'-Decke in einem ökologisch-dynamischen Wald hausen; Dich selbst in die Waldbewohnernahrungskette einreihen (oder sind Wölfe, wenn sie Dich erst töten, dann fressen, aus ethischen Gründen verboten?).

Ich bin ein Freund der freien Meinungsäußerung. Aber ich verabscheue inkonsequente Prinzipienreiter, wenn jene deren Prinzipien nur mit großem Wortgetöse und moralisch erhobenem Zeigefinger Anderen ihren Wertmaßstab aufzwingen, dabei aber selbst opportunistisch nach eigenem Gutdünken leben wollen.

Wenn man sich schon vor Andersdenkenden mit seinen edlen Grundsätzen brüstet, solchen Anspruch zum Anlaß nimmt, Anderen deren Lebensberechtigung abzusprechen, sich dabei selbst als "Der bessere Mensch" darzustellen, muß folgerichtig gelten, "Entweder ganz oder gar nicht". Ansonsten gilt "Das Maul zu halten".

Da wir Menschen, anders als Pflanzen, nicht allein von Sonne, Luft, Erde und Wasser ernährt werden, müssen wir, um zu leben, die Welt samt deren Tieren und Pflanzen für uns nützen.

Herkunft:

Re: Vegetarische Lebensweise: URLs
Date: Thu, 28 Jan 1999 10:32:27 +0100
From: "Dr. Raimund Hoevelmann" hoevelmann@em.uni-frankfurt.de
Organization: Frankfurt University Computing Center
Newsgroups: de.alt.tierrechte, de.sci.medizin.misc, z-netz.alt.essen, z-netz.alt.vegetarier
References: 1 , 2 , 3 , 4 , 5 , 6

"I",
das Du Dich, wie viele Jäger hier übrigens auch ( liest man aber nichts von auf euren seiten) über den Schnellschuß des Jägers (der den Wolf erlgte) aufregst ist in Ordnung und Dein gutes recht.

Nicht in Ordnung und schon gar nicht Dein Recht ist, diesen Jäger als Mörder und Killer zu bezeichnen und erst recht nicht vor einer juristischen Klärung dieser Geschichte, die auch das Landesamt für Ökologie und die UNB einbeziehen muß, denn so ganz koscher haben die sich ja auch nicht verhalten.

Was die Tierrechtsszene betrifft hab ich mal einen Beitrag aus einem anderen Jagdforum gelesen mit durchaus bemerkenswerten Aspekten über extreme Tierschützer: mit freundl. Genehmigung des Verfassers:

"Zu den Tierrechtsbewegungen findet man in verschiedenen Verfassungsschutzberichten der Länder durchaus lesenswertes . . . Desweiteren findet man im Verfassungsschutzbericht 2000 des Landes Brandenburg unter Kapitel 11. Seite 119 ff. "Kampagnen für Tierrechte" bemerkenswerte Einblicke über diese Kampagnen und deren Initiatoren. Verfassungsschutzbericht 1998 Baden-Württemberg: andere anarchistische Gruppierungen.. auch da findet man die Tierrechtler usw., usw.

(Heidegeist, 21.01.2003, 09:19 Uhr)

Hallo Chily,

ist Dir eigentlich schon mal bewußt geworden, daß nicht nur das Jagdgesetz von Göhring unterzeichnet wurde (verabschiedet wurde es allerdings noch von der Weimarer Republik, sondern auch das Reichstierschutzgesetz? Und zwar als komplett neugefaßt? Am 24.11.33? Und das die heutige Tierrechtsbewegung eigentlich genau diese Nazipropaganda zu eigen macht?


Zitat:

,,1933 hatte Hermann Göring noch in einer Radioansprache gedroht, jene ,,in Konzentrationslager" einzuliefern, ,,die denken, sie könnten Tiere als leblose Dinge behandeln" und verkündet, ,,die unerträglichen Quälereien und Leiden der Tiere in den Versuchen nun ein Ende finden würden."
Ziatende

Zitat:

,,Die Nationalsozialisten, die ihre Machtübernahme ausdrücklich als ,,Kulturrevolution" verstanden wissen wollten, sparten nicht an Eigenlob für ihr fortschrittliches Tierschutzrecht. So war im ,,Tierschutz-Taschenbuch für Polizeibeamte, Tierschutzvereine und Tierbesitzer" von 1941 zu lesen:

,,Während wir früher im Reichsstrafgesetz völlig unzulängliche, mit der Höhen Kulturstufe des Deutschen Volkes nicht im Einklang stehende Strafvorschriften besaßen, brachte uns schon das erste Jahr der Kanzlerschaft unseres Führers Adolf Hitler, des warmherzigen Tierfreundes, das Reichstierschutzgesetz. Wir Deutschen dürfen uns rühmen, die beste Tierschutzgesetzgebung der Welt zu besitzen."

Zitatende

Und wenn man nun mal nachdenkt, könnte man ja zu dem Schluß kommen, daß sich die Tierechtsbewegung ja nach 45 aufbauend auf nazinalsozialistem Gedankengut entwickelt hat
Heidegeist

Soweit dieses.. also reg Dich auf, schimpfe, aber lasse die Bezeichnung Mörder oder Killer.

OlafD

Alles für das Tier

von Michael Miersch

Der Mensch ist eine Pest für den Planeten und schon das Fußballspiel mit einem Lederball ein Verbrechen: Trotz unhaltbarer Ideologie und menschenfeindlicher Aktionen gewinnen militante Tierrechtler an gesellschaftlichem Einfluß.

«Die Mörder stehen links», verkündete vorschnell ein Graffito auf der Friedhofsmauer von Driehuis, dem Geburtsort des ermordeten niederländischen Politikers Pim Fortuyn. Das linke Establishment in Den Haag sei mitschuldig, glaubten viele Holländer, weil es Fortuyn im Wahlkampf diffamierte. In der hitzigen Debatte darüber geriet völlig in Vergessenheit, wer den Kandidaten wirklich erschossen hat. Der mutmaßliche Mörder heißt Volkert van der Graaf, ist 32 Jahre alt und schert sich wenig um linke Politik. «Über Politik sprach er nie», berichtet einer seiner Freunde. Dafür hat er ein großes Herz für Tiere. Van der Graafs Hauptbeschäftigung bestand in den letzten Jahren darin, landwirtschaftliche Tierhalter mit Klagen zu überziehen. Dafür suchte er in den Betriebsgenehmigungen nach nicht ganz wasserdichten Passagen und zog damit vor Gericht, um die Schließung des jeweiligen Hofes zu erwirken. In den vergangenen acht Jahren hat van der Graaf 2000 Prozesse gegen Landwirte und Genehmigungsbehörden geführt.

«Die Leute denken», schrieb er auf seiner Internet-Seite, «es sei normal, Fleisch zu essen und gefangene Fische ersticken zu lassen. Das dürfte aber in einem zivilisierten Land nicht passieren.» Er weigerte sich sogar, auf Ledersofas Platz zu nehmen, und erklärte nach dem 11. September einem Mitkämpfer, dies erschüttere jetzt die Weltöffentlichkeit, aber über den täglichen Holocaust an den Tieren rege sich niemand auf.

Forscher in die Flucht geschlagen

Vermutlich verhängte van der Graaf am 6. Januar 2002 sein persönliches Todesurteil gegen Pim Fortuyn. Denn an diesem Tag erklärte der schillernde Politiker im Fernsehen: «Wählt mich, dann wißt ihr, daß Pelze zu tragen erlaubt ist.» Er kündigte an, das geplante Gesetz gegen Pelztierfarmen nach einem Wahlsieg sofort in den Papierkorb zu befördern. Eine unerträgliche Provokation für einen, der Tieren das gleiche Lebensrecht wie Menschen zubilligt.

Gezielter Mord wie im Falle Fortuyn ist die Ausnahme. Aber Brandstiftungen, Bombenanschläge, Überfälle, Einbrüche, Vandalismus und Psychoterror gehören fast schon zum Alltag in den reichen westlichen Gesellschaften. Die Aktionen militanter Tierrechtler richten sich gegen Mediziner, Pharmazeuten, Zoologen, ebenso gegen Landwirte, Kürschner, Fischer und alle, die mit Tieren arbeiten oder von Tieren leben.

In Großbritannien gelang den Tierrechtlern Anfang des Jahres 2002 ein spektakulärer Sieg. Sie vertrieben die Forschungsfirma Huntingdon Life Sciences aus dem Land, eines der weltgrößten Unternehmen für unabhängige Tierversuche. Vier Jahre lang schüchterten die Aktivisten Mitarbeiter, Geschäftspartner und Aktionäre systematisch ein, teils mit legalen, teils mit kriminellen Methoden. Huntingdon-Angestellte wurden zusammengeschlagen, ihre Autos angezündet, Brandbomben gelegt, Mitarbeiter von Kredit gebenden Banken angegriffen, ausländische Investoren geschäftlich und privat mit Rufschädigung bedroht. Der Börsenkurs sank ins Bodenlose, neue Geldgeber zogen sich aus Angst vor Angriffen und Imageschäden zurück, das Unternehmen geriet in eine Existenzkrise.

Schließlich verließ die Firma das Land. Für Tierrechtler ein Grund zum Jubeln. «Wenn die Abschaffung der Tierversuche dazu führt, daß wir einige Dinge nicht erforschen können, dann soll es so sein», schrieb Tom Regan, führender Tierrechtler und Philosophieprofessor an der North Carolina State University, in einem seiner Bücher. «Wir haben kein Grundrecht darauf, vor Krankheiten geschützt zu sein, die wir von der Natur geerbt haben.»

Die deutsche Nobelpreisträgerin Christiane Nüßlein-Volhard bekam Morddrohungen, weil sie mit Taufliegen und Zebrafischen experimentiert. Der Neurobiologe Andreas Kreiter und seine Familie leben unter polizeilichem Personenschutz, seit er an der Universität Bremen die Gehirnströme von Affen untersucht. 1998 schloß der Metzger Stephan Baumert aus Chemnitz seine Läden, nachdem militante Tierrechtler zwanzigmal bei ihm randaliert hatten. Er war nicht der Erste aus seiner Branche, der entnervt aufgab. Tierrechtler feiern dies als Erfolg. «Toleranz gegenüber Fleischessern zu fordern, ist ebenso absurd und obszön, wie Toleranz gegenüber Vergewaltigern und Mördern zu fordern», erklärt der Salzburger Tierrechtsphilosoph Helmut F. Kaplan. Auf die Frage, ob auch Mord zur Erzwingung der Tierrechte gerechtfertigt sei, antwortete er in einem Interview des deutschen Magazins Stern mit Ausflüchten: «Unbeteiligte dürfen nicht zu Schaden kommen. Auch Kinder dürfen nicht geschädigt werden.»

In den neunziger Jahren erhielten der britische Landwirtschaftsminister und andere englische Politiker Briefbomben von Tierbefreiungskämpfern. Bei einem Anschlag auf den Mitarbeiter eines Versuchslabors in Bristol wurde ein Baby schwer verletzt. 1999 entführte und folterte ein Kommando der Animal Liberation Front (ALF) einen Londoner Journalisten, der kritisch über die militante Szene berichtet hatte. In Europa, Nordamerika und Australien wurden seit den achtziger Jahren mehrere tausend Straftaten von der ALF und anderen Tierrechtlerkommandos verübt. Die finanziellen Schäden dürften, grob geschätzt, bei über 200 Millionen Franken liegen. Eine Erhebung unter den medizinischen Fakultäten in den USA ergab dort bereits Mitte der neunziger Jahre eine Schadensbilanz von zirka neun Millionen Franken und 33000 zusätzlichen Arbeitsstunden. Obendrein führen die militanten Aktionen gegen wissenschaftliche Institutionen, die pharmazeutische Industrie und andere Branchen zu erhöhten Kosten für Sicherheitsmaßnahmen. Diese sind nach Schätzungen des US-Justizministeriums seit den achtziger Jahren um zehn bis zwanzig Prozent gestiegen.

Aus Angst vor Psychoterror oder sozialer Ausgrenzung meiden immer mehr junge Talente Berufe, in denen an Tieren geforscht wird. Der britische Mediziner Michael Baum, Präsident der Europäischen Brustkrebs-Konferenz, sieht die Erprobung neuer Medikamente zunehmend durch die Aktionen militanter Tierrechtsaktivisten und immer neue bürokratische Hindernisse behindert. «Großbritannien war Weltspitze beim Kampf gegen den Brustkrebs, das ist nun vorbei», klagt Baum. «Die Verzögerung eines neuen Medikaments um nur ein Jahr, das die Sterblichkeit infolge von Brustkrebs um fünf Prozent verringert, kostet 750 Frauen das Leben.»

Nackte Stars in der ersten Reihe

Für Kinder der Tierrechtler kann die Ideologie ihrer Eltern gesundheitsschädlich werden; denn viele von ihnen werden gezwungen, vegan zu leben. Im Gegensatz zu Vegetariern, die beispielsweise Milch trinken, lehnen Veganer sämtliche tierischen Erzeugnisse ab. Sie halten es für Frevel, Tiere in irgenDeiner Weise zu nutzen. Vegane Mütter riskieren schwerste Schädigungen ihrer Kinder, denn Pflanzen enthalten kein Vitamin B12, das lebenswichtig für die Blutbildung und zur Entwicklung des Nervensystems ist. Wer erst als Erwachsener aufhört, tierische Produkte zu essen, hat meist genügend B12-Reserven aufgebaut. Doch Kinder müssen diese Reserven erst bilden. Fehlt ihnen das Vitamin B12, entwickelt sich das Gehirn zu langsam. Sie bleiben geistig und körperlich zurück.

Nur ein Häuflein Fanatiker lebt vegan und hat sich ganz der Tierrechtsbewegung verschrieben, doch sie stoßen auf große Sympathie, besonders bei manchen Medien und vielen Prominenten aus der Unterhaltungsindustrie. Wenn es um Tiere geht, drängeln sich die Schauspieler und Sänger blind vor Eifer in die erste Reihe und lassen sich von Ideologen als nützliche Imageträger benutzen. So macht die Tierrechtsorganisation PeTA (People for the ethical Treatment of Animals) seit vielen Jahren in den USA und Europa Schlagzeilen, indem sich Stars unter PeTA-Parolen nackt fotografieren lassen oder der Organisation signierte Souvenirs wie Gitarren oder Tennisschuhe spenden. Zu den zahlreichen prominenten PeTA-Unterstützern in den USA zählen Pamela Anderson, Kim Basinger und Britney Spears, in England gehören Elton John, Paul McCartney und Phil Collins dazu, in Deutschland Boris Becker, das Fotomodell Nadja Auermann, der grüne Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir, die Sängerin Nina Hagen, die Autorin Elke Heidenreich und der Komiker Dirk Bach.

Manche, die die Tierrechtler öffentlich fördern, denken vermutlich, sie würden dadurch etwas für mehr Tierschutz tun, und wissen nicht, daß PeTA Besitz und Nutzung von Tieren in jeder Form verdammt. In den Vereinigten Staaten steht die Organisation obendrein unter dem Verdacht, so etwas wie der legale Arm der Terrorgruppe ALF zu sein. Offenbar werfen einige Prominente nicht mal einen Blick auf die Grundsatzpositionen der Vereine, zu denen sie sich öffentlich bekennen. In den Erklärungen von PeTA kann man nicht nur viel Skurriles finden, zum Beispiel die Verdammung von Honig und Perlenketten, weil diese Produkte wehrlosen Bienen und Muscheln geraubt wurden. PeTA-Sprecher verkünden auch offen, daß sie für eine neue, antihumane Ethik eintreten. «Die Menschheit ist wie ein Krebsgeschwür gewachsen. Wir sind der größte Pesthauch auf diesem Planeten», erklärte die PeTA-Gründerin und Vorsitzende Ingrid Newkirk. Ihre menschenverachtende Einstellung zeigte sie auch in unappetitlichen Statements wie diesem: «Sechs Millionen Juden sind in Konzentrationslagern gestorben, aber dieses Jahr werden sechs Milliarden Grillhähnchen in Schlachthäusern sterben.» Frau Newkirk und ihre Mitstreiter wollen nicht nur alle Schlachthäuser, Bauernhöfe, Pelztierfarmen und Tierforschungslabors schliessen, Fischerei, Imkerei und Jagd verbieten, sondern auch Zoos, Tierfilme und die Lederbälle beim Fußball abschaffen.

Warum geben so viele Prominente ihren Namen so bereitwillig für intolerante Fanatiker her? Die Leichtsinnigkeit, mit der Aufrufe unterschrieben und Kampagnen unterstützt werden, offenbart die Dialektik des wohlfeilen Idealistentums: Wer sich anmaßt, neue moralische Masßtäbe zu setzen, vergißt dabei oft die alten und landet unversehens bei einer eiskalten Unmoral. In den Normen dieser Unmoral ist beispielsweise ein Wissenschaftler, der lebensrettende Medikamente an Tieren testet, ein Verbrecher. Denn im Weltbild der PeTA-Ideologen ist medizinische Forschung überflüssig. «Wir haben eine faule, kranke Gesellschaft», erklärte PeTA-Sprecher Dan Mathews. «Menschen fügen sich selbst Krankheiten zu. Die Leute sollten von vornherein dafür sorgen, daß sie nicht krank werden.» Und seine Chefin, Ingrid Newkirk, erklärte, daß Tierversuche selbst dann verwerflich seien, wenn durch sie ein Heilmittel gegen Aids gefunden würde.

Bei oberflächlicher Betrachtung werden Tierrechtler oftmals in der Nähe des Naturschutzes und des Tierschutzes eingeordnet. Doch Tierrechtler sind nicht etwa besonders radikale Tierschützer. Sie verfolgen einen völlig anderen Ansatz. Naturschützer sorgen sich um Ökosysteme, Lebensgemeinschaften und Arten, Tierrechtler jedoch um jedes einzelne Tier. Ob eine Tierart häufig vorkommt oder bedroht ist, hat für sie keinerlei Bedeutung. PeTA ruft deshalb unbelehrbare Fleischesser dazu auf, besser auf Walfleisch umzusteigen. Denn der Tod eines einzigen Wales könnte vielen tausend Hühnchen das Leben retten.

Herkömmliche Tierschützer verfolgen andere Ziele als die zunehmend an Einfluß gewinnende Tierrechtsbewegung. Sie wollen erreichen, daß Tiere in der Landwirtschaft, in Labors und anderswo nicht gequält werden, daß ihre Haltungsbedingungen verbessert und sie, wo nötig, schmerzfrei getötet werden. Tierrechtler dagegen sind an Verbesserungen nicht wirklich interessiert. Jede Reform ist für sie nur ein taktisches Ziel. Denn es geht ihnen um nicht weniger als das Ende jeglicher Nutzung von Tieren. Und zwar ausdrücklich auch um den Preis, daß kranke Menschen dadurch leiden und sterben müßten.

Die Ausbreitung der Tierrechtsidee signalisiert einen folgenschweren geistigen Umbruch. Tierrechtler wollen aus dem westlichen Wertekanon aussteigen, der sich auf dem Weg von der griechischen Antike über Judentum und Christentum bis zur Aufklärung gebildet hat. Es geht ihnen im Grunde um die Abschaffung der in ihren Augen grundsätzlich unberechtigten menschlichen Vorherrschaft. Sie sind davon überzeugt, daß Tiere gleichwertig sind und ein Recht auf Leben und individuelle Freiheit besitzen. «Es gibt keinen vernünftigen Grund zu glauben, daß ein menschliches Wesen besondere Rechte hat. Eine Ratte ist ein Schwein ist ein Hund ist ein Junge. Sie sind alle Säugetiere», erklärte die PeTA-Gründerin Ingrid Newkirk.

Tierrechte durch den Staat anerkannt

Für Tierrechtler ist es völlig unwichtig, ob Tiere denken können. Entscheidend ist ihre Fähigkeit, Leiden und Schmerzen zu empfinden. Davon ausgehend, argumentiert der geistige Initiator der Tierrechtsbewegung, der australische Philosoph Peter Singer: Die Befähigung eines Lebewesens Gut und Böse zu unterscheiden, einen freien Willen zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen, dürfe kein Maßstab für seine rechtliche Besserstellung sein. Kleinkinder oder schwer geistig Behinderte besitzen – wie Tiere – kein moralisches Urteilsvermögen. Trotzdem werden ihnen die Menschenrechte zuerkannt. Jeder erwachsene Hund ist jedoch höher entwickelt als ein neugeborenes Baby. Ergo müssen ihm die gleichen Grundrechte wie unmündigen Menschen zugebilligt werden.

Singer ist kein verrückter Außenseiter, sondern ein international angesehener Philosoph. 1999 wurde er auf den Lehrstuhl für Bioethik der amerikanischen Eliteuniversität Princeton berufen. In Schulbüchern für deutsche Gymnasien wird seine Tierrechtsphilosophie als vernünftige und ehrenwerte Position ausführlich gewürdigt. 1999 verabschiedete das Parlament Neuseelands aufgrund einer Initiative Singers das weltweit erste Gesetz, das Menschenaffen Rechte einräumt. Sie dürfen beispielsweise nicht mehr für Tierversuche herangezogen werden. Es war jedoch ein eher symbolischer Akt, denn in ganz Neuseeland leben nur zirka 30 Schimpansen und ein halbes Dutzend Orang-Utans in Zoogehegen. Medizinische Forschung an Menschenaffen fand dort ohnehin nicht statt.

Doch für Singer und seine Gesinnungsgenossen war es ein historischer Durchbruch. Erstmals hatte ein Staat Tierrechte anerkannt. Die Bücher des Philosophen sind in 15 Sprachen übersetzt worden; allein sein 1975 erschienenes Werk «Befreiung der Tiere» wurde mehr als eine halbe Million Mal verkauft. Darin schrieb er unter anderem: «Es gibt mit Sicherheit einige Tiere, deren Leben, unter Berücksichtigung jeglicher Wertmaßstäbe, wertvoller ist als das Leben einiger Menschen.»

Wenn Menschenrechte auf Tiere übertragen würden, müßten nicht nur alle Menschen Vegetarier werden (das wäre noch das geringste Problem). Die neue Rechtslage würde zu gewaltigen Hungersnöten führen. Denn auch heute noch fressen Schädlinge wie Ratten, Mäuse, Heuschrecken und andere Insekten einen Grossteil der weltweiten Ernten auf. Müsste man das Leben dieser Tiere respektieren, würde das zum Tode vieler tausend Menschen führen. Ebenso zum Ende des medizinischen Fortschritts. Denn keiner der Großen Durchbrüche der vergangenen hundert Jahre wäre ohne Tierversuche zustande gekommen. Mehr als acht Millionen Menschen in aller Welt profitieren heute von den Tierversuchen der Kanadier Frederick Banting und Charles Best. Die Hündin Marjorie, an der die beiden Forscher 1921 die Blutzucker senkende Wirkung von Insulin versuchten, ging in die Medizingeschichte ein. Aus Sicht der Tierrechtler waren die Experimente an Marjorie und anderen Versuchstieren zutiefst unethisch, auch wenn Millionen Menschen dadurch gerettet wurden. «Wenn man durch den Tod einer einzigen Ratte alle Krankheiten der Welt besiegen könnte, würde das meine Haltung nicht ändern», erklärte der US-amerikanische Tierrechtsaktivist Chris DeRose, Direktor der Organisation «Last Chance for Animals».

Tierrechte sind ein Frontalangriff auf das Lebensrecht von Menschen. Volkert van der Graaf hat nur konsequent ausgeführt, was DeRose, Singer, Kaplan und andere Theoretiker für Ethik halten. Doch die Gefahr, die in dieser Bewegung heranwächst, wird in der Öffentlichkeit oft verharmlost. Viele Fernseh- und Illustriertenberichte über Tierrechtler triefen vor Verständnis für die vermeintlich gute Sache. Man schaut weg, wenn sie sagen, was sie wirklich wollen.

Weder die zahlreichen Sympathisanten noch der harte Kern scheinen sich daran zu stören, daß die Tierrechtsidee nicht einmal für ihre überzeugten Anhänger durchführbar ist. «Um Dasein zu erhalten, muß ich mich des Daseins, das es schädigt, erwehren», erkannte schon Albert Schweitzer. «Ich werde zum Verfolger des Mäuschens, das in meinem Haus wohnt, zum Mörder des Insekts, das darin nisten will, zum Massenmörder der Bakterien, die mein Leben gefährden können.» Obwohl konsequente Tierrechtler nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Milch, Eier, Wolle, Leder und am Tier getestete Arzneien verzichten, sitzen sie in einer moralischen Klemme. Denn fast alles, was Menschen essen, anziehen oder tun, tötet, schädigt, vertreibt oder beeinflußt irgendwelche Tiere. Selbst die Bücher der Tierrechtsphilosophen sind nicht rein. Die Bäume, die für das Papier gefällt wurden, beherbergten einmal Spechte, Käfer und Eichhörnchen.

Obwohl die Theorie unhaltbar und die Praxis menschenfeindlich und undurchführbar ist, gewinnt die Bewegung an Einfluß. In den vergangenen 15 Jahren hat sich in Nordamerika und Europa das Spektrum erheblich weg vom Tierschutz hin zur Tierrechtsbewegung entwickelt. In den Vereinigten Staaten verfügen alle Tierrechtsgruppen zusammen bereits über zirka 250 Millionen Franken pro Jahr. Sie erhalten damit bereits mehr Spenden als die klassischen Tierschutzorganisationen, die im 19. Jahrhundert gegründet wurden.

Auch in den Mitgliederzahlen dominieren heute die Tierrechtler. Allein die PeTA wuchs seit der Gründung 1980 in den USA auf 600000 Mitglieder an. Die älteste und grösste Tierschutzorganisation der USA, die American Society for the Prevention of Cruelty to Animals, zählt dagegen 425.000 Mitglieder und hat 19,6 Millionen Dollar Spendeneinkommen. Aufgrund der vielen prominenten Unterstützer ist PeTA ständig in den Medien präsent. Dieser Vormarsch hat auch dazu geführt, daß die herkömmlichen Tierschutzorganisationen mehr und mehr auf die offenbar erfolgreichere Linie einschwenken. Ob die «Humane Society» in den Vereinigten Staaten oder der «Deutsche Tierschutzbund», immer häufiger ähneln ihre Forderungen und Publikationen denen von PeTA und Co. Ob der gesamte Tierschutz in Richtung Tierrechte abdriftet, ist schwer vorauszusagen. Wie in Deutschland ist in der Schweiz die Szene traditionell zerstritten und in zahllose Gruppen und Grüppchen gespalten. Franz Weber, Gründer des «Gerichtshofs für Tierrechte», zählt wohl eher zu den Tierrechtlern. Doch bei vielen anderen Aktivisten ist der Übergang zwischen Tierschutz und Tierrechten fließend. Wie kurz der Weg vom Tierfreund zum Menschenfeind sein kann, zeigt die Karriere von Erwin Kessler, der als Tierschützer begann und als antisemitischer Hetzer endete.


Während jedoch in Deutschland massive Gewaltaktionen gegen Forschungslabors, Pelztierfarmen und Jäger seit Jahren an der Tagesordnung sind, blieb es in der Schweiz bisher bei kleineren Sachschäden. Eine Gruppe, die sich nach englischem und amerikanischem Vorbild Animal Liberation Front (ALF) nennt, bekannte sich zur Zerstörung von Vogelvolieren und Hochsitzen. In Österreich verübte die ALF einen Brandanschlag auf den Zirkus Louis Knie.

Nach dem Sieg über Huntingdon Life Sciences ist das nächste gemeinsame Ziel europäischer Tierrechtler die Schließung des Biomedical Primate Research Center (BPRC) im niederländischen Rijwijk. Die Aktivisten sind von ihrem Erfolg so überzeugt, daß sie bereits Land in Spanien gekauft haben, wo die «befreiten» Primaten nach dem Sieg in Gehegen untergebracht werden können. Doch diesmal dürften sie es schwerer haben als im Fall Huntingdon, denn seit dem Fortuyn-Attentat hält Hollands Justiz die Tierrechtler nicht mehr für harmlose Idealisten. Die Polizei hat 189 Gewaltdelikte, die seit 1983 von militanten Tierfreunden begangen worden sind, aufgerollt. Darunter den Mord an einem Beamten der Umweltbehörde, der für die Genehmigung von landwirtschaftlichen Betrieben zuständig war, gegen die van der Graaf prozessierte. Der Mann wurde 1996 mit Patronen des gleichen Kalibers erschossen, durch die auch Pim Fortuyn getötet wurde.

Weltwoche.ch Ausgabe 18/03 http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=2638&;category_id=60

Sauspeck

Sehr geehrter Herr Möller,

vielen Dank für Ihre freundliche Antwort.

> * was halten Sie von Wildsauenspeck?

> Weißes wird hier heutzutage wenig gebraucht, wenn dann eher in Wurst als Geschmacksverstärker. Insofern ist der Markt dafür wohl kaum recht lohnend.

Sie haben mir einen herzlichen Lacher beschert. Ich hatte eigentlich nicht daran gedacht, etwas von meinem Fleisch herzugeben, außer an Gäste. Gierig, nicht?

Nein, ich wollte Sie nur fragen, ob Sie schon mal Räucherspeck gegessen haben, der von einer Wildsau stammt, oder aus sicherer Quelle gute Erfahrungen kennen. In Mannheim auf dem Markt werden Wildschwein-Dauerwürstel in Zwetschgengröße verkauft, in Rosmarin gewälzt, die einfach hinreißend schmecken, das hat mich auf die Idee gebracht.

Egal, ich bin so neugierig, ich versuche es. Mein Schwiegervater, Bauer im (Un)Ruhestand, schlachtet, pökelt und räuchert jeden Winter ein Hausschwein für den Eigenbedarf. Falls mein Vater mir also im Winter eine schön fette Sau erlegt, hänge ich auch etwas in die Rauchkammer. Und nach der Geschmacksprobe schicke ich Ihnen zumindest eine Mail mit Rapport (oder auch Speck, falls Sie neugierig sind, meine Gier ist, wenn ich es recht bedenke, doch nicht so enorm).

> Ihre Gamsgeschichte werde ich mal mit aufnehmen.

Eine Comicfigur würde sagen "Huch!" Freut mich, daß ich einen Beitrag leisten konnte.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Süden
Armin Sorg, Freitag, 25. Juni 2004 11:23

Lutz Möller

Wildbretvermarktung und Wildfleischqualität

Tagung für die Jägerschaft 15. bis 16. Februar 2000 an der Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft Gumpenstein, A-8952 Irdning

Auswirkungen der Geschoßwahl auf die Bleibelastung des Wildbrets Dr. Hermann HECHT

Jagdwirtschaft als Einkommensfaktor für den Grundbesitzer Dr. Norbert PUTZGRUBER

Gezielte Wildbretvermarktung als Beitrag zur Wildschadensvermeidung? Dr. Friedrich H. VÖLK und Prof. Dr. Hartmut GOSSOW

Die 10 Gebote für die Wildbrethygiene Dr. Armin DEUTZ

Ist die Caesiumbelastung von Wildbret in Österreich noch ein Thema? Univ.Prof. Dr. Frieda TATARUCH

Wildbrethygiene zwischen Theorie und Praxis - mit einer kritischen Würdigung der österreichischen Wildfleisch-Verordnung OVR Dr. Rudolf WINKELMAYER

Genußtauglichkeit amtlich gezogener Stichproben – spezielle Aspekte beim Wildbret Dr. Herbert ROSENSTINGL

Zeitliches Wildbretangebot sowie Wildbretqualität Willi HAIDER

Marktübersicht und Erwartungshaltung der Konsumenten hinsichtlich Wildbret Ing. Max HÖRMANN

Direktvermarktung von Wildbret in der Gemeindejagd Kurt SCHWAGER

Verarbeitung und Vermarktung von Wildbret Dipl.-Ing. Maternus LACKNER

Wildbret - ein Beitrag für gesunde Ernährung? Mag. Alexandra GRUBER

Dr. K. - H. Schwind von der deutschen Bundesanstalt für Fleischforschung anläßlich der Jahreshauptversammlung des Verbandes Oberfränkischer Wildhalter 2001 in Kloster Banz

1. Wildbret von Tieren, die nicht mit Kopfschuß erlegt wurde, zeigen Höhe Bleikontamination

Zusammenfassung: Seit mehr als 20 Jahren ist bekannt, daß Wildbret mit Blei (Pb) kontaminiert sein kann, das vom Tötungsgeschoß stammt.

[1]. Untersuchungen, die bereits zu Beginn der 80er Jahre an der deutschen Bundesanstalt für Fleischforschung (BAFF) durchgeführt wurden, haben gezeigt, daß das Splitterbildungsverhalten des Tötungsgeschosses Abhängigkeiten zu dessen Konstruktion aufweist. Mikroskopisch kleine Bleisplitter können auf entsprechenden Röntgenaufnahmen bis zu 30 cm um den Schußkanal herum nachgewiesen werden.

[2]. Die Kontamination von Wildbret mit Blei aus dem Tötungsgeschoß läßt sich jedoch vermeiden, wenn Tiere mit Kopf- oder Trägerschuß erlegt werden können. In der Praxis ist dies jedoch oft nur bei der Erlegung von Gatterwild umsetzbar.

[1] E.C. Wood, E.P. Underwood; The Lead Content of Game; J. Assoc. Publ. Analysts 1, 91 (1963)
[2] F. Moreth, H. Hecht; Blei aus Geschossrückständen in Wildbret; Fleischwirtschaft 61 (9), 1326 (1981)

2. Gehegewild ist nicht mehr Radiocäsiumbelastet

Zusammenfassung: Die Belastung des Fleisches von landwirtschaftlichen Nutztieren, 15 Jahre nach Tschernobyl ist vernachlässigbar niedrig. Dies gilt auch für die Wildtierarten (Damwild, Rotwild, Sikawild und auch Schwarzwild), welche in landwirtschaftlichen Gehegen gehalten werden und sich überwiegend vom Gras der Weide ernähren. Untersuchungen der BAFF an in Gattern gehaltenen Tierpopulationen zeigten, daß Gattertiere in Gebieten, die vom Radiocäsium-Fallout aus dem Unfall von Tschernobyl betroffen waren, wesentlich niedriger mit Radiocäsium belastet waren, als die Tiere in freier Wildbahn.

[1] H. Hecht; Kreisläufe der künstlichen Radioisotope und ihre Bedeutung für die Lebensmittelhygiene; Schriftenreihe des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Angewandte Wissenschaft Heft 483 ( 1999 )

Zu dick?

Die Evolution ist schuld!

Warum werden die Menschen bloß immer dicker? Die Antwort liegt in der Geschichte: Als der Homo Erectus zum Jäger und Sammler wurde, wuchs sein Gehirn stark. Die Folge: Mehr Essen mußte her. Der Appetit ist geblieben - und neue Schwierigkeiten sind aufgetaucht.

Von Frank Aischmann, MDR-Hörfunkstudio Washington

Eine perfekt Ausrede geht so: Heißhunger auf Cheeseburger oder andere extrem kalorienreiche Kost ist ganz normal. Das liegt an einer Nahrungsumstellung vor rund zwei Millionen Jahren. Der Homo Erectus begann zu jagen und zu sammeln, das Gehirn legte deutlich an Größe zu - also mußte mehr Essen ran. Und das wirkt bis heute nach.

Übergewicht war allerdings kein Problem unserer Vorfahren, weshalb Anthropologe William Leonard von der Northwestern-Universität in Illinois das Konzept von "Steinzeit-Diäten" kennt: gesund Essen wie die Urmenschen. "Sie finden Unmengen populärwissenschaftlicher Bücher, die jede Diät unter der Sonne als die natürliche, evolutionäre menschliche Nahrung verkauft. Aber was den Menschen wirklich zum Menschen gemacht hat, ist unsere Fähigkeit, in jeder Umwelt Nahrung zu finden und zuzubereiten. Und deshalb kann sich die Menschheit heute rund um die Erde mit ganz unterschiedlichem Essen gut und gesund ernähren", erklärt Leonhard.
Eine übergewichtige Frau (Foto: ASSOCIATED PRESS) [Bildunterschrift: Supermarkt statt tägliche Zwölf-Kilometer-Jagd - das kann unangenehme Konsequenzen haben. ]
Hirn meldet Hunger

Der vergleichsweise große Appetit des Menschen hat einen logischen Grund: sein Gehirn. Dieses beansprucht rund ein Viertel der Körperenergie. Bei Menschenaffen sind es nur zehn Prozent, bei anderen Säugetieren drei bis fünf Prozent.

Deshalb machten sich unsere hungrigen Vorfahren auf die Suche nach energiehaltiger Kost, stiegen von Blättern, Obst und Gemüse auf Fleisch und Hochenergienahrung um - und machten die alles entscheidende Entdeckung: das Kochen. Der britische Primatologe Richard Wrangham: "Kochen ist die entscheidende Besonderheit der menschlichen Ernährung. Kochen ist universell, ist Bestandteil unserer Kultur. Schon die Jäger und Sammler hatten ihre warme Abendmahlzeit. Am Tag zogen sie durch die Gegend und probierten rohes Zeug, aber sie konnten sich auf das gekochte Essen am Abend verlassen."
Warum kocht der Mensch?

Zwei übergewichtige Frauen in Berlin (Foto: picture-alliance/ ZB) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Im Zweifelsfall hilft nur eiserne Disziplin. ]
Trotz des warmen Abendessens hat es aber zwei Millionen Jahre gedauert, bis sich der Mensch der wichtigen Frage gestellt hat: Warum eigentlich koche ich? Wrangham meint dazu: "Wir wissen noch nicht, warum wir das tun, aber ich habe folgende Theorie: Durch das Kochen erhöht sich die Energiemenge der Nahrung. Und als Primatologe weiß ich, Energie ist absolut entscheidend. Die Evolution bemüht sich stets, die Energiezufuhr zu erhöhen. Denn je mehr Energie Lebewesen haben, desto mehr Nachkommen haben sie auch."

Andererseits hat sich der Mensch von den Zähnen bis zum Darm so auf gekochte Nahrung umgestellt, daß ein sofortiges Zurück zu Rohkost unmöglich ist. "Nur dürfen wir den entscheidenden Unterschied nicht ignorieren", warnt der Antropologe Leonard. "Die Jäger und Sammler waren täglich gut und gern zwölf Kilometer unterwegs, um Nahrung heranzuschaffen. Wir gehen in den Supermarkt. Essen wie die Vorfahren ohne die Bewegung der Vorfahren - da drohen Übergewicht, Diabetes, Herzerkrankungen."
"Wir sind Opfer unseres evolutionären Erfolgs"

Einfach gesagt: Im Zweifelsfall hilft nur eiserne Disziplin gegen unsere in zwei Millionen Jahren antrainierten Essgewohnheiten. Oder wie es Leonard zusammenfasst: "Das Problem in der modernen Welt heißt: Wir sind Opfer unseres eigenen evolutionären Erfolgs geworden. Unser Essen ist sehr energiereich und von hoher Qualität. Gleichzeitig ist der Aufwand deutlich gesunken, die Kalorien aufzutreiben. Und das hat unsere Energiebilanz zu weit in eine Richtung verschoben.

16. Februar 2009, Quelle

zeitgemäß essen

Hallo Herr Möller,

Anbei ein Artikel, den ich heute gelesen habe und der recht bemerkenswert für sie sein könnte (die Quelle habe ich leider nicht, da mir der Artikel selber per Mail geschickt wurde. Lässt sich bei Bedarf aber sicher über Google rausfinden):

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am Dienstag appelliert, auf Wildfleisch, das mit Bleimunition geschossen wurde, zu verzichten. Der regelmäßige Verzehr von mit Bleimunition erlegtem Wildbret sei gesundheitsschädigend. Für Österreich gab die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Entwarnung Elisabeth Publig von der AGES: "Wildfleisch wird in Österreich laufend untersucht, bisher sind keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Der Großteil der Proben lag im Bezug auf den Bleigehalt unter der Bestimmungsgrenze".

LM: Unsinn. Blei ist in keiner Meng ungiftig!

Außerdem sei Wildfleisch toxikologisch unbedenklich bei einem normalen Verzehr. „Die Rückstände vom Schusskanal und sämtliche von Verunreinigung betroffene Teile werden immer entfernt und nicht gegessen“, sagte Peter Lebersorger von der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände.

Laut BfR reicht das großzügige Entfernen des Fleisches um den Schusskanal nicht aus, um eine Belastung zu vermeiden, da die meist verwendeten bleihaltigen Jagdgeschosse tief im Fleisch Splitter hinterlassen würden.

Hier noch ein Hinweis, un noch einer!

Beste Grüße aus Düsseldorf, M. H., Mittwoch, 21. September 2011 13:23

zeitgemäß essen II

Grüß Gott Herr Möller,

ich habe diese Artikel einem befreundeten Jagdkollegen weitergeleitet. Er ist neben leidenschaftlicher Jäger auch leidenschaftlicher Wildpret-Esser, d.h. deckt seinen (und den seiner Familie) Fleischkonsum nahezu ausschließlich mit selbst erlegtem Wild. Als studierter Biologe hat er diese Nachricht auch gleich mit einem Kollegen besprochen und ich von ihm die Antwort bekommen, Blei aus den Geschoßresten wird beim Menschen - im Gegensatz zu den erwähnten Greif - über das Eiweiß (Fleisch) gebunden und nur in sehr geringen Mengen in unserem Nahrungskreislauf aufgespalten und aufgenommen. Die Mengen seien so gering  daß diese weit – Faktor 10 - unter jenen lägen, die wir durch andere belastete Nahrungsmittel (Getreide, Getränke, etc.) bzw. über Jahrzehnte aus den Abgasen der Verbrennungsmotoren aufgenommen haben. Auch würde das Blei im Nahrungskreislauf nicht (nur gering) gelöst und kann daher maximal während des Verdauungsprozesses „aufgenommen“ werden, dies im Gegensatz zu ständigen Bleiabgaben wie etwas früher bei Schußverletzungen (Kriegsversehrte), bei denen Bleigeschosse abgekapselt sich ständig im Körper befanden bzw. bei den „guten“ alten Amalgamfüllungen in den Zähnen.

Für mich als Laien – der natürlich brav und gern weiterhin noch die Lutz Möller Geschoß und hoffentlich bald in Ö auch die MJG verwendet – stellt sich zumindest die Frage, welchen der konträren Meinungen man nun Glauben schenken soll, bzw. für mich sich die Frage aufdrängt, in wie weit die gesundheitliche Beurteilung von Blei im Wildfleisch von der Grundsatzeinstellung zur Jagd abhängt und hier nicht „gefärbte‘“ Aussagen getätigt werden.

Weiters wäre bemerkenswert zu wissen, wenn tatsächlich so große Mengen Blei aus, mit den Geschosssplittern aufgenommen wird, wie es sich bei anderen Geschoßarten mit den ja dann logischer Weise in gleicher Menge aufgenommenen Buntmetallmengen verhält und man einen Kupferüberschuß lt. Literatur ja auch schon durch unsachgemäß e Einnahme von Kupfertabletten erreicht und dieser bis hin zu Erbkrankheiten führen kann. Dies natürlich mit dem Wissen, daß das Schwermetall Blei nicht direkt damit zu vergleichen ist

LM: Kupfer ist im Gegenstz zu Blei ein „essentielles“ Metall, das wir in geringen Mengen unbedingt benötigen!

MfG, Karl E., Montag, 26. September 2011 14:03

Wildpret zählt

Guten Tag Herr Möller,

ich schicke Ihnen im Anhang die gewünschte Bestätigung. Recht herzlichen Dank für die rasche Kontaktaufnahme. Für mich war Ihr altes Lutz Möller Geschoß bereits das Beste. Ich schieße mit meiner Blaser K95 in .300" Weath. Mag. vom Reh bis zum starken Hirsch alles - und zwar ohne Wildbret Zerstörung - . Dies ist für mich sehr wichtig weil ich die meisten Stücke selbst zerwirke.

Nochmals recht herzlichen Dank, Frohe Weihnacht und ein kräftiges Weidmannsheil für 2012 mit freundlichen Grüßen, Franz Veit, Freitag, 23. Dezember 2011 11:05

Küchenjägers Wunsch

Hallo Herr Möller,

ich würde gern 100 St. von Ihren MJG 7627 bestellen, sowie einen RCBS Setzer! Welche Zünder empfehlen Sie für 30-06 mit RWS Hülsen und Norma 202 Pulver?

LM: CCI 200, Federal 210 oder RWS 5341

Vielen Dank für Ihre Mühe und machen Sie weiter so, solche Geschosse und Munition wünscht sich ein „Küchenjäger“, beste Wirkung bei vernachlässigbarer Wildbretentwertung. Nochmals Vielen Dank für Ihre Arbeit. Ihr Auftritt ist einmalig und überaus lehrreich. Ich finde mich fast täglich dort ein und lese mit Begeisterung.

LM: Danke.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil, Uli Hahn, Sonntag, 25. November 2012 13:02