Revolver
Dirty Harry.gif

Einige Revolver

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Musik.44".44" LeistungenCasull Ersatzlauf4 Revolver riskant!Smith &; Wesson Revolver 629 geplatztDopplerDoppler II☻Doppler III

Ruger_Super_Redhawk.gif Kurzwaffenpatronen 7,62x25 Tokarev, .357SIG, .357 Magnum, .44 Magnum Korth Revolver
links: Ruger Super Redhawk .454" Casull, Mitte Kurzwaffenpatronen 7,62x25 Tokarev ~ 7,63 Mauser, .357 Sig, .357 Magnum, .44 Magnum. rechts: Korth Revolver

S&W 28-2 S&W 29 Sprengzeichnung S&W 29-3 Dirty Harry


.38 Special,
.357 Magnum
.357 Sig
Zugmaß 9,02 mm 9 mm Luger Zugmaß 9,04
Feldmaß 8,79 mm Feldmaß 8,82

Also passen 9 mm- und .38- und .357-Geschosse in 9 mm- und .38- und .357-Läufe. Der gegenüber den Pistolen 3/100 mm kleinere Felddurchmesser der .38-, .357-Revolver bleibt ohne nennenswerten Einfluß, insbesondere bei Bleigeschoßen.

Revolver CIP RWS nannte für gängige Patronen und Lauflängen aus Revolvern gemessene Werte zu


21 cm Meßlauf 6 Zoll Revolver 4 Zoll Revolver
.357 Mag. 445 m/s 367 m/s 331 m/s
.38 specl. 330 m/s 293 m/s 265 m/s

.357" Magnum aus Smith &; Wesson 28-2

10,2 g TMF 0,22g AA2, Patrone kaum gefüllt, eher leer. 206 m/s
10,2 g TMF Norma 329 m/s
10,2 g TMF Winchester 351 m/s
10,2 g TMF 1,25g Vectan SP-3, voll! 423 m/s
je 5 Messungen Durchschnitt

Smith &; Wesson 29-2 in .44" Magnum

Aus meiner Muskiste fand ich eine Betragsfetzen von Fritzchen: Da man das Rad nicht zweimal erfinden muß, habe ich den DWJ-Band von 1975, Heft 8, herausgezogen. Da drin wurden in einer Artikelreihe auch Messungen mit dem S&W 29 durchgeführt. Ein heute nicht mehr übliches 250 gr. = 16,2 g Keith-Geschoß aus legiertem Hartblei war vor 22 Grain = 1,4256 g Hercules 2400; Remington Zündhütchen 21/2 geladen. Es soll sich bereits um eine Maximalladung handeln. folgende Werte die wurden angegeben:

2 1/2" 6,35 cm etwa 325 m/s, laut Artikel geschätzt
4 " 10,1 cm 365 m/s 110 mkp 1.079 J
6 1/2" 16,6 cm 395 m/s 129 mkp 1.265 J
8 3/8" 21,3 cm 426 m/s 149 mkp 1.461 J

Yervant Bohdjalian suchte Ladedaten von P 803 für seine .44 Magnum.

Die .44 Mag ist (wie die .41 Rem Mag.) ein dickere .357 Mag., nämlich gut 32,64 oder 32,77 mm lang. Alle drei Hülsen sind zylindrisch, wichtig! Die üblichen Geschosse sind 15,6 bzw 10,23 g schwer. Die Bohrung ist 0,9055 bzw. 0,6328 cm² flächig. Daraus ergeben sich Flächenlasten zu

.357 Mag 10,23g / 0,6328 cm² = 16,16 g/cm2
.44 Mag. 15,5 g / 0,9055 cm² = 17,11 g/cm²

Also ist der dynamische Widerstand der .44er knapp unter der .357er. Daher kannst du verhältnismäßig so viel Pulver bei der .44" wie bei der .357" nehmen, wenn die Gasdrücke gleich wären, sind sie aber nicht. Siehe Tafel rechts:

.357 3.200 bar CIP Höchstdruck, Prüfdruck +30%
.41 3.000 bar
.44 2.800 bar

Beispiel:

P803 .357 10,2 TMF Min. 0,475g Max. 0,545g macht je g Geschoß

0,475g Pulver / 10,23 g Kugel = 0,0464 R803 Min P/K für 350 m/s und
0,545g Pulver / 10,23 g Kugel = 0,0532 R803 Min P/K für 390 m/s.

Bedeutet für die .44 Rem Mag mit 15,6 g Kugel, also fast gleicher Flächenlast.

15,6 g .44 Kugel * 0,0464 P/K R803 = 0,723 g R 803 Min
15,6 g .44 Kugel * 0,0532 P/K R803 = 0,829 g R 803 Max.

Für leicht (Aweiche < 5%) andere Massen rechne

mc
delta mc = - --------------------- delta mp
2 mp + 3 epsilon mc

Achtung: CIP mißt praxisfern im geschlossenen 21cm Meßlauf *ohne* Luftspalt.

Also solltest du Deine R803 Dose auch für Deinen .44er nutzen können. Bedenke allerdings den etwas geringeren zulässigen Maximaldruck! Also fange bei der unteren Ladung an. Taste dich dann hoch. Welche Waffe hast du? Es kommt nämlich sehr auf die Trommelwandstärke und Güte an (Siehe unten). Frage doch mal bei RWS nach, warum man dort keine Angaben für das Pulver R803 für die Patrone macht - es kommt nebenbei von Bofors.

Dynamit Nobel GmbH
- Hr. Dowidat -
Kronacher Str. 63
90427 Nürnberg /Mittelfranken Ruf 0911.97961.203

Gruß Lutz

Sehr geehrter Herr Möller,

ich führe mit meiner DL-Hündin hin und wieder Nachsuchen durch. Dies waren bisher meistens recht einfache Nachsuchen auf Rehwild und Damwild. Dabei habe ich als Kurzwaffe meine 08 (Bj. 1918, Erfurt) mitgeführt. Dies hat bisher auch immer gereicht. Da in unserer Gegend (LK Oldenburg, Niedersachsen) die Schwarzwildbestände immer mehr zunehmen bzw. das Schwarzwild immer häufiger Siedlungsgebiete erobert, die bisher schwarzwildfrei waren, kam jetzt häufiger vor, daß ich auch Schwarzwild nachsuchen mußte. Mit meiner 08 bin ich da natürlich aus den verschiedensten Gründen schlecht ausgerüstet (9x19 Patrone, die 08 ist zudem recht unsicher zu führen).

Ich möchte mir jetzt einen Revolver im Kal. 44 Magn. zulegen. Meine Frage: Ist aus Ihrer Sicht sinnvoll einen Revolver dieses Kalibers mit 4 Zoll Lauflänge zu führen? Ich möchte halt bei der Nachsuche möglichst wenig Gewicht bei möglichst größter Wirkung mitschleppen. Wo ist Ihrer Meinung hinsichtlich der Lauflänge bei diesem Kaliber von einem vernünftigen Kompromis auszugehen?

Herzlichen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Hartmut Rinne, Samstag, 15. November 2008 10:52

Tag Herr Rinne,

Sie sehen bei Smith &; Wesson 29-2 in .44" Magnum die abträglichen Wirkungen zu kurzer Läufe. Unter 6 Zoll würde ich niemanden raten wollen. Im Übrigen haben die üblichen .44" Rem. Mag. Geschosse dieselbe Flächenlast wie die .357! Mag Patronen. Bei gleicher Gestalt und gleichem Werkstoff dringen Sie also ebenso tief ein. Von daher bringt das größer Kaliber nichts. Der Wirkungsquerschnitt ist zwar größer, aber bei der Nachsuche annehmende Sauen erlegen Sie sicher nur mit Hirn- oder ZNS-Treffer. Daher kommt es auch den Wirkungsquerschnitt nicht wesentlich an. Die .44" Magnum Patrone weist recht geringen Gasdruck auf, fördert Leitung aus kurzen Läufen ist also nicht gerade. Revolver sind sowieso veraltet und manche halten nicht viel aus, siehe geplatzt!

Ich empfehle daher ein passende moderne Pistole in .357 SIG, ähnlich der Steyr M357.

Waidmannsheil, Lutz Möller

Sehr geehrter Herr Möller,

bitte entschuldigen Sie meine Unwissenheit, aber ich kenne unter .44 Magnum nur das Kaliber, das u.a. S&W für die Revolver 629 und 29 anbietet. Ist zu befürchten, meine Angabe seien noch immer laienhaft ungenau?

LM: Na ja, Sie benutzen den Ausdruck „Kaliber“, wenn Sie „Patrone“ meinen!

Ich sah bei S&W, die bieten Revolver für dieses Kaliber u. a. mit 4 Zoll, 5 Zoll, 6 Zoll und 6,5 Zoll an. Welche Ausführung gliche nach Ihrer geschätzten Meinung Ausnutzung der Patrone und Führigkeit am besten aus. Macht es überhaupt Sinn, einen Revolver mit 4 Zoll in diesem Kaliber zu erwerben?

LM: Eher weniger, sieh oben !

Ich hoffe, Sie können mit meinen Angaben etwas anfangen. Besten Dank im Voraus für Ihre Mühen!

Mit freundlichem Gruß, Hartmut Rinne, Samstag, 15. November 2008 20:53

Handfeuerwaffenmaße

Ruger Interarms Mossberg S&W S&W S&W Ruger Dan Wesson Freedom Arms Ruger S&W M-52 M357
S. B. Hawk Dragoon Abilene 629 629ES 29-2 Redhawk M-44 Casull .44 28-2 Pistole Pistole
Patrone
.44
.44
.44
.44
.44
.44
.44
.44
.44
.454 Casull
.357
7,62 x 25
357SIG
T.-Durchmesser
43,86
43,94
43,89
43,70
43,50
43,50
45,21
44,88
44,45
43,35
- -
T.-Länge
44,62
43,63
44,57
43,20
43,25
43,40
45,79
45,99
45,08
44,55
41,20
- -
T.-Zwischenwand
2,16
2,21
2,18
2,40
2,11
2,10
2,85
2,84
2,46
2,80
4,15
2,25
2,80
T.-Außenwand
?
?
?
2,15
2,02
2,00
?
?
3,43
3,34
3,00
2,25
2,80
CIP Höchstdrücke
Patrone [bar]
.454 Casull 3.700
.357 Max 3.445
.357 Mag 3.200
.44 Mag 2.800
7,62 x25 Tokarev. 2.600
Revolvertrommeln sind unterschiedlich dick, halten damit mehr oder weniger Druck stand.

Dan Wesson Revolver sind zwar kräftig gebaut, aber nicht mehr neu zu beschaffen. Gebraucht sind sie selten, fallen also aus der Wahl heraus.

Freedom Arms Revolver sind sehr kräftig, leider ohne Spannabzug.

Smith &; Wesson 629 sind eher schwächlich. Der 29er Dirty Harry wird nicht mehr gebaut.

Alte 27er (zivil) oder 28er (Behörde) N-Rahmen Revolver Sie sind mit dicker Trommel im großen N-Rahmen für stärkste Ladungen im Dauergebrauch geeignet! Alte Highway Patrolman sind viel getragen und wenig geschoßen aus Behördenbestände für 500 DM bei jedem Händler zu erwerben. Eher macht das Zündhütchen, als der Revolver schlapp.

Die Steyr M357 bietet ebenfalls Möglichkeiten kräftige Ladungen zu verschießen.

Smith & Wesson Revolver 629 geplatzt

Heute zeigte mir ein Schütze verunsichert folgende Photos. Der abgebildete .44"er Smith &; Wesson 629-6 Revolver war etwa drei Jahre alt und hatte etwa 3.800 Schüsse im Waffenbegleitbuch eingetragen. Sein Vorgänger hielt 16.000 und wurde dann verkauft, durch eben diesen ersetzt. Die Ladung war, nach einem Vorschlag des DWJ 10/2005, S.38 , 0,43 g N310 vor einem 14,26 g H&;N Wadcuttergeschoß. Die Geschosse waren mit 33,3 mm L6 fast ganz in die Hülse gesetzt. Wie vor vielen Jahren oben in Handfeuerwaffenmaße beschreiben, sind die Trommelwandstärken 2,15 bis 2,4 mm. Bei 2.800 bar zulässigem Druck und 11,61 mm Ø Hülse gibt das 7.560 bar (unübliche Einheit) oder 756 N/mm² Werkstoffspannung; verdächtig nah an der Stahlfestigkeit. Die Ladung sollte bei knapp 70 Füllung den Gebrauchgasdruck knapp erreichen. Also ein verträglicher Wert, sollte man meinen. Die doppelte Ladung (eine zu kräftige Preßladung) würde nicht hereinpassen. War also keine Überladung drin?

Dem Schützen sowie seinen beiden Standnachbarn rechts und links geschah nichts. Sie kamen mit einem Schreck davon. Insofern kann man dem Revolver, anders als die Blaser R93, als sichere Waffe bezeichnen, die im Versagensfalle Schäden vermeidet. Abgesehen von den leistungsmindernden dünnen Trommelwänden ist das doch erfreulich, oder?

SW629-6.jpg

Bild 1: Nach 3.800 Schuß geplatzter SW629-6, Scheibenladung 0,43 g N310 vor 14,26 g H&;N Wadcutter

SW629-5.jpg

Bild 2: Nach 3.800 Schuß geplatzter SW629-6, Scheibenladung 0,43 g N310 vor 14,26 g H&;N Wadcutter

SW629-4.jpg

Bild 3: Nach 3.800 Schuß geplatzter SW629-6, Scheibenladung 0,43 g N310 vor 14,26 g H&;N Wadcutter

SW629-3.jpg

Bild 4: Nach 3.800 Schuß geplatzter SW629-6, Scheibenladung 0,43 g N310 vor 14,26 g H&;N Wadcutter

SW629-2.jpg

Bild 5: Nach 3.800 Schuß geplatzter SW629-6, Scheibenladung 0,43 g N310 vor 14,26 g H&;N Wadcutter

Bild 6: Nach 3.800 Schuß geplatzter SW629-6, Scheibenladung 0,43 g N310 vor 14,26 g H&;N Wadcutter

Mein Rat

Die Hülsen waren nach dem Schießen mit der o. a. Ladung innen immer schwarz, die Unglückshülse hingegen hellgrau. Aha! Hellere Schmauchfarbe geht mit höherem Druck einher. Der kann beim Revolver, bei dem der Rückstoß die Geschosse höchstens aus der Hülse nach vorn zieht, also mehr Raum schafft, wohl nur vom Pulver stammen. Da keine Dose gewechselt wurde, sollte die Meng der Verursacher gewesen sein. Aus den Anzeichen kann also auf eine fehlerhafte Ladung als mögliche Fehlerursache geschlossen werden.

Ich rate allen Schützen von sogenannten Scheibenladungen ab, weil teilleere Hülsen aus Versehen überfüllt werden können. Volladungen schließen Überladungen dagegen aus. Ich rate nur zu möglichst vollgestopften Hülsen, oder Preßladungen, die eine Überladung sicher verhindern. Besser ist das!

Lutz Möller 9. Februar 2006,

Wie ich heute von dem Händler erfahre, bei dem der geplatze Revolver nun in der Wiederladerausbildung eingesetzt wird, ist aus der Unglückhülse das Zündhütchen ausgeblasen. Er sagte „Die Hülse sähe aus, als seie sie förmlich explodiert!". Zusammen mit der Schützenäußerung zu der Farbe ist damit eine versehentliche Überladung als wahrscheinlichste Unglücksursache anzunehmen. Mein Rat gilt damit umso ernster. Selbst wenn so ein SW629 sich im Versagensfalle für den Schützen gutmütig verhält könnten Nebenstehende von den Splittern ernsthaft verletzt werden. Stopfe Hülsen immer voll! dann kann das nie passieren!

Lutz Möller 10. Februar 2006,


Moin Herr Möller,

die von Ihnen bereiteten Informationen sind Klasse. Ich tue mich mit dem Suchen zwar etwas schwer, doch führt das dazu, daß ich mich in diesem bemerkenswerten Wissensdschungel für lange Zeit aber ohne Reue verlaufe. Neben dem gelegentlichen Test eines Ihrer Lutz Möller KJG in .308" plane ich die Anschaffung eines .44" 629 S&W. Hierbei habe ich Ihre diesbezüglichen Angaben über den gesprengten Revolver gelesen und möchte Sie auf eine Unstimmigkeit hinweisen. Zuerst schreiben Sie unter: Revolver daß er 3.800 Schuß alt war, der Vorgänger nach 16.000 abgestoßen wurde. Die Bildunterschriften meinen den 3.800ter und schreiben vom 16.000. Sicherlich war´s der Fehlerteufel.

Gruß und weiter Waidmannsheil mit bestem Gruß aus Bochum

WG David M. Reymann, Donnerstag, 28. Dezember 2006 14:48

Danke Herr Reymann,

Sie haben ja völlig recht. Der Fehler ist nun beseitigt. Ich hoffe Si sind klüger als der obige Schütze und schießen nur mit vollen Patronen, nicht mit halbleeren. Mehr lesen Sie dazu in Zündhütchen.

Waidmanns Heil, Lutz Möller

Zerstörerischer Fehler

Sehr geehrter Herr Möller,

seit einiger Zeit verfolge ich Ihre Aufsätze im Netz mit großer Anteilnahme, und habe sehr viele praktische Kenntnisse und Umfeldwissen aus Ihren Werken entnehmen können - dafür herzlichsten Dank!

LM: Bitte gern, bitte sehr!

Leider erst heute, also 3 Jahre nach Erscheinen, stiß bin ich auf den gesprengten S&W 629 (0,43 g N310 vor einem 14,26 g H&;N Wadcuttergeschoß). Da ich diese Waffe selber besitze und mich eingehend mit ihr und dem Kaliber .44 Mag beschäftige, kann ich vielleicht eine einfache Erklärung für die Sprengung des 629ers liefern: Der gute Schützenkollege wird wahrscheinlich das H&;N Wadcutter (Hollow Base?) verkehrt rum gesetzt haben, und, wie aus den Fotos ersichtlich, bei einer Patronenlänge von 32,4mm (=Hülsenlänge) entspricht dies hiermit in etwa einem Flachbodengeschoß! daraus ich gem. Brömel 4089 bar Gasdruck! errechnen

Verkehrt-gesetzt-Druck.png

Explosionsladung N310-6.64-32,4-4089 bar! (Geschoß verkehrt gesetzt)

Da bleibt kein Auge trocken

(LM: 4089 bar → Trommel platzt sicher!)

Dabei wäre zu bemerken, auch bei richtigem Geschoßsetzten geben die ersichtlichen Daten bereits 2809 bar Gasdruck.

LM: . . . und bei den sehr dünnen Trommelwänden und 21.000 Schuß die Trommel auch schlicht ermüdet sein könnte und deshalb ohne gröberen Fehler barst; also ohne krassen Ladefehler!

Übrigens auch vom Hartmut Brömels Quickload habe ich erst durch Lektüre Ihrer Ausführungen erfahren - nochmals Danke!

LM: Danken Sie H. Brömel. Der hat sich die Mühe gemacht, die Software zu schreiben und pflegt sie.

Mit besten Grüßen aus Wien und Gut Schuß, Alfred Markl, Mittwoch, 18. Februar 2009 00:51

9 x 19 mm Luger aus P-38 mausertt.jpg 7,62 x25 mm Tokarev aus M-52
8,0 g RWS f. Behörde 353 m/s
6,5 g Hirtenberger f. 425 m/s

5,5 g Sellier &; Bellot VMR durchschießen mit 450 m/s 10 cm Eichenpfosten

5,5 g Sierra TMR #8005 vor 0,726 g SP-2, so etwa 90% voll, zerlegen 545 m/s mit auf Weichziele wie ein Jagdgeschoß!

.44er Leistungen mit 15,6 g Geschoß

Hersteller Geschoß V0 [m/s] Quelle
CCI Blazer Bleiflachkopf 282 Frankonia
Magtech (CBC) TMF 357 Frankonia
Samson TMF 360 Frankonia
Winchester TMF 359 Frankonia
Federal Sierra TMF 360 Frankonia
Norma PC.TM 390 Frankonia
PMC TMF 376 Frankonia
CCI Schrot 305 Frankonia
Leader (Fiocchi) TMF 415 aus 21 cm SW 29 Revolverlauf gemessen
Remington TMF 360 0,2 Luftspalt, 10 cm Lauf

.44 Magnum History Marks

Source: Sierra´s 4th Reload manual:

Since its December 1955 Introduction, the .44 Magnum attained near legendary status as "The powerfullest Handgun in the World." Although many newer Cartridges in the Power department upstaged it, the big .44 still seems to instill a Sense of Awe, even among experienced Handgunners. Through all the Hype, the .44 Magnum is an extremely versatile Cartridge, capable to handle a wide Handgun tasks range. Based on Elmer Keith earlier work with heavily loaded .44 Special cartridges, he is generally credited with the .44 Magnum development. Like its smaller Cousin, the .357, the .44 Magnum Case was made .125" longer than the parent Special case, to prevent to chamber it in older .44 Special revolvers. The .44 Magnum made its Debut in the Smith &; Wesson Model 29 revolver. The Model 29 was closely followed by Ruger's Blackhawk, also in .44 Magnum. Since then, several Handgun manufacturers chambered Revolvers, and at least one autoloader for the potent .44.

Primarily used as a Hunt cartridge, the big .44 has sufficient accuracy to make it as well a good Competition cartridge. In fact, the first perfect 80x80 Revolver score in IHMSA competition was fired with a .44 Magnum, using Sierra's 220 grain FPJ.

While the Smith &; Wesson Model 29 saw some Law enforcement use, usually using the milder .44 Special load, its real Claim to Fame in Police circles was in the hands of Inspector Harry Callahan in the 1971 movie, "Dirty Harry." Interestingly enough, according to S&W historian Roy Jinks, actor http://royshort.com/ClintT.php - Clint Eastwood used two Model 29s during the filming. A 6 1/2" barreled revolver was used in most scenes, while an 8 3/8" barreled Model 29 was used for dramatic effect in some close-ups. While the Model 29 had been selling fairly well before, literally years passed, before Smith &; Wesson managed to fill all the Back orders for the Model 29, caused by the "Dirty Harry" series.

"Go ahead Punk. Make my day!"

Regardless of the Boost, it may have received from Hollywood, the .44 Magnum is on its own merits an excellent Cartridge. Capable to cleanly take most North American big game, the .44 prove especially well suited to Short range situations common to Deer and Black bear hunt. It also became one of the more popular Revolver cartridges for IHMSA or NRA Handgun silhouette competition. Sierra offers an extensive line of .429" diameter bullets for the .44 Magnum, making it suitable for almost any conceivable use. With lighter Bullets and/or reduced loads, the .44 can be a pleasant Cartridge to shoot. These reduced Loads can be a big help to learn to master this powerful Cartridge. At the other extreme, the massive 300 grain JSP offers on even the toughest game animals deep, reliable Penetration.

Like most other Cartridges, using large charges slow burning Powders, the .44 generally gives best Accuracy and Ignition when used with Magnum primers and a firm crimp. Crimp can be especially important with this cartridge, as it can generate enough recoil to actually "pull" the bullets, in much the same fashion as a kinetic Bullet puller! If this occurs, the Bullets may be pulled far enough from the case to protrude from the Cylinderface, locking up the Revolver!

The .44 Magnum is a widely flexible Cartridge, but it is not a Cartridge for everyone.

Lauflänge

Von der Treffergenauigkeit der Waffe an sich ergeben vielleicht kurzen und langen Läufen keinen Unterschied, aber bei der Umsetzung der Waffenpräzision auf die Scheibe tut sich der Schütze mit einer längeren Visierlinie mit Sicherheit leichter. Beispiel:

Waffe 1: Visierlinie = 150mm
Waffe 2: Visierlinie = 200mm

Angenommen, ein Schütze trifft mit Waffe 1 auf 25m aufgrund eines Visierfehlers 60mm rechts vom Zentrum der Sportpistolenscheibe => ergibt eine 8. Derselbe Visierfehler mit Waffe 2 ergibt eine Rechtsabweichung von 150/200*60mm = 45mm. => ergibt eine 9.

So schaut´s aus!

cu Toni

Casull Ersatzlauf

Hallo Herr Möller!

Ich stieß eben mit der Google- Suche auf Ihre Adresse. Mein Mann hat einen Casull- Revolver, bei der durch einen Fehlschuß der Lauf aufgebaucht wurde und er sie gern repariert haben würde. Er findet aber Niemanden, der das macht und nun bin ich auf der Suche. Bitte teilen Sie mir mit, welche Informationen Sie eventuell noch zur Waffe benötigen, kann man das reparieren, wenn ja, wer kann das machen und wie teuer würde so eine Reparatur kommen. Mein Mann bekam wohl die Information, daß es in Deutschland anscheinend Niemanden gibt, der solche Reparaturen durchführt, stimmt das? Und wenn ja, kennen Sie Kontaktadressen?

Für Ihre Hilfe, Mühe und Unterstützung danke ich Ihnen im Voraus,

Gruß, Vera Laidig

Tag Frau Laidig,

meine Lieblingstante, inzwischen über 90 Jahre alt, heißt auch Vera. Insofern kommen sie mir sehr sympathisch.  Einen Lauf auszutauschen sollte also nicht so schwierig sein, meine ich. Fragen Sie mal

Büchsenmachermeister
Lutz Lorberg
Zähringer Straße 363
79108 Freiburg lutz.lorberg@t-online.de Fax +49.761.555804 Ruf +49.76154916 Mobil +49.171 432 7586

Das einfachste wäre vermutlich sich von Casull einen Ersatzlauf schicken zu lassen und den einzuschrauben bzw. einzupassen. Könne Sie Englisch sprechen und schreiben?

http://www.freedomarms.com/ FREEDOM ARMS' EXPORTERS

Al, Harry &; Kym are ready willing and able, to help you with your exporting needs.

WORLDWIDE SPORTS NETWORK, INC.
81A Noblestown Road
Carnegie, PA 15106
Phone: (412)278-4200 Fax : (412)278-4201 www.worldwidesportsnetwork.com Email: wsnetwrk@sgi.net

Mfg, Lutz Möller Donnerstag, 29. Mai 2003 14:29

Hallo Herr Möller!

Auf diesem Wege möchte ich mich für die genannte Adresse des Herrn Guhl bedanken! Inzwischen bekamen wir die Casull mit neuem Lauf zurück und die gesamte Abwicklung verlief völlig problemlos.

Herzlichen Dank und liebe Grüsse, Vera Laidig, Montag, 28. Juli 2003 10:21

Revolver riskant!

Hallo Herr Möller,

ich habe mir Ihre Seiten mehrmals aufmerksam durchgelesen. Obwohl ich an der TU Dresden im Rahmen meines Forststudiums etwas Physik zu lernen hatte, kann ich die Fakten nur bewundernd akzeptieren, die Sie und andere zum Besten geben.

Eines jedoch halte ich für eine „kühne Nummer”, nämlich den Fangschuß mit Kurzwaffen auf wehrhaftes Schwarzwild.

Ich jage seit 23 Jahren und habe niemals einen Schweißhundführer mit einer Kurzwaffe gesehen. Alle verwendeten einen etwas modifizierten Militärkarabiner in den gängigen Kalibern, wie z.B. .308"W, 8x57IS oder 9,3 x62. Der Schuß aus einer Kurzwaffe auf ein annehmendes Schwein ist einfach zu unsicher. Selbst die „dicksten Pillen” wirken nur bei wirkungsvollen Treffern! Jedoch erscheint mir das sichere Abkommen (Anm. LM: mit einem Revolver) einfach zu riskant. Einen robusten Karabiner oder auch ein herkömmliches Jagdgewehr kann außerdem noch anderweitig zur Abwehr eingesetzt werden, das mit einer Kurzwaffe nicht möglich ist. Somit kommt die Kurzwaffe nur im höchsten Notfall zum Einsatz. Ich persönlich nehme zur Schwarzwildjagd einen Ruger GP 161 Revolver im Kaliber .357" Magnum mit. Der müßte mit seinem 6 Zoll Lauf im Notfall reichen. Ansonsten finde ich Ihre Seiten ausgezeichnet.

Martin Vogel, Sonntag, 15. August 2004 22:44

Herr Vogel,

Ihre Meinung „Selbst die „dicksten Pillen” wirken nur bei wirkungsvollen Treffern!”, kann ich nur hervorheben und zustimmen. Insofern haben Sie recht, daß geschäftete Langwaffen sichere sind. Nur werden Kurzwaffen gerade dann eingesetzt, wenn die Langwaffen von der Größe her behindern. Insofern geht Ihre Bemerkung ins Leere. Klug wäre, den Nahkampf in unwegsamen Gelände zu vermeiden, oder zumindest nur mit hinreichender Hundeunterstützung zu versuchen. Manchmal kommen Sie aber nicht mit Langwaffen an das Schwein ran. Dann müssen Kurzwaffen ran. Für den Fall galten die verschiedenen Hinweise in Fangschuß und anderen Ortes.

Waidmannsheil, Lutz Möller

Martin Vogels Nachtrag 2008

Lies Martin Vogels Nachtrag 2008 zu Revolver riskant!

.500" Smith &; Wesson

Hallo Herr Möller,

ich stöberte gerade auf Ihrer Seite und da fiel mir die Fangschußseite auf! Diesen Artikel bekam ich kürzlich in die Finger!

http://home.no.net/norpole/500mag/500SWmag-reload.php

Viele Grüße Mike Kumpf, Freitag, 6. Oktober 2006 15:09

Oben 44." Mag. Ruger Redhawk | unten .500" S&W

500-5.jpg

.500" Smith & Wesson mit Sondergriff und 21 cm Lauf

The .500 S&W killed a polarbear in selvdefence

In mars 2005 i had to kill a 505 kg polarbear on the Edoya island on Svalbard archipelago (Spitzbergen). The bear was shooten on 1,40 m with one bullet (28,5 g Performance, loaded with 2,2 g N-110 powder, 471 m/s v0 ). The bullet hit the bears neck on it's right side. The penetration was ~ 80 cm abeam the body. The bullet stopped in the skin on it's way out on the left backside of the shoulder. The shooten bear went 47 m before he was dead.

Die Tiefenwirkung eines 28,5 g schweren 12,95 mm dicken und 471 m/s schnellen Zylinders betragt 76,73 cm, stimmt also gut mit der Beobachtung überein.

Little Creek Ranch

That is a very large bear

Hello Lutz,
I had an uncle Lutz that I haven't thought about for years. My family is from Germany but I was born in the U.S.

I saw your photos of the large polar bear that you shot with a 500 S&W. You describe the distance as 4 - 5 Feet! I wish you would say more about that encounter. I am not familiar with Polar Bears. We have the large grizzly that can be aggressive at times. I also carry a 500 S&W and sometimes a 500 Beowulf carbine. Both have very similar ballistics. The Beowulf carrys more cartridges and is still relatively light in weight. My defense load in the 500 is a 420 Gr bullet which is made of brass and turned on a lathe and has a MV of 1550fps. It has a lead core pressed into it. ( I will put links to some photos of these, and some others, at the end of this email. ) They will penetrate a great distance on a large, heavy bear. I work with the company Ballistic Supply that carries a large variety of 500 S&W loadings. Take a look at our website some time.

I envy your time in the arctic. I would love to be able to spend more time there. Here are the links that I mentioned earlier.

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.500" S&W Load

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.500" S&W Load

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.500" S&W Recoil

And for a bit of Arctic humor, Eisangeln !

Best regards, Ron Otten, Donnerstag, 30. August 2007 19:30

Hallo Ron,

thanks for You Mail and the nice Pictures. You do me too much Honor. The Bear story is from here, which I stated above, but You obviously overlooked that. The closes Bear to me was less then a Meter, but he wanted not to eat me, but my Brad, that hang in a Sack in a Tree - too low, I found out. It was a Black bear. When he ripped the Sack with his Claws, a Yogurt fell out and on his Nose. Then he became a Black &;White Bear. I was in a little Tent next to him and quite happy, when he went away.

The biggest Bear I saw was in Yosemite. That big Brawn Bear was about as high as the Black bear was long. Just huge! Her roamed some 5 m from us and we did not like that either. He moved on with nothing spectacular happening. The first Time I heard anything about a Bear was 1963 in Darlana in Sweden, when only few were there then. We were told, a Bear approached an Angler that had caught Fish. He gave (How?) the Bear some Fish. The Bear ate the Fish and disappeared. Nowadays with more Bear in Sweden the Situation is no longer so friendly. Accidents with dead People happen, see here.

I find the Bullets You show above quite weird. Why would one want to fill a turned Brass bullet with Lead?

Regards, Lutz Möller

Doppler

Hallo Herr Möller,

gerade durfte ich auf dem Schießstand unter den sorgfältig beobachtenden Augen des Schießstandleiters (eines ehemaligen deutschen Meisters im Flintenschießen) und eines weiteren Jägers folgendes erleben: Mit meinem neuen Revolver, Marke Smith&;Wesson, Modell Classic Champion, Kaliber .44 Magnum, hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt etwa 150 Schüsse abgegeben und wollte an diesem Tag weitere 50 verschießen.

Ich lud die Trommel mit 5 Patronen und ließ die sechste Kammer leer. Erster Schuß i.O. Zweiter Schuß i. O. Dritter Schuß brach ganz, aber eine zehntel Sekunde später, ich hatte den Abzug noch gar nicht losgelassen, brach ein vierter Schuß, diesmal mit sehr viel Feuer, wobei ich der Meinung war, das käme aus der Trommel, wohingegen mein Jagdgenosse, der das ganze von der Seite betrachtete und damit den bessere Beobachtungstandpunkt hatte, meinte das Feuer sei aus der Mündung gekommen. Akustisch waren die beiden Schüsse kaum zu trennen. Die Munition untersuchten wir ganz genau: Es waren vier leere, vollkommen intakte Hülsen und die letzte Patrone (alles NICHT wiedergeladene Fabrikmunition von Remington) war noch im Neuzustand, da ja nicht abgefeuert. Alle Zündhütchen der abgefeuerten Hülsen hatten die Schlagbolzenmarkierung genau in der Mitte des Zündhütchens. Ein Überschlagen des Feuers auf die vierte Patrone, was ja ohnehin aus weiteren naheliegenden Gründen auszuschließen war, hatte also nachvollziehbar nicht stattgefunden.

Dieses Erlebnis war nicht dazu gemacht, mir ein Gefühl der Sicherheit bzgl. dieses Revolvers einzuflößen und deshalb gab ich ihn an meinen Händler zurück. Auf ein Austauschmodell verzichtete ich zunächst dankend. Wie vorauszusehen war äußerte sich der Büchsenmacher des Händlers mit der Aussage, ein Doppeln eines Revolvers sei technisch nicht möglich.

LM: Das sehe ich auch so.

Auch mein Schießstandsleiter und mein Jagdkollege äußerten, daß sie, wenn sie nicht unmittelbare Augenzeugen des Vorfalles gewesen wären, es wohl nicht glauben würden.

LM: Ich auch nicht.

Daß mir mein Händler das Gefühl gab, ich mochte den Revolver wohl einfach nicht und wollte ihn unter irgenDeinem Vorwand zurückgeben , war wohl klar. :-)

Ist ein ähnlicher Vorfall irgendwo in der Literatur beschrieben?

LM: Mir nicht bekannt, aber ich habe auch nicht danach gesucht.

Was halten Sie von diesem Vorfall?

LM: Ich vermute ein falsche Beobachtung.

Mit freundlichen Grüßen, Armin Gießmann, Sonntag, 13. Juli 2008 08:43

Waidmannsheil, Lutz Möller

Revolverdoppler von Armin Gießmann

Hallo Herr Möller,

kurz eine Anmerkung zum vermeintlichen Doppeln des neuen .44"-Magnum-Revolvers von Herrn Armin Gießmann. Ich glaube ziemlich sicher zu wissen was Herrn
Gießmann „geschah“, da ich den fast gleichen Fall vor ein paar Jahren selbst beobachtet habe. Folgendes geschah:

Mein Waffenhändler und Büchsenmacher hat einen eigenen Schießstand an seinem Geschäft und führt einmal im Jahr als kleine Werbemaßnahme u. a. ein
„Elefantenschießen“ durch. Das sollte heißen, jedermann konnte auf seinem Schießstand unter Aufsicht mit Leihwaffen (Lang- und Kurzwaffen) in „elefantösen“-, also besonders starken Kalibern schießen kann. Hierzu können die Patronen zum Sofortverzehr einzeln gekauft werden. Unter anderem war in diesem Jahr ein S&W-Revolver im Kaliber .500" S&W vorhanden. Ein Sportschütze sah sich das Ganze an, meinte „Das kann ja kein Problem sein“ und kaufte sich gleich 5 Patronen. Er lud den Revolver, zielte und es machte RUMMS. Das Besondere daran: Nur einen Sekundenbruchteil nach dem Schuß brach ein zweiter Schuß, der zerbröselten Beton von der Decke des Schießstandes auf den verdutzten Schützen rieseln ließ. Akustisch klang das Ganze wie eine doppelnde mehrläufige Kipplaufwaffe.

Was war geschehen ? Der Schütze hatte im Reflex den durch den heftigen Rückstoß seiner Hand vermeintlich enteilenden Revolver beherzt zugegriffen -
und die Waffe, bei der es sich genau wie im Fall von Herrn Gießmann über eine mit Spannabzug handelte, ein zweites mal abgeschossen.

LM: Gut möglich. Deshalb schrieb ich ja auch „Ich vermute ein falsche Beobachtung.“

Der zweite Schuß erfolgte in diesem Fall nahezu senkrecht nach oben. Auch hier war der Schütze felsenfest der Meinung, der Revolver sei kaputt und habe gedoppelt
und ließ sich nicht überzeugen. Das ein echtes Doppeln ohne die Waffe zu zerstören nicht möglich ist, sollte eigentlich einleuchten, denn das Geschoß der zweiten Patrone wäre in diesem Fall vom Rahmen, mit den entsprechenden Folgen, blockiert worden.

Logisch ist, man schmunzelt zunächst über so eine Sache, aber bei näherem Nachdenken ist diese Geschichte logisch. Echte Revolverkünstler, wie z. B der S&W-Werksschütze Jerry Miculek, schaffen es durchaus die ganze Trommel eines DA-Revolvers gezielt in unter einer Sekunde zu leeren. Für Normalschützen kaum zu glauben, aber wahr und vielfach bewiesen. Die Mechanik ist hier also nicht der begrenzende Faktor, sondern die mangelnde Geschwindigkeit der Sinne und Aufnahmefähigkeit des Menschen.

Mit vielen Grüßen, Hein Mück, Dienstag, 15. Juli 2008 22:16

LM: Wie liegen denn Jerries Treffer in einer Sekunde? Kann der in der Zeit denn überhaupt noch zielen?

Doppler III

Trommelsprung

Hallo Herr Möller!

Vorgestern stieß ich auf Revolver-Doppler mit Armin Gießmanns Beitrag. Da ich zur Zeit mit einer gerissenen und operierten Achillessehne rumliege,

LM: Gute Besserung! Wie lange wird das dauern?

und ne Menge Zeit zum überlegen habe, ist mir diese Geschichte ein paar Stunden im Kopf herumgegangen. Ich halte es technisch durchaus für möglich!

Vor einiger Zeit gab es in unserem Verein einen Trommelsprung. Bei starken Ladungen im Kaliber .44 Rem Mag sowie .500 S&W drehte sich die Trommel während der Rückschlagbewegung weiter. Erklärung: Die Beharrungskräfte bringen die Trommelsperrklinke dazu, während des Hochschlagens des Revolvers gegen den Federdruck in den Rahmen abzutauchen. Da nun einerseits der Schütze die Waffe nie exakt mittig während des Rück- bzw. Hochschlags führt, andererseits die Trommel wohl immer (ganz besonders bei Teilladung durch bereits abgeschossene Patronen) einer gewissen Unwucht ausgesetzt ist, dreht sie sich in diesem Augenblick auch mehr oder weniger stark. Die fixierende Klinke ist ja kurzzeitig in ihrer Versenkung verschwunden und hält die Trommel nicht in ihrer Position. Dreht sich die Trommel nun und taucht die Klinke durch die Federkraft wieder aus dem Rahmen auf, kann sie nun die drehende Trommel wieder an anderer Position verriegeln oder eine zufällig passende Lage „Kammer vor dem Lauf“ fixieren. Dies führt dazu, daß nun eine möglicherweise geladene Kammer genau vom Lauf verriegelt ist. Zum Doppeln brauchen wir nun nur noch den Hammerschlag, der ebenfalls durch die Beharrungskräfte ungewollt vom Schützen ausgelöst werden kann.

LM: Denkbar ist das, aber so ein Revolver wäre doch glatter Mist! Das sollt kein Hersteller ermöglichen!

Beim Hochschlagen einer Waffe versucht der Schütze, diese Bewegung zu bremsen um die Waffe zu kontrollieren, umso mehr, je stärker die Ladung ausfällt, mit der er schießt. Das Hochschlagen ist eine kreisförmige oder kreisähnliche Bewegung mit dem Handgelenk als Drehpunkt. Der Schütze bremst die Waffe durch festen Griff ab. Die Beharrungskräfte würden jedoch dazu führen, daß der Hammer der Waffe die Tendenz zeigt, diese Kreisbewegung weiterzuführen. Der Hammer würde sich also entgegen dem Druck der Schlagfeder ein Stück aus dem Rahmen herausbewegen. Die Schlagfeder wirkt dieser Bewegung des Hammers entgegen und zwingt diesen wieder zurück in die Ausgangsposition. Da der Schütze den Abzug ja noch gedrückt hält, hat der Hammer freie Bahn auf den Schlagbolzen oder, je nach Bauart mit bereis angesetztem Schlagbolzen, auf das Zündhütchen!

LM: Daß halte ich von den Massen und Geschwindigkeiten zur Zündung für ausgeschlossen.

Also können hier durchaus zwei Faktoren zusammentreffen, die wir zum Doppeln eines Revolvers brauchen: Innerhalb kürzester Zeit eine neue geladene Kammer vor den Lauf durch den Trommelsprung und die ungewollte und unmittelbare Zündung dieser Patrone!

Natürlich ist mir klar, hier müßten schon seltsame Zufälle bezüglich Ladungsstärke, Beharrungskräfte und Federkräfte gegeben sein, aber ich glaube, es wäre durchaus plausibel. Gerade bei schwach eingestellter Schlagfeder könnte ich mir sowas durchaus vorstellen, da hier der Hammer tatsächlich ein Stück weit aus seiner Ursprungsstellung herausgeschleudert werden kann!

Was halten Sie von dieser Idee?

LM: Die Trommeldrehung bei schlechter Klinke halt ich für möglich, eine Zündung ohne zu spannen nicht.

Gruß, Arnulf Kisslinger, Freitag, 27. Februar 2009 13:59

Kopfschuß mit Revolver

auf den eigenen Kopf

Hallo,

ich habe auf Ihrer hochbemerkenswerten Seite Berichte über den Kopfschuß gefunden. Übrigens eine der ganz ganz wenigen Infos die man dazu im Netz findet, und bei weitem die Informativste! Nun sind 2 Fragen trotzdem offen geblieben. Und zwar in Bezug auf einen gezielten Schuß in den Mund.

1. Ich habe gelesen das z. b. eine 357mag. mindestens einen 6" Lauf haben sollte. Wie kommt es dazu?

LM:  Die Aussage ist allgemein für die Jagd gedacht. Mit längerem Revolverlauf wächst auch die Visierlänge, das heißt, mit einem langen Revolver kann der Jäger besser zielen. Beim Schuß in den Mund hingegen wird das Visier nicht genutzt. Da Visier ist beim Mundschuß also entbehrlich. Mit längerem Revolverlauf wächst ebenfalls die Geschoßgeschwindigkeit. Der Jäger kann also weiter schießen, bzw. mehr bewirken. Der Mundschuß ist nicht weit. Lediglich die etwas gröer Wirkung eines schnelleren Geschosses wäre theoretisch vorteilhaft.

Wieso wäre ein Taschenrevolver im Kaliber 357.mag weniger geeignet?

Hängt das damit zusammen da0 ich den Lauf der Waffe komplett in den Mund stecken sollte, und dies mit einem 6" Lauf um einiges einfacher ginge?

LM: Sie wollen durch die Gaumenplatte ins Stammhirn schießen. Dazu ist ein oberhalb des Zäpfchens im Rachen mittig aufgesetzter Lauf sicher eine gute Zielhilfe.

Der Gedanke das durch den Rückstoß dann mit Sicherheit die Zähne ausschlagen werden ist nicht so prickelnd.

LM: Das merken Sie dann aber nicht mehr. Für die Nachwelt sehen Sie mit geplatztem Kopf eh scheußlich aus. Also erledigen Sie das draußen im Wald, aber nicht drinnen in der Wohnung. Denken Sie an die Sauerei die Sie hinterlassen werden.

2. Nach welchen Kriterien würde man die Muition auswählen? Ich meine gelesen zu haben das z.b. diese Pilz Geschosse keine so große Tiefenwirkung besitzen, doch die Problematik beim Kaliber 357. mag müsste doch eher sein das bei einer zu Höhen Tiefenwirkung das Geschoß einfach hinten wieder austritt, und dementsprechend wenig zerstört wurde.

LM: Der Zielwiderstand im Kopf ab Rachen bis Stammhirn ist gering. Der zu zerschießende Knochen ist dünn. Sie benötigen also keingroeß Tiefenwirkung.

Welche Grundart an Munition wäre denn brauchbar, bzw. zu bevorzugen?
- Vollmantel (ggf. sogar Hartmantel Geschosse?)
- Teilmantel
- Hohlspitz
- aufpilzende Geschosse?

LM: Die herkömmlichen Teilmantelflachkopf werden Sie beim Schuß in den Mund von auf den Rachen in Richtung Stammhirn genauso sicher töten wie ein aufpilzendes Hohlspitzgeschoß.

Und ist die max. Ladung/Energie immer von Vorteil?

Wäre super wenn Sie mir diese beiden Unklarheiten erklären könnten, ich wäre auf jeden Fall sehr dankbar, denn wie schon erwähnt findet man recht wenig Infos über das Thema (-;

LM: Das beste wäre einen Kundigen bitten Sie zu erschießen. Der darf das zwar nicht. Aber der kann das. Oder Sie durchlaufen ein Jagdausbildung und schießen erst mal selbst auf Wild, um die Wirkung kennen zu lernen. Vielleicht bringt Ihnen das sogar so viel Spaß, daß Sie dann von ihrem Gedanken abrücken sich selbst zu erschießen, wenn das nicht aus andern Gründen unabdingbar wäre. Das täte mir dann Leid.

MfG, MM; Freitag, 4. September 2009 22:48

Gut Schuß, Lutz Möller