Massenmord in Erfurt, warum?

Terror, Massenmord, Amok

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Die Mathematik des Terrors

Wie wahrscheinlich ist es zum Beispiel, in Europa Terror-Opfer zu werden? Das kann man ausrechnen. Das Ergebnis sollte uns zu denken geben.

Alle Jahre wieder erscheint uns die Welt als monströse Brutstätte von Gefahren, die sich zu steigern scheinen. Zum Glück gibt es die Wissenschaft der Zukunfts-Probabilistik. Wie wahrscheinlich ist es zum Beispiel, in Europa Terror-Opfer zu werden? Das hängt von zwei Faktoren ab: a) der Möglichkeit, ein Attentat zu begehen und b) der Wahrscheinlichkeit, ein erfolgreicher Terrorist zu werden.

Für eine Karriere als Selbstmord-Attentäter sind tiefe Kindheitsverletzungen erforderlich und eine fundamentale Beleidigung, die die Bereitschaft zu Gewalt-Kompensation erzeugt. Ein Kindheitstrauma hat – die Studien differieren etwas – jeder Zehnte in seinem Leben erlebt. Das alleine sagt aber noch nicht viel, denn Traumata können auch positiv kompensiert werden. Wie viele Künstler, Stars und Politiker haben einen Knacks? Die Resilienzforschung zeigt, daß eine kaputte Kindheit sogar zu einer besonderen psychischen Stabilität führen kann.

Um Killer-Terrorist zu werden, braucht man eine ganz spezifische Charakter-Kombination aus emotionaler Dummheit und taktischer Schläue. Diese Kombination kommt primär bei Psychopathen vor. In allen menschlichen Kulturen liegt die Anzahl dieser schweren Empathiestörung bei rund einem Prozent.

Nur Fliegen ist sicherer

Schließlich braucht man eine Super-Story, einen spezifischen Code aus Rebellion, Autoritarismus und Erlösungsversprechen, wie sie der radikale Dschihadismus im Moment am besten anzubieten hat. Errechnen wir daraus nun den Terroristenfaktor: die Wahrscheinlichkeit, in der Kindheit Selbstwirksamkeits-Katastrophen zu erleben: 10 Prozent; die Wahrscheinlichkeit einer psychopathisch-schlau-dummen Charakterstruktur 1 Prozent; die Wahrscheinlichkeit, zur richtigen Lebensphase auf eine Gruppe von Sinnstiftern zu treffen, die eine „Halluzinatorische-Gewalt-Narration“ zu bieten haben und diesen dann zu folgen: 0,01 Prozent.

Die Wahrscheinlichkeit, in Europa Selbstmord-Terrorist zu werden, liegt deutlich unter 1:100.000. Die Zahl stimmt mit den realen Zahlen überein: Das BKA geht von 800 Gefährdern und „Schläfern“ aus, das Milieu der Salafisten beträgt einige Tausend. Die Zahlen ähneln denen der RAF-Ära in den 70er-Jahren. Damals sprach man von 500 Aktivisten und 10.000 aktiven Sympathisanten.

Das Risiko, in einem Jahr X einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen, lag vor den Paris-Attentaten unter eins zu einer Million. Nur Fliegen ist sicherer. Das Risiko ist nach den Anschlägen von Paris genauso hoch, wenn nicht geringer. Selbst in Israel, einem „Homeland“ des Terrors, ist die Gefahr nicht viel höher. Und sie wird nicht steigen, denn es handelt sich um eine humane Konstante.

Das Problem ist allerdings, daß kein Mensch so denken kann. Unser atavistisches Hirn unterliegt der „availability bias“. Weil unsere Vorfahren mit lebensbedrohlichen Gefahren umgehen mußten, fixieren wir uns mental auf die bedrohlichen Bilder. Deshalb hängen wir fest in der Echokammer der Medien, in der unsere Ängste verhandelt werden. Das freut die Typen mit den Kalaschnikows. Wir sehen nicht mehr, wie reich, robust, erfinderisch, widerstandfähig menschliche Gemeinschaften sein können, wie die Empathie am Ende immer doch gewinnt. Erst wenn wir die Augen aufmachen, haben wir den Terror widerlegt.

Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher. Quelle

Warum geschehen Massaker?

Ein US-Rundfunkreporter namens PAUL HARVEY machte sich nach der Tragödie von Littleton/USA Gedanken zu den Ursachen für Amokläufe bzw. derartige Mordtaten. Ähnlichkeiten mit aktuellen Ereignissen in Deutschland sind nicht zufällig sondern unvermeidbar.

„Es waren die Waffen...

Ich kann nicht verstehen, was in Littleton schief gegangen ist. Hätten die Eltern ihre Kinder nur von Waffen ferngehalten, hätten wir die Tragödie nicht erlebt. Ja, es müssen die Waffen gewesen sein ... oder?

  1. So etwas kann nicht geschehen, weil die Hälfte unserer Kinder in zerbrochenen Familien aufwächst!

  2. Es kann nicht geschehen sein, weil unsere Kinder im Durchschnitt 30 Sekunden täglich sinnvolle Gespräche mit ihren Eltern führen!

  3. Es kann nicht geschehen sein, weil wir unsere Kinder wie Haustiere behandeln und Haustiere wie Kinder!

  4. Es kann nicht geschehen sein, weil wir unser Kinder in Tagesheimen verwahren, wo sie ihre Gesellschaftsfähigkeit unter dem „Gesetz des Dschungels“ entwickeln und die angestellten Aufpasser kein wirkliches Interesse an den Kindern haben!

  5. Es kann nicht geschehen sein, weil unsere Kinder im Durchschnitt 7 Stunden fernsehen können – Sendungen, in denen Sex und Gewalt in einer Weise verherrlicht werden, die selbst Erwachsene überfordert!

  6. Es kann nicht geschehen sein, weil wir es unseren Kindern ermöglichen und sie sogar dazu ermuntern, sich in virtuellen Welten zu bewegen, in denen man zum Gewinnen eines Spieles so viel wie möglich Gegner auf möglichst sadistische Weise umbringen muß!

  7. Es kann nicht geschehen sein, weil wir unsere Familien soweit kastriert haben, daß wir unsere wenigen Kinder mit materiellen Dingen überschütten, anstatt wirkliche Zuwendung zu geben!

  8. Es kann nicht geschehen sein, weil unsere Kinder – ursprünglich als Geschenk Gottes betrachtet – entweder als Folge versagender Empfängnisverhütung oder Störungen in der knapp bemessenen Zeit der Eltern gesehen werden!

  9. Es kann nicht geschehen sein, weil wir unsere Kinder lehren, es gäbe keine moralischen Werte, alles relativ sei und Taten keine Folgen hätten!.

Nein, es müssen die Waffen gewesen sein.“ (Copyright: Deutsches Waffen-Journal, 8/1999)

MUSEUM FÜR HISTORISCHE WEHRTECHNIK E.V.
FachAusschußs Europa - Waffenrecht - Museum (EWM)
Leiter Gregor Wensing
ewm@wehrtechnikmuseum.de
www.wehrtechnikmuseum.de
Museum f. historische Wehrtechnik e.V., Heinrich-Diehl-Str., 90552 Röthenbach
V.i.S.d.P.
Gregor Wensing

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Patronensammlervereinigung, 91085 Weisendorf
British Militaria Collectors Community, 69502 Hemsbach
Kuratorium zur Förderung Historischer Waffensammlungen e.V., 73734 Esslingen
Gesellschaft für Technikgeschichte e.V., 84465 Waldkraiburg
Arbeitskreis Nordbayerische Böllerschützen, 90552 Röthenbach/Pegnitz
Studienkreis Wehrtechnische Sammlung e.V., 85229 Markt Indersdorf
Garnisonmuseum, 90441 Nürnberg
www.wehrtechnikmuseum.de www.waffensammler-kuratorium.de www.militaer-museum.de www.patronensammler.de www.garnisonmuseum.de www.aknboeller.de

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