Brasilien für Waffen

Brasilianer wollen sich wehren können !

Sie stimmten gegen Waffenhandelsverbot !

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Auch künftig werden Brasilianer ihre Schußwaffen frei erwerben können: Gerade weil die Ordnungskräfte nicht verhindern können, daß in dem südamerikanischen Land mit 186 Mio. Einwohnern (2005) jedes Jahr fast 40.000 Menschen erschossen werden, konnte eine Initiative für ein Verbot des Waffenhandels bei einer Volksabstimmung keine Mehrheit finden. Rund zwei Drittel der Bevölkerung stimmten gegen das auch von Präsident Lula da Silva geforderte Verkaufsverbot. Die Brasilianer wollen auch künftig nicht darauf verzichten, sich notfalls mit Waffengewalt gegen Kriminelle zu schützen und dafür rechtzeitig vorzusorgen. Mit überaschend deutlicher Mehrheit sprachen sie sich am 23. Oktober 2005 in einer Volksabstimmung gegen ein Schußwaffenverbot aus.

Auf die von der Regierung vorgelegte Frage:

„Soll der Handel mit Waffen und Munition in Brasilien verboten werden?“

antworteten fast zwei Drittel mit Nein!

Die Neuregelung hätte den Kauf von Schußwaffen und Munition auf Streitkräfte und Polizei, private Sicherheitskräfte, Jäger, Waffensammler und Sportschützen beschränkt. Wie bei Präsidentschafts- und Parlamentswahlen herrschte für alle Bürger zwischen 18 und 70 Jahren Wahlpflicht - außerdem durften auch 16- und 17-jährige Jugendliche teilnehmen.

Die Regierung hatte sich eine breite Zustimmung für den von ihr unterstützten Vorstoß der Organisation „Viva Rio“ erhofft. Präsident Lula da Silva hatte bis zuletzt für das Verbot geworben. In Brasilien stirbt durchschnittlich alle 15 Minuten ein Mensch durch eine Schußverletzung, mit zuletzt knapp 39.000 Toten pro Jahr hat das Land eine der höchsten Mordraten der Welt. Der Großteil der Taten geschieht aus eher nichtigen Anlässen, bei Streitereien im familiären oder nachbarschaftlichen Bereich. In Brasilien sind vermutlich rund 17 Millionen Schußwaffen im Umlauf.

Gesundes Mißtrauen gegenüber der Regierung

Noch Wochen vor der Abstimmung sah es so aus, als würde die große Mehrheit der Bevölkerung das Verbot unterstützen. Am Ende setzte sich aber die Einsicht durch, daß ein Verbot eher Kriminellen nütze. Laut Untersuchungen hat die Mehrheit der Bevölkerung das begründete Gefühl, daß die Regierung sie nicht ausreichend schützt. Das Vertrauen in die Polizei ist gering. Sie gilt als ineffizient und korrupt.

Niederlage für ehemaligen Volkshelden Lula

Im Vorfeld des Referendums hatte die Regierung im letzten Jahr eine freiwillige Entwaffnungskampagne gestartet. In den Sammelstellen gaben, Männer, Frauen, Omas und Opas der 186 Mio. Bevölkerung rund eine halbe Million Schußwaffen ab. Die Regierung hatte deshalb gehofft, das sich diese Zustimmung auch in dem Referendum niederschlagen würde. Möglicherweise haben viele Brasilianer die Abstimmung aber dazu genutzt, ihre generelle Unzufriedenheit mit der Politik von Präsident Lula da Silva auszudrücken.

Den Aufsatz habe ich nach einer Vorlage angefertigt.

Die Brasilianer sind offenbar klüger als wir. Sie wissen eben, die Polizei kommt immer erst hinterher. Sich für die Notwehr zu wappnen ist klug und nütz vor allem den leiblich Schwächeren, wie Frauen oder Älteren, die sich gegen eindringende Verbrecher sonst kaum wehren könnten. Schließlich unterscheidet die Waffe, ebenso wie das Feuer, den Menschen vom Tier.

Lutz Möller 8. März 2006

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