Zündfehler

Zündfehler

stören die Jagd

Inhalt Schlagbolzen | Die Wahrheit über Zündfehler | Zündhütchen-Zuverlässigkeit | Waffenseitige Fehlzündungen | Bessere Ladeweisen | Schützenfehler | Unterschiedliche Waffenhersteller | Umgebungseinflüsse | Schuld | Johannsen meint | CCI meint | RWS meint | Marke | Zünder und Versager | Zündhütchenempfindlichkeit | Zündfehler bei Handspannern | Häufige Fehlzündungen | Fehlzünder | Zündfehler - Zündhütchenempfehlung | RWS meint | Zündfehler abstellen | Marke | Zünder und Versager | Zündhütchenempfindlichkeit | Zündfehler bei Handspannern | Ursachen und Abhilfen | Lies das

Schlagbolzen

Hallo Herr Möller,

ich hatte gedacht, alles sei in Ordnung. Nun muß ich aber mitteilen, meine Waffe zündet öfteres nicht.

LM: Welche Waffe?

Sie können sich bestimmt vorstellen, wie eine todsichere Jagd mit einem Klick endet und die Chance ist vorbei. Eine Überprüfung der Waffe ergab keine Fehler am System. Der Schlagbolzen traf das Zündhütchen einwandfrei. Kein Schuß ging los.

LM: Eine Ihrer beiden letzten Aussagen kann nicht wahr sein. Wenn ein Schlagbolzen ein Zündhütchen einwandfrei – wie Sie werteten – trifft, knallt es immer. Entweder stimmt der eine oder der ander Satz. Ihre beiden Aussagen schließen ich gegenseitig aus.  

Sie können sich bestimmt vorstellen, wie ärgerlich so etwas ist, zumal man Stunden auf dem Ansitz verbringt. Ich bitte um Lösung.

LM: Ja. Beantworten Sie meine Frage und lesen unten Die Wahrheit über Zündfehler 

Mfg Bressel, Sonntag, 15. Dezember 2019 11:07

Die Wahrheit über Zündfehler

Mitarbeiter von Guns and Ammo | 29. November 2017

Angenommen, Du übst zu schießen und erlebst einen Aussetzer. Du lädtst eine andere, neue Patrone in die Kammer und ziehst den Abzug noch einmal. Das verdammte Ding geht immer noch nicht los! Der Schlagbolzeneindruck im Zündhütchen ist tief, und um das Ganze abzurunden, erlebst Du später am selben Tag einen weiteren Aussetzer. Schlechte Munition, richtig? Vielleicht nicht.

Zündhütchen-Zuverlässigkeit

Zündhütchen bestehen aus drei Teilen: einem Becher, der am Boden einer Patronenhülse sichtbar ist; ein Amboß, der ein kleines, stativförmiges Metallstück ist; und ein schlagempfindlicher Sprengstoff, meist Blei-Styphnat.

offene RWS 5333 Zündhütchen

Auseindergepolkte Zündhütchen

Wie der Name schon sagt, hat der Becher die Form eines Bechers und enthält die explosive Zündmischung (früher korrodierendes Quecksilber-Fulminat, heute eher Blei-Styphnat, Tetrazen, usw. usf.), die zwischen dem Boden des Bechers und dem Amboß angeordnet ist. Zündhütchen sind bestimmt vom Zündstift in der Mitte mit einer bestimmten Kraft und Schnelle geschlagen zu werden, um die Patrone zu zünden. Wenn das Zündhütchen angeschlagen wird, wird der Becher nach innen gebeult, so daß er aufprallempfindliche Sprengstoff geschert wird, während der Schlagbolzen ihn gegen den Amboß im Zündhütchen drückt und das Zündhütchen zur Detonation bringt. Zündhütchen zünden mit unglaublicher Zuverlässigkeit. In den Worten von Winchester ballistician Glen Weeks:

„Im von SAAMI festgelegten Fallhammerversuch zeigen unsere Statistiken, unsere Zündhütchen sind zu 99,9997 Prozent zuverlässig sind. Das bedeutet, bei ausreichendem, mittigem Schlag feuern sie zu 99,9997 Prozent der Zeit. Ein Blei-Styphnat-Zündhütchen ist wahrscheinlich eines der ältesten und zuverlässigsten Geräte der Welt.“

Fehlzündungen treten zwar auf, aber Zündfehler aufgrund eines fehlerhaften Zündhütchens sind sehr selten. Mein Unternehmen, Black Hills Ammunition, schießt jedes Jahr mehr als 100.000 Patrone zur Prüfung. Es verkauft jedes Jahr zig Millionen Patronen an sehr anspruchsvolle Kunden. Wenn während des Prüfungen ein Aussetzer auftritt oder wenn ein Kunde einen Aussetzer meldet, untersucht das Unternehmen die Ursache vollständig. Im Laufe der Jahre zeigten diese Untersuchungen, Fehlzündungen waren nur bei einem sehr geringen Prozentsatz der Vorkommnisse auf ein fehlerhaftes Zündhütchen zurückzuführen waren.

Es geht um Statistik. Zündhütchen sind nicht volkommen – Nichts von Menschen Gemachtes ist volkommen – aber sie sind sehr zuverlässig. Statistisch gesehen können Sie auf einen fehlerhaftes Zündhütchen stoßen, wenn Sie genug schießen. Die Daten von Mr. Weeks zeigen eine Zuverlässigkeit von 99,9997 Prozent. Das bedeutet, im Mittel kannst Du alle 300.000 Schüsse einen Aussetzer erleben. Die Erfahrung von Black Hills weist nicht einmal auf eine so hohe Fehlzündungsrate hin. Das Unternehmen prüft vor dem Laden jedes der vielen Millionen Zündhütchen, die Winchester und andere Zündhütchenhersteller jährlich liefern. Im Laufe der Jahre wird etwas jedes 250.000te Zündhütchen abgelehnt. Die meisten Fehler sind aber geringfügige Mängel oder Beschädigungen, wie leicht unrunde Becher, die keinen Einfluß auf die Zuverlässigkeit haben. Das Unternehmen kann das Innere von Zündhütchen, die als gezünderte Hülsen (wie 308) zu ihm kommen, nicht sichtprüfen, prüft jedoch das richtige Einsetzen, Aussehen und die Tiefe.

In eingangs geschildeten Lage, hatte unser hypothetischer Schütze zwei Aussetzer in einer Übungseinheit am selben Tag erlebt. Die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Fehlzündungen aufgrund fehlerhafter Zündhütchen an einem Tag auftreten, ist weit entfernt. „Also“, fragst Du, „was, wenn in den meisten Fällen die Zündhütchen zündfähig sind, kann denn Aussetzer verursachen?"

Es gibt eine Reihe Möglichkeiten.

Unzureichender Einschlag

Die linke Patrone zeigt deutliche Hinweise auf einen unzureichenden Schlagbolzeneindruck. Das rechte Zündhütchen wurde richtig eingeschlagen

Zwei abgeschlagene aber nicht gezündete | fünf verschossene | dreiundvierzig unversehrte Patronen

Links drei gezündete 9,3x62 Kreuzer Patronen | Rechts zwei von der Waffe nicht gezündete Patrone. Der mangelhafte Schlagbolzeneindruck sticht als Fehlerursache ins Auge.

Die häufigste Ursache für Fehlzündungen ist „unzureichende Einschlag“. Das heißt, das Zündhütchen wurde nicht mit ausreichender Kraft und Schnelle geschlagen. Du sagst: „Schau Dir den Eindruck an. Es war riesig. Ich habe die Patrone sogar mehrmals eingeschlagen, aber das Ding ist immer noch nicht los gegangen.“

Zündhütchen werden mit einer sehr genauen Ausrichtung der Teile gebaut. Wenn das Zündhütchen einmal getroffen wird, aber aufgrund unzureichender Schlagbolzenwucht nicht feuert, wird die Empfindlichkeit weiter verringert. Das Zündhütchen-Gemisch in der „Pille“ oder im „Blättchen“, ist möglicherweise gerissen und zwischen Becher und Amboß weggeräumt worden. Das Zündhütchen-Gemisch soll detonieren, wenn es durch den Zündhütchen-Schlag zwischen dem Becher und dem Amboß geschert wird. Wenn der erste Schlag nicht ausreicht, versucht der zweite jetzt, ein Zündhütchen zu zünden, das durch den ersten Schlag beschädigt wurde. Manchmal geht das Zündhütchen mit einem Folgetreffer noch los, aber manchmal auch nicht.

Folgende Beispiele zeigen reich bebildert und mit Video ausführlich, was mangelhafte Zündung bewirkt und wie mit hinreichender Zündung dieselben Patronen dann knallen.

Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler eins | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler zwei | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler drei | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler vier | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler fünf | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler sechs

Wenn Du es noch einmal schlägst, beweist das Ergebnis in keiner Weise etwas. Jeder Folgeschlag vertieft zwar den Schlageindruck, so daß dem durchschnittlichen Betrachter scheint, es hätte sicherlich zünden sollen. Jeder Folgeschlag zerstört auch die Beweise, die für eine gute Untersuchung erforderlich wären. Wenn Du also eine Fehlzündung erlebst und die Ursache untersuchen möchtest, versuche nicht, die Patrone erneut abzufeuern. Betrachten sie als vergleichbar mit einer Autounfalluntersuchung. Wäre, die ursprünglichen Beweise zu bewahren, gut, die Autos nach dem Unfall wieder neu aufzubauen und dann noch mal wieder zusammenzustoßen, um die ursprünglichen physischen Beweise zu analysieren?

Wenn Du wissen möchten, warum eine Patrone nicht zündete, speichere die fehlzündende Patrone zusammen mit der Schachtel und wende Dich an den Hersteller, um Anweisungen zur Rücksendung zur Überprüfung zu erhalten.

Waffenseitige Fehlzündungen

Wie kann eine Waffe aufgrund unzureichendem Einschlag Fehlzündungen verursachen? Eine Möglichkeit ist ein beschädigter Schlagbolzen, der entweder eine gebogene oder abgebrochene Spitze hat. Eine andere Möglichkeit ist, die Schlagbolzenfeder ist zu schwach ist. Die Feder kann im Inneren des Bolzenkörpers schleifen oder durch altes, zähes Fett im Bolzen behindert werden, insbesondere draußen bei kaltem Wetter. Der Stift sitzt möglicherweise in einer mangelhaft ausgerichteten Schlagstiftöffnung oder ist zu kurz. Übermäßiger Verschlußabstand kann Fehlzündungen verursachen. Ein übermäßiges Patronenlager ermöglicht die Patrone in der Kammer weiter weg vom Schlagbolzen, oder die Patronen kann sich nach vorn bewegen, wenn der Schlagbolzen schlägt. Dies kann sicherlich die Zündsicherheit beeinträchtigen und Fehlzündungen verursachen.

LM: Nun folgen einige ältere Beispiel R93 Zündfehler | R8 Zündfehler | Mauser 03 Zündfehler | Merkel KR1 Zündfehler | Sako Zündfehler | SMH Zündfehler | Schützen-Zündfehler | Sauer 404 Zündfehler | Im Falle einer alten Sako 75 erkläre ich 2019 ausführlich mögliche Ursachen und Abhilfen für Zündfehler.

Bessere Ladeweisen

Für beste Empfindlichkeit sollte das Zündhütchen fest auf der Unterseite das Zündhütchentasche oder -glocke sitzen, aber beim Setzen nicht übermäßig eingedrückt werden. Das Setzen drückt die Beine des Amboßes leicht zusammen. Dadurch kann das Zündhütchen gespannt oder gekippt werden. Wenn das Zündhütchen nicht fest auf der Unterseite das Zündhütchentasche aufsitzt, wird es weniger so empfindlich; das Zündhütchen kann sich beim Auftreffen des Schlagbolzens reibungsgebremst bewegen. Das mindert den Aufprall. Setzt Du das Zündhütchen dagegen mit zu viel Kraft rein, sitzt es tief in der Zündhütchen-Tasche. Dadurch befindet es sich weiter von der richtigen Lage für den Schlagbolzen-Aufprall weg und die Zündmasse kann im Becher den Zündhütchen-Amboß bis zum Boden drücken. Wenn zwischen dem Becher und dem Amboß nicht genügend Zündmasse vorhanden ist, führt dies zu Fehlzündungen.

Wenn ein Patronenlager aufgrund eines Herstellungsfehlers nicht genügend Verschlußabstand bietet, können Fehlzündungen auftreten. Wenn die Hülse zu klein ist, kann sie sich, wenn Bolzen schlägt, als ob die Kammer zu lang wäre, in der Kammer vorwärts bewegen. Feuchtigkeit oder Öl kann auch die Zündfähigkeit Zündmasse mindern und zu Fehlzündungen führen. Diese Ursachen sind aufgrund von Qualitätskontrollverfahren gewöhnlich nicht auf werkseitig geladene Munition zurückzuführen. Sie werden häufiger bei handgelegter Munition gesehen.

Schützenfehler

Eine weitere häufige Ursache für Aussetzer durch ein einwandfreies Gewehr und gute Munition ist das Versäumnis des Bedieners, die Kammer vor dem Abschießen vollständig zu schließen. Wenn der Riegelgriff auch nur geringfügig aus der vollständig geschlossenen Position angehoben wird, hemmt das zur Sicherheit den Schlagbolzen, führt zu Fehlzündungen.

LM: Hier lies dazu einen krassen Schützenfehler

Ich habe das mit George Gardner von GA Precision besprochen. Er rät:

„Es ist sehr üblich, daß der Benutzer im Wettkampf oder während einer Übung von Eile eingeholt wird und eine der einfachsten Weisen vergißt, nämlich den Verschluß ganz zu schließen. Geschwindigkeit ist nicht immer die beste Wahl, da sanft insgesamt schneller ist. Wenn die Kammer nicht vollständig geschlossen wird, fällt das geschraubte Spannfläche des Schlagbolzens auf die geschraubte Nockenfläche der Kammer, aber nicht in die offene Kerbe, die für die Bewegung ausgespart würde. Das hemmt den Schlagbolzen.“

Ich schlage Folgendes, wenn Sie das nächste Mal zum Schießplatz gehen zu versuchen vor. Entade Dein Gewehr. Prüfe noch einmal, ob es entladen ist. Schließe die Kammer, hebe dann den Kammergrif etwas an. Drücke den Abzug, während Du den Griff beobachtest. Du kannst sehen, daß der Riegelgriff geschlossen wird. Die Energie, die dies ermöglicht, wird von der Schlagstiftgeschwindigkeit und der Energie, die normalerweise zum Aufschlagen des Zünders verwendet wird, geraubt. Wenn der Bolzen nicht vollständig geschlossen wird, ist dies leicht zu bewerkstelligen, insbesondere bei Schnellbohrern, Stress und Positionsschießen. Normalerweise kommen wir damit durch. Manchmal führt dies zu Fehlzündungen.

Ich habe das mit Charlie Milazzo, dem Berater für Schußwaffen der American Sniper Association (ASA), erörtert. Er sagte: „Wenn ddie Kammer nicht vollständig geschlossen wird, ist dies wahrscheinlich die häufigste Ursache für alle Aussetzer in Scharfschützengewehren.“

Unterschiedliche Waffenhersteller

Als Munitionshersteller bei Black Hills Ammunition habe ich die Pflicht und Gelegenheit, Fehlzündungen zu untersuchen. Häufig kommt vor, daß ein Schütze berichtet: „Ich weiß doch, daß mit meinem Gewehr nichts schiefgehen kann, da ich mit XYZ noch nie einen Aussetzer hatte.“ Während alle Zündhütchen in den USA nach Industrieanforderungen hergestellt werden, handelt es sich bei der Spezifikation nicht um einen bestimmten, absoluten, identischen Leistungsstandard. Einige Sorten Zündhütchen sind empfindlicher als andere. Das ist nicht auf Qualitätsunterschiede, sondern auf deren Entwurf und Bestimmung zurückzuführen.

Alles im Leben ist ein Ausgleich. Hersteller von Zündhütchen müssen Entscheidungen treffen. Mein Unternehmen, Black Hills Ammunition, verwendet Winchester-Zündhütchen. Ich habe dies Empfindlichkeits-Frage ausführlich mit Winchester besprochen. Das Unternehmen könnte seine Zündhütchen empfindlicher machen, aber dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schlagzündung, vorzeitiger Detonation in der Schußwaffe durch Aufprall des Bolzens oder in einigen Fällen ein unzureichend zurückgehaltener Schlagbolzen. Dies kann am häufigsten während des Nachladevorganges und vor dem Laden in einer halbautomatischen oder automatischen Waffe geschehen. Die Folgen einer Schlagzündung sind im Allgemeinen viel schwerwiegender als ein Aussetzer durch einen leichten Schlag (4.40 bar austretende Gase aus dem Bereich des Verschlusses und neben Ihrem Gesicht sind keine gute Sache). Militärische Zündhütchen werden aus diesem Grund mit einem noch dickeren Becher als bei Jagd- und Sport-Zündhütchen hergestellt. Denke darüber nach. Wenn ein Scharfschützengewehr nur mit seiner bevorzugten Marke für handelsübliche Munition funktioniert, was würde geschehen, wenn Du es mit MIL-SPEC-Munition füttertest?

Winchester empfiehlt, Zündhütchen auch durch die Verwendung einer anderen Amboßkonfiguration empfindlicher zu machen. Dies erhöht zwar die Empfindlichkeit gegenüber zentrierten Zündhütchen-Treffern, verringert jedoch die Empfindlichkeit gegenüber leicht außermittigen Treffern. Winchester entschied sich für eine sichere und zuverlässige Leistung in vielen Lagen. Zünderhersteller und Munitionshersteller müssen für jedes Gewehr laden. Die meisten Scharfschützen schießen Repetierbüchsen. Munitionshersteller müssen jedoch Munition herstellen, die in jedem Gewehr sicher ist. Sie können Zündhütchen nicht empfindlicher machen und sie mit „Nicht für halbautomatische Gewehre“ kennzeichnen. Verwechsele Empfindlichkeit nicht mit Zuverlässigkeit. Zündhütchen sind unglaublich zuverlässig, wenn sie mit in Jagd- und Sportgewehren anschlahen werden.

Was bedeutet also, wenn ein Gewehr keine Fehlzündungen mit einer Munitionsmarke und Zündkerze erfährt, aber mit anderen Marken Fehlzündungen zeigt? Meine Meinung (und die von Charlie Milazzo) ist, ein solches Gewehr spielt in der Leistung nur eine untergeordnete Rollet. Der Scharfschütze, der ein solches Gewehr verwendet, setzt gegen das Schicksal, daß sein Gewehr funktioniert, wenn er es braucht. Ich schlage vor, das Problem mit dem Gewehr zu lösen und dann die Art von Zünder und Munition einsetzt, die er bevorzugt.

Umgebungseinflüsse

Munition kann verunreinigt werden, verschmutzen. Der häufigste Schuldige ist leicht durchdringendes Öl. Öl ist ein äußerst wirksamer Desensibilisator für Zündhütchen. Das ist der größte Grund, aus em Munition lackversiegelte Zündhütchen hat.

Link lackversicheltes Zündhütchen in Norma-Munition von 1969

Feuchtigkeit kann auch Zündhütchen beschädigen, aber Feuchtigkeit ist bei weitem nicht so wahrscheinlich wie das Eindringen von leichtem Öl in die Zündmasse. Eine kurze Feuchtigkeitseinwirkung im Feld veträgte Munition gewöhnlich gut. Langfristige Lagerung in feuchter Umgebung kann die Munition zerstören (und somit auch Druckwasser, beispielsweise das Tauchen mit Ihrer Munition).

Schuld

Aussetzer sind nicht ungewöhnlich, Aussetzer durch ein fehlerhaftes Zündhütchen jedoch selten. Das heißt, wenn Sie einen Zündfehler erleben, lasse den, um die Ursache zu ermitteln, gründlich untersuchen lassen, damit Du die Ursache beheben kannst. Du willst keine Fehlzündung, wenn es drauf ankommt! Kreuze die nächste Patrone nicht einfach als schlechte an und schieße weiter. Jeder Scharfschütze, Zugführer, oder Kommandeur, der Aussetzer einfach so hinnimmt, aber darauf hin nichts unternimmt, um die Ursache zu finden und zu beheben, macht einen Fehler, der schwerwiegende Folgen haben kann und wird. Wenn wir eine Störung erkennen, sind wir als sachverständige Fachleute verpflichtet, die Ursache zu ermitteln und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Die häufigste Ursache für Aussetzer in einem Repetierbüchse sind Bedienungsfehler. Dies wird oft nicht erkannt, da der Riegel beim Abzug vollständig schließt. Die gute Nachricht ist, diese Fehler kann durch Aufklärung, Schulung und Sorgfalt des Bedieners behoben werden. Wenn Du Dir sicher bist, die Aussetzer sind nicht auf einen Bedienerfehler zurückzuführen, speichere die Patrone und die Schachtel in der sie kam, wende Dich an den Munitionshersteller, um eine Untersuchung durchführen zu lassen. Gewissenhafte Hersteller arbeiten uneingeschränkt mit Ihrer Anfrage, um die Munition untersuchen zu lassen, um die Ursache der Fehlzündung zu ermitteln, zusammen. Versuche nicht, die Patrone ein zweites Mal zu schießen, da dies die Fähigkeit des Munitionsherstellers behindert, die Fehlzündung zu untersuchen. Lasse auch das Gewehr vom Hersteller sorgfältig prüfen. Wenn Du anrufst, lasse den Hersteller wissen, Ihr Gewehr ist das eines Scharfschütze. Das sollte beitragen, eine umfassende und schnelle Antwort des Unternehmens zu erhalten.

Als Scharfschütze lernst und übst Du hart, um sicherzustellen, daß Du Deine Arbeit erledigen kannst, wenn Du dazu aufgefordert wirst. Von Deiner Waffe und Munition das gleiche Maß zuverlässiger Leistung zu erwarten ist nicht unvernünftig.

Jeff Hoffman ist seit 1989 Strafverfolgungsscharfschütze. Er ist Reserve-Stellvertreter im Pennington County, South Dakota, und ein Scharfschützen-Teamchef des Pennington County / Rapid City SRT. Er ist Präsident und Miteigentümer von Black Hills Ammunition Inc., hat aber Aussetzer bei anderen Marken.

Meine Meinung (und die von Charlie Milazzo) ist, daß ein solches Gewehr in der Leistung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Der Scharfschütze, der ein solches Gewehr verwendet, setzt gegen das ungewisse Schicksal, daß sein Gewehr gewiß funktioniert, wenn er es braucht. Ich schlage vor, erst das Problem mit dem Gewehr zu lösen, danach dann die Art Zünder und Munition die er bevorzugt, zu wählen und einzusetzen.

Johannsen meint

Sehr geehrter Herr Möller,

Entscheidend für die Zündsicherheit ist der richtige Schlagbolzenüberstand und Einhaltung des Verschlußabstandes. Die Schlagenergie kann dabei nie hoch genug sein. Die meisten Probleme bei Zündfehlern sind übrigens nicht tief genug gesetzte Zünder!

Für weitere Fragen stehen wir jederzeit gern auch telef. zur Verfügung und verbleibe

mit freundlichen Grüßen Stefan Eggers / Reimer Johannsen GmbH / 2019

CCI meint zur Zündhütchensetztiefe

Lutz,

The standard is set by SAAMI. Due to ITAR regulation, that cant be shared by us. But you may have more success going to SAAMI.org and talk with them.

With that said, I can tell you, the most common issue, that we see with primers, that causes misfires, is not being set deep enough, as primers should be set well below flush, instead of at flush, like most shooters believe.

Thanks, Cody B./Technical Service Rep.
CCI/Speer/Alliant
2299 Snake River Ave.
Lewiston, ID 83501

RWS meint

Marke

LM Marke auf meinen Zündhütchen

Zünder und Zündfehler

LM Zündhütchen neu

LM Zündhütchen mit hinreichendem Schlagbolzeneinschlag gezündet

LM Zündhütchen (und alle anderen auch) versagen bei ungenügendem Schlagbolzeneinschlag

Zündhütchenempfindlichkeit

RWS Zündhütchen 5341 durchmißt 5,33 mm. Sein Blech ist 0,63 – 0,66 mm dick
RWS Zündhütchen 4033 durchmißt 4,45 mm

Eine elettromagnetisch gehötene 112 g Kugel fällt auf einen 3,4 g schweren Schlagbolzen mit 2 mm Durchmesser mit Halbkugelabschluß

Bis 3“ Fallhöhe darf nichts geschehen

95% 5341 zünden bei 9“ Fallhöhe, 100% bei 10“
Die 4033 zünden etwas früher, vielleicht bei 9“

Ein kleinere Schlagbolzen erhöht die Empfindlichkeit vielleicht um 1“. Das geht aber bei außermittigem Einschlag wieder mehr als verloren, während der zwei mm Zündstift Außermittigkeit eher duldet.

Zündfehler bei Handspannern

zu Blaser R8 zündet nicht

Guten Tag Herr Möller

Vielen Dank für die Blumen ;-)

Einen Beitrag habe ich noch zu Zündstörungen bei Handspannern: Je nach Arbeitsweise weisen viele Handspanner, wie auch moderne Sportgewehre sehr kurze Zündwege auf. Wege von sechs mm oder kürzer sind keine Seltenheit! Dadurch hat sich in der Praxis gezeigt, Zündstiftvorstände von mehr als 1,5 mm sind schwierig. Selbst ein 0,6 mm Zündstiftvorstand funktioniert einwandfrei, wenn der Schließabstand optimal gewählt wird. Ist nämlich die Zündstiftspitze zu lang ( =1,5 mm) verkürzt sich sinngemäß der wirksame Zündweg, weil nun die Spitze früher auf das zu schlagende Zündhütchen trifft! Bei solchen Bauarten hat man sehr wenig Handlungsspielraum, da Weg und (handhabungsbedingt) Federkraft begrenzt sind. Haben sie also Mut zu kurzen Zündstiftvorständen! Die Physik läßt sich auch in der Praxis nicht überlisten.

Freundliche Grüße, Erich Stalder, Donnerstag, 12. September 2013 18:16

Ursachen und Abhilfen

Mehrfach wurde ich nun gefragt, mögliche Ursache von Zündfehlern bei Büchsen mit Patronenmunition und zugehörige Abhilfen zu erläutern. Also denn:

In die Zündhütchen ist eine sehr kleine Menge brisanter Sprengstoff zwischen Blech und Amboß eingebracht. Dieser Sprengstoff ist schlagempfindlich. Ein hinreichend schneller Schlag oder Stoß führt zur Detonation. Diese Kleinstdetonation ist ungefährlich, weil nur ganz wenig Sprengstoff vorhanden ist. Dessen Gasmenge genügt gerade mal das Treibladungspulver, das nur an der Oberfläche brennt, anzuzünden. Treibladungspulver bringt seinen eigenen Sauerstoff chemisch gebunden schon mit. Insofern brennt das Pulver auch ohne Luft in der Patronenhülse. Die Pulvermenge und Pulverlebhaftigkeit müssen zum Geschoß und Lauf passen gewählt werden. Der Energiegehalt von Treibladungspulver ist etwa ½ so groß, wie der von Butter, die wiederum nur etwa ¼ soviel Energie wie Steinkohle enthält.

Um eine Patronen zu zünden schlägt das Gewehr mit dem Schlagbolzen gegen das Zündhütchen. Damit das erfolgreich und ungefährlich zündet, müssen einige Bedingungen erfüllt sein.

Der Schlagbolzen muß schnell genug sein. Schlagempfindlichen, brisanten Sprengstoff sich detonieren zu lassen, erfordert eine mindeste Stoßgeschwindigkeit. Wenn der Schlagbolzen zu langsam ist kann der das ganze Zündhütchen zerquetschen, ohne das es knallt. Die passende Feder in Stärke und Länge soll das bewerkstelligen. . Bei manchen Waffen kann man die Federvorspannung mit Muttern auf Gewinden, oder mit Unterlegscheiben, oder Abstandsröhrchen einstellen. Bei allen anderen muß ggf. die Feder gegen eine stärkere gewechselt werden.

Der Schlagbolzen muß weit genug gegen den Amboß schlagen. Dazu einige Bilder:

Zündhütchen, schmatisch

Nicht maßstäbliche, schematische Darstellung eines 5,3 mm Boxer-Zündhütchens. So heißen die mit eingebautem Amboß, hier aus Messing in einem vernickelten Hütchen.

6,5 mm Zündhütchen

Darstellung eines 6,5 mm Zündhütchens mit 4 ~ Sprengstoff

Zündhütchen

Zerstörte Boxerzündhütchen mit herausgenommenen Einzelteilen

Damit der Schlagbolzen weit genug gegen den Amboß schlägt, muß der genügend weit aus dem Stoßboden des Verschlusses heraus- und in das Zündhütchen hinein ragen. Der Abstand vom Patronenboden (in dem die Zündglocke mit dem Zündhütchen sitzt) zum Stoßboden des Verschlusses wird als Verschlußabstand bezeichnet. Diesen freien Abstand muß der Schlagbolzen erst durchdringen, bevor der Zündstift des Schlagbolzens das Zündhütchen trifft. Nun gibt es also ein Reihe von Abständen und Anschlägen, die zueinander passen müssen.

Der Verschlußabstand soll nicht zu groß sein, weil er Zündfehler Hülsenreißer hervorrufen kann. Sein größter Wert ist genormt und einer Nachprüfung mit Lehren zugänglich. Hier soll die Fehlersuche beginnen. Der Verschlußabstand muß innerhalb der Norm liegen.

Der Zündstift soll genügend groß sein, am besten 2 mm Ø, damit bei weitem Lager und dünnen Hülsen, ein außermittige Ablage den Zündstift nicht am Amboß ins Leere vorbeischlagen läßt. Früher war das oft so. Heute wählen die Hersteller oft kleinere Durchmesser. Das ist weniger sicher.

Der Zündstift soll genügend weit in das Zündhütchen hinschlagen, das heißt der Vorsprung über den Stoßboden soll über den Verschlußabstand genügend groß sein um das Zündhütchen sicher zu zünden. Bei manchen Waffen lassen sich der Schlagbolzenanschlag mittels Muttern auf einem Gewinde, oder mit Unterlegscheiben einstellen. Bei anderen Waffen legen die Teilemaße den Vorsprung des Zündstiftes fest. Bei solche Waffe muß dann der Schlagbolze, sein Anschlag oder der Zündstift oder sein Anschlag nachgearbeitet werden. Bei unseren Merkel KR1, die Anfange für Zündfehler anfällig waren, wurde zunächst die Feder getauscht (Heute wird die stärker Feder schon ab Werk eingebaut). Als das noch nicht vollkommenen Erfolg brachte, ließ ich den Anschlag der Zündstifte 0,3 mm abdrehen (nur ein kleine Minutensache), so daß die Zündstifte nun 0,3 mm weiter aus dem Stoßboden herausragen. Seitdem ist Ruhe!

Das sind die Gedenken und Mittel, um bei Zündfehlern wieder Zündsicherheit herzustellen. Die Waffen bieten genug Gelegenheit die auf ein sicheres Maße einzustellen.

Lutz Möller Freitag, der 20. Dezember 2013

Lies das

Hier stehen die Grundlagen Die Wahrheit über Zündfehler. Beginne hiermit.

Nun folgen einige ältere Beispiel Bediener-Zündfehler infolge Delta L Problem | R93 Zündfehler | R8 Zündfehler | Mauser 03 Zündfehler | Merkel KR1 Zündfehler | Sako Zündfehler | SMH Zündfehler | Schützen-Zündfehler | Sauer 404 Zündfehler | Steyr-Mannlicher Zündfehler | Pistolenzündhütchen in Gewehrpatrone

Im Falle einer alten Sako 75 erkläre ich 2019 ausführlich mögliche Ursachen und Abhilfen für Zündfehler.

Die folgenden Beispiel zeigen reichbebildert und mit Video ausführlich, was mangelhafte Zündung bewirkt und wie mit hinreichender Zündung dieselben Patronen dann knallen.

Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler eins | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler zwei | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler drei | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler vier | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler fünf | Mauser 98 zündet 8x57 IS Fehler sechs | Mauser 98 zündet Kino und die zugehörige Zündfehlerursachen-Auswertung

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