Schützenfehler

Schützen-Zündfehler

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Inhalt Zylinderverschluß | Heym SR 20 N Verschluß

Fehlbedienung, Schützenfehler | Bediener-Zündfehler infolge Delta L Problem | Krumme Patrone | VierForderungen | Zylinderverschlüsse als Öffnungsspanner | Schräger Hülsenmund

Zylinderverschluß zu entriegeln, zu spannen, zu verriegeln

Patronen mit ausgespartem Rand wie die 308 werden bevorzugt aus Repetierbüchsen verschossen. Üblich sind sog. Öffungsspanner, bei denen ein Kammerstengel die Kammer beim Öffnen beim Zweiwarzenverschluß Öffnen um eine viertel Umdrehung dreht. Dabei läuft die Kammer auf ein schraubigen Spannflanke auf. Diese schraubende Bewegung drückt den Schlagbolzen nach hinten. Der Schlagbolzen wird dabei hinter den „Schlagbolzenfang“, oder die „Schlagbolzenrast“ des Abzuges bewegt.

Wird der Kammerstengel wieder in entgegensetzte Richtung zurückgedreht, um die Waffe zu schließen und für den Schuß zu verriegeln, läuft die Kammer auf der Spannflanke zurück. Das verhindert ein ungewolltes Abschlagen des Schlagbolzens, dient der Sicherheit.

Allerdings folgt aus Obigem auch, eine solche Repetierbüchse mit Zylinderverschluß muß vollständig geschlossen, der Kammerstengel ganz nach unten gezogen, die Waffe bis zumAnschlag verriegelt werden, damit sich überhaupt ein Schuß lösen kann. Wenn das nicht der Fall ist, die Kammer teilgeöffnet ist, bleibt der Schlabolzen an der Spanflanke hängen. Je nach Grad der teilweisen Kammeröffnung wird der Schlagbolzen das Zündhütchen gar nicht, oder kaum erreichen. Dementsprechend wird der Zündstift das Zündhütchen gar nicht oder kaum eindrücken.

Heym SR 20 N Verschluß

aus Zylinderverschlüsse

Fehlbedienung, Schützenfehler

Herr Schäfer sandte auf Anfrage zwei Patronen von fünfzig, von denen er achtundvierzig bereits verfeuerte, ein; die beiden letzten.


Da die Waffe eine der beiden eingesandten Patronen nicht gezündet hatte, bat er auch gleich die zweite mit zu prüfen. So sehen die eingesandten Patronen aus

Die Zündhütchen sitzen hinreichend tief in der Zündglocke, um zu vermuten, der Amboß sitze auf der Zündglocke auf. Das war die gute Nachricht. Was nun kommt ist fast zu traurig um wahr zu sein. Doch genau so ist es!

Um die winzige Delle im Zündhütchen zu erkennen, muß ich genau passend beleuchten. Sonst wäre gar nichts zu erkennen; keine Delle, kein Eindruck. Die Waffe, mit der diese Patrone „abgeschossen“ wurde, bzw. werden sollte, aber nicht wurde, vermochte den Zündstift kaum in das Zündhütchen einzudrücken, wohl, weil die Kammer noch teilweise offen war, der Schlagbolzen (vom Abzug freigegeben) an der Spannflanke hängen geblieben ist. Gut so. Das Ding waäre sond vermutlich nach hinten losgegangen, ins Schützengesicht. Die Ursache für diesen Zündfehler war wohl ein, ganz offenbar unbemerkter, Schützenfehler, nämlich der, die Kammer nicht ganz zu schließen.

Bediener-Zündfehler infolge Delta L Problem

Lies vorher Schützen-Zündfehler

Sehr geehrter Herr Möller,

leider ist wohl auch meine 308 Steel-Action vom Delta L Problem betroffen. Ich versuchte  nicht alle zweihundert 308 Kino Patronen, aber zwanzig (über alle Schachteln hinweg zufällig ausgewählte) lud die Steel-Action nicht, oder nicht ganz, schloß den Verschluß nicht ganz. Eine mit Filzstift um die Schulter blau markierte Patrone zeigt an der Hülsenschulter unten eine umlaufende Druckstelle.

Krumme Patrone

LM: Das Bild oben zeigt, das Kino Geschoß steckt entgegen meiner Empfehlung aus Vorzugspatronen unten erstens schräg und zweitens zu weit draußen in der 308 blau eingefärbten Hülse. Es wurden entweder grob falsch gesetzt, oder grob mißhandelt, rausgezogen! Das Kino-Geschoß oben zeigt vorn einen Längsskratzer, vermutlich vom Lade- oder Entladevorgang, der wiederum den schrägen Sitz verantwortet. Ich meine mich zu erinneren, von anderen Steel-Action-Waffen schon Ähnliches vernommen zu haben. Da frage ich mich „Ist die Mißhandlung der Patrone eine baurtbedingte Störung?“ Wenn der Anlauf aus dem Magazin zu kurz ist, wird die Mißhandlung immer wieder auftreten.

Sonntag, 14. April 2019 10:07

Eine Patrone, die die mit Kraft geladen wurde, zündete nicht. Die geladene Waffe hatte ich übernommen, den Verschluß als geschlossen erkannt (aber ggf. war er das nicht wirklich) und die Waffe abgeschlagen.  Der Schlagbolzenabdruck war winzig. Die Waffe ist eine nagelneue Steel Action.

Da ich ungern an der Waffe etwas abschleifen lassen möchte, würde ich die Patronen lieber gegen solche mit zurückgesetzer Schulter tauschen.

LM: Ja

Mit freundlichen Grüßen, GF, Freitag, 12. April 2019 20:00

Vier Forderungen

Eine nichtmilitärische Jagdpatrone sicher zu zünden bedingt,

  1. den Schlagbolzen oder Zündstift schließt eine zwei Milimeter durchmessende Halbkugel ab, und

  2. der Einschlag erfolgt mittig, und

  3. der Zündstift schlägt mit 5 m/s oder schneller ein, und

  4. der Zündstift oder Schlagbolzen dringt mindestens 0,3 mm ein

Hinweis: Bei mittigem Auftreffen des Schlagbolzens erfordert das Zündhütchen 100 % Schlagwucht. Sollte der Einschlag 0,4 mm aus der Mitte wandern, müßte die Schlagwucht, um sichere Anzündung zu gewährleisten, gleich 125 % betragen. Wird der kegelige Amboß im Zündhütchen verfehlt, erhält der Zündsatz, um zu zünden, nicht den nötigen Impuls.

Die dargestellte Patrone erfüllt die vier Forderungen, eine nichtmilitärische Patrone sicher zu zünden nicht, bzw. nicht alle zusammen, oder nicht ganz, denn der Eindruck vom Zündstift ist zu klein, zu flach. Zur Schnelle des Einschlagens in der gewissen Waffe kann ohne die Waffe keine gültige Ausssage getroffen werden. Zu spekulieren würde nicht helfen, aber es gibt anerkannte Geräte und Weisen, den Einschlag zu messen.

Störungsursachen für Fehlzünder sind in diesem Falle daher bei der gewissen Waffe zu suchen, zu finden und abzustellen. Dazu hilft Zündhütchen und Zündfehler zu lesen.

Zylinderverschlüsse als Öffnungsspanner

Dazu lies Zylinderverschlüsse

Halberg's Spannflanke und Abzugsrast von der Seite. Die Abzugsrast des Schlagbolzens ragt hervor. Sie wird langs geführt. Den Kammerstengel zu heben bewegt die Spannfanke an der Abzugsrast entlang, schiebt jene dabei nach hinten.

Die Steelaction hat einem Zylinderdrehverschluß, der mittels komplizierter, kraftraubender Umlenk-Mechamik mit einem Geradezughebel längs betätigt wird. Davon abgesehen gilt hier, wie bei allen öffnungsspannenden Zylinderdrehverschlüssen, nur wenn der Verschluß ganz geschlossen ist, kanan der Schlagbolzen wieder ganz nach vorn, um die Patrone zu zünden. Bei teilgeschlossenen Zylinderdrehverschlüssen hemmt die Spannflanke die Abzugsrast und den Schlagbolzen daran, so daß ein nicht ganz geschlossene Waffe nicht zünden kann.

Die ist eine (offenbar dringend erforderliche) Sicherheitsbauweise, damit sich kraftmeiernde Hirnlose keine halboffenen Verschlüsse ins Gesicht sprengen.

Lutz Möller, April 2019

Schräger Hülsenmund

Betreff: Krumme Patrone

Sehr geehrter Herr Möller,

erlauben sie mir bitte zwei Hinweise zu „Krumme Patrone“:

Das Kino-Geschoß steckt nicht schräg in der 308 Hülse, sondern der Hülsenmund ist schräg. Man sieht das sonst nicht gut, aber durch die blaue Markierung fällt es auf. Die nicht gezündete Patrone nahm mein Büchsenmacher auseinander. Rechts ein Bild dieser Hülse neben einem Winkeleisen. Die Hülse steht dabei auf dem offenen Ende. Auch andere Hülsenmünder zeigen erkennbar schräge Abschnitte.

Die blaue Patrone lud ich nicht aus dem Magazin, sondern mit der Hand durch den Auswurfschacht.

Das Kino-Geschoß ragte in der Tat zu weit aus der Hülse. Das ist bei zufälligen zehn von hundert Kino-Patronen so. Siehe anliegende Bilder

Die „Kino“ Patronen sind 63,2 mm lang

Die „Kreuzer“ Patronen sind 63,0 mm lang.

Mit freundlichen Grüßen, GF, Montag, 15. April 2019 16:23

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