Zündhütchen Ausstoßer

Zündhütchen-Ausstoßer

Entzünderer

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Eigener Ausstoßer

Servus Lutz!

Seit Anfang an verwendete ich beim Wiederladen ein gesondertes Werkzeug, um abgeschlagene Zündhütchen aus abgeschossen Patronen zu entfernen. Nämlich einen Stahldorn, in den unten ein Stück 1,5 mm HSS Bohrer eingeklebt ist. Wenn das mal abbricht, kostet das zu ersetzen nix. Die Hülse steht in einem Sackloch in einem Stahlblock mit 2 mm Loch nach unten. Das Ganze steht in einer Schachtel, damit der schmirgelnde Abfall gesammelt bleibt.

Die genaue Spindelführung meiner Presse ist für Präzision nötig.

LM: So?

308 NS Ausstoßer

Beim Entzündern auf der Presse, z.B. auch mit Deinem NS Ausstoßer, verschmutzt die Ladepresse mit glasharten Verbrennungsrückständen. Die gelangen auf die Spindel, schleifen dort die Führung langsam aber sicher aus. Deshalb kaufe ich auch nie eine gebrauchte Presse - viele haben Spiel. Nur Laien begreifen das ja nicht.

LM: Ich schon, stört mich aber nicht. Warum muß denn der Stempel (Du sagst Spindel) so sehr genau geführt werden? Warum genügt keine lose Passung?Der Grund erschließt sich mir nicht von selbst ☻, wohl eher Glaube, Liebe, Hoffnung!

Ich empfehle dringend jedem Wiederlader das Zündhütchenausstoßen in einem getrennten Arbeitsgang zu erledigen. Dabei erledigt man gleich die Sichtkontrolle der Hülse, die ohnehin unabdingbar ist. Man verliert also wenig Zeit, selbst bei mittleren Mengen  Pistolenmunition.

Nur Initialen, Weidmannsheil! A.W., Samstag, 23. Mai 2020 14:10

Hülsenhalter

zu Ladepressen

Hersteller teurer Präzisionspressen werben u.a. mit sehr genauer Stempelführung. Die zu gewähren ist aufwendig. Das (keine Frage) verteuert die Presse. Aber nützt Genauigkeit an dieser Stelle der zu fertigenden Patrone auch? So sehen übliche Hülsenhalter und Hülsen aus.

Hülsenhalter

Hülsenhalter mit Hülse: 222 Rem. | 308 Win. | .338 Norma | .408 Chey Tac | .416 Barrett. Schauen wir mal genau hin:

308 Win. Hülsenhalter

308 Win. Hülsenhalter. Dieser gebrauchte 308 Hülsenhalter und die neue 308 Patrone lassen erkennen, wieviel Platz der Hülsenhalter dem Hülsenrand läßt. Das Spiel ist gewöhnlich über 1/10 mm weit. Aufgewacht und aufgepaßt! Jede noch so aufwendige und genaue Stempelführung in der (Präzisions)Ladepresse verliert sich hier in der Weite der erforderlichen radialen Klapperpasssung! Jeder Hülsenhalter muß dem Patronenboden mit dessen Rand hinreichend Spiel lassen, damit die Hülse in seitlich in den Halter geschoben und anschließend nach dem Pressen wieder herausgezogen werden kann.

Nun sollte euch klar geworden sein, welchen Nutzen eine Präzisionspresse, deren Stempelführung besonders genau gearbeitet ist, bietet. Das Schmuckstück Presse sieht schick aus, zeigt glatte Flächen, saubere Kanten. Führungen sind hartverchromt, geschliffen, laufen leicht und genau in selbstschmierenden, hochwertigen Sintermetallbuchsen, die „tausend“ Jahre halten. Der stolze Preis versetzt jeden Wiederlader in ehrfürchtiges Ersaunen. Ist es das, was ihr wollt. Dann kauft euch eine.

Leider erledigt sich die teuer erkaufte Genauigkeit zwischen Hülsenhalter und Hülse. Da muß Spiel sein. Da verliert sich jede Genauigkeit.

Mein NS Setzer faßt das Geschoß fest. Meine NS Buchse wähle ich knapp über dem Halsdurchmesser (der geladenen Patrone), damit die ohne zu klemmen da rein geschoben werden kann. Die Lippe, bzw. der Wulst der PPU Hülsen kragt am Mund etwas über den Hals hinaus. Meine NS Buchsen benutzen genau das, um mit der Wulstumformung Spielfreiheit herzustellen.

308 NS
308 NS mit Einzelsetzer für 7,6 mm Kino, 7,6 mm Kreuzer, 7,6 mm Flitzer. Mein NS gewährt mittigen, fluchtenden Geschoßsitz. Setzbuchse und Setzer sind über spielfrei verschraubte 90° Kegel fest verbunden. Das ist mein Kniff! Der brint einwandfreien Rundlauf, die Voraussetzung für Genauigkeit für den 10 mm Verein und besser bsi auf den Punkt.

Die im Ø zur mit meinen Geschossen geladenen Hülse passend gewählte, knapp sitzende, Setzbuchse umfaßt den Hals, verhindert dessen Kippen oder Auswandern. Jeder Setzer hält das Geschoß mittig fest. Wenn die Hülse um das Geschoß herum geschoben wird, stößt am Ende deren kegelige Schulter in der Setzbuchse an der entsprechenden Paßfläche an. Aufgrund dieser fest bestimmten Lage kann das Geschoß nur mittig und fluchtend gesetzt werden. Das Hülsenlager im Leib ist knapp genug, um auch dort erwähnenswertes Kippen auszuschließen. Die Ladepresse selbst mag klappern, deren Stempel nicht fluchten, oder außermittig sitzen. Solange die Hülsenhalter genügend weit sind, um der Hülse Freiraum zur Bewegung zu lassen, bestimmt allein mein NS die endgültige Geschoß-Hals-Hülsenlage. Nur darauf kommt es am Ende des Setzens allein an.

 Zusätzlicher Zündhütchenausstoßer

Sehr geehrter Herr Möller,

Ihre NS sparen mit dem Ausstoßer beim Einwürgen einen ganzen Arbeitsgang, somit Zeit. Der erste Schritt in meiner Arbeitsroutine ist das Hütchen auszustoßen. Dann reinige ich die Hülsen mit Zusatz im Ultraschallbad. Danach poliere ich die Hülsen im Taumeler. Das ergibt eine saubere Wiederladebank. Somit verschmutze ich mit den Pulverrückständen nur die Ausstoßermatritze. Das Ausstoßen bleibt trocken. Das Fett zum Kalibrieren kommt dann erst an die saubere Hülse. Klar braucht es dann nochmals den Reinigungsgang im U.-Schall und einen zweiten Trockengang. Da ich als Jäger sicher wesentlich weniger Munition als ein Sportschütze lade, sind die Mehrarbeit und Zeit für mich nicht nennenswert.

Am NS brauche ich nicht unbedingt einen Ausstoßer.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil, DL, Samstag, 23. Mai 2020 21:33

Betreff: Eigener Ausstoßer
 
Gut, ich lag offenbar falsch mit der Führung.
 
Mein eigenes Ausstoßerverfahren behalte ich dennoch bei, denn ich mag den ganzen schmirgelden Abfall bestimmt in einer Schale, aber nicht fein verteilt am Wiederladeplatz.

AW, Sonntag, 24. Mai 2020 14:29

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