Afrika, Samstag, 6. Jagdtag

Lutz Möller Afrika Juli 2012

Samstag, 6. Jagdtag

Versuche 2008 | Namibian Police Import permit | Merkl KR1 in 7 mm Rem mit Stocker-250 | Einschießen | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Er fiel für Kaiser und Vaterland | Samstag: Soussousvlei | Sechsriemenschlucht | Sonntag Remhoogtepaß | Montag 1. Jagdtag | Dienstag 2. Jagdtag | Mittwoch 3. Jagdtag | Donnerstag 4. Jagdtag | Freitag 5. Jagdtag | Samstag 6. Jagdtag | Sonntag 7. Jagdtag | Abschießen in der Heimat.

Wolken

Mit Schwund muß man rechnen. HTC one X, 2 m Sturz vom Wagen, Glasscheibe kaputt, Handy lebt

Herr Möller,

das einzige, das Sie auf der Welt scheinbar noch nicht verstanden haben ist, daß ein Smartphone nichtsfür Jäger ist ☺!
Gestern konnte ich mit der .308 MJG 4 Jungwaschb�ren in 3 Minuten strecken.

mit freundlichen Grüßen aus G�ttingen, einen schönen Abend noch, Jasper Tramp, Dienstag, 10. Juli 2012 18:48

Nierentreffer

15 m vom Weg mit Weitwinkel. Pfosten zeigen den Weg.

Dieses Warzenschwein querte munter den freien Weg im Höhen Gras, den wir langsam l�ngs fuhren. Als ich flugs meinen Gewehr gegriffen und angeschlagen hatte, tauchte das Schwein bereits wieder in das Höhe Gras hinein. Ich schoß das bewegte Schwein, allerdings nicht mit genügendem Vorhaltewinkel. So erhielt es den 7 mm MJG-Treffer deutlich zu weit hinten, in die Nieren, knapp unterhalb der Wirbelsäule. Der Kraftsto� der Druckwelle im Weichen auf die Wirbelsäule mit dem druckempfindlichen Rückenmark l�hmte das Tier sofort unterhalb de Treffers, also die Hinterläufe. So kam es nur mit den Vorderläufen ziehend noch 10 bis 15 m weit. Als wir eine Minute später dran waren, war es bereits am Blutverlust verstorben. Bei meinem schlechten Schuß rettete mein schnelles, hartes, tief eindringendes Geschoß die Lage.

zu kleine Oryxe

gefährlicher Augenpisserk�fer, der einen erblinden kann, wenn er einem sein Gift in die Augen spritzt, sagt man dort

Der 7 bis 8 cm lange Giftspritzer zieht es, nicht in die Enge getrieben, doch vor zu fliehen, statt anzugreifen.

Blume im Garten

Heuschreck - von irgend etwas müssen die Trappen, Löffelhunde, Schakale ja leben

Biene lebt von Blume

Ameise auch

WatVögel - wie an der Nordsee im Watt. Man sieht hier auch Austernfischer und andere alte Bekannte aus dem Norden

Apfelsine im gez�unten Garten. Draußen würde der Baum ohne Wehr bald abgefressen sein!

Afrikanische Pusteblume

Wasserspeicher

Gästehaus in dem wir wohnten

Giraffe im Gatter bei der Nachmittagspirsch

Oryxbulle

Oryxbulle, schlechter Treffer - zu hoch, zu weit hinten

Endkampfblut diese kräftigen und wilden Tieres

Letzter Fangschuß - im Gefecht auch nur mußig angetragen, viel zu tief, da von vorn aber gut genug die Halsschlagader zu öffnen

Ich, der Sch�tze, nach der Hetze und dem Endkampf

Maria zeigt die Trophäe

Dieser in der heftigen Bewegung angetragene Fangschuß auf den Träger spitz von vorn öffnete auch die Luftröhre.

Robin - der Held. Der Oryx riß mir mit dem Horn einen Schnürsenkel ab. Soll er die Trophäe auf seinem letzen Weg tragen.

Zuverlässige, genaue Merkel KR1 in leistungsfähiger 7 mm Rem Mag auchfür weite Schüssemit mußigendem Stocker-250für die Ohren.

Am Schlachtplatz bemerke ich den zerschossen rechten Vorderlauf

Rechts vorn der zerschossene Vorderlauf und rechts hinten der Diagonal-Steckschuß rechst hinten in dem dunklen Fleck unter der Decke

Der Restbolzen steckte nach 70 - 80 cm Tiefenwirkung durch den fasergefällten Pansen unter der Decke, hier hingelegt

Mein schulterstabiler MJG-Restbolzen vor der Knochenkreiss�ge

Frisch angez�ndetes w�rmendes Kaminfeuer im afrikanischen Winter

angeblitze Palme um 18:07

Lutz Möller Samstag, den 7. Juli 2012

Fleischjagd – Trophäenjagd – Hetzjagd

Der gewisse Oryxbulle oben war nun nicht gerade ein mustergültiges Beispielfür die Fleischjagd, aber nach all der nützlichen Jagd war mir auch mal nach Vergn�gen. Dem alten, kräftigen Bullen war, wie sein Verhalten, als wir kamen, sich auf rund 250 m hinter einem Busch zu verstecken, zeigte, war nach überleben. Bislang hatte ihm das sich-hinter-dem-Busch-zu-verstecken ja offenbar auch genützt. Er lebte. Mit meinem Geschoß und dem Hund aber, wir die Geschichte lehrt, nützte ihm das nicht mehr!

Warum?

Der Film aus jägersicht zeigt einem mußig unruhigen Oryxbullen knapp hinter einem teils durchsichtigen Kameldornbusch auf rund 250 m Entfernung. Die genaue Entfernung spielt bei der Grüße des Tieres und der gestreckten Flugbahn meines Geschosses aus der 7 mm Rem Mag bis 300 m ohnehin keine ma�gebende Rolle. Eine ma�gebende Rolle spielte hingegen der zweij�hrige Hund Robin, ähnlich Rhodesian Ridgeback, der ohne besondere Ausbildung unter den gegebenen Umständen ein erstklassiger Finder, Hetzer und Steller von lebendem Wild ist. Totes ist ihm gleichgültig. Verwundfährten sind es auch. Das muß man wissen und beRücksichtigen. Er sucht das lebende Wild. Dazu kommt das Verhalten der Oryxgazellen in Bedr�ngnis oder verwundet, nur dann die offen Weite zu suchen, wenn keine Deckung vorhanden ist. Hier war gemischtes Weide-Busch-Land in dem immer Deckung war.

Als ich auf den unruhigen Bullen schoß, bevor der unbeschossen stiften gehen konnte, war der Sicht wegen nicht vollkommen klar, wo der erste Treffer genau landen würde. Ohne diesen Hund wäre in dieser Lage zu schießen sicher nicht waidgerecht gewesen. Mit dem Hund sehe ich das anders. tatsächlich traf ich viel zu weit hinten. Warum auch immer. Mit dem mußigenden Stocker-250 bewehrt, knallt die 7 mm Rem Mag nur wenig. Die Ohren bleiben voll auf Empfang. Bei rund 250 m schußentfernung benötigt das hochgeladen 7 mm MJG mit 1.175 m/s V0 0,23 Sekunden bis ins Ziel, lange genug Mündungsknall und Kugelschlag deutlich getrennt zu vernehmen. Ich hörte „Bupp“. Maria sagte „Bupp“. Damit war klar, der Bulle war getroffen. Der Kugelschlag klang allerdings dumpf, nicht hell, so daß ein Weichschuß wahrscheinlich war.

Der Bulle antwortete auf den Treffer mit Flucht in den Busch. Ohne diesen Hund wäre das ein Fallfür die Geier geworden. Mit diesem Hund ging das Vergn�gen erst richtig los. Hetze im Busch! Ich bin gut zu Füß, laufe Marathon. Der Hund wird mir bald den Weg weisen. Zunächst hetze ich mit geladener, gesicherter Waffe ohne Sicht auf die flüchtige Beute einige hundert Meter in die beobachtete Fluchtrichtung. Dann verhoffe ich und lausche. H�re ich den Hund schon, ist gut, weil er dann schon dran ist. Andernfalls muß ich weiter Richtung halten, weiter folgen. Hier hörte ich den Hund weit fort und müßte zunächst noch weiter rennen. Je lauter ich den Standlaut (Hetzlaut gibt er nicht) höre, desto langsamer werde ich, damit der Oryx mit nicht als sein Hetzer erkennt. Schleichen tun im Busch viele, auch mit ein bißchen Steingeklappere. Das ist gewöhnlich. Das wird hingenommen, ohne deshalb gleich zu flüchten. Nun kann ich nicht so durch die Dornen, wie die Tiere. Auch bin ich verhältnismäßig hoch gewachsen. Ungesehen sich zu näher ist also schwierig.

Das erst Mal sich ungesehen zu nähern mi�lingt. Der Oryx bemerkt mich Großen, bevor ich einen Fangschuß antragen kann. Er rennt weg. Ich erkenne die Richtung, höre seinen Weg, und suche eine Schneise durch die er kommen wird um ihm dort flüchteig einen Fangschuß anzutragen. Auf 150 – 200 m an einer leichten Erhebung sind 5 – 8 m frei. Ich gehe in Voranschlag. Er kommt von links. In dem großen 50 mm Glas auf 6-fache Vergrößerung mit Mil-Dot-Absehen sehe ich ihn in der seitlichen Sonne gut. Ich schieße: „Bupp“. Geil, das bringt die finnische Übung, denke ich. Die Hetze geht weiter. Vorn der waidwunde Oryx, an ihm der scharfe aber vorsichtige Hund, dann der Jäger mit der Büchse. Ohne schnell und ausdauernd laufen zu können und ohne gut Richtung und Entfernung hören zu können, würde das nichts werden. Ich kann das. Ich muß den Oryx ja lebend stellen. Nur den Lebenden verbellt dieser Hund, um mich zur Hilfe zu rufen.für ihn allein ist der Oryx zu groß und zu gefährlich. Er braucht michfür den Erfolge ebenso wie ich ihn. Deswegen verstehen wir uns. Das können wir und freuen uns dran. Deswegen mögen wir uns. Den toten Oryx würde mir dieser Hund nicht zeigen, eher würde er gleich den nächsten lebenden fangen wollen. Das geschah öfter.

Wieder hat sich der tobende Oryx in eine „sichere“ Deckung aus Dornbusch eingeschoben und wehrt den Hund ab. Der hat seine ganze Aufmerksamkeit. Gut. Ich bin ran, suche mir einen passenden Winkel vom Sonnenlicht, denn sp�tnachmittags kann ich nicht gut gegen die Sonne sehen oder schießen. Dieser gehetzte Oryx ist groß, verwundet, gereizt und gefährlich. Er weiß, daß es nun auf Leben oder Tod geht. Ich will das Abenteuer auch ungespie�t überleben. So im dicken Busch ist man sich ganz nah. Robin kämpft Scheinangriffe gerade außerhalb der tödlichen Spie�e. Der Oryx schl�gt Wild nach ihm, kriegt ihn aber nicht. Durch den Busch schieße ich mein holzfestes Geschoß auf keine fünf Meter. Der Bulle spring und – geht das erst Mal zu Boden. Ein gutes Zeichen. Keine 30 Meter weiter fallt er und wehrt den Hund nun vom Boden ab. Ich nähere mich dichter und habe nun einen Wild schlagenden br�llenden und schlagenden Spießbock zwischen mir und dem Hund. Wenn der jetzt noch mal hochk�me, wäre ich dran erstochen zu werden. Wenn ich jetzt falsch schieße, wird der Hund das ungewollte Opfer. Ich schieße noch insgesamt drei mal, bis endlich Ruhe einkehrt und der tapfere K�mpfer uns das letzte Mal Wild anbr�llt.

Nervenerschütternd!

Dann kippt das Haupt ab. In den Läufen steckt noch Leben. Die harten Schalen des Sterbenden krachen durch die Dornen. Jeder Schlag würde Schienenbein und Wade brechen. Man muß vorsichtig sein. Es sind meist die „toten“ Tiere, die einen bei�en, kratzen, schlagen, oder auf einem herumtrampeln. Robin und ich haben ihn. Wie immer bei solchen Hetzen auf dieser Reise rufe ich Robin und knutsche ihn. Wir sind geschafft, er mehr als ich, aber froh und vergewissern uns unserer Jagdkameradschaft. Dann trudeln die anderen ein. Maria nähert sich dem Bullen nur sehr vorsichtig. Bilder werden geknipst, der Wagen geholt, aufgeladen, abgefahren, vorbei.

Dieses Oryx-hinter’m-Busch war Jagd nichtfür alle oder alles. Das Geschoß muß sicher und gerade Hindernisse, Zweige, Fleisch und Knochen tief durchdringen. Der Jäger muß sein Wild kennen, dazu beherzt (=schnell) und sicher schießen und treffen können, dazu schnell und ausdauern rennen sowie gut Richtung und Entfernung hören. Der Hund muß schnell und vorsichtig sein, hetzen, finden, und stellen wollen, dann verläßlich und ggf. auch andauernd und Standlaut geben. Dann – und nur dann – wird Hetze eine sichere Jagd, die neue Möglichkeiten eröffnet und dabei Erlebnisse schafft, die die reine Wonne sind.

In Deutschland ist die par Force (= durch Kraft) Jagd zu Pferde auf Rotwild verboten. In Namibia ist krank geschossenes Wild zu Füß zu hetzen erlaubt. Klar kann man sich auf sicher Gelegenheiten beschränken. Mit genügend Zeit geht das immer. Ich habe ein dieser Woche 23 Oryxe, 2 Springböcke 10 Schweine erlegt und einige Schakale erlegt. Dabei habe ich nur einen Fehlschuß = Streifschuß angetragen, bei dem der Oryx mit geringer Fleischwunde abging. Selbstverständlich haben wir nachgesucht. Auf der Farm waren die ganze Zeit Geier zugegen. Die zeigen einem jedes verluderte Stück. Bei mir hatten Sie kein Glück.

Man muß nicht so jagen, aber wenn die Voraussetzungen stimmen kann man das so tun, und zwar mit überwältigendem Erfolg und Genuß!

Lutz Möller im Flugzeug zurück geschrieben, am Samstag, den 18. August ver�ffentlicht.

zu Fleischjagd

Hallo Herr Möller,

Dankefür Ihren Beitrag Fleischjagd-Trophäenjag-Hetzjagd bzw. die Ausführungen und „Klarstellungen“! Das ist Jagd! Ob man den Schuß in dieser Dornenwüstenei anträgt ist eine andere Sache! Aber was dann folgt geht nicht anders und ist mehr als o.k. ! Das ist Leben! Mit dem Adler zu jagen nicht viel anders ! Ich kenne und schätzte Sie als einen Mann der sich nicht verunsichern läßt und eine Meinung hat und 100 % dahinter steht. Leider gibt es viel zu wenige Menschen die diese Merkmale besitzen ! Bleiben Sie wie Sie sind und machen Sie auf Ihren eigenen Weg weiter !

Mit freundschaftlichen Grüßen, Christian Ehrhardt, Sonntag, 19. August 2012 18:28

Versuche 2008 | Namibian Police Import permit | Merkl KR1 in 7 mm Rem mit Stocker-250 | Einschießen | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Er fiel für Kaiser und Vaterland | Samstag: Soussousvlei | Sechsriemenschlucht | Sonntag Remhoogtepaß | Montag 1. Jagdtag | Dienstag 2. Jagdtag | Mittwoch 3. Jagdtag | Donnerstag 4. Jagdtag | Freitag 5. Jagdtag | Samstag 6. Jagdtag | Sonntag 7. Jagdtag | Abschießen in der Heimat.