Michael Korn in Afrika 2008
rechts die Bierdose ist in Südafrika wichtig, sie hilft gegen gefähliche Dehydrierung

Michael Korn in Afrika 2008

mit 9,2x62 KJG

Moin Lutz,

so nun bin ich auch schon wieder knapp zwei Wochen zurück aus Südafrika und kann Dir berichten. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen und es ging zum Hamburger Flughafen. Leider ging es etwas chaotisch los, da die Dame am Lufthansa-Schalter ein wenig mit der Waffenausfuhr überfordert war. Irgendwann kam dann aber doch ein Beamter der Bundespolizei und es ging zum Sperrgepäckschalter. Die prüfte WBK und Waffennummer und die R93 mit Munition gingen auf die Reise. So, jetzt wollte also nur noch zum Zoll um das INF3 ausfüllen, abstempeln zu lassen und dann ging es zum Flieger nach Frankfurt. Leider flogen wir erst mit 30 Minuten Verspätung in Hamburg los. So hetzen wir eledn durch den Frankfurter Flughafen. Nun trotzdem kam ich dann morgens in Johannesburg an.

Waffeneinfuhr in Johannesburg

Cornels Frau Leana holte mich am Flughafen ab. Ich wartete nur noch auf meine Waffe bei der S.A.P.S..

LM: Dort klariert man die Waffen ein und erhält seine Erlaubnis, nachdem man vorher noch innerhalb des Zolles und vor der Paßkontrolle, den Waffenempfang quittiert hat. Im Zweifel frage man, ggf. mehrmals, wenn der Befragte nicht Bescheid weiß.

Leider muß ich sagen, arbeiten die Leute dort manchmal halt nicht so wie man es sich wünschen würde. Ich bitte dies jetzt nicht als Rassismus zu werten aber von den sechs Schwarzen Bei der S.A. Police war nur wirklich einer in der Lage zu erkennen das ein Fehler bei der Gepäckübermittlung aufgetreten war, der Rest las Zeitung machte Witz oder lief einfach rum. Zwei der Leute konnten noch nicht mal richtig lesen und schreiben. Das ist traurig aber war. Der Staat versucht mit allen Mitteln Schwarze in Beschäftigung zu bringen, was per se ja nicht schlecht ist, nur wenn es an Qualifikation fehlt ist das für den Reisenden mit Ärger und Zeitaufwand verbunden. Nun nachdem ich mit Cornels Frau Leana dann einfach mal wieder zurück in den Zollbereich mit dem Gepäckschalter zurück bin, Sicherheitsbestimmungen hin oder her, konnten wir den Mitarbeiter am Lufthansa-Gepäckschalter dazu bewegen anhand der Gepäckabschnitte auf dem E-Ticket bewegen meine Waffe an den Polizeischalter zu bringen.

LM: Aha, hier lag der Fehler bei Dir, du hättest, wie ich oben schon sagte, vor Paß- und Zollkontrolle mit Deinem Gepäckabschnitt die Waffen von der Fluggesellschaft an einer Waffensonderausgabe (danach muß man fragen) mit Gepäckabschnitt empfangen und schriftlich in einer Liste quittieren, und somit zum Weitertransport von der Fluggesellschaft zur Waffenausgabe der S.A.P.S. freigeben müssen?

MK:Stimmt, nur hat mir das leider vorher Niemand gesagt. Auch die Mitarbeiter am Lufthansaschalter in Johannesburg hatten leider keine Ahnung. War ja mit Leana nochmal im Gepäckbereich am Schalter. Nun ja ist ja trotzdem alles gut gegangen. Beim nächsten mal bin ich schlauer. Das SAPS-Formular hatte ich richtig ausgefüllt, es lag halt eben an o.g. Fehlern! Eine deutsche Anleitung für das SAPS gibt es übrigens hier. Nur das mit der Gebühr ist nicht so ganz aktuell. Ich habe beim Hinflug 35,-€ fürs Übergepäck bezahlt, die Südafrikaner wollten nichts!

Nach nun gut zwei Stunden war also auch das erledigt und es ging mit dem Wagen los.

LM: Hattest du denn Deine SAPS Form 520 nicht fertig ausgefüllt vorgelegt? Hier ist die Anleitung. Sich bei der entsprechenden PHASA Seite Temporary Firearm Import Permits zu bilden hilft ebenfalls. Bei mir dauerte das diesen Sommer zur Büffeljagd Afrika 2008 letztens keine 10 Minuten.

Ich wurde von Leanas Eltern sehr herzlich in deren Privathaus begrüßt und es gab endlich etwas gutes zu Essen. Nachmittags ging es dann mit Cornel zur Farm „Hainshaven“. Tolles Buschland und viel Wild. Alles dort ist sehr familiär und bei Temperaturen um 25 Grad C läßt es sich im südafrikanischen Winter sehr gut leben. Allerdings fallen die Temperaturen nachts auf so 5-6 Grad, also soll man einen Pullover mitnehmen.

In den nächsten Tagen ging es mit dem Quad dann auf die Jagd. Südafrikaner jagen anders! Pirsch im Buschland ist fast nicht möglich, zu viel Laub! Meine erste Beute war ein Impala, ging noch gut 50 m.

Cornel, Michael und Impala

Es folgten zwei Blue Wildebeest (Gnu) und zwei Paviane ( beide fielen und lagen im Knall).



Das erste Gnu war ein starker Bulle gefällt mit der 9,3x62 lag er im Knall.

LM: Wo lag Treffer? Wie ging das 9,3 mm KJG durch das Gnu?

MK: Gnu 1 sieht man vielleicht auf dem Foto den Einschuß mit dem Schweiß. Lunge und durch Splitter Wirbelsäule getroffen, fiel sofort in sich zusammen.

Der zweite Gnu auch ein starker Bulle ging noch so ~ 75m.

LM: Wo lag Treffer? Wie ging das 9,3 mm KJG durch das Gnu?

MK: Gnu2 ebenfalls Lunge allerdings ohne Sekundärtreffer der Wirbelsäule, deswegen halt noch ein paar Meter Flucht.

Die Schußweiten lagen jeweils zwischen 30 und 150 m.

Bevor wir nach Botswana flogen schoß ich noch ein Zebra auf ~ 80 m. Das lief noch ~ 50m.

Zebrahengst

Michael mit Zebrahengst

LM: Wo lag Treffer? Wie ging das 9,3 mm KJG durch das Zebra?

Schweiß

In allen Fällen fiel reichlich Schweiß, so daß wir einfach nur der Spur zum verendeten Stück folgten. Meine Waffe war eine R93 Profesional in 9,3x62 mit S+B 2,5-10x56 FD7, Geschoß 9,3 mm KJG alt. Ein Glas mit 1,5-6x42 hätte locker gereicht.

ZebraEinschuß, außen

ZebraEinschuß, innen

ZebraAusschuß innen

ZebralungenDurchschuß

Also auf nach Botswana mit einer 30 Jahre alten Cessna von der Schotterpiste. Nach gut einer Stunde Flug landeten wir auf einer weiteren Schotterpiste wo uns Cornel mit Familie abholte. Wir fuhren weiter mit dem Landcruiser über die Grenze. Botswana ist traumhaft schön und hat hier Höhe Wildbestände. Das Buschland ist offener als in Südafrika, mein nächstes Ziel!

Der Pirschwagen in Uitspan / Botswana, ein alter Toyota Landcruiser mit ½ Mio. km Laufleistung und Sonnendach - wichtig. Von links: Cornel Ries , Christian Barnard, Lushanê Ries, dahinter Mann mit Hut

junger, drohender Elefant in Botswana

Neues Gebäude in Botswana

Blick von der Veranda in Botswana

Wir fuhren durch den Busch und da die Südafrikaner nur noch zwei Gewehre pro Person besitzen dürfen hat man sich mittlerweile auf die Bogenjagd spezialisiert. Cornel schoß damit auf ~ 20 m ein Impala. Nach zwei wunderschönn Tagen ging es zurück nach Südafrika auf die Farm.

Ein paar Freunde von Christian waren zur Jagd eingetroffen und wir verbrachten noch zwei tolle Tage mit Jagd und Barbecue. Am letzten Tag konnte ich noch ein weiteres Gnu strecken. Diesmal ein weibliches Stück. Das ging noch ~ 75 m.

Am nächsten Tag ging es am Flughafen wieder erwarten problemlos. Vom Schalter aus ging ich mit Gewehr zum Waffenschalter und das war es schon. Leider wieder Pech mit dem Flug...... zu spät los in Johannesburg! Also wieder Hetze, diesmal durch den Münchner Flughafen. Allerdings hatte ein anderer Passagier schon von Südafrika aus angerufen. Eine sehr freundliche Dame von Lufthansa holte uns direkt am Flugzeug ab und es ging etwas unkonventionell mit einem Golfkart durch die Kontrollen. In Begleitung durften wir auch die Kontrollstationen für Crewmitglieder nutzen. Dies sparte enorm Zeit. Wir hatten für das umsteigen ja nur 25 Minuten Zeit! Ankunft in Hamburg. Am Gepäckband keine Tasche... aber meine Waffe und Munition. Kurz zum Zoll, das INF3 und Nummer der Waffe nachgesehen und erledigt. Manchmal ist fliegen ja anstrengend freuen. Kurz zur Waffenein- und Ausfuhr.

Lufthansa und Südafrika fordern feste Behältnisse. Südafrika das Schloß von der Waffe getrennt. Für diesen Zweck hatte mir mein Bruder einen günstigen kleinen Alukoffer aus dem Fotobedarf für ~ 16,- € besorgt. Reichte für Verschluß, Munition und Kleinkram. Mit Sicherheit war dies nicht mein letzter Besuch. Das nächste Mal wird wohl Botswana (Tuli) oder wenn es paßt dann mit Chris in die Kalahari.

Nicht das ich es vergesse, beste Grüße an Dich, Thorsten und Gregor.

WH Michael, Samstag, 30. August 2008 08:34



P. S. Die Lütte heißt Lumarie (hoffentlich richtig geschrieben)

Bei allen Abschüssen immer Ausschuß und Schweiß wie auf dem Bild oben. Wir konnten bei den Fluchten wirklich bequem der Schweißspur folgen. Extrem war es beim Zebra, da war wirklich einer mit der Gieskanne unterwegs. Soviel Schweiß hatte ich noch nicht. Ich les ja hin und wieder Deine Zweifler von wegen Pirschzeichen. Na ja, nach meiner Erfahrung in Deutschland und jetzt auch in Afrika auf Wild, das doch stärker als unser heimisches ist, kann ich über solche Zweifel nur den Kopf schütteln.

WH und Gruß Michael

Afrika