Lutz Möller 2007 in Südafrika

Lutz Möller in Afrika 2007

Geschichte

Lutz Möller 7x64 Munition

Die Geschichte | Einleitung | Brits | Oppivalle | Botswana | Geparde | Kudu | Elefanten | Gnu | Zebra-1 | Löwe | Impala | Versuche | Zebra-2 |Lutz 7x64 Elch 2008 | Tello 7x65R 2009

über Paris flogen wir nach und Johannesburg und fuhren dann mit dem Wagen nach Brits. Von ging's weiter nach nach Oppivalle und dann nach Botswana.

Rund 200 m von uns entfernt, im tiefsten Busch des südafrikanischen Botswanas, stand eine Gruppe Zebras. Leider waren jene nicht zu bekommen, da der Wagen nicht hielt, weil wohl niemand glaubte, man könne Zebras auf 200 – 300 m treffen.
Also weiter.

Als nächstes trafen wir einen recht alten Elefanten mit Beinverletzung, vermutlich von einer Drahtfalle, die sich in den Schenkel einschnitt. Obwohl hier ein Fall für einen klaren Hegeabschuß vorlag, ist in Botswana nicht daran zu denken.

Des Weiteren bekamen wir einen einsamen Gnubullen, der auf 300 m gut zu erwischen gewesen wäre, ein Riesenkudu und eine Gepardenmutter mit 3 Halbwüchsigen zu Gesicht. Hierbei fiel auf, daß der Riesenkudu, gut 50 m entfernt, und die Geparden recht wenig Scheu zeigten, wohingegen Zebras sich im Allgemeinen als eher ausweichend erwiesen. Zahlreiche Elande durften wir auch begucken, doch auch diese hielten einen gewissen Sicherheitsabstand akribisch ein.

Der riesige Maul- und Klauenseuchenzaun zwischen Botswana und Südafrika scheint die Elefanten abzuhalten, vielleicht ist es aber auch die Jagd. In Botswana sind Mopanebäume (der Elefant ist ein großer Schädling), die in Südafrika auf der südlichen Limpoposeite groß werden, nur 2 – 3 m Höhe Strauchgerippe.

Das botswanische Grundstück am Limpopo, auf dem wir uns befinden, ist 13.000 ha groß (Siegfrieds Wochenendgrundstück) und einer von zwei privaten Besitztümern in Tuli, alle anderen Grundstücke und Lodges gehören dem Staat.

Neben zahlreichen Hyänenspuren sahen wir schlußendlich aus der Ferne einige Elande und Zebras zusammen auf einem Hügelkamm. Wir prüften den Wind, umschlugen in Lee den Hügel und fährten in Dwarswind. Cornel (ohne Videokamera) und ich gingen Hügelan, einige Geier flogen auf. Im Busch, oder besser hinter Büschen und hinter dem Hügelkamm, stand ein einzelner Hengst, als solcher allerdings noch nicht zu erkennen. Auf 100 m (Cornel 80 m) hielt ich stehend freihändig das Fadenkreuz in die Mitte des Schulterblatt – Oberarm – Dreieckes und wartete erst einmal. Der nächste Halteversuch hielt und ich zog die zweite Druckpunktstufe durch (Mauser- Oberndorf). Sehr angenehmer Abzug. Ohne einen Knall oder Rückstoß in irgenDeiner Weise wahrzunehmen, vernahm ich kurz darauf den „hohlen“ Kugelschlag, den die anständige Entfernung und der richtige Treffersitz deutlich anzeigten. Cornel wollte mir schon gratulieren, doch ich lehnte erst einmal halb ab: Erstmal mußte das Tier gefunden werden. Wir gingen zu den dichter stehenden Büschen: Cornel links, ich rechts. Der Hengst stand im Treff breit nach rechts. Nach 5 m durch die Büsche sah Cornel nach vorn und fragte, wo das Tier wohl hin sei. Mir war, als hätte ich rechts hinter den Büschen etwas gehört, eilte zu der Stelle hin und sah das große Zebra liegen. Der Hengst lag 10 m weiter, also 15 m vom Abschuß und strauchelte ein letztes Mal. Vom Treffen bis zum Fund war gerade so viel Zeit vergangen, wie man 115 m (Cornel 95 m) gehen und 2 Sätze sprechen mußte.

Da hatte ich das KJG – S – Zebra, breit quer durch die Kammer geschossen, vielleicht 5 cm zu hoch, bzw. höher, als ich treffen wollte und von der seitlichen Lage vollkommen.

Zwei Zahnärzte (Siegfried, der Grundeigentümer), ein Radiologe (Gäste der Laube) und ein Schwiegersohn häuteten in 1 ½ Stunden die Beute ab. Der Rest des alten Hengstes (10 – 15 Jahre, 400 – 500 kg geschätzt) wurde als „unbrauchbar“ betrachtet. Ich war empört. Vorher hieß es: Das Fleisch bekommen die Domestiken. In Südafrika gilt vieles, das beim ersten Mal gesagt wird und beim 2. Mal vergessen ist. Was ich als verabredeten Plan empfand, sahen die scheinbar eher als Gesprächsbeitrag ohne bindende Wirkung. Sie legen sich kaum fest, und wenn, gibt es immer wieder Ausreden, um es schlußendlich doch ganz anders zu machen. Auf Dauer würde mich das in den Wahnsinn treiben, oder mich zum Totschläger werden lassen.

Ich bestand darauf, aus dem Rücken ein Stück herauszuschneiden und es zu essen, wie damals beim ersten Mal in Windhuk 2001.

Das Zebra wurde dennoch auf den Anhänger geladen und 7 km Richtung Laube mitgenommen. Obwohl sowohl Ein- als auch Ausschuß klein waren, schweißte und tropfte das Tier.

Gegen den Widerstand eines jungen Elefanten erreichten wir nach Warten mit Umweg Höhe, alte und dichte Bäume. Dort, außer Sicht der Geier, luden wir inmitten der Hyänenfährten das nächste Zebra ab, öffneten die Bauchhöhle und Magen (keine Wiederkäuer) und verließen Botswana.

Zittern an der Grenze, Maul- und Klauenseuche.

Am nächsten Tag kam Siegfried durch und meldete uns einen Löwen an dem Fleischberg. Der Plan, Gnue zu jagen, wurde umgestoßen. Löwengucken war nun angesagt.

Der sehr kräftige mittelalte Löwe war am Nachmittag noch da. Schakale schlichen bereits herum, aber die Hyänen hielten Abstand. Der Löwe bewachte mein Zebra, als wäre es sein. Ihn zu schießen wäre einfacher gewesen, als ein Blumenstrauß in Nachbars Garten zu pflücken. Der Löwe war mir mußig verfressen und sehr entspannt.

Nachts gehen 18:30 Uhr (völlige Dunkelheit) sind nicht bemerkte Elefanten eine Größere Gefahr als satte Löwen, die „ihren Riß“ (mein Zebra) verteidigen. Die inzwischen zahlreich erschienenen Tüpfelhyänen blieben ungewöhnlich ruhig. Kein Laut. Sie mieden den Löwen bis 50 m. Die Schakale waren frecher.

Am nächsten Morgen hatten die Hyänen, entgegen Cornels Annahme, den Löwen nicht vertrieben, ließen sich in der Sonne besser ablichten, als in der Nacht ohne Sonnenblitz. Leo hat zunächst die ganzen Innereien verschlungen, am nächsten Tag auch Rücken und Seitenteile.

Impala schliefen immer in großer Zahl nahe der Laube, die erst im letzten Jahr einen Elefantenzaun erhielt, damit die großen Tiere nicht mehr über den Hof liefen.

Ein, in der Vorwoche vom nahe gelegenen Felsen (150 m), geschossener Pavian lang unberührt am Abhang. Als ein anderes Mal das Lager verschlossen war, hatten allerdings Hyänen einen Kühlkasten mit Fleisch durchbissen. Sie scheinen uns also zu meiden (so 50 m). Da hat’s der Löwe besser!

Oppivalle: Affen krabbeln durch die Bäume und schießen gelegentlich aus 15 m herunter. Vielleicht sind deshalb Hüte so beliebt.

Donkerwater: Förster Fossie und BJ Lewis hatten bereits seit 7 Wochen Jagdgäste. Zum wiederholten Male war der südafrikanische Bildungsdirektor dort und hatte Tiere verwundet, die nicht zur Strecke kamen. Er kennt viele Länder, auch in Europa, die er bereits in Staatsdiensten und auf Staatskosten bereist hatte. Dumm war er also nicht, nur traf er bloß nichts.

Ein ganzer Tag Pirsch in Südafrika blieb ohne Ergebnis. Wir sahen viele Steinböcke, Warzenschweine, Vögel, Mangusten, scheue Kudukühe, ein Zebra von weitem und ein flüchtiger Oryx. Die Tiere fürchteten den Pirschwagen offensichtlich. Kein Gnu zu sehen.

Am Abend, beim Essen in der Dunkelheit bat man mir an, ein Wasserloch mit Fütterung zu besuchen, an der, wie gesagt wurde, ein Gnu geschossen werden konnte. Dort war eine Herde Wasserböcke, zwei Elande und ein Krokodil im Teich. Als das Angebot kam, verzogen sich die Gnue, die gerade eben eingetroffen waren.

Wir aßen zu Ende. Nach dem Essen fuhren wir noch einmal in ganzer Besatzung mit dem Scheinwerfer raus. Die Gnuherde stand keine 2 min entfernt. Ihre Augen leuchteten im Autoscheinwerferlicht blaugrün (Leopard orange). Lewis leuchtete die Herde an, bis wir den alten Riesenbullen mit den abgekämpften Hörnern hatten, der, weil er nicht mehr kämpfen konnte, besonders stark im Wildpret war.

Er stand spitz zu mir, vermutlich 45°, ich setzte ihm meine 7 mm KJG auf 180 m auf das Schulterblatt über dem Herzen. Auch hier erschall deutlich wahrnehmbar ein hohler Kugelschlag. Ich war mir des Kammertreffens also deutlich gewiß .

Zur Navigation ging ein Hausneger im Scheinwerferlicht vom Wagen aus zu dem Ausschuß unter den zwei Höhen Bäumen. Erst als er angekommen war, folgten wir schräg dazu in Fluchtrichtung. Etwa auf gleicher höher, oder etwas höher, rund 40 m vom Ausschuß, leuchtete ein blaugrünes Licht auf. Der Bulle vermutlich.

Ich ging die 10 m durch den Busch in die stockfinstere Nacht und wir hatten ihn. Die Südafrikaner stehen sehr auf die traditionellen „Mann – mit – Gewehr – bei – Beute“ – Bilder, ich mache also mit. Der Einschuß lag wie gezielt, der Ausschuß war nicht zu entdecken.

Am nächsten Tag zeigte sich das 7 mm  KJG etwa 30° hinten 1 m vom Einschuß. Das Herz blieb unverletzt.

Am Nachmittag pirschte Cornel in Oppivalle einen mittleren Keiler an, der 50 m weg im Höhen Gras hinter einem Busch war. Als dieser einmal den Schweiß hob, erkannte Cornel ihn von hinten. Er schoß die 11 g auf 50 m stehend freihändig von hinten in die Vorderläufe durch die Dornfortsätze. Es war breit. Blutgerinnsel zu den Rippenpaaren waren zu erkennen. Das Schwein fiel und starb am Platz. Kraftstoß: Obwohl das Geschoß den Brustraum nicht erreichte, waren die Lungen blutunterlaufen. Das ist ein gutes Zeichen für die Druckwelle. Der Kudu hatte 55 – 60 kg Lebendgewicht, also vielleicht 30 kg aufgebrochen.

Am Nachmittag um 16:15 Uhr pirschten Cornel, John, ein Stuhl, ein Fernglas, eine Waffe, 5  KJG und ich zum Oppivallekopjie. Der erste Keiler zeigte sich auf 300 m beim kurzen Zielen, im Durchblicken und war nicht ins Glas zu bekommen. So entkam er unbeschossen. John sah ihn zuerst.

Später erblickt wieder John eine Bache mit Nachwuchs 1 + 4 auf 300 m oder mehr. Der erste Schuß auf das ziehende Wild ging darüber. Ein Kugelschlag war nicht zu hören. Der Schuß sprengte die Rotte. Auf 159 m verhoffte ein Stück. Ich nahm es ins Glas. Als ich es hatte, hatte es bereits gedreht. Das Lutz Möller KJG erwischte es mit dumpfem Kugelschlag, spitz von hinten ins Weiche. John wurde zum Ausschuß geschickt, er lief aber 20 m darüber. Ich ging zum Ausschuß und 10 m dahinter lag das Ferkel. Es lebte noch. Schießen wurde abgesetzt. John erledigte es aus 3 m Entfernung mit einem gezielten Steinwurf auf den Schädel von vorn. Nach dem Knacken der Schädeldecke war Ruhe. Der Treffer saß. Das Schwein hatte den Treffer mitschiffs und den Ausschuß mit gebrochenem Vorderlauf eben dort. Seltsam und merkwürdig war die Verletzung am rechten Hinterlauf, bzw. der Ecke.

Tara tara

Die Farm nahe Brits ist eingezäunt. Auf dem Weg begrüßten uns eine Elandkuh mit 2 Kälbern (Elande führen ihre Kälber bis zu 4 Jahre mit sich). Die Gegend ist bergig, runde Kuppen und mit Büschen und Bäumen bewachsen. Das Holzhaus steht auf Stelzen. Steinhäuser sind auch da. So hat man genug Schatten für die Wagen. Etwa 100 Gnue stehen auf der Farm, davon werden jährlich 20 geschossen (der Zuwachs). Zebras sind auch da. Diese sind weniger scheu, da sie kaum bejagt werden. Die Gnue sind sehr viel scheuer. Wir kamen nie nahe genug, für einen Herzschuß (das war der Plan), an die Gnue heran.

Wir fuhren einen Weg neben einem Bachtal entlang, als wir rechts am Gegenhang Impala entdeckten. Als der Wagen hielt, verschwanden die Tiere im Busch. Alle Mann abgesessen, Glas hoch! Ein Streifen im Busch! – An die Rückenlehne angestrichen – Raus das Ding! Kein Kugelschlag. Ich sagte vorher: „Cornel, wir schauen nach!“ tatsächlich war der Treffer wie angehalten (auf 120 m) und der harte Knall des Berges hatte wohl den Kugelschlag überdeckt.

Gastgeber und Berufsjäger lobten die geringe Zerstörung, kein Vergleich zu .30 – 06 mit TMS.

Am Abend pirschten wir einen Gnu auf dem Rückzugberg im dichten Busch auf dem Plateau auf 70 m. Tunnelblick von hinten. Arsch gesehen. Streifschuß. Zu weit außen. Bei der Nachsuche kamen Katrin und Cornel auf 50 m an das Gnu heran, ohne Waffe. Wir mußten die Nachsuche aufgrund der hereinbrechenden Nacht abbrechen. 3 Leute haben das links mit einem Streifschuß versehene Tier gesehen, aber keiner hat den Gnadenschuß gesetzt. Südafrikaner schießen nicht auf angeschossenes Wild, sondern nur auf heiles. Andere Länder, andere Sitten. Sonderbar! Am nächsten Morgen um 6.30 Uhr wurde die in der Nacht abgebrochene Nachsuche fortgesetzt. Wir fanden eine Spur. Die linke Vorderschale klaffte auseinander. Wir marschierten 2 Stunden. Dann warteten wir eine Stunde auf Boltis. Dieser sah Kudus, Impala, Gnue, verlor aber die Spur in den Bergen. Um 10.30 Uhr wurde die Nachsuche abgebrochen.

Am Mittag fand das Wirkungsschießen statt.

Am Nachmittag erfolgte der Aufstieg zum Plateau, bei dem wir den Wind leider im Rücken hatten. Cornel, auf diese Tatsache angesprochen: “Das können wir nicht ändern!“ Was für eine Antwort! Am Hang sahen wir einige Kudukühe. Mit dem Wind zum Ende gelangt (ohne ein Tier zu sehen), steigen wir halb und gingen zurück. Dort stie�en wir auf eine frische Gnufährte. Die hatten uns unterhalb umschlagen. H�tte ich auch gemacht. Der Tag war gelaufen. Zebras sahen wir öfter. An nur einem Tag noch bietet sich eine Gelegenheit!

Schelte

Noch ein paar Worte der Kritik.

  1. Ihre Vorbereitung der 7x64er war sehr unprofessionell

  2. Nachtjagd mit Scheinwerfern betreibt man nicht, auch nicht in RSA.

Aber ich werfe nicht den ersten Stein und wünsche Waidmannsheil.

Gruß, Peter Bichlmaier, Freitag, 3. August 2007 17:29

Lehre

Dem Handwerker, der den Umbau der ersten Leihwaffe vermurkste, werde ich künftig solche Aufgaben nicht mehr anvertrauen. Ich kann von Glück sagen, Freunde zu haben, die mir sofort ihre Waffen in 7x64 anboten, damit ich meine Ansage, mit der 7x64 KJG Munition die als hart betrachteten großen Zebra und Gnu mit Herz- und Lungenschuß zu strecken auch durchführen konnte, als die Not sich zeigte, da ich selbst nicht jede Jagdpatrone führe.

In Botswana ohne Zäune, geringer Bevölkerungsdichte und entsprechend geringem Jagddruck konnte ich ganz entspannt Zebra jagen. Den aus der Ferne gesichteten Hengst pirschte ich an, trug ihm auf 80 - 100 m stehend freihändig den beabsichtigten Lungenschuß an, hörte voller Freude den erwarten hellen Kugelschlag und wurde mit nur geringen 15 m Fluchtstrecke belohnt. Der Hengst fand natürlich den Tod. Er hatte in freies Leben geführt und starb waidgerecht, wie sich das bei einem guten Jäger gehört, in Freiheit ohne unnötig zu leiden. Der 10 -15 Jahre alte, große Hengst mit 4 - 500 kg Lebendgewicht (Beides Schätzung der Ortskundigen) hätte vielleicht gern noch ein paar Jahre gelebt, aber viel besser konnte er nicht sterben. Jedenfalls besser als im Alter wegen abgeschliffener Zähnen zu verhungern oder abgekommen bei lebendigem Leibe von Raukatzen oder Hyänen gefressen zu werden, was sein natürliche Schicksal wäre. Insofern tun wir Jäger dem Wild am Ende Ihres Lebens durchaus ein mildtätiges Werk. Die Natur ist grausam. Der deutsche Jäger ist waidgerecht. Das ist der Unterschied!

Sven Morgenstern berichtet dagegen von einem mïßglückten (So nenne ich das) Herzschuß:

Am Ende unseres ersten Jagdtages auf der Rückfahrt in die Okatore Lodge sichtete Henner auf dem Berg neben unserer Piste einen starken Zebrahengst. Er gab das Stück frei und ich richtete mich ein. Der Hengst stand auf 200 m steil bergauf spitz zu uns. Ich hielt getreu dem alten Spruch „Berg rauf Berg runter: halt immer drunter“, ein wenig zu weit drunter. Das 8 mm KJG aus meiner 8x68S zerstörte das Herz nahezu vollständig, was den starken Hengst aber nicht daran hinderte im vollen Galopp 400 - 500 m zu flüchten. Die Verfolgung gestaltete sich recht einfach, da er große Mengen Schweiß aus dem tief in der Kammer sitzendem Einschuß pre�te. Wir fanden das Stück immer noch lebend im Wundbett, und ich trug umgehend den Fangschuß an. Der Zebrahengst verlor wahrscheinlich am Ende seiner Flucht das Sehvermögen, da er im vollen Lauf in ein dichtes Geb�sch lief, sich dabei am M�hnenansatz verletzte und zu Fall kam.

3 Tage später konnte ich einen zweiten Bergzebrahengst erlegen. Diesmal mit einem sauberen Lungenschuß, Flucht 30 - 40 m.

Wenn ein Tier 4 - 500 m flüchtet, benötigt es bei 36 km/h = 10 m/s dafür 40 - 50 Sekunden. Dabei kann ein Zebra durchaus schneller rennen, wenn das Gel�nde es erlaubt. Wenn dann der Jäger mit 6 km/h, also laufend, das Tier nachsucht, benötigt er dazu entsprechend länger. Wir wissen nicht, ob Svens Bergzebra im Khomas-Hochland auf ihn zu oder von ihm weg lief. Jedenfalls vermute ich, werden zwischen dem Treffer und dem Fangschuß einige Minuten vergangen sein. Aber so lange überlebt kein Tier ein „nahezu vollständig zerstörtes Herzen“. Leider gibt es außer der in Südafrika unvermeidlichen Erlegerpose keine aussagekräftigen Bilder von den Innereien. So ist die Jagd. In der gegeben Lagemüssen wir Jäger folgenschwere Entscheidungen treffen und handeln und die Folgen verantworten. Das geschiet oft unter Zeit- oder anderem Druck. In Svens Fall war entweder die Ziehlwahl nicht so günstig (Herz), oder, wie von ihm angedeutet, lag der Treffer etwas zu tief. Darüber zu mutmaßen ist müßig. Seine Lehre ist

Festzustellen bleibt nach dem Erlebten, mein Geschoß verrichtet erstklassige Arbeit, und wenn der Schütze dies auch tut, keine Wünsche offen bleiben. Ein Herzschuß führt auch zum sicheren Tod des Tieres, aber leider ein wenig später und einige Meter mehr vom Anschuß entfernt.

In Swartwater auf Gnu war die Lager aber ganz anders als in Botswana. Nördlich des Limpopo war weites Land, wenig Leute aber keine Zäune. In Tuli sind hauptsächlich Game Lodges für ausländische zahlende Besucher und das Wild wird in Ruhe gelassen, damit die Besucher es sehen. Die Elefanten nehmen überhand und verwüsten die Gegend. Es gibt dort nur zwei private Gelände. Auf einem war ich, auf dem andern Mark, dort auch herrlich jagte. Dort in Tuli ist es ähnlich wie in der Panzersteppe. Viel Platz, viel Wild, wenig Unruhe. Als Jäger fühltman sich dort wohl.

Ich muß nicht nach Afrika reisen, um mir zu beweisen, was das Lutz Möller Geschoß kann. Ich kann das rechnen. Mit hinreichenden wildbiologischen Kenntnissen gewappnet, kenne ich Ziel- und Wundwirkung vor dem Schuß. Ich tappe nicht im Dunklen. Als Einziger gebe ich für meine Geschosse die Tiefenwirkung an. Ich weiß, Lutz Möller Geschosse wirken anders, auch nach Zweigen und Hindernissen, wie die Versuche mal wieder zeigten. Mir muß ich das nicht beweisen. Ich tue das für die Jäger, die keine Ballistiker sind, die meine Rechnungen und Vorträge nicht verstehen und wissen wollen, wie die meine Geschosse denn nun wirken, was es mit ihnen auf sich hat.

In der Ansage zu dieser Beweisjagdreise mit meiner 7x64 KJG Ladung schrieb ich vorher:

Ich werde Mitte Juli von den drei Wildarten, die als hart (Gnu, Zebra) gelten oder groß sind (Eland) das ein oder andere Stück genau mit meinem KJG mit der schwarzen Kappe bejagen und wenn möglich die Jagd filme lassen, um deutlich zu zeigen, was das die 7x64 mit dem rechten Geschoß zu leisten vermag:

Dabei war klar, Herz und Lungenschuß zu vergleichen wäre von einigem Belang. Swartwater ist vergleichweise klein, eingezäunt und wurde seit Mai bejagt. Ich war in der zehnten Jagdwoche in Folge da. Von den vielleicht 100 Gnuen dort, waren wohl schon gut 20 Stück gefallen, eben knapp der jährliche Aufwuchs bei nachhaltiger Bewirtschaftung. Gnue sind nicht dumm. Die wissen nach 10 Wochen, was kommt, wenn sich ihnen ein Jäger nähert. Ich bin auch nicht dumm. Wenn der Betreiber mir bereits beider Ankunft sagt, die wegen Wildzaun ortsansässigen Gnue werden schwierig zu bejagen seien, und ich solle jede sich bietende Gelegenheit ein Tier (nicht nur Gnu, auch Zebra, Eland oder Wasserbock) zu strecken, nutzen, dann ahne auch ich, was ablaufen wird. Wenn ich ohne jede Gelegenheit bis kurz vor der Abreise Gelegenheiten suche, werde ich doch das Reiseziel fahren lassen, nur weil die Gnue nur nachts erwischen kann. Das Angebot an der befriedeten Wasserstelle das gewisse Gnu, nicht irgend eines, zu strecken schlug ich zunächst aus. Tage später ohne Erfolg hätte ich auch da eingewilligt. Mir ging es doch nicht um die Jagd, sondern darum den Beweis anzutreten, meine Ansage zu verwirklichen. Das Gnu war frei, als Nachzügler beunruhigt, weil die Herde sich schon auf den Weg gemacht hatte und kam dennoch mit einem reinen Lungenschuß, ohne das Herz zu berühren, binnen 40 m zu Fall und zur Strecke. Das zu zeigen, war meine Ansage und mein Anliegen. Der Beweis ist damit erbracht. Das zählt.

Selbstverständlich muß ein gewöhnlicher Jäger nicht solche Wege beschreiten, wenn ihn allein das Erlebnis, sich mit Sinne des Wildes zu messen, reitzt. Hier lagen die Dinge aber anders.

Das zweite Zebra mußt an Stelle eines aus den gleichen Gründen der auch dort kaum zu erwischenden Gnue für den, wenn auch nur mittelbaren, Herzschuß herhalten, den ich wenige Minuten vor Ende der Jagdgelegenheiten dieser Reise noch eben antragen konnte. Das war vom Wagen. Auch das werden einige die Nase rümpfen. Gleichwohl zeig das Tara Tara Zebra auch eine von mir immer wieder gepredigte Weisheit:

Je beunruhigter die Tiere sind, desto weiter rennen sie!

Kurze schußweiten beunruhigen, weil die Tiere so mehr vom Jäger merken. Deshalb sind weite Schüsse besser!

Herzschüsse beunruhigen, weil von dort viel Nerven den Treffer dem Gehirn alarmieren, während Lungenschüsse ins gefühllose rosa Lungenbläschengewebe kaum stören. Deshalb sind Lungenschüsse besser!

Die richtige Zielwahl hat mit dem Lutz Möller Geschoß gar nichts zu tun, sondern allein mit dem Jäger und dessen wildbiologischen Kenntnissen, sowie seiner Schießfertigkeit.

Das Lutz Möller KJG bietet dem Jäger Vorteile, insbesondere flachere Flugbahnen, Größere Reichweite, somit einfacheres Zielen (binnen ± 5 cm Reichweite sorglos Fleck anzuhalten), vorherbestimmten Wirkungsquerschnitt und Tiefenwirkung bei guter Wundwirkung, ohne deshalb sonderlich Wildpret zu zerstören. Das Lutz Möller KJG liefert auch bei schwierigen Schüssen (Weichschuß) immer gutes Wildpret, siehe al Beweis den Roibock.

Ich bin im Grunde genommen leid die einfachen Wahrheiten wie eine Prediger in der Wüste immer wieder herunter zu beten. Was soll ich noch sagen. Es ist doch schon alles gesagt; mehrfach. Lest meinen Netzplatz und ihr werdet verstehen können, wie die Dinge liegen. Mein Geschoß löst die immer gleiche jagdliche Aufgabe, Tiere waidgerecht zu töten sicher, angenehmer und bestimmter als jedes andere Geschoß am Markt; auch bei schlechten Schüssen. Der's nicht versteht, möge mir das einfach glauben. Er wird es nie bereuen.

Lutz Möller 4. August 2007

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